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Gendern zur Pflicht machen?

14.060 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Weiblich, Transgender ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gendern zur Pflicht machen?

04.09.2023 um 20:23
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Ok, habe gehofft, dass wenigstens du da etwas mehr ins Detail gehst. Ist wohl auch nicht dirn.
Das muss schon konkret sein, damit ich darauf eingehen kann. Ich schreibe gerne mal ne Textwand aber eine Aufarbeitung einer einzigen Studie würde hier völlig den Rahmen sprengen.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Damit bleibe ich bei meinem "Bauchgefühl" und sage, dass die Studie laut dem, was ich ihr entnommen hatte, eben nicht das liefert, was als Fragestellung im Raum stand.
Bleiben wir mal bei der Frage ob Gendern positive Effekte hat. Dazu wurden auf den letzten Seiten Studien verlinkt, die das bejahen. Es gibt dazu noch weitere, gegenteiliges (hat keinen oder gar negative Effekte) gibt es nicht. Ist also aktueller Forschungsstand.
Das würde sich auch dann nicht ändern wenn wir jetzt Studie für Studie die Schwachpunkte im Studiendesign rausarbeiten.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Wo denn? Wo soll das in der Studie stehen? Wer das behauptet, hat das auch klar zu belegen. Usus hier ist übrigens, dass man die relevanten Texstellen raus kopiert, und die Punkte klar erkennbar macht.
Meist reicht dafür der zusammenfassende Abschnitt über die Ergebnisse aus. Das ist i.d.R. auch für Laien verständlich.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Die mag ja anerkannt sein, und diese anerkannten Effekte bestreite ich doch gar nicht. Die Fragestellung geht doch hier aber in eine etwas andere Richtung, nicht wahr?
Also reicht mir das eben nicht.
Siehe oben. Für die grundsätzliche Frage, ob Gendern positive Effekte hat, kann man nach aktuellem Forschungsstand nur sagen: ja, hat es.


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Gendern zur Pflicht machen?

04.09.2023 um 20:23
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wo habe ich das behauptet bitte? ich finde es nirgends. Ein Zitat wäre sehr hilfreich. Danke
Also behauptest du das nicht? Dann habe ich dich wohl falsch verstanden, und damit ist das Thema eh vom Tisch.

Gendern hat damit keine messbaren und klar benennbaren Vorteile für die marginalisierten Grppen. Sag ich doch.


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Gendern zur Pflicht machen?

04.09.2023 um 20:30
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Also behauptest du das nicht?
ich habe das
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Das heißt, dass der Ball bei @Tussinelda liegt, denn sie war felsenfest davon überzeugt, dass die Studie zeigt "Gendern hat messbare und klar benennbare Vorteile für die marginalisierten Grppen"
nicht behauptet.
Du verdrehst das, wenn Du jetzt schreibst:
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Gendern hat damit keine messbaren und klar benennbaren Vorteile für die marginalisierten Grppen. Sag ich doch.
denn das sehe ich nicht so. Die Studien (alle die ich diesbezüglich irgendwann mal postete) zeigen ja auf, was Gendern leisten kann. Darum ging es mir die ganze Zeit nur. Es leistet seinen Teil in einem großen Ganzen.


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Gendern zur Pflicht machen?

04.09.2023 um 20:31
@paxito
Ja, ist schon ok. Ich gebe ja zu, dass ich da auch nicht bombenfest bin, was die Studienauswertung angeht; schon wegen des wirklich sehr schwer verständlichen Fach-Englisch, das mir ganz schön auf den Zeiger geht, weil ich jedes fünfte Wort nachschlagen muss.

Kommt dazu was auf deutsch, am besten auch noch ne Review oder zumindest eine detailierte Darstellung hier im Forum, die sich aber nur auf das Wesentliche beschränkt, wobei ich nicht tausend mal irgendein Wort nachgucken muss, bin ich wieder kompetenter und vor allem motivierter.

Danke für deine Aufklärung; du machst das schon gut, finde ich.


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04.09.2023 um 20:38
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:denn das sehe ich nicht so. Die Studien (alle die ich diesbezüglich irgendwann mal postete) zeigen ja auf, was Gendern leisten kann. Darum ging es mir die ganze Zeit nur. Es leistet seinen Teil in einem großen Ganzen.
Es gibt Hinweise darauf, dass es was leisten könnte. Da geh ich noch mit.
Dass es tatsächlich breitfrlächig/gesamtgesellschaftlich das leistet, was du mit den Studien zu belegen versuchst, das sehe ich nach wie vor nicht als abschließend geklärt an.

So eine Datensammlung müsste dann ganz anders Laufen. Große Erhebungen wären nötig, lange Studienzeiten, etc. .. das was wir da jetzt haben, ist ein Tropfen auf den heißen Stein, und noch lange nicht der heiße Scheiß, wie es hier stellenweise angepriesen wird.


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04.09.2023 um 20:41
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:So eine Datensammlung müsste dann ganz anders Laufen. Große Erhebungen wären nötig, lange Studienzeiten, etc. .. das was wir da jetzt haben, ist ein Tropfen auf den heißen Stein, und noch lange nicht der heiße Scheiß, wie es hier stellenweise angepriesen wird.
so etwas kann es nur geben, wenn tatsächlich überall gegendert würde.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:und noch lange nicht der heiße Scheiß, wie es hier stellenweise angepriesen wird.
erstens wurde es so nicht angepriesen und zweitens ist es das, was wir haben und das zeigt, dass geschlechtergerechte Sprache durchaus etwas bringt, Auswirkungen hat. Das Gegenteil wurde meines Wissens nicht durch Studien aufgezeigt.


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Gendern zur Pflicht machen?

04.09.2023 um 20:51
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:so etwas kann es nur geben, wenn tatsächlich überall gegendert würde.
Ja, dann gendert und forscht; ist ja kein Ding. Aber behauptet nicht, dass das schon quasi der heilige Gral der Gleichstellung ist, wenn es kaum Belege dafür gibt.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:erstens wurde es so nicht angepriesen und zweitens ist es das, was wir haben und das zeigt, dass geschlechtergerechte Sprache durchaus etwas bringt, Auswirkungen hat. Das Gegenteil wurde meines Wissens nicht durch Studien aufgezeigt.
Doch, es wurde angeprisen, und deine verabsolutierten Aussagen sind da immer recht offensiv, was das angeht. Dass du jetzt etwas auf die Bremse tritts, kommt nur dadruch zustande, dass du die Studien nicht weiter erklären kannst, und so langsam merkst, dass du hier doch nicht so fit bist, wie du geglaubt hast, weil vieles einfach nur Meinungen von Dritten sind, die du hier rein kopierst, aber wenig ist wirklich in der Tiefe verstanden. Ist bei mir auch so, nur ich gebe es wenigstens zu, und hüte mich sehr davor, irgendwelche absoluten Aussagen zu machen.

Was ihr zeigt und habt, ist ein großes "kann so sein, nachdem was man bis jetzt dazu beobachtet hat" kein "es bingt tatsächlich etwas" .. wir reden hier von einer gesellschaftlichen Dimension, wo die ganze Sprache verändert werden soll, und wo sich über hundert Millionen Sprecher in unzähligen Rückkopplungsschleifen mit ihrer Umwelt bewegen; das sind hoch komplexe Systeme und sehr dynamische Prozesse, und kein Mensch kann dir anhand solcher minimalen Datenmengen voraussagen, ob diese Art von Eingriff tatsächlich irgendwann mal was positives bringt, oder vllt sogar das Gegenteil; so funktioniert das System leben nicht, und es wäre sehr wünschenswert, wenn das auch im Genderfanclub mal anerkann würde. Nicht alles was gut gemeint war, hatte auch tatsächlich die gewünschen Erfolge, wenn es um Mensch und Umwelt geht. Das ist ein Fakt.


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04.09.2023 um 21:05
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:So eine Datensammlung müsste dann ganz anders Laufen. Große Erhebungen wären nötig, lange Studienzeiten, etc. .. das was wir da jetzt haben, ist ein Tropfen auf den heißen Stein, und noch lange nicht der heiße Scheiß, wie es hier stellenweise angepriesen wird
Selbst große Zahlen und lange Dauer müssen nicht zum Ziel führen. Das grundlegende Problem ist hier, das man keine Vergleichsgruppe hätte, wie etwa in der medizinischen Forschung üblich. Heißt: wir könnten über große Zahlen zwar sehen das es etwa Frauen besser geht und das man in der gleichen Zeit auch vermehrt gegendert hat - das ist aber nur eine Korrelation, nicht mehr.
Daher sind kleine Studien die versuchen konkrete Effekte nachzuweisen nicht nur günstiger, sondern evt. auch zielführender.
Ich glaube aber immer noch nicht, dass wir beim Thema Gendern viel mit Sozialwissenschaften anfangen können. Es ist und bleibt eine moralische Frage die da im Raum steht, da hilft das nicht unbedingt weiter. Andere Handlungen die wir moralisch verurteilen, würden wir ja auch nicht erlauben weil es positive Effekte haben könnte (und umgekehrt).
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:kein Mensch kann dir anhand solcher minimalen Datenmengen voraussagen, ob diese Art von Eingriff tatsächlich irgendwann mal was positives bringt, oder vllt sogar das Gegenteil; so funktioniert das System leben nicht, und es wäre sehr wünschenswert, wenn das auch im Genderfanclub mal anerkann würde. Nicht alles was gut gemeint war, hatte auch tatsächlich die gewünschen Erfolge, wenn es um Mensch und Umwelt geht. Das ist ein Fakt.
Das ist korrekt. Ich selbst habe schon auf mögliche Auswirkungen hingewiesen die das Gegenteil von dem bewirken könnten, was beim Gendern beabsichtigt ist. Möglich ist da alles.


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04.09.2023 um 21:18
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Aber behauptet nicht, dass das schon quasi der heilige Gral der Gleichstellung ist, wenn es kaum Belege dafür gibt.
das habe ich nie getan, Du wirst da nichts zitieren können. Ich sage immer, es ist ein Teil des Ganzen, da Sprache und wie sie verwendet wird, durchaus auch eine Rolle spielt.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Doch, es wurde angeprisen, und deine verabsolutierten Aussagen sind da immer recht offensiv, was das angeht.
dann zitiere es doch einfach. Ich erinnere mich tatsächlich nicht.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Dass du jetzt etwas auf die Bremse tritts, kommt nur dadruch zustande, dass du die Studien nicht weiter erklären kannst, und so langsam merkst, dass du hier doch nicht so fit bist, wie du geglaubt hast, weil vieles einfach nur Meinungen von Dritten sind, die du hier rein kopierst, aber wenig ist wirklich in der Tiefe verstanden.
unnötig und unwahr
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Was ihr zeigt und habt, ist ein großes "kann so sein, nachdem was man bis jetzt dazu beobachtet hat" kein "es bingt tatsächlich etwas" .. wir reden hier von einer gesellschaftlichen Dimension, wo die ganze Sprache verändert werden soll
häh? wer will die ganze Sprache verändern? Irgendwie komme ich gerade nicht mehr mit. Hört sich schon fast wie eine VT an.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:so funktioniert das System leben nicht, und es wäre sehr wünschenswert, wenn das auch im Genderfanclub mal anerkann würde.
welcher Fanclub? Warum sollte man denn nicht für das einstehen, was man für gut und richtig befindet oder seine Meinung entsprechend vertreten? Was ist überhaupt das "System Leben"?
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Nicht alles was gut gemeint war, hatte auch tatsächlich die gewünschen Erfolge, wenn es um Mensch und Umwelt geht. Das ist ein Fakt.
ja und? Etwas zu machen, zum Beispiel Gendern, weil man es richtig und wichtig findet schadet jetzt genau wem irgendwie? Hat welchen negativen Effekt? Ich verstehe gar nicht, warum Du das alles so überdimensioniert betrachtest. Es ist nur Gendern, es ist und wird keine Pflicht, kann man also sogar wenn man Gendergegner wäre ganz entspannt sehen.


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04.09.2023 um 21:24
Bitte achtet darauf, dass es nicht in Haarspalterei ausartet. Ihr kennt das Spiel, Meinungen sind zu Kennzeichnen und Behauptungen sind präzise zu belegen und deren Tragweite ist nicht wortgewandt auszuweiten.

Das gilt sowohl für Kritiker als auch Befürworter.

Die persönliche Schiene ist bitte auch wieder zu verlassen.


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04.09.2023 um 21:38
Zitat von paxitopaxito schrieb:Bleiben wir mal bei der Frage ob Gendern positive Effekte hat. Dazu wurden auf den letzten Seiten Studien verlinkt, die das bejahen. Es gibt dazu noch weitere, gegenteiliges (hat keinen oder gar negative Effekte) gibt es nicht. Ist also aktueller Forschungsstand.
Ich sehe das differenzierter. Gerade in den Sozialwissenschaften bzw. der Psychologie gab es vor einigen Jahren ein Phänomen, welches man "Replikationskrise" nannte (Wikipedia: Replikationskrise). Im Prinzip konnte ein wesentlicher Anteil von Studien nicht reproduziert werden - eine Grundbedingung seriöser Wissenschaft.

Es ist leider sehr einfach, ein Ergebnis durch Zahlenspielereien, Selektion von Probanden oder die richtigen Fragen in gewissen Bahnen zu lenken. Und insbesondere wenn ein Thema ideologisch vorbelastet ist, beispielsweise die Forscher selbst ganz bestimmte Meinungen vertreten, besteht immer die Gefahr, dass das Ergebnis nicht objektiv ist. Weiterhin weiß man nicht ob das, was man da misst, eigentlich wirklich eine Aussage darüber zulässt, was am Ende in der Interpretation steht (nicht umsonst sind psychologische Fragebögen in der Regel standardisiert und validiert). Wie sieht es z.B. mit ganz konkreten Berufen wie Arzt oder Erzieher aus. Hat hier Gendern wirklich einen Einfluss? Im Link geht leider nicht genau hervor, was wie gefragt wurde. Dazu kommt, dass Studien mit negativen Ergebnissen womöglich nicht veröffentlicht werden usw.

Ich kann daher nachvollziehen, dass man sich mit Schlüssen zurückhält. Insbesondere, wenn auf Basis solcher Ergebnisse irgendwelche Handlungsempfehlungen abgeleitet werden sollen. Am Ende bin ich bei dir - es ist eher eine moralische Frage, weil der Effekt jetzt nicht übermäßig stark zu sein scheint (vorbehaltlich der konkreten Zahlen, die ich nicht kenne).


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04.09.2023 um 21:48
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Ich sehe das differenzierter. Gerade in den Sozialwissenschaften bzw. der Psychologie gab es vor einigen Jahren ein Phänomen, welches man "Replikationskrise" nannte (Wikipedia: Replikationskrise). Im Prinzip konnte ein wesentlicher Anteil von Studien nicht reproduziert werden - eine Grundbedingung seriöser Wissenschaft.
Das die Sozialwissenschaften da ein Problem haben, gestehe ich sofort an. Ich schrieb immer wieder, dass es dort in der Forschung deutlich schwieriger ist, als etwa in der Mathematik oder Naturwissenschaft. Das ändert aber eben nichts am Stand der Forschung.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Es ist leider sehr einfach, ein Ergebnis durch Zahlenspielereien, Selektion von Probanden oder die richtigen Fragen in gewissen Bahnen zu lenken.
Dafür gibt es in der Methodik der Sozialwissenschaften eine ganze Menge Mechanismus, um das unmöglich oder sehr, sehr schwer zu machen.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Und insbesondere wenn ein Thema ideologisch vorbelastet ist, beispielsweise die Forscher selbst ganz bestimmte Meinungen vertreten, besteht immer die Gefahr, dass das Ergebnis nicht objektiv ist.
Wie oben, auch hier gibt es Schutzmechanismus. Der Forschung da im Gro Zahlenspielereien und Ideologie vorzuwerfen ist zum Einen unredlich zum Anderen nicht zielführend. Es bleibt immer noch dabei das selbst eine Meinung die auf Forschung mit Zahlenspielereien und Ideologie zurückgreift besser ist als eine Meinung die auf dem Bauchgefühl basiert. Es bleibt dabei, dass der Forschungsstand der Sozialwissenschaften da die besten Antworten bietet, die wir haben.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Dazu kommt, dass Studien mit negativen Ergebnissen womöglich nicht veröffentlicht werden usw.
Bitte? Wie kommt man auf sowas?
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Am Ende bin ich bei dir - es ist eher eine moralische Frage, weil der Effekt jetzt nicht übermäßig stark zu sein scheint (vorbehaltlich der konkreten Zahlen, die ich nicht kenne).
Es geht selbst bei den Zahlen um moralische Wertungen. Ist Parität in den Berufen denn überhaupt moralisch richtig? Wollen wir das? Wie wichtig ist es im Verhältnis zu anderen Werten?
Sobald man sich mit Menschen beschäftigt kommen die Werte ins Spiel und dann wird es immer kompliziert.


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04.09.2023 um 21:59
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das ändert aber eben nichts am Stand der Forschung.
Nein, aber man kann durchaus in Frage stellen, ob man hier tatsächlich "realistische" Ergebnisse hat, die in der Praxis relevant sind.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Dafür gibt es in der Methodik der Sozialwissenschaften eine ganze Menge Mechanismus, um das unmöglich oder sehr, sehr schwer zu machen.
Hat offensichtlich in der Vergangenheit nicht immer gut funktioniert :)
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wie oben, auch hier gibt es Schutzmechanismus. Der Forschung da im Gro Zahlenspielereien und Ideologie vorzuwerfen ist zum Einen unredlich zum Anderen nicht zielführend. Es bleibt immer noch dabei das selbst eine Meinung die auf Forschung mit Zahlenspielereien und Ideologie zurückgreift besser ist als eine Meinung die auf dem Bauchgefühl basiert. Es bleibt dabei, dass der Forschungsstand der Sozialwissenschaften da die besten Antworten bietet, die wir haben.
Ich werfe hier nichts pauschal vor. Ich beschreibe das Problem, welches im Zuge der oben genannten Replikationskrise aufgenommen ist. Genau das sind eben die Ursachen. Man hat bei den Studien viel mehr Freiheitsgrade als bei naturwissenschaftlicher Forschung. Entsprechend, das liegt in der Natur der Sache, gibt es da auch mehr Varianz. Ein Forschungsstand ist schön und gut. Sobald aber eine Handlungsempfehlung abgeleitet wird, darf man genauer nachfragen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Bitte? Wie kommt man auf sowas?
Das ist leider in der Wissenschaft nicht unüblich - und das sage ich als jemand, der selbst in der Wissenschaft gearbeitet hat. Gilt nicht nur für Sozialwissenschaften, sondern eher allgemein. Mit negativen Ergebnissen wird man eher selten auf Konferenzen eingeladen, ist halt nicht so fancy und bringt kaum Gelder. Siehe auch der Link zur Replikationskrise.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Es geht selbst bei den Zahlen um moralische Wertungen. Ist Parität in den Berufen denn überhaupt moralisch richtig? Wollen wir das? Wie wichtig ist es im Verhältnis zu anderen Werten?
Sobald man sich mit Menschen beschäftigt kommen die Werte ins Spiel und dann wird es immer kompliziert.
Zustimmung. Eine interessante Beobachtung ist u.a. das Gender Equality Paradox. Kurz: Je mehr Freiheit, desto mehr Klischee. Sprich, in Gesellschaften, in denen Gendern und LGBT kein Thema ist, studieren mehr Frauen Informatik und Maschinenbau. :) Aber das ist nochmal ein anderes Thema...


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Gendern zur Pflicht machen?

04.09.2023 um 22:06
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Ich werfe hier nichts pauschal vor. Ich beschreibe das Problem, welches im Zuge der oben genannten Replikationskrise aufgenommen ist.
Dann haben wir einen völlig anderen Blickwinkel auf die Replikationskrise. Ich halte sie nicht für ein Zeugnis davon, dass in den Sozialwissenschaften Ideologie und Zahlenspielereien vorherrschen.
Ich bin davon überzeugt dass es ein Hinweis darauf ist, das der Quantifizierungswahn uns ein Objektivität vorgaukelt die es nicht gibt. Oder kurz: quantitative Sozialforschung ist oft für die Katz. Das denk ich aber auch schon 20 Jahre.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Mit negativen Ergebnissen wird man eher selten auf Konferenzen eingeladen, ist halt nicht so fancy und bringt kaum Gelder.
Ach du meinst jetzt mit Nullergebnissen? Studie zeigt garnix? Da haste Recht. Wenn aber gezeigt werden könnte das Gendern negative Folgen hätte - das würde einschlagen wie eine Bombe.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Zustimmung. Eine interessante Beobachtung ist u.a. das Gender Equality Paradox. Kurz: Je mehr Freiheit, desto mehr Klischee. Sprich, in Gesellschaften, in denen Gendern und LGBT kein Thema ist, studieren mehr Frauen Informatik und Maschinenbau. :)
Wo kämen wir dahin, wenn wir uns nicht mehr aufregen könnten? ;)


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04.09.2023 um 22:33
Zitat von paxitopaxito schrieb:Dann haben wir einen völlig anderen Blickwinkel auf die Replikationskrise. Ich halte sie nicht für ein Zeugnis davon, dass in den Sozialwissenschaften Ideologie und Zahlenspielereien vorherrschen.
Ich bin davon überzeugt dass es ein Hinweis darauf ist, das der Quantifizierungswahn uns ein Objektivität vorgaukelt die es nicht gibt. Oder kurz: quantitative Sozialforschung ist oft für die Katz. Das denk ich aber auch schon 20 Jahre.
Lies dir gerne Mal den Wikipedia-Link dazu durch. Das ist ganz bunt gemischt. Und ja, auch Ideologie und Zahlenspielerei sowie mangelnde Staistik-Kenntnisse sind offenbar nicht von der Hand zu weisen. Z.B.
In einer auf 2155 Antworten basierenden Umfrage zur Untersuchung der Forschungspraxis von Psychologen in den USA ergab sich: 43 Prozent räumten ein, unpassende Daten fortgelassen zu haben, 35 Prozent taten so, als ob das überraschende Ergebnis genau das war, was sie erwartet hätten, 2 Prozent räumten ein, bereits Daten frisiert zu haben.
.....
Die Untersucher haben einen Entscheidungsspielraum bei der Versuchsplanung: wie viele Personen, wie viele abhängige Variablen usw. Beispielsweise könnte die Chance, signifikante Ergebnisse zu erhalten, verdoppelt werden, wenn die Untersuchungsteilnehmer in zwei Altersgruppen oder wenn sie nach Geschlechtszugehörigkeit aufgegliedert werden. Außerdem können in paralleler Weise zusätzliche Prüfstatistiken berechnet werden. Ein Untersucher hat viele „Freiheitsgrade“ dieser Art und könnte versucht sein, durch solche, eventuell im Nachhinein getroffenen „flexiblen“ Entscheidungen die gewünschten „positiven“ Ergebnisse zu erreichen.[16] Im Extremfall werden die Hypothesen erst formuliert, wenn die Ergebnisse vorliegen.
Soll nicht heißen, dass das hier der Fall ist. Man darf aber durchaus skeptisch sein und die Dinge hinterfragen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ach du meinst jetzt mit Nullergebnissen? Studie zeigt garnix? Da haste Recht. Wenn aber gezeigt werden könnte das Gendern negative Folgen hätte - das würde einschlagen wie eine Bombe.
Das schon. Wenn ich aber nur zeigen kann, dass es keinen Unterschied macht, dann wäre das vermutlich keine große Schlagzeile. Ich würde sogar unterstellen, dass solche Ergebnisse gern unter den Tisch fallen, wenn sie nicht zur Agenda (die es leider oft gibt, zumal wir alle Menschen sind) passen. Liegt für mich nahe, kann ich aber nicht belegen...
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wo kämen wir dahin, wenn wir uns nicht mehr aufregen könnten
Welches Forum würde ohne so etwas überleben :)


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04.09.2023 um 22:44
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Lies dir gerne Mal den Wikipedia-Link dazu durch.
Hab ich! Schon vorher. Leider geht es da um Psychologen, weniger um Sozialwissenschaften. Von der Psychologie und noch mehr von der psychologischen Forschung halte ich nochmal deutlich weniger, als von der quantitativen Sozialforschung.
Da überraschen mich die von dir zitierten Zahlen nicht wirklich, wobei meine negative Meinung deutlich durch negative persönliche Erfahrungen in dem Bereich geprägt sind. Ich bin da also nicht sonderlich neutral.
Aber: wir schweifen gehörig ab, auch wenn das Thema reizvoll ist.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Man darf aber durchaus skeptisch sein und die Dinge hinterfragen.
Klar. Und hinter ein „Das ist so“ gehört dann immer ein „soweit wir wissen“. Um zum Thema zurück zu kommen: bringt Gendern nun was?
Ich denke, das können wir mit Ja beantworten. Trotz all der aufgelisteten Schwächen. Aber das ist auch nur mein persönliches Urteil auf der begrenzten Basis der Studien die ich kenne. Bringt uns aber einfach nicht weiter, es reicht ja als Begründung fürs Gendern leider nicht aus zu sagen „es bringt was“.
Es zerlegt nur die Kritik, das es nichts bringen würde. Den Frosch müssen die Kritiker schlucken.


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04.09.2023 um 22:50
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:1) Niemand der für das Gendern ist, will irgendwelche "sexuellen Aspekte" (was auch immer du damit meinst) damit ansprechen
gut das du für alle sprichst die "für das Gendern sind™".
Ich bin auch dafür, aber für mich sprichst du immer noch nicht.
Ich höre immer nur Geschlechter oder Geschlechtsidentitäten und habe gelernt das dies sehr wohl sexuellen Kontext hat, "Sex".
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:2) Es ist wichtig weil es unhöflich ist, Menschen (Frauen und Diverse) nicht explizit mit anzusprechen
Interessant, du möchtest also bestimmen was höflich ggü MENSCHEN ist.
Ich spreche Menschen an und keine Geschlechter oder Geschlechtsidentitäten oder sexuelle Präferenzen (das B steht für Bi, hat keine Bedeutung wenn man wirklich Menschen ansprechen möchte).

Du kannst aber gerne herleiten warum das wichtig ist wenn man MENSCHEN anspricht.


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04.09.2023 um 22:53
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Dubkannst aber gerne herleiten warum das wichtig ist wenn man MENSCHEN anspricht.
Es kann oder will ja hier niemand begründen oder erläutern, warum das Geschlecht des Bäckers so wichtig ist. Ich kann es auch nicht nachvollziehen, warum man so viel Wert auf das Geschlecht legt, anstatt einfach neutral zu bleiben.
Es kann oder will mir niemand erklären von den Befürwortern.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Ich spreche Menschen an und keine Geschlechter oder Geschlechtsidentitäten oder sexuelle Präferenzen
Ganz deiner Meinung. Das Geschlecht ist mir komplett egal.


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04.09.2023 um 22:55
Zitat von AniaraAniara schrieb:Es kann oder will ja hier niemand begründen oder erläutern, warum das Geschlecht des Bäckers so wichtig ist. Ich kann es auch nicht nachvollziehen, warum man so viel Wert auf das Geschlecht legt, anstatt einfach neutral zu bleiben.
Es kann oder will mir niemand erklären von den Befürwortern.
seit Jahren warte ich auf eine Erklärung dazu warum das bei MENSCHEN so wichtig ist.


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04.09.2023 um 22:57
@behind_eyes
Irgendwie hebt doch dieser Gender Sternchen Blödsinn das Geschlecht erst in den Vordergrund. Einerseits soll es keine Rolle spielen auf der anderen Seite trägt man es wie eine Monstranz vor sich her. Verrückte Welt.


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