Gendern zur Pflicht machen?

Noumenon schrieb:Noob, Nerd, Crack, Freak, Geek, Champion, Coach, Cyborg, Boss, Admin, CEO, Comedian, Hippie, Yuppie, Outlaw, (Pop-)Star, Punk, Sheriff, Single, Skinhead, Snob, Talent-/Trendscout, Teenie, Warlord...

Alle diese Bezeichnungen stehen im Maskulinum, im generischen.

Nein, stimmt so nicht. Teilweise sind es Abkürzungen, CEO, Fan. Teilweise gibt es dafür auch weibliche Formen im englischen wie Star/Starlet. Oder Champion / Championesse. Scout gibt es auch Scoutin. Das kann man nicht einfach so ins Deutsche pressen.

Aniara schrieb:weibliche Formen im englischen wie Star/Starlet

Ein Starlet ist aber kein Star. Es wird zwar für weibliche Schauspielerinnen benutzt, aber in einer engen Bedeutung.

a young movie actress being coached and publicized for starring roles

Quelle: Merriam-Webster Dictionary

Optimist schrieb:Das könnte man bei Gast und Fan ebenso haben, wenn man das wöllte -> nämlich männlicher Gast/Fan und weiblicher Gast/Fan.

Tussinelda schrieb:was war jetzt mit "wöllte"? Wenn wir hier schon bei Grammatik sind.....

was hat das mit Gendern zu tun? Mein Satz oben dagegen hat damit zu tun, auch wenn du dich an dem "wöllte" stößt ;)

BerlinerLuft schrieb:lieber hängt man sich an nen rhetorischen Ausrutscher auf.

das war eigentlich nicht mal ein Ausrutscher ;) - mir gefällt das "wollte" einfach nicht (weil es doppeldeutig ist, auch eine Vergangenheitsform sein kann).

Genauso wie mir eben auch auf Krampf gegenderte Worte missfallen (u.a. durch Partizipien)
Und das aus dem Link von krungt kommt nun noch hinzu :) :

In der formalen Sprache sollte man jedoch "wöllte" verwenden.
Quelle: https://gemini.google.com/app/0b0064949b60065e

Tussinelda schrieb:nein, sie stehen nicht im generischen Maskulinum.

Fun Fact: Man könnt' im Zweifelsfall sogar auf das Adjektiv "generisch" verzichten. Dann wären es immer noch Personenbezeichnungen, die im Maskulinum stehen, aber auch Frauen mitmeinen. :o:

Nur... welchen Sinn macht es, auf Adjektive zu verzichten, deren Bedeutung eigentlich den allermeisten Menschen völlig klar ist, oder aber im Zweifelsfall binnen weniger Sekunden nachgeschlagen werden kann?!

generisch: in allgemeingültigem Sinne [gebraucht]

Beispiel:
- generisches (nicht spezifisches, alle Geschlechter umfassendes) Maskulinum
https://www.duden.de/rechtschreibung/generisch

Alle Geschlechter umfassendes Maskulinum.

"Alle Geschlechter umfassendes Maskulinum." - so umschreibt es selbst der mittlerweile indoktrinierende Gender-Duden. Bitte zitiere das. Und markiere farblich den Teil, den du hier jetzt nicht verstehst (oder nicht verstehen willst....). Und bitte kein Bla-Bla, falls möglich. Einfach nur zitieren, markieren. Fertig. Danke. :)

Anschließend dann die "Eine Million Dollar"-Frage: Steht bspw. "Mensch" im Maskulinum und umfasst alle Geschlechter? Eben.

Tussinelda schrieb:was war jetzt mit "wöllte"? Wenn wir hier schon bei Grammatik sind.....

Na ja, ist schon ein etwas peinlich-amüsanter Fauxpas. Wiktionary meint:

waidmännisch, intransitiv: ein Gewölle ausspeien
https://de.wiktionary.org/wiki/w%C3%B6llen

Und "Gewölle" musste ich dann auch erst nachschlagen, aber da schaue jeder selbst..... :D

Aniara schrieb:Teilweise sind es Abkürzungen, CEO, Fan.

Dass CEO oder Fan 'ne Abkürzung ist, ist doch aber überhaupt nicht von Relevanz. Beide Begriffe (Abkürzungen) stehen nichtsdestotrotz im Maskulinum und die Verwendung der Abkürzung ist (wie bei den allermeisten Abkürzungen) auch Usus:
https://de.wiktionary.org/wiki/CEO
https://de.wiktionary.org/wiki/Fan

Aniara schrieb:Teilweise gibt es dafür auch weibliche Formen im englischen wie Star/Starlet. Oder Champion / Championesse. Scout gibt es auch Scoutin. Das kann man nicht einfach so ins Deutsche pressen.

Genau das (ins Deutsche pressen) wird doch aber mit Feminina wie "Championesse" oder "Starlet" - beides übrigens noch nie gehört - getan. Was kommt als Nächstes? Nerdine? Oder... noch besser... Outlawine...? :lolcry:

So oder so ändert es doch auch eh nichts an dem, was ich sagte: Englische Personenbezeichnungen werden fast ausschließlich im Maskulinum übernommen, die Bildung eines Femininums wäre erst noch vorzunehmen, ist aber nicht immer so ohne Weiteres möglich.

@Noumenon
Es ist selbstverständlich richtig, was du sagst. Es ist ein generisches Maskulinum, das hier einfach nur das maskuline Genus des Wortes generisch (also geschlechterübergreifend) verwendet. Was mich an der Stelle interessieren würde: Wie kommen die hier teilweise von der Gegenseite zitierten Quellen darauf, dass es auch eine feminine Form des Maskulinums geben muss, damit man es als gM qualifizieren darf? .. das widerspricht doch jeder gängigen Definition.

Wiki dazu:

Generisches Maskulinum (von lateinisch genus „Geschlecht, Gattung, Art“, und masculus „männlich“)[2] bezeichnet die sexusindifferente (geschlechtsneutrale) Verwendung maskuliner Substantive oder Pronomen.[3][4] Hierbei werden beispielsweise grammatisch maskuline Personen- oder Berufsbezeichnungen, von denen sich oft auch eine feminine Form ableiten lässt (Anmerkung von mir: oft ableiten lässt, bedeutet nicht, dass man es unbedingt auch ableiten muss), generisch (also verallgemeinernd) für Personen verwendet, deren biologisches Geschlecht entweder unbekannt, nicht von Bedeutung oder (im Plural) männlich, weiblich oder gemischt ist.[5][6]

Quelle: Wikipedia: Generisches Maskulinum

@Noumenon
Worte hier anzubringen, die aus einer Sprache kommen, die keinen Genus hat, ist schwierig, denn in unserer Sprache hat jedes Wort einen Genus. Und bei Personenbezeichnungen korrelieren eben meistens Genus und Sexus. Wie man damit umgehen will, ist eben noch offen, wie schon 1000mal geschrieben, gibt es - das Gendern betreffend - noch keine festen Regeln. Man kann es als neutrales Wort verwenden, wie in der ursprünglichen Sprache oder - wie bei uns üblich - geschlechtsspezifisch. Dann würde es eine weibliche Form geben und dann auch ein generisches Maskulinum.

nasenstüber schrieb:dass es auch eine feminine Form des Maskulinums geben muss

eine feminine Form des Maskulinums? Das wäre dann ja ein Femininum und keine feminine Form des Maskulinums. Du meinst sicher, es müsste auch eine feminine Form des Wortes/der Bezeichnung geben.....

Noumenon schrieb:Anschließend dann die "Eine Million Dollar"-Frage: Steht bspw. "Mensch" im Maskulinum und umfasst alle Geschlechter? Eben.

die ich schon zig mal beantwortet habe. Das Wort an sich - unabhängig vom Genus - ist geschlechtsunspezifisch, geschlechtsneutral. Keine Genus/Sexus Korrelation. Ich wiederhole es gerne noch öfter, auch was Sprachwissenschaftler dazu schrieben kann ich gerne zum wiederholten Male verlinken. Ist eben nur müßig, es kommt doch eh nicht an.

Tussinelda schrieb:feminine Form des Maskulinums?

Sollte eigtl klar sein, dass es ne Verkürzung ist, und die fem Form des mask Wortes beschreibt. Wäre hilfreich, wenn du bei den Definitionen, die dir ganz offensichtlich widersprechen, auch so genau lesen würdest.

@nasenstüber
ich lese immer genau. Wenn es keine weibliche Form gibt erübrigt sich das gm. Wie bei Mensch. Weil die Korrelation Genus/Sexus fehlt. Wir hatten das schon mal, da hattest Du dann schlussendlich sogar eine gewisse Einsicht gezeigt. Hat sich offenbar wieder geändert....

Noumenon schrieb:Genau das (ins Deutsche pressen) wird doch aber mit Feminina wie "Championesse" oder "Starlet" - beides übrigens noch nie gehört - getan.

Wieder falsch. Diese weiblichen Formen stammen nicht aus dem Deutschen. Sondern aus dem Englischen.

Tussinelda schrieb:Wenn es keine weibliche Form gibt erübrigt sich das gm. Wie bei Mensch. Weil die Korrelation Genus/Sexus fehlt

die weibliche Form gibt es -> "Menschin" lt. Duden:
https://www.duden.de/rechtschreibung/Menschin#google_vignette

Gebrauch: ⓘ
selten, meist scherzhaft

wird natürlich selten verwendet, aber GIBT es eben und nicht nur scherzhaft (ansonsten hätten die "nur scherzhaft" und nicht "meist..." schreiben müssen).

Somit kann man "Mensch" nun doch als gM ansehen, auch wenn es die weibliche Form nur selten gibt.

Aniara schrieb:Wieder falsch. Diese weiblichen Formen stammen nicht aus dem Deutschen. Sondern aus dem Englischen.

Mea culpa! Aber so ist das eben mit völlig ungebräuchlichen Begriffen, man findet sie nur mühselig, vor allem "championesse", weil eigentlich "championess" (ohne e).
https://www.collinsdictionary.com/dictionary/english/championess

Und "starlet" bezeichnet - wie schon angemerkt - keinen weiblichen Star, sondern "a young and inexperienced actress who is projected as a potential star".
https://www.collinsdictionary.com/dictionary/english/starlet

Optimist schrieb:wird natürlich selten verwendet, aber GIBT es eben und nicht nur scherzhaft (ansonsten hätten die "nur scherzhaft" und nicht "meist..." schreiben müssen).

es wird langsam lächerlich. Mensch ist nachweislich eine geschlechtsunspezifische Bezeichnung. Es korreliert nix. Es ist egal, ob da "der" oder sonst etwas davor steht, weil das Wort an sich geschlechtsunspezifisch ist. Ich habe auch ehrlich keine Lust mehr, hier alles andauernd zu wiederholen, obwohl belegt, nachgewiesen, erläutert, nur weil irgendwer es partout nicht einsehen will. Ich würde gerne mal den Beleg sehen, dass Mensch ein gm IST. Dann reden wir weiter.

Tussinelda schrieb:Mensch ist nachweislich eine geschlechtsunspezifische Bezeichnung

Ist das nicht toll wie das alles fließend ist:

Der Mensch ist männlich
Männer sind der Standard, Frauen weichen davon ab – diese Denkweise spiegelt sich in unserem Sprachgebrauch wider.

Quelle:

https://www.spektrum.de/news/linguistik-der-mensch-ist-maennlich/2005699

abbacbbc schrieb:Ist das nicht toll wie das alles fließend ist:

ja, im Englischen. Da heißt Mensch ja auch (unter anderem) "man".
Da wundert es nicht......

Eigentlich muss man den bayrischen Provinz-Söder dafür danken einen Schlussstrich unter das Thema gesetzt zu haben.

Auch ohne Zeichensalat oder diesem Gluckser fällt es Menschen oberhalb Hessens schwer aufmerksam zu entziffern. Oo

Man stelle sich nur einen Bayer vor, der mit bayrischen Dialekt gendert - egal ob Sprache oder in Schriftform. Totale Katastrophe. :D

@Simplizissimus
Ich finde es unvollständig. Letztens in Bayern an einer Tanke gewesen und mein Erfolg mich zu verständigen war in etwa so groß wie in China. Wollte schon in englisch wechseln in der Hoffnung das ich dann besser verstehe. Also wenn Söder das Gendern verbietet sollte er sich in seinen dunkelsten Ecken des Freistaates Bayern mal umschauen und aufmerksam zuhören.
Einzig das Ideologie-Argument der Erklärung kann ich gelten lassen.

Tussinelda schrieb:Wenn es keine weibliche Form gibt erübrigt sich das gm. Wie bei Mensch. Weil die Korrelation Genus/Sexus fehlt. Wir hatten das schon mal, da hattest Du dann schlussendlich sogar eine gewisse Einsicht gezeigt. Hat sich offenbar wieder geändert....

Warum sollte sich das gM erübrigen, wenn es keine weibliche Form gibt? Es wird dann verwendet, wenn das Geschlecht überhaupt keine Rolle spielt, also wieso sollte hier die weibliche Form irgendeine Rolle spielen? Die Korrelation spielt dabei auch keine Rolle. Die steht im Zusammenhang mit dem, was die Rezipienten ggf mehr oder minder häufig mit dem speziellen maskulinen Wort assoziieren usw..

Kann mich auch nicht dran erinnern, da irgendeine Einsicht diesbezüglich geäußert zu haben, da ich es für völlig falsch halte. Musst wohl was verwechseln.

Das Gendern wird genauso schnell verschwinden wie der Trend zum Fidget-Spinner.
Aktuell geht es eher in Richtung GenderVerbot als das ganze Kasperletheater zur Pflicht zur machen.

Nachdenker92 schrieb:Das Gendern wird genauso schnell verschwinden wie der Trend zum Fidget-Spinner.
Aktuell geht es eher in Richtung GenderVerbot als das ganze Kasperletheater zur Pflicht zur machen.

Also diese "Genderei" gibt es schon ein paar Jahrzehnte.
Ich glaube, so schnell verschwindet die nicht mehr.

Groucho schrieb:Also diese "Genderei" gibt es schon ein paar Jahrzehnte.
Ich glaube, so schnell verschwindet die nicht mehr.

Sie war jahrzehntelang eine Sache weniger, jetzt soll sie in der Breite durchgedrückt werden, und das verursacht Widerstand. Mal schauen, wie die Welt in 10 Jahren aussieht.