Gendern zur Pflicht machen?
30.03.2023 um 16:33fischersfritzi schrieb:Nein, das ist falsch.Dann weise die Redaktion des Dudens bitte darauf hin, das Mensch nicht, wie von ihnen fälschlicherweise behauptet, maskulin, sondern ein Neutrum ist.
fischersfritzi schrieb:Nein, das ist falsch.Dann weise die Redaktion des Dudens bitte darauf hin, das Mensch nicht, wie von ihnen fälschlicherweise behauptet, maskulin, sondern ein Neutrum ist.
Wortart: ⓘQuelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Mensch_Lebewesen_Individuum
Substantiv, maskulin
Häufigkeit: ⓘ
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Aussprache: ⓘ
Betonung
🔉Mensch
WORT MIT GLEICHER SCHREIBUNG
Mensch (Substantiv, Neutrum)
alibert schrieb:Nur leider ist da etwas anderes mit gemeintWo meinst Du ist was anderes mit gemeint?
Mensch, dasQuelle: Dein Link
Wortart: ⓘ
Substantiv, Neutrum
Gebrauch: ⓘ
landschaftlich veraltet, meist abwertend
Aniara schrieb:Mit zweifelhaften Studien....es gibt wohl eher keine Studien, die das gegenteil beweisen....und niemand kann widerlegen, dass Sprache unser Denken formt und dass Sprache unser Denken, unsere Einstellung transportiert. ich hatte mal das Beispiel mit Schwangerschaftsabbruch gebracht. Erschien mir sehr einleuchtend.
Tussinelda schrieb am 23.01.2023:Ich finde dadurch, dass auf diskriminierende Sprache aufmerksam gemacht wird hat man die Wahl. Man kann sich damit auseinandersetzen, ob man sich bewusst abwertend, diskriminierend, rassistisch, sexistisch etc. äussern will oder ob man - und das auch wenn man Kritik äussert - dies tun möchte, ohne unnötig verletzende Sprache zu verwenden oder ein bestimmtes Weltbild zu transportieren und somit auch eine Weltsicht zu etablieren.da wird sehr deutlich, wie Sprache funktioniert, was sie bewirken kann
Mal ein Beispiel:
Ich bin gegen Schwangerschaftsabbruch
Ich bin gegen Abtreibung
Ich bin gegen Embryomord
Ich bin gegen Tötung ungeborenen Lebens
alles bedeutet das Gleiche, transportiert wird jeweils etwas anderes. Sprache ist nicht neutral. Man kann sich aber neutraler ausdrücken, wenn man mit dem, was man sagt nicht absichtlich ein negatives Bild transportieren will, in diesem Fall nämlich das Bild, dass man von jemandem, der einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lässt, hat.
Jeder kann sich ausdrücken, wie er will, muss aber dann damit rechnen, aufgrund der Wortwahl ein bestimmtes Weltbild, eine bestimmte Einstellung unterstellt zu bekommen. Ich finde es ist kein Fehler, Sprache etwas differenzierter und reflektierter zu benutzen. Und das hat nichts mit Zensur oder fehlender Redefreiheit zu tun, sondern schlicht damit, dass man Worte/Sprache nicht benutzen kann, ohne eine Einstellung zu transportieren.
peekaboo schrieb:Wo meinst Du ist was anderes mit gemeint?Du meinst, ein Wort, dass meist abwertend benutzt wird, ist das Gleiche, wie das, dass man für eine Tiergattung benutzt?
peekaboo schrieb:Doch, siehe die Zitate, die ich aus dem Duden zitiert habe. Ich habe es sogar extra fett markiert, damit Du es nicht überliest.Ja, das gilt für "das Arschl.....", für die Bezeichnung der Mitglieder der Gattung Homo gilt "der Mensch", maskulin. Auch aus meinem Link.
alibert schrieb:für die Bezeichnung der Mitglieder der Gattung Homo gilt "der Mensch", maskulin. Auch aus meinem Link.Jetzt lass es mal langsam gut sein.
Tussinelda schrieb:da wird sehr deutlich, wie Sprache funktioniert, was sie bewirken kanndas ist unbestritten - wenn man es ganz allgemein sieht.
Tussinelda schrieb am 23.01.2023:Jeder kann sich ausdrücken, wie er will, muss aber dann damit rechnen, aufgrund der Wortwahl ein bestimmtes Weltbild, eine bestimmte Einstellung unterstellt zu bekommen. ....Wenn man das gM benutzt, bedeutet das noch lange nicht, dass man ein negatives Weltbild transportiert (z.B. Vorurteile gegen bestimmte Gruppen, oder dass man nicht für Gleichberechtigung sei usw) ... und wer das unterstellt, dann ist das eben eine Unterstellung zu unrecht.
fischersfritzi schrieb:Der Mensch ist in seiner Bedeutung genauso wenig männlichen Geschlechts, wie die Salami weiblich ist.Dann könnte man ja auch glatt schlussfolgern, dass "der Arzt" auch nicht ausschließlich männlich ist, oder?
Hatori schrieb:Vielleicht greift meine Frage zu weit zurück, aber wer hat das so festgelegt?Keine Ahnung.
Aniara schrieb:Dann könnte man ja auch glatt schlussfolgern, dass "der Arzt" auch nicht ausschließlich männlich ist, oder?es gibt - im Gegensatz zu Mensch, Person, Säugling, Waise eine weibliche Version dazu. Die wird aber eben beim gm nicht abgebildet. Falls es immer noch nicht durchgedrungen sein sollte.
Optimist schrieb:das ist unbestritten - wenn man es ganz allgemein sieht.nein, das ist nicht allgemein, sondern genau so funktioniert Sprache.
Optimist schrieb:Wenn man das gM benutzt, bedeutet das noch lange nicht, dass man ein negatives Weltbild transportiert (z.B. Vorurteile gegen bestimmte Gruppen, oder dass man nicht für Gleichberechtigung sei usw) ... und wer das unterstellt, dann ist das eben eine Unterstellung zu unrecht.das habe ich auch nicht behauptet, man verzichtet allerdings darauf, die Geschlechter gleichberechtigt, gerecht zu benennen und nicht nur allgemein zu meinen oder kein Geschlecht hervorzuheben
Tussinelda schrieb:man verzichtet allerdings darauf, die Geschlechter gleichberechtigt, gerecht zu benennendas sind sie halt mit der angehängten Endung "innen" auch nicht.
Optimist schrieb:das sind sie halt mit der angehängten Endung "innen" auch nicht.das behauptest Du, stimmt aber so nicht, außerdem werden Frauen schon immer mit "innen" benannt, und wenn man alle Geschlechter einbeziehen wollte, gibt es ja auch noch andere Möglichkeiten.
"Innen" ist keine Benennung einer weiblichen Person so wie es "Bäckerin" wäre, sondern im wahrsten Sinne des Wortes nur ein Anhängsel.
Optimist schrieb:Das wäre es für mich nur dann, wenn man tatsächlich so gendern würde: "Bäcker, Bäckerinnen und Diverse".ähm "Diverse" was denn? Man ist bemüht Formen zu finden, die alle Geschlechter gerecht behandeln. Da es bisher keine Bezeichnungen gibt, die extra für divers stehen, versucht man möglichst so zu gendern, dass klar wird, dass alle gemeint sind, OHNE die Sprache komplett zu verändern oder Worte zu erfinden. Das ist aber offenbar denen, die es nicht betrifft, auch nicht gut genug, im Grunde ist es egal, denn Du kritisierst ja alles, außer Deinen Vorschlägen, die allerdings die deutsche Sprache weitaus mehr umkrempeln, als es einen Binnen I, Sternchen, Doppelpunkt je könnten.