Gendern zur Pflicht machen?

paco_ schrieb:Dass sich jemand "nicht angesprochen fühlt", ist weder ein Argument noch ein Grund, eine Sprache zu ändern.
Man kann nun mal nicht auf jede Befindlichkeit eingehen - und alle "Argumente", die für das Gendern gebracht werden, sind letzten Endes immer nur persönliche Befindlichkeiten.

Leider auch wieder falsch. Es gibt genügend Studien, die den Einfluss der „Befindlichkeiten“ belegen. Wurde hier schon zur Genüge gepostet.

Luminita schrieb:Leider auch wieder falsch. Es gibt genügend Studien, die den Einfluss der „Befindlichkeiten“ belegen. Wurde hier schon zur Genüge gepostet.

Mag sein, das ist aber das Problem der betroffenen Personen, nicht der Allgemeinheit. Die kann, darf und soll nun mal nicht jedem Spleen hinterherlaufen.

Optimist schrieb:Denn es gibt nun mal auch genug Frauen (ich gehöre z.B. dazu) - die sich kein bisschen daran stören, auch wenn sie nicht explizit genannt werden oder gesehen werden und die auch wissen, was an dem gM von den Genderbefürwortern kritisiert wird.

Zumindest muss es ja Gründe geben, warum viele Frauen sich am gM gar nicht stören und auch schon immer angesprochen gefühlt haben. Was unterscheidet diese Frauen zu den anderen, die darauf bestehen, explizit mit einem /-innen angesprochen zu werden?

CosmicQueen schrieb:Denn es gibt nun mal auch genug Frauen (ich gehöre z.B. dazu) - die sich kein bisschen daran stören, auch wenn sie nicht explizit genannt werden oder gesehen werden und die auch wissen, was an dem gM von den Genderbefürwortern kritisiert wird.
Zumindest muss es ja Gründe geben, warum viele Frauen sich am gM gar nicht stören und auch schon immer angesprochen gefühlt haben. Was unterscheidet diese Frauen zu den anderen, die darauf bestehen, explizit mit einem /-innen angesprochen zu werden?

Würde mir auch mal interessieren. Ich fühlte mich auch nicht ausgeschlossen.

Tussinelda schrieb:nein, ist es nicht, das ist ein Fakt.

Wer hat denn die deutsche Sprache "erfunden"? Die haben wir doch festgelegt und definiert. :)

Luminita schrieb:Leider auch wieder falsch. Es gibt genügend Studien, die den Einfluss der „Befindlichkeiten“ belegen. Wurde hier schon zur Genüge gepostet.

Beziehst du dich auf die Studien, in denen Vorschüler sich noch unsicher waren über ihre spätere Berufswahl? :D

CosmicQueen schrieb:Was unterscheidet diese Frauen zu den anderen, die darauf bestehen, explizit mit einem /-innen angesprochen zu werden?

Das würde mich auch mal interessieren. :)

Tussinelda schrieb:man muss nix ändern, wenn ein Wort, dass es in männlicher und weiblicher Form gibt, plötzlich keine weibliche Form mehr hat? Aha.

Und wieder zeigst du mit dieser Aussage, dass du es nicht verstanden hast. Tut mir Leid, aber anders kann ich es nicht mehr ausdrücken. "Lehrer" ist in diesem Fall geschlechtsneutral. Da spielt das Geschlecht keine Rolle.

CosmicQueen schrieb:Zumindest muss es ja Gründe geben, warum viele Frauen sich am gM gar nicht stören und auch schon immer angesprochen gefühlt haben. Was unterscheidet diese Frauen zu den anderen, die darauf bestehen, explizit mit einem /-innen angesprochen zu werden?

ich fühle mich auch angesprochen, haben wir ja alle so gelernt, dass wir "mitgemeint" sind, bin aber trotzdem weder sichtbar noch hörbar wenn ich kein Mann bin. Und das ist genau der Punkt und den verstehe ich und finde ich nachvollziehbar.

Aniara schrieb:Und wieder zeigst du mit dieser Aussage, dass du es nicht verstanden hast. Tut mir Leid, aber anders kann ich es nicht mehr ausdrücken. "Lehrer" ist in diesem Fall geschlechtsneutral. Da spielt das Geschlecht keine Rolle.

ja, genau, keiner kapiert was, außer Gender-Gegnern.

Lehrer, der

männliche Person, die an einer Schule unterrichtet (Berufsbezeichnung)

Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Lehrer

ist nun einmal so definiert. Muss man das dann nicht ändern? Lässt man dann "der" weg?

Tussinelda schrieb:haben wir ja alle so gelernt, dass wir "mitgemeint" sind, bin aber trotzdem weder sichtbar noch hörbar wenn ich kein Mann bin. Und das ist genau der Punkt und den verstehe ich und finde ich nachvollziehbar.

verstehen - so rein vom Verstand her - werden es wohl auch einige Andere der Gendergegner können.
Aber halt nicht nachvollziehen, weshalb sich jemand daran stört.

Optimist schrieb:Denn es gibt nun mal auch genug Frauen (ich gehöre z.B. dazu) - die sich kein bisschen daran stören, ....

CosmicQueen schrieb:Zumindest muss es ja Gründe geben, warum viele Frauen sich am gM gar nicht stören und auch schon immer angesprochen gefühlt haben. Was unterscheidet diese Frauen zu den anderen, die darauf bestehen, explizit mit einem /-innen angesprochen zu werden?

genau.

klompje1 schrieb:Würde mir auch mal interessieren. Ich fühlte mich auch nicht ausgeschlossen.

Aniara schrieb:Das würde mich auch mal interessieren. :)

da sind wir hier im Forum schon mal Vier die das nicht stört ;)

Tussinelda schrieb:Muss man das dann nicht ändern? Lässt man dann "der" weg?

ja könnte man. Vorschläge gabs ja schon einige für einen neutralen Artikel.

Optimist schrieb:verstehen - so rein vom Verstand her - werden es wohl auch einige Andere der Gendergegner können.
Aber halt nicht nachvollziehen, weshalb sich jemand daran stört.

weil es nicht gleichberechtigt und gerecht ist. Das wurde hier so oft erläutert, dass man kaum noch nachvollziehen kann, warum das immer wieder aufkommt. Es ist diskriminierend, manche Gruppen nur mitzumeinen aber nicht auch zu nennen.

Optimist schrieb:ja könnte man. Vorschläge gabs ja schon einige für einen neutralen Artikel.

das wäre aber eine Änderung, da kann man auch Gendern, ist auch nur eine Änderung.

Tussinelda schrieb:Es ist diskriminierend, manche Gruppen nur mitzumeinen aber nicht auch zu nennen.

Es ist nicht diskriminierend, wenn man nicht gendert, man spricht ja alle damit an. Wenn die angesprochene Person es als diskriminierend empfindet, dann ist das ihr Problem. Sie kann doch dann trotzdem nicht anderen vorwerfen, dass sie diskriminierend sind…

Tussinelda schrieb:ich fühle mich auch angesprochen, haben wir ja alle so gelernt, dass wir "mitgemeint" sind, bin aber trotzdem weder sichtbar noch hörbar wenn ich kein Mann bin. Und das ist genau der Punkt und den verstehe ich und finde ich nachvollziehbar.

Wir haben alle gelernt dass das gM geschlechtsneutral angewendet wird. Es ist kurz und zieht die Sätze nicht so in die Länge, somit praktisch. Welche Rolle sollte das heutzutage noch spielen "sichtbar als Frau" in der Sprache zu sein? Warum ist es einigen wenigen so wichtig hier zwischen Mann und Frau zu trennen? Sollte das mittlerweile nicht völlig egal sein?

Tussinelda schrieb:Es ist diskriminierend, manche Gruppen nur mitzumeinen aber nicht auch zu nennen.

Das ist ein Schlag ins Gesicht für viele Leute, die echte Diskriminierung erfahren haben....

Tussinelda schrieb:weil es nicht gleichberechtigt und gerecht ist.

Und wir sollen es jeder einzelnen Person auf der Welt recht machen? Das wird nicht funktionieren...

Tussinelda schrieb:ist nun einmal so definiert. Muss man das dann nicht ändern? Lässt man dann "der" weg?

Ja, toll. Jetzt hast du dir eine Definition rausgepickt.

CosmicQueen schrieb:Wir haben alle gelernt dass das gM geschlechtsneutral angewendet wird.

Aber das Wort ist doch von der pösen pösen männlichen Form abgeleitet. :D

Aniara schrieb:Ja, toll. Jetzt hast du dir eine Definition rausgepickt.

Duden zitieren ist jetzt "eine Definition rauspicken"?

Weil ich gerade zufälligerweise drüber gestolpert bin: wie wird eigentlich der Begriff "Filmstar" gegendert? Da fällt mir nichts passendes ein, es sei denn, man verwendet ein ganz anderes Wort.

Aniara schrieb:Aber das Wort ist doch von der pösen pösen männlichen Form abgeleitet. :D

Ja, ich weiß, mich stört das nicht, bin auch nicht m/w fixiert. :D

CosmicQueen schrieb:Welche Rolle sollte das heutzutage noch spielen "sichtbar als Frau" in der Sprache zu sein? Warum ist es einigen wenigen so wichtig hier zwischen Mann und Frau zu trennen? Sollte das mittlerweile nicht völlig egal sein?

wenn es egal wäre, dann würde nicht die männliche Form als einzige generisch offiziell gelten. Es geht außerdem nicht nur um Mann und Frau.

Aniara schrieb:Das ist ein Schlag ins Gesicht für viele Leute, die echte Diskriminierung erfahren haben....

ja, zum Beispiel die Gruppen, die nicht genannt und gehört werden, die erfahren Diskriminierung unabhängig vom Gendern.
Und Diskriminierung gibt es in vielen Formen, unechte ist da keine dabei.

Aniara schrieb:Ja, toll. Jetzt hast du dir eine Definition rausgepickt.

ist es eine Änderung oder nicht?

Aniara schrieb:Aber das Wort ist doch von der pösen pösen männlichen Form abgeleitet. :D

dolles Diskussionsniveau

Optimist schrieb:Aber halt nicht nachvollziehen, weshalb sich jemand daran stört.

Tussinelda schrieb:weil es nicht gleichberechtigt und gerecht ist.

also gehts hauptsächlich ums Prinzip.
Ich bin ja bei anderen Themen auch gerne mal für Prinzipienreiterei, jedoch halt nicht bei diesem Thema

Tussinelda schrieb:Es ist diskriminierend, manche Gruppen nur mitzumeinen aber nicht auch zu nennen.

sehe ich nicht so, dass es mich zB - und viele andere Frauen die es so sehen wie ich - diskriminiert.

McMaso schrieb:Wenn die angesprochene Person es als diskriminierend empfindet, dann ist das ihr Problem.

sehe ich genauso.

Tussinelda schrieb:Es ist diskriminierend, manche Gruppen nur mitzumeinen aber nicht auch zu nennen.

Aniara schrieb:Das ist ein Schlag ins Gesicht für viele Leute, die echte Diskriminierung erfahren haben....

oder ich formuliere das "echte" mal in "gravierende" um. Nicht mit gesehen zu werden in einem Wort (aber zu wissen dass man mitgemeint ist) sehe ich nicht als Diskriminierung an und viele andere Frauen auch nicht (immer noch die Mehrheit).

CosmicQueen schrieb:Wir haben alle gelernt dass das gM geschlechtsneutral angewendet wird. Es ist kurz und zieht die Sätze nicht so in die Länge, somit praktisch.

ganz genau.



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CosmicQueen schrieb:Wir haben alle gelernt dass das gM geschlechtsneutral angewendet wird. Es ist kurz und zieht die Sätze nicht so in die Länge, somit praktisch. Welche Rolle sollte das heutzutage noch spielen "sichtbar als Frau" in der Sprache zu sein? Warum ist es einigen wenigen so wichtig hier zwischen Mann und Frau zu trennen? Sollte das mittlerweile nicht völlig egal sein?

Tussinelda schrieb:weil es nicht gleichberechtigt und gerecht ist.

Aniara schrieb:Und wir sollen es jeder einzelnen Person auf der Welt recht machen? Das wird nicht funktionieren...

sehr gute Punkte.

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martenot schrieb:Weil ich gerade zufälligerweise drüber gestolpert bin: wie wird eigentlich der Begriff "Filmstar" gegendert?

gute Frage, überhaupt auch bei Star? -> halt Starin :D
Kann man dann mit dem Vogel verwechseln, wenn man den Kontext nicht beachtet... genauso wie man das gM mit der männlichen Bezeichnung verwechseln kann, wenn man den Kontext nicht beachtet ;)

martenot schrieb:Weil ich gerade zufälligerweise drüber gestolpert bin: wie wird eigentlich der Begriff "Filmstar" gegendert? Da fällt mir nichts passendes ein, es sei denn, man verwendet ein ganz anderes Wort.

"Filmstar" ist kein deutsches Wort. Zumindest die Endung "-star" nicht. Daher wird dieses Wort auch nicht gegendert.

Tussinelda schrieb:ja, zum Beispiel die Gruppen, die nicht genannt und gehört werden, die erfahren Diskriminierung unabhängig vom Gendern.

Also werden alle Gruppen gleich diskriminiert? Dann ist es doch wieder fair. ;)

Optimist schrieb:gute Frage, überhaupt auch bei Star? -> halt Starin

Wie gesagt, "Star" ist kein deutsches Wort. Wir sollten nicht auch noch andere Sprachen mit dem Gendern verhunzen. :D

Tussinelda schrieb:wenn es egal wäre, dann würde nicht die männliche Form als einzige generisch offiziell gelten. Es geht außerdem nicht nur um Mann und Frau.

Ganz einfach weil es kürzer und praktischer ist, man will doch Sätze nicht ewig lang in die Länge ziehen. Es ist doch einfach lächerlich, sich hier an der "männlichen Form" zu stoßen.
Bei "die Lehrer" sind eben alle mit gemeint, selbst diejenigen, die sich als Unikorn fühlen, da dass gM eben geschlechtsneutral verwendet wird. Das muss man einfach nur verinnerlichen und schon ist alles schick....wie seit Jahrzehnten sowieso schon..

Aniara schrieb:Also werden alle Gruppen gleich diskriminiert? Dann ist es doch wieder fair. ;)

das schrieb ich nicht, bitte etwas genauer lesen

CosmicQueen schrieb:Ganz einfach weil es kürzer und praktischer ist, man will doch Sätze nicht ewig lang in die Länge ziehen.

das ist doch gar nicht der Grund.

CosmicQueen schrieb:Ganz einfach weil es kürzer und praktischer ist, man will doch Sätze nicht ewig lang in die Länge ziehen. Es ist doch einfach lächerlich, sich hier an der "männlichen Form" zu stoßen

Zumal, wenn dann zusammengesetzte Wörter daraus gebildet werden, dann wird es vollends kurios...

Tussinelda schrieb:das ist doch gar nicht der Grund.

Sondern? Die Versuch des Patriarchats, die Macht über die Frauen zu erhalten? :D