Groucho schrieb:Du wirst, wenn du nicht die Hochsprache (statt Umgangssprache oder gar slang) benutzt, Punktabzüge bekommen.
Ebenso, wenn du nicht die entstprechenden Fachbegriffe verwendest, ebenso wenn du dich für die alte statt der neuen Rechtschreibung entscheidest. usw.
Da wäre eventuell sogar die Frage, ob das gut so ist. Das fängt ja in der Schule da an, wo man kindern teilweise null punkte oder deutliche punktabzüge gibt, wenn sie falsche lösungswege haben, maßeinheiten nicht dranschreiben oder anderweitig nicht der "form" entsprechen.
Ich glaube, auf der Uni ist eigentlich der deutlichere Punkt als der Punktabzug einfach der erlernte gebrauch von Worten und Fachbegriffen. Man schreibt wie man schreibt, weil man nicht der Clown sein will, der keine Fachbegriffe kennt und die Formalia nicht einhält (natürlich gibt es dazu vorgegebene Formalia, aber trotzdem).
Bezogen auf Gendersprache ist es glaube ich auch eher hinderlich, wenn man pro reglementierter Sprache argumentiert. Denn die erlernte Sprachregel ist ja das generische Maskulinum, was nach wie vor als korrekt angesehen wird. In jeder Genderdiskussion kommt daher irgendwer an, der behauptet, gendern sei nicht korrekt.
Meine persönliche Ansicht ist, dass, wenn man Gendern will, die einfachste Möglichkeit ist, es einfach im persönlichen Sprachgebrauch zu verwenden.
Wenn z.b. die leute, die gendern richtig finden, auf allmy Nonstop gendern und das wirklich konsequent durchziehen, hat das glaube ich einen effekt selbst auf die, die das eigentlich nicht gut finden. Ganz einfach, weil man es immer wieder hört.
Das hätte auch den positiven nebeneffekt, dass es dann keine debatte mehr ist. In einer debatte um das gendern, wo man z.b. die nutzung des GM als schädlich ansieht, gibt es verteidigungseffekte. Wenn um einen herum einfach öfter mal gegendert wird, ohne, dass dabei eine debatte entsteht, kommt es auf einer tieferen ebene als legitimer sprachgebrauch bei den leuten an.