Gendern zur Pflicht machen?
19.11.2022 um 07:17Richtig. War ganz einfach, hm? ;) Gibt auch Lehrende. Oder Lehrpersonal.CosmicQueen schrieb:Soll das jetzt das gegenderte Wort für Schüler sein?
Richtig. War ganz einfach, hm? ;) Gibt auch Lehrende. Oder Lehrpersonal.CosmicQueen schrieb:Soll das jetzt das gegenderte Wort für Schüler sein?
Dann irre ich mit.fischersfritzi schrieb:Ich habe das Gefühl, diese ganze Umfrage war eine Trollaktion, um den erwartbaren Anti-Gender Beiträgen eine Bühne zu bieten und ein paar von den immer gleichen Gender "Witzchen" zu provozieren.
Ich kann mich natürlich irren.
Njein. Aus Vorurteilen wächst Abwehr, aus Abwehr wächst mitunter offenere Aggression (Beißreflex) und dann entsteht das von Dir monierte, offen abwertende Verhalten. Das sind fließende Prozesse, will ich meinen.fischersfritzi schrieb:Sicher werden dowohl beim Thema Gendern, als auch beim Thema Veganismus auch Stereotxpe und Vorurteile wirksam.
Zuschreibungen psychischer Störungen oder Erkrankungen oder kognitiver Einschränkungen bzw Minderleistungen haben aber mit Vorurteilen wrnig zu tun bzw gehen weit darüber hinaus.
Siehe oben. Ich denke, dass mittlerweile auf beiden Seiten Ressentiments vorhanden sind. Das Ganze hat sich hochgeschaukelt und während die Genderbefürworter sich verhöhnt und abgewertet erleben, sehen die Gendergegner sich genötigt (Pflicht / Forderung) und diffamiert (rechte Ecke). Und das Ganze eskaliert immer weiter, mal mehr, mal weniger konkret. Hier im Forum unterbinden die Moderator|innen ja den gröbsten Wildwuchs. Die Emotionen, derer Leute, die vor den Bildschirmen sitzen, lassen sich indes nicht unterbinden und es gärt weiter, bis zur nächsten Entladung. Eine effektive Lösung habe ich dafür auch nicht.fischersfritzi schrieb:Dabei geht es um Abwertung/ Entwertung.
Das sind bestimmte Diskussions- und Komminikationsstile, die sich nicht nur bei einzelnen Themen zeigen,sondern von bestimmten Personen genutzt werden. Und von anderen eben nicht.
Aussagen wie folgende lassen sich mit Stereotypen und Vorurteilen nicht hinreichend erklären.
Ja, das verstehe ich. Wenn einem das Gendern am Herzen liegt, dann ist das ein klarer Tritt vors Schienbein. Siehe letzter Absatz, bzgl. Abgrenzung. Was Besseres fällt mir auch nicht ein.fischersfritzi schrieb:sacredheart schrieb:
dass sich hier auch in Großstädten, vielleicht außerhalb anarchsyndoaktoputzverweigerischer linker Kampf WGs niemand für Gaga Sprech interessiert. Das ist wohl eher was für Dauerstudentinnen mit Holzperlenketten und andere verkrachte Existenzen.
Solche Abwertungen machen einen sachlichen Diskurs nahezu unmöglich.
Möchte man vielleicht auch gar nicht, wenn man sich so äußert.
Es hat beides eine innewohnende (u. a. moralische) Zielsetzung, die als Forderung interpretiert wird. Das spüren die Gegner und fühlen sich davon angegriffen. Frei nach dem Motto: "Ihr meint wohl, nun die besseren Menschen zu sein, oder was?" Das hat mit einem selber nichts zu tun. Das ist das Ding des Gegenübers; jedenfalls wenn man selbst keinerlei missionarischen Eifer zeigte. Sich das bewusst zu machen, das kann einem erfahrungsgemäß zu mehr Gelassenheit verhelfen.fischersfritzi schrieb:Ich stimme dir aber dahingehend zu, dass es Parallelen gibt bei den Reaktionen auf Gendern und auf Veganismus.
Wenn die Unis das Gendern zur Pflicht erheben, ist das schon mehr als eine freie Entscheidung jedes Einzelnen. Das ist schon klar eine aufgedrückte Doktrin und zudem noch gegen die Entscheidung des Rats für deutsche Rechtschreibung zum Gendern, wo die Ablehnung auch sehr gut begründet wurde (es darf den Lesefluss nicht behindern, es muss vorlesbar sein ohne solche Stolpersteine).MarinaG. schrieb:Es hat beides eine innewohnende (u. a. moralische) Zielsetzung, die als Forderung interpretiert wird. Das spüren die Gegner und fühlen sich davon angegriffen. Frei nach dem Motto: "Ihr meint wohl, nun die besseren Menschen zu sein, oder was?" Das hat mit einem selber nichts zu tun. Das ist das Ding des Gegenübers; jedenfalls wenn man selbst keinerlei missionarischen Eifer zeigte. Sich das bewusst zu machen, das kann einem erfahrungsgemäß zu mehr Gelassenheit verhelfen.
Die Sprache ist lebendig und demokratisch, d. h. wenn die Genderfans ihr Thema in die Gesellschaft tragen, verunsichert das viele Menschen und veranlasst sie dazu, sich diesem Gender-Druck anzupassen, vor allem weil dieser von den Unis einen falschen Korrektstempel erhält, den er gar nicht besitzt. Man ermutigt also Menschen dazu, sich nicht an die geltenden Rechtschreibregeln zu halten, darunter auch die Jugend. Das finde ich überhaupt nicht gut und widerspricht der demokratisch gefällten Vereinbarung im Rat zur deutschen Rechtschreibung.MarinaG. schrieb:Ich bezog meine Aussage hier nun allerdings spezifisch auf einen Umgang (und die Reaktionen) in Foren; weil wir den Diskurs ja nun hier haben.
Also ich habe bisher eigentlich eher den Eindruck, dass die Leute sich - mehr oder minder bärbeißig - verweigern. Irgendwo, hier im Thread, wird eine Browser-App erwähnt, die das Binnen-I eliminiert. Problem im Internet - gelöst. Gegen Ungleichbehandlung an Unis kann ggf. Beschwerde geführt werden. Und - verzeih mir bitte - aber, wenn ich über Genderstudies eine Arbeit schreibe, dabei aber das Gendern verweigere und deshalb einen Punktabzug ernte, dann ist das schon ziemlich logisch und kein Grund für Beschwerden. Also davon auszugehen, den Genderzug reiten, aber es nicht anwenden zu wollen, da habe ich dann kein Verständnis mehr für. Wasch mich, aber mach mich nicht nass Mentalität. In einer Physikarbeit nicht zu gendern, hat keinerlei Konsequenzen, will ich meinen. Ich sehe da nun noch nirgends diktatorische Züge. ;-)Laura_Maelle schrieb:Die Sprache ist lebendig und demokratisch, d. h. wenn die Genderfans ihr Thema in die Gesellschaft tragen, verunsichert das viele Menschen und veranlasst sie dazu, sich diesem Gender-Druck anzupassen, vor allem weil dieser von den Unis einen falschen Korrektstempel erhält, den er gar nicht besitzt.
Und, was schlägst Du vor? Das Gendern verbieten?Laura_Maelle schrieb:Man ermutigt also Menschen dazu, sich nicht an die geltenden Rechtschreibregeln zu halten, darunter auch die Jugend. Das finde ich überhaupt nicht gut und widerspricht der demokratisch gefällten Vereinbarung im Rat zur deutschen Rechtschreibung.
Was ich viel mehr daneben finde ist, wenn eine Minderheit der Mehrheit etwas aufzwingen will, was die überwältigende Mehrheit total ablehnt und absolut nicht haben will. Niemand hindert diejenigen, die aus freiem Willen gendern wollen, dies zu tun. Die überwältigende Mehrheit wehrt sich lediglich dagegen, dass ihr etwas aufgezwungen wird, was sie nicht will. Und es ist ihr gutes Recht, sich dagegen zu wehren!MarinaG. schrieb:Ich finde es mittlerweile ziemlich daneben, die Leute und das Gendern zu bashen, die das gerne für sich so handhaben wollen.
Wem wird das denn aufgezwungen?-VOLLSTRECKER- schrieb:Was ich viel mehr daneben finde ist, wenn eine Minderheit der Mehrheit etwas aufzwingen will, was die überwältigende Mehrheit total ablehnt und absolut nicht haben will. Niemand hindert diejenigen, die aus freiem Willen gendern wollen, dies zu tun. Die überwältigende Mehrheit wehrt sich lediglich dagegen, dass ihr etwas aufgezwungen wird, was sie nicht will, und das ist ihr gutes Recht, sich da zu wehren!
In öffentlichen Schulen ja, weil es nicht den geltenden Rechtschreibregeln entspricht. Oder meinst Du, dass nun jede Schule eigene Rechtschreibregeln aufstellen soll? Öffentliche Schulen sowie Privatschulen, die staatlich anerkannt werden, müssen sich an die geltenden Rechtschreibregeln halten.MarinaG. schrieb:Und, was schlägst Du vor? Das Gendern verbieten?
Was hat denn das mit Fortschritt zu tun, eine Sprache derart zu verkomplizieren?Schnapspraline schrieb:Gerade einmal 3% sind für eine Genderpflicht. Schade, dachte hier wäre man schon etwas fortschrittlicher,
Dämliche Frage. Die Intentionalität ist doch ganz klar erkennbar.Tussinelda schrieb:Wem wird das denn aufgezwungen?
Mit Fortschritt im positiven Sinne hat das nichts gemein, bloß mit dem guten alten Aufoktroyieren.Kephalopyr schrieb:Was hat denn das mit Fortschritt zu tun, eine Sprache derart zu verkomplizieren?
Ich fühle mich als Frau auch sexistisch belästigt, wenn ich ständig mit der weiblichen Form angesprochen werde, denn ich bin ein Mensch und kein Geschlechtsorgan. Das ist doch für den Textzusammenhang meistens sekundär und muss auch nicht auf penetrante Weise wiederholt im Text hervorgehoben werden. Meiner Meinung nach sollte man die weibliche Form abschaffen oder wie bisher beim generischen Maskulinum bleiben, das weibliche und diverse Formen miteinschließt.Maria78 schrieb:Was mir auffällt, oft sind es besonders Männer, die sich sehr vehement gegen das Gendern stellen. Frauen sind tendenziell eher gleichgültig, höchstens etwas genervt.
Evtl hängt es damit zusammen, dass durch die Endung - Innen die Wörter doch feminisierter klingen. KollegInnen / Kolleg:innen /Besucher*innen.
Alles klingt weiblicher.
Ich vermute, dass viele Männer eher aus dem Grund, und nicht weil die Sprache "verschandelt" wird, sehr aggressiv auf das Gendern reagieren. Sie wollen sich in der Form nicht angesprochen fühlen.
Ja, man streichelt mit dem Gendern doch streng genommen die zerschlagenen Selbstwertgefühle derer, die unbedingt eine Bestätigung innerhalb der Begriffe benötigen, obwohl sie es nicht nötig hätten, mit genug Selbstbewusstsein.FlamingO schrieb:Mit Fortschritt im positiven Sinne hat das nichts gemein, bloß mit dem guten alten Aufoktroyieren.
Doch, das regt mich z.B. auf. Ich wechsele dann auch auf die weibliche Form.Laura_Maelle schrieb:das Mädchen
Hen hat zwei grundsätzliche Verwendungsmöglichkeiten: als eine Möglichkeit, eine erklärte Präferenz für eines der beiden Geschlechter zu vermeiden; oder als eine Möglichkeit, sich auf Personen zu beziehen, die transgender sind, die es vorziehen, sich als einem dritten Geschlecht zugehörig zu identifizieren oder die die Aufteilung der männlichen/weiblichen Geschlechterrollen aus ideologischen Gründen ablehnen. Der Eintrag umfasst zwei Definitionen: als Verweis auf die Zugehörigkeit einer Person zu einem nicht spezifizierten Geschlecht oder einem dritten Geschlecht, oder wenn das Geschlecht nicht bekannt ist.Quelle:
Ich fühle mich mit den Aussagen nicht persönlich gemeint. Aber ich bevorzuge generell einen Diskussionsstil, der mit möglichst wenig Abwertung des Gegenübers auskommt.MarinaG. schrieb:Außer vielleicht eine höchst Persönliche, nämlich sich abzugrenzen und sich als Person höchstselbst nicht "mit gemeint" zu erleben.
Ja, ich denke, dass das auf jeden Fall auch eine Rolle spielt.MarinaG. schrieb:Es hat beides eine innewohnende (u. a. moralische) Zielsetzung, die als Forderung interpretiert wird. Das spüren die Gegner und fühlen sich davon angegriffen. Frei nach dem Motto: "Ihr meint wohl, nun die besseren Menschen zu sein, oder was?"
Da bin ich bei Dir.FlamingO schrieb:Dämliche Frage. Die Intentionalität ist doch ganz klar erkennbar.