nairobi schrieb am 15.02.2025:Ja, als Kind bekam man eingeimpft, nicht mit einem Fremden mitzugeben oder zu fahren.
Dass Kindern häufig auch Gefahren aus dem eigenen Umfeld drohen wurde damals nicht so kommuniziert.
Erstens das, aber auch, wer "fremd" ist.
Z.B. der (noch nie gesehene, geschweige denn man hatte mit demjenigen zu tun) Opa der Mitschülerin ist fremd - auch wenn man sich quasi "über x Ecken" kennen würde und die Mitschülerin dabei ist.
Auch die Person die sich als jemand ausgibt der jemanden kennt den man kennt (z.B. die Person die sagt eine Kollegin der Mutter zu sein und den Namen der Mutter nennen kann) ist fremd.
Kindern erscheint so jemand aber eher als bekannt.
Zusätzlich was du erwähnst: Gefahren aus dem eigenen Umfeld, also von Leuten die man durchaus kennt oder auch gut kennt.
nairobi schrieb am 15.02.2025:Manche Mütter verfügten nicht mal über eine Fahrerlaubnis. Da musste immer der Mann chauffieren.
Trifft auch auf meine Mutter zu. Bedeutete dann oft: Termine auch fürs Kind (= mich) mussten knapp auf den frühen Abend gelegt werden. Kann man an "Vater kommt von der Arbeit, schnell mit mir zur Physiotherapie bevor sie schließt, dann erst Abendessen" erinnern. Da meine Mutter keinen Führerschein hatte (und hat), ging der zeitlich entspanntere Nachmittagstermin nicht.
nairobi schrieb am 15.02.2025:Wir wohnten in der Nähe eines Fliegerhorsts und damals flogen häufig Kampfjets durch die Luft. Der Überschallknall war ein normales Geräusch für uns.
In der Nähe zwar nicht, war aber dennoch regelmäßig zu hören.
nairobi schrieb am 15.02.2025:Vor einem Polizisten hatte man damals meist auch noch Respekt.
Wenn sichtbar wahrscheinlich; dass Kinder Spaßanrufe bei der Polizei versucht haben (aus der Telefonzelle heraus), oder zumindest behauptet haben das zu tun kenne ich aber noch. (Ende 1980er, Anfang 1990er Jahre.)
Dobie schrieb am 15.02.2025:Auf die Schulbusse war Verlass. Verbindungen zu anderen Tageszeiten oder gar am Wochenende gab es aber kaum.
Ebenso zumindest zu den regulären Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien.
Einzige Ausnahme: Wenn Schulbusse wegen Schnee nicht durchkamen (ländliche Gegend Bayerischer Wald, schneereich, Orte wie Mauth, Haus i.W.). Da Handys oder gar mobiles Internet noch nicht verbreitet waren galt: Wenn der Schulbus 15 Minuten nach normaler Abfahrtzeit noch nicht an der Haltestelle eingetroffen ist, wieder nach Hause gehen und der Unterricht entfällt für einen.
Schlechter war, und ist, die Anbindung zu etwas spezielleren Schulen wie Wirtschaftsschule, Musikgymnasium, Fach-/Berufsoberschule (FOS/BOS), aber auch die so gut wie unvermeidbare Berufsschule in der Gegend. Da ist tatsächlich eine motorisierte Anfahrt zur Haltestelle, am besten vierrädrig zu erfolgen von jemandem der sein Fahrzeug wieder mitnimmt... (man kann da nicht parken), nötig. Machen die meisten bis sie 17 sind und dann, geht in der Region leicht durch, Führerschein mit 17 für unbegleitetes Fahren zu Schule/Ausbildungsplatz.
Der Unterschied zwischen einer solchen Situation - man kommt nicht anders hin - und "Muttitaxi zur leicht erreichbaren Schule, alles verstopfen" ist mir natürlich klar.