Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?
12.01.2025 um 21:28Ich fand Wählscheibentelefone gut, weil ich nicht so gern telefoniere und anderen Leuten auch immer gewünscht habe, dass sie sich ganz genau überlegen, wen sie wann, warum und wie oft hintereinander anrufen, weil das halt aufwendig ist. :D
Aber Vermissen? Nee. So als isolierter Einzelnutzer in einer Welt voller Power-Dauertelefonierer, Warteschleifen, endloser Weiterleitungen und "Dann drücken Sie jetzt bitte die Eins" ist das natürlich Quark.
Ich vermisse Dinge, die nicht versuchen, alles zu können und es jedem recht zu machen, sondern die nur eine oder zwei Aufgaben wirklich gut erledigen. Das war so schön schlicht.
Ein Rennrad rennt, ein Reiserad reist, ein MTB matscht. Ein Telefon ist kein Computer. Eine Kaffeemaschine, oder besser noch ein Kaffeedrücker, hilft ohne große Erklärungen beim Kaffeemachen, ohne erstmal eine typspezifische Bibel lesen zu müssen, oder Programmieren zu lernen, oder die aktuell vorrätige Bohnensorte und genehme Temperatur über eine App zu steuern, und nein, sie soll auch keinen Kaffee im Internet nachbestellen. xD
Ich vermisse flotte Autos, die gut aussehen können, ohne um jeden Preis total aggressiv wirken zu müssen. Kleiner und leichter dürften die auch ruhig wieder sein. Und ich gehe fest davon aus, dass all die pausenlos wütend dreinschauenden Karren natürlich auch das Verhalten ihrer Fahrer beeinflussen, oder die Ängste der diesem Verhalten ausgesetzten anderen Verkehrsteilnehmer, oder beides.
Ich vermisse meine zweite Wohnung. Weil sie so schön war und elf Jahre lang so ganz und gar genau zu mir gepasst hat. Da hätte ich nie ausziehen dürfen, da war auch rundherum alles perfekt. In einem Wort: Zuhause!
Und das bleibt sie im Kopf für immer.
Es gibt sie natürlich noch, das Haus gehört viele Jahre später dem Sohn des damaligen Besitzers, ebenfalls Architekt, und ich war neulich mal drin, denn der kennt mich ja noch und sie war gerade leer. Schade: Er hat sie kaputtrenoviert. Möge sich dort nun jemand wohlfühlen, der immernoch die herrliche Aussicht und die großen Fenster genießen kann ohne zu wissen, wie es dort früher mal ausgesehen und alles fein abgestimmt zusammengewirkt hat. Und der vor allem die alte Miete nicht kennt.
An meiner ersten Wohnung vermisse ich zwei uralte Kater, die mir nicht gehört haben und die ja nun auch keine Dinge waren. Schön beerdigt habe ich sie damals aber, ganz oben im Garten, mit Blick auf die große Flusschleife. Jeden in einer Hälfte der großen Katzendecke, mit einem Jahr Abstand.
Die Bude war ansonsten übrigens beschissen.
Ich vermisse die Wohnung meiner Eltern, obwohl ich sie schon als Kind nie gut fand. Also die Wohnung natürlich, nicht die Eltern, denn die waren wirklich in Ordnung.
Mir fehlen dort die ganzen Erinnerungen aus fünfzig Jahren und weil trotz vieler Änderungen doch immer alles irgendwie so war, wie es halt immer war. Für mich "gehörte das so".
Ich vermisse den alten Wohnwagen meiner Eltern, als er noch in Ordnung war. Das helle Sperrholz innen und die drollige, aber schlicht-funktionale Ausstattung. Camping-Urlaube vermisse ich komischerweise überhaupt nicht, nur diesen Wohnwagen.
Leider haben wir ihn über viele Jahre völlig vergammeln sehen, zuletzt als Abstellraum neben der Werkstatt, da war er längst nicht mehr zu retten. Und ziehen wollte man den auch nicht wirklich, weil er sich hinter jedem Auto einfach nur grausam verhalten hat.
Schön war er aber.
Viel mehr als das alles vermisse ich aber eine gewisse Unbeschwertheit im Sein und Tun, von der es heute doch etwas weniger gibt. Dass es, so ganz ohne ständige Diskussionen, natürlich in Ordnung war, zu sein, wie man ist, zu mögen, was man mag und zu tun, was man halt gerade so tut. Da waren auch ein paar recht wilde Dinge dabei, nur hat das keinen gestört, meistens nicht mal interessiert.
Und natürlich war es auch in Ordnung, einfach mal garnichts so wirklich zu tun. Für einige meiner Freunde jahrelang.
Ich vermisse, so ganz ohne ausgesprochene Dinge, eine Zeit, in der gute Zähne, gutes Sehen und individuelle Mobilität noch für jeden erreichbar waren, bzw. bezahlbar.
Das meiste war früher einfach nur früher, aber das war früher wirklich besser.
Aber Vermissen? Nee. So als isolierter Einzelnutzer in einer Welt voller Power-Dauertelefonierer, Warteschleifen, endloser Weiterleitungen und "Dann drücken Sie jetzt bitte die Eins" ist das natürlich Quark.
Ich vermisse Dinge, die nicht versuchen, alles zu können und es jedem recht zu machen, sondern die nur eine oder zwei Aufgaben wirklich gut erledigen. Das war so schön schlicht.
Ein Rennrad rennt, ein Reiserad reist, ein MTB matscht. Ein Telefon ist kein Computer. Eine Kaffeemaschine, oder besser noch ein Kaffeedrücker, hilft ohne große Erklärungen beim Kaffeemachen, ohne erstmal eine typspezifische Bibel lesen zu müssen, oder Programmieren zu lernen, oder die aktuell vorrätige Bohnensorte und genehme Temperatur über eine App zu steuern, und nein, sie soll auch keinen Kaffee im Internet nachbestellen. xD
Ich vermisse flotte Autos, die gut aussehen können, ohne um jeden Preis total aggressiv wirken zu müssen. Kleiner und leichter dürften die auch ruhig wieder sein. Und ich gehe fest davon aus, dass all die pausenlos wütend dreinschauenden Karren natürlich auch das Verhalten ihrer Fahrer beeinflussen, oder die Ängste der diesem Verhalten ausgesetzten anderen Verkehrsteilnehmer, oder beides.
Ich vermisse meine zweite Wohnung. Weil sie so schön war und elf Jahre lang so ganz und gar genau zu mir gepasst hat. Da hätte ich nie ausziehen dürfen, da war auch rundherum alles perfekt. In einem Wort: Zuhause!
Und das bleibt sie im Kopf für immer.
Es gibt sie natürlich noch, das Haus gehört viele Jahre später dem Sohn des damaligen Besitzers, ebenfalls Architekt, und ich war neulich mal drin, denn der kennt mich ja noch und sie war gerade leer. Schade: Er hat sie kaputtrenoviert. Möge sich dort nun jemand wohlfühlen, der immernoch die herrliche Aussicht und die großen Fenster genießen kann ohne zu wissen, wie es dort früher mal ausgesehen und alles fein abgestimmt zusammengewirkt hat. Und der vor allem die alte Miete nicht kennt.
An meiner ersten Wohnung vermisse ich zwei uralte Kater, die mir nicht gehört haben und die ja nun auch keine Dinge waren. Schön beerdigt habe ich sie damals aber, ganz oben im Garten, mit Blick auf die große Flusschleife. Jeden in einer Hälfte der großen Katzendecke, mit einem Jahr Abstand.
Die Bude war ansonsten übrigens beschissen.
Ich vermisse die Wohnung meiner Eltern, obwohl ich sie schon als Kind nie gut fand. Also die Wohnung natürlich, nicht die Eltern, denn die waren wirklich in Ordnung.
Mir fehlen dort die ganzen Erinnerungen aus fünfzig Jahren und weil trotz vieler Änderungen doch immer alles irgendwie so war, wie es halt immer war. Für mich "gehörte das so".
Ich vermisse den alten Wohnwagen meiner Eltern, als er noch in Ordnung war. Das helle Sperrholz innen und die drollige, aber schlicht-funktionale Ausstattung. Camping-Urlaube vermisse ich komischerweise überhaupt nicht, nur diesen Wohnwagen.
Leider haben wir ihn über viele Jahre völlig vergammeln sehen, zuletzt als Abstellraum neben der Werkstatt, da war er längst nicht mehr zu retten. Und ziehen wollte man den auch nicht wirklich, weil er sich hinter jedem Auto einfach nur grausam verhalten hat.
Schön war er aber.
Viel mehr als das alles vermisse ich aber eine gewisse Unbeschwertheit im Sein und Tun, von der es heute doch etwas weniger gibt. Dass es, so ganz ohne ständige Diskussionen, natürlich in Ordnung war, zu sein, wie man ist, zu mögen, was man mag und zu tun, was man halt gerade so tut. Da waren auch ein paar recht wilde Dinge dabei, nur hat das keinen gestört, meistens nicht mal interessiert.
Und natürlich war es auch in Ordnung, einfach mal garnichts so wirklich zu tun. Für einige meiner Freunde jahrelang.
Ich vermisse, so ganz ohne ausgesprochene Dinge, eine Zeit, in der gute Zähne, gutes Sehen und individuelle Mobilität noch für jeden erreichbar waren, bzw. bezahlbar.
Das meiste war früher einfach nur früher, aber das war früher wirklich besser.