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Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

840 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Erinnerungen, Früher ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

12.01.2025 um 21:28
Ich fand Wählscheibentelefone gut, weil ich nicht so gern telefoniere und anderen Leuten auch immer gewünscht habe, dass sie sich ganz genau überlegen, wen sie wann, warum und wie oft hintereinander anrufen, weil das halt aufwendig ist. :D
Aber Vermissen? Nee. So als isolierter Einzelnutzer in einer Welt voller Power-Dauertelefonierer, Warteschleifen, endloser Weiterleitungen und "Dann drücken Sie jetzt bitte die Eins" ist das natürlich Quark.

Ich vermisse Dinge, die nicht versuchen, alles zu können und es jedem recht zu machen, sondern die nur eine oder zwei Aufgaben wirklich gut erledigen. Das war so schön schlicht.
Ein Rennrad rennt, ein Reiserad reist, ein MTB matscht. Ein Telefon ist kein Computer. Eine Kaffeemaschine, oder besser noch ein Kaffeedrücker, hilft ohne große Erklärungen beim Kaffeemachen, ohne erstmal eine typspezifische Bibel lesen zu müssen, oder Programmieren zu lernen, oder die aktuell vorrätige Bohnensorte und genehme Temperatur über eine App zu steuern, und nein, sie soll auch keinen Kaffee im Internet nachbestellen. xD

Ich vermisse flotte Autos, die gut aussehen können, ohne um jeden Preis total aggressiv wirken zu müssen. Kleiner und leichter dürften die auch ruhig wieder sein. Und ich gehe fest davon aus, dass all die pausenlos wütend dreinschauenden Karren natürlich auch das Verhalten ihrer Fahrer beeinflussen, oder die Ängste der diesem Verhalten ausgesetzten anderen Verkehrsteilnehmer, oder beides.

Ich vermisse meine zweite Wohnung. Weil sie so schön war und elf Jahre lang so ganz und gar genau zu mir gepasst hat. Da hätte ich nie ausziehen dürfen, da war auch rundherum alles perfekt. In einem Wort: Zuhause!
Und das bleibt sie im Kopf für immer.
Es gibt sie natürlich noch, das Haus gehört viele Jahre später dem Sohn des damaligen Besitzers, ebenfalls Architekt, und ich war neulich mal drin, denn der kennt mich ja noch und sie war gerade leer. Schade: Er hat sie kaputtrenoviert. Möge sich dort nun jemand wohlfühlen, der immernoch die herrliche Aussicht und die großen Fenster genießen kann ohne zu wissen, wie es dort früher mal ausgesehen und alles fein abgestimmt zusammengewirkt hat. Und der vor allem die alte Miete nicht kennt.

An meiner ersten Wohnung vermisse ich zwei uralte Kater, die mir nicht gehört haben und die ja nun auch keine Dinge waren. Schön beerdigt habe ich sie damals aber, ganz oben im Garten, mit Blick auf die große Flusschleife. Jeden in einer Hälfte der großen Katzendecke, mit einem Jahr Abstand.
Die Bude war ansonsten übrigens beschissen.

Ich vermisse die Wohnung meiner Eltern, obwohl ich sie schon als Kind nie gut fand. Also die Wohnung natürlich, nicht die Eltern, denn die waren wirklich in Ordnung.
Mir fehlen dort die ganzen Erinnerungen aus fünfzig Jahren und weil trotz vieler Änderungen doch immer alles irgendwie so war, wie es halt immer war. Für mich "gehörte das so".

Ich vermisse den alten Wohnwagen meiner Eltern, als er noch in Ordnung war. Das helle Sperrholz innen und die drollige, aber schlicht-funktionale Ausstattung. Camping-Urlaube vermisse ich komischerweise überhaupt nicht, nur diesen Wohnwagen.
Leider haben wir ihn über viele Jahre völlig vergammeln sehen, zuletzt als Abstellraum neben der Werkstatt, da war er längst nicht mehr zu retten. Und ziehen wollte man den auch nicht wirklich, weil er sich hinter jedem Auto einfach nur grausam verhalten hat.
Schön war er aber.

Viel mehr als das alles vermisse ich aber eine gewisse Unbeschwertheit im Sein und Tun, von der es heute doch etwas weniger gibt. Dass es, so ganz ohne ständige Diskussionen, natürlich in Ordnung war, zu sein, wie man ist, zu mögen, was man mag und zu tun, was man halt gerade so tut. Da waren auch ein paar recht wilde Dinge dabei, nur hat das keinen gestört, meistens nicht mal interessiert.
Und natürlich war es auch in Ordnung, einfach mal garnichts so wirklich zu tun. Für einige meiner Freunde jahrelang.

Ich vermisse, so ganz ohne ausgesprochene Dinge, eine Zeit, in der gute Zähne, gutes Sehen und individuelle Mobilität noch für jeden erreichbar waren, bzw. bezahlbar.
Das meiste war früher einfach nur früher, aber das war früher wirklich besser.


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Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

12.01.2025 um 21:50
Zitat von DobieDobie schrieb:Dass es, so ganz ohne ständige Diskussionen, natürlich in Ordnung war, zu sein, wie man ist, zu mögen, was man mag und zu tun, was man halt gerade so tut. Da waren auch ein paar recht wilde Dinge dabei, nur hat das keinen gestört, meistens nicht mal interessiert.
Wann soll das denn gewesen sein?
Ich war Kind in den 70ern und Jugendlicher in den 80ern.
Da war das jedenfalls nicht so.


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Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

12.01.2025 um 21:54
Bei mir schon - genau dann.


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Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

12.01.2025 um 22:05
Zitat von DobieDobie schrieb:Bei mir schon - genau dann.
Das habe ich definitiv diametral erlebt.


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12.01.2025 um 22:10
Ich behaupte ja auch nicht, dass es für jeden überall so war. Bei mir passte das halt, bis weit in die 90er, und das vermisse ich.


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Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

12.01.2025 um 23:00
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wann soll das denn gewesen sein?
Ich war Kind in den 70ern und Jugendlicher in den 80ern.
Da war das jedenfalls nicht so.
Ebenso - habe das (leider) nie so erlebt (geboren in den 80ern).
Oft wurde mit "die anderen" und "alle" argumentiert: "Die anderen/ alle spielen auch... essen auch... machen auch." Oder: "Da du x (galt als schwierig) kannst, musst du auch b (galt als einfach) können." Berufswahl dann wieder: Reinreden, wenn man da in eine andere Richtung tendierte als "die anderen" (es wurde damals noch stark nach "Berufen für Mädchen/Frauen" und solchen "für Jungen/Männern" unterschieden).

Da rauszustechen, spiegelte sich in den
Zitat von DobieDobie schrieb:Dass es, so ganz ohne ständige Diskussionen, natürlich in Ordnung war,
genau umgekehrt, ständigen Diskussionen, dass es nicht in Ordnung ist - ausgehend von Eltern, anderen Verwandten, Eltern von Freunden, Leute die die Eltern kannten... und in Zeugnisbemerkungen wider. Die, die mich so akzeptierten
Zitat von DobieDobie schrieb:Dass es, so ganz ohne ständige Diskussionen, natürlich in Ordnung war,
stachen als superseltene Ausnahme hervor und ich habe die paar wenigen in guter Erinnerung.

Nachgelassen hat das erst in den 2000ern - für mich. Da wurde ich volljährig.
(Idee: Ob man es eher so oder eher so erlebt hat, könnte ggf. auch vom Alter zur jeweiligen Zeit abhängen? Also z.B.: in den 80ern geboren vs. in den 80ern schon Jugendlicher?)


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Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

12.01.2025 um 23:39
Tee im Teebeutel mit Metallklammer.


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13.01.2025 um 00:08
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Wie kommst du darauf, dass man früher weniger gelogen hat als heute?
Das ergibt sich aus der Logik, wenn früher alles besser war kann es ja nicht sein, dass man mehr gelogen hat als heute.
Sonst wäre das ja heute besser.


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Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

13.01.2025 um 00:15
Zitat von freeofdomsfreeofdoms schrieb:Das ergibt sich aus der Logik, wenn früher alles besser war kann es ja nicht sein, dass man mehr gelogen hat als heute.
Sonst wäre das ja heute besser.
...oder aber man hat sich früher ebenfalls gegenseitig belogen aber es wurde eben nicht so digital festgehalten wie die ganzen Internetdramen heutzutage.


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Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

13.01.2025 um 01:41
Die Tage im Proberraum mit der Band. Mit all denen wo ich mit bei war.
Die Jamsessions mit anderen.
Die Zeiten im Chor.
Die Akrobatik Gruppe.
Die langen Spaziergänge mit unserem Hund.
Die Wochenenden im Wald.
Das reinschleichen in Konzerte.
Die langen Stunden in der Bibliothek.
Mit der Gitarre durch die Bahnen ziehen und zu singen.
Die Nächte wo man unterwegs war.
Einige Menschen die man getroffen hat.
...so einiges...


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Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

13.01.2025 um 04:07
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:1978 mit Dawn of the Dead
Der Film ist mega, absoluter Kult. Da hatten die Menschen auch noch eine Chance, da die Zombies sich recht langsam bewegten.
Generell mag ich Horrorfilme nicht.
In meiner Jugend kam "Halloween" heraus. Der war natürlich mega spannend. Man lieh sich übers Wochenende mehrere Filme in der Videothek aus und schaute sich diese an. Vergaß man, die Filme zurück zu spulen, kostete das 1 Mark pro Film extra!.
Videotheken boomten den 1980er Jahren sehr.
Sonnenstudios auch, da gab es etliche. Heute nur noch wenige.


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Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

13.01.2025 um 07:07
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:(Idee: Ob man es eher so oder eher so erlebt hat, könnte ggf. auch vom Alter zur jeweiligen Zeit abhängen?
Möglich, aber glaube ich nicht. Es sei denn man war noch sehr klein/jung.

Ich habe da noch meine Mutter im Ohr "Was sollen denn die Nachbarn sagen?"
Zitat von nairobinairobi schrieb:Der Film ist mega, absoluter Kult
Völlig richtig.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Generell mag ich Horrorfilme nicht.
Umso erstaunlicher, dass du dann gerade Zombie magst.
Der war ja zu seiner Zeit einer graphisch brutalsten Filme.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Videotheken boomten den 1980er Jahren sehr.
Ja, das damalige Videothekenfeeling vermisse ich auch.


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13.01.2025 um 07:29
Das Einzige was ich wirklich ein wenig vermisse ist, daß weniger Zeit vor mir liegt als vor 40 Jahren


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13.01.2025 um 10:11
Ach ja, und ich vermisse Glühbirnen.

Gegen LED-Leuchtmittel im Haushalt hätte ich nichts und fände sie, mit wenigen Einschränkungen, natürlich spitze, wenn sie denn halten würden. Tun sie aber nicht. Bei den meisten ist hier regelmäßig nach 1-2 Jahren Schluss, und das steht in keinem Verhältnis zu Preis und Herstellungsaufwand.

Glühbirnen in Wohnräumen habe ich fast überall an Dimmern betrieben: Licht nur so viel, wie man wirklich möchte, Haltbarkeit ohne ständige Maximallast (und vor allem ohne Einschalten auf Maximallast) sehr gut, Stromverbrauch laut Jahresabrechnungen dann irgendwie auch nicht wirklich anders, als mit LEDs. Ich hatte Birnen, die mehr als einmal mit mir umgezogen sind und demnach über 10 Jahre gehalten haben. Und die Dinger waren halt billig, einfach herzustellen und sinnvoll zu entsorgen.


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Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

13.01.2025 um 10:12
Für mich ist "die gute alte Zeit" (Kindheit und Jugend) die zweite Hälfte der 50er und die 60er.
Ist also schon etwas länger her. Und war aus heutiger Sicht wie ein Leben im Mittelalter. Einen Fernseher und ein Auto haben sich meine Eltern erst 1964 angeschafft, ein Telefon erst 1970. Keine Computer, kein Internet. Keine Supermärkte, keine Tiefkühlware. Statt dessen "Tante Lene" die Eier über den Ladentisch verkaufte und die mitgebrachte Kanne mit Milch füllte. Die ersten Kartoffelchips (ca 1964) waren selbstgemacht von jemanden der sie aus Amerika kannte und hier vermisste (in den Läden erst 1967). Dampflokomotiven ein alltäglicher Anblick. Eisblumen an den Fensterscheiben, Kohleöfen und viel strengere Winter als heute, 1968/69 mit einem halben Meter Schnee.
Schon als kleines Kind eine absolute Freiheit. Ich durfte allein in den (riesigen) Wald hintern Haus, da war ich gerade drei. Und kriegte riesigen Ärger als ich an meinem 4. Geburstag nicht zur Stelle war sondern im Wald.
Das alles macht ein seltsames Gefühl wenn ich daran denke. Aber ob ich es wirklich vermisse? Zurück zu diesen Verhältnissen zu denen auch prügelnde Lehrer und das Plumpsklo gehören möchte ich lieber nicht.


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Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

13.01.2025 um 10:27
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Das alles macht ein seltsames Gefühl wenn ich daran denke. Aber ob ich es wirklich vermisse? Zurück zu diesen Verhältnissen zu denen auch prügelnde Lehrer und das Plumpsklo gehören möchte ich lieber nicht.
Ich habe auch ein zwiespältiges Verhältnis zu der Zeit meiner Kindheit. Vieles war noch völlig anders als heute. Manches habe ich als angenehm in Erinnerung, manches nicht.
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:ein Telefon erst 1970. Keine Computer, kein Internet. Keine Supermärkte, keine Tiefkühlware.
Meine Eltern hatten damals am Anfang auch kein eigenes Telefon. Wenn meine Mutter mit ihren Eltern telefonieren wollte, sind wir zu einer Telefonzelle gegangen. Ich habe daran noch ziemlich genaue Erinnerungen - an die schwergängige Tür, an den Zigarettengeruch in der Kabine, an die Geräusche beim Münzeinwurf und beim Wählen mit Wählscheibe.

Computer hat es zu meiner Kindheit zwar gegeben, aber das waren mysteriöse große Schränke mit rotierenden Bandlaufwerken und leuchtenden Knöpfen, die es in Banken und Großfirmen gab.

Zu Supermärkten: ich erinnere mich noch daran, als der erste Supermarkt bei uns im Ort eröffnet hatte. Wir fanden es am Anfang komisch, dass man sich die Waren selber nehmen konnte. Aus heutiger Sicht hatte der Laden eine ungemütliche Ausstrahlung, eher wie ein Warenlager.

Was ich als Kind gut fand: meine Eltern hatten sich um mich relativ wenig Sorgen gemacht, wenn ich in meiner Freizeit allein unterwegs war. Ich bin mit dem Fahrrad ganz allein ins Schwimmbad, an den See oder sonstwohin geradelt, ohne dass das jemanden besorgt hätte.


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Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

13.01.2025 um 11:12
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ich habe da noch meine Mutter im Ohr "Was sollen denn die Nachbarn sagen?"
Exakt, auch das kenne ich. Derartiges habe ich - bzgl. mir, und bzgl. anderen die damals Kind/ Jugendlicher waren - oft erlebt.
Da hieß es oft:
- "Was sollen denn die Nachbarn sagen?" (exakt so)
- "Andere können/machen/... das auch. Also..."
- "So heiratet dich keiner/ bekommen wir dich nicht verheiratet"
- "Solange du die Füße untern Tisch stellst..."

Was damals über Berufswunsch, Hobbies, Kleidungsstil, Essvorlieben... an Konformität erwartet wurde *uff*
Dabei war ich eigentlich gar nicht mal so "krass". Nichts abgebrochen (Schule, Ausbildung), nicht geraucht, kein Alkohol, nix mit der Polizei, auch keine Freunde von denen ich nachträglich sagen würde kein so guter Umgang... Aber halt mit typischen als für Mädchen typisch angesehenen Hobbies und Berufswünschen nix anfangen können, nichts mit einem stereotyp femininen Auftreten anfangen können, Vegetarier weil mir die Tiere leid getan haben (war damals extrem unüblich - hab' das nicht aus irgendwelchen "Modegründen" gemacht), und schonmal gar nicht Anpassung ob der Unauffälligkeit willen.
Auch diagnostizierte Behinderungen hat man damals nicht besonders ernst genommen - an Lehrer, die da von "Extrawürsten" redeten und darauf pochten dass "alle gleich" sind (= man keine Rücksicht nehmen muss) sowie einem (mir) die Schuld gaben diese Behinderung zu haben kann ich mich noch sehr gut erinnern.
Von sexuellen Orientierungen ungleich heterosexuell gar nicht zu reden... Die Cousine einer damaligen Schulfreundin ist lesbisch, was von Eltern-/Verwandtenseite ein enormes "Theater" gab.
Auch mein Mann bestätigt: Ja, das war damals überwiegend so.


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Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

13.01.2025 um 11:32
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Was damals über Berufswunsch, Hobbies, Kleidungsstil, Essvorlieben... an Konformität erwartet wurde *uff*
Das habe ich auch überwiegend so erlebt:

Meine Berufswünsche wurden von meinen Eltern alle "abgebügellt", weil sie nicht ins Klischee bzw. in ihre Vorstellungen von einem anständigen Beruf passten. Habe mich deswegen unter dem sozialen Druck meines sozialen Umfelds in meinen Beruf drücken lassen, in dem ich immer noch tätig bin (konnte mich nie damit anfreunden, aber habe irgendwann aufgegeben, mich neu umzuorientieren).

Bei den Hobbys war es meinen Eltern damals wichtig gewesen, einen typisch männlichen Stil zu pflegen. Ich sollte mich also für Autos, Fußball, Sport interessieren. Meine tatsächlichen Interessen - hauptsächlich Musik - wurden als wertlos verworfen und man hatte mich davon abgehalten, mich damit zu beschäftigen.

Beim Essen hat es damals sowieso weit weniger Auswahl gegeben als heute. Die meisten internationalen Speisen waren zu meiner Kindheit noch fast unbekannt. Selbst Pizza und Spaghetti galten vielen Leuten als ungenießbar. Ich erinnere mich noch an Leute, die in den Italienurlaub den ganzen Kofferraum voller deutschem Essen geladen hatten, weil man ja vermeintlich in Italien nichts Richtiges zu Essen bekommen hätte. Sehr gut kann ich mich auch noch daran erinnern, dass Spaghetti Bolognese bei vielen Leuten Ekel ausgelöst hatten, wegen des Aussehens (braune bröckelige Sauce) und dem Geruch des Parmesankäses.


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Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

13.01.2025 um 12:01
Zitat von martenotmartenot schrieb:Selbst Pizza und Spaghetti galten vielen Leuten als ungenießbar.
Ja, der älteren Generation, aber ich war ganz scharf drauf.
Was war das für eine Sensation, als Tante Elke (wohnte zwei Häuser weiter) das erste Mal selbst Pizza gemacht hat. :D

Die Pizzeria, die wir ab und an aufgesucht haben, hat Dosenchampignons auf ihre Pizza gemacht.
Damals fand ich die Pizza sau lecker (weil ich es nicht anders kannte).
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Was damals über Berufswunsch, Hobbies, Kleidungsstil, Essvorlieben... an Konformität erwartet wurde *uff*
Ja, das vergisst man leicht bei der bunten 80er Nostalgie.
Ich bin damals hauptsächlich deshalb zum Bund gegangen, weil ich befürchtete, als Zivi schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben.


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Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

13.01.2025 um 12:07
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Was war das für eine Sensation, als Tante Elke (wohnte zwei Häuser weiter) das erste Mal selbst Pizza gemacht hat. :D
Ich erinnere mich noch daran, wie meine Mutter zum ersten Mal eine vorgefertigte Pizza zum Aufbacken mit nach Hause gebracht hat. Da ich das nicht kannte, war ich zunächst misstrauisch und hielt das Ganze für eine Art missglückten Kuchen.

Interessanterweise war die erste Gastronomie bei uns im Ort mit nichtdeutscher Küche keine Pizzeria, sondern ein "Jugoslawe". Somit bin ich damals vor der Pizza- und Spaghetti-Ära zunächst eher mit Cevapcici und Rasnici vertraut gewesen.


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