Nuka schrieb am 24.10.2022:Freue mich über Eure Erinnerungen :)
Ein paar Dinge, die für mich tatsächlich eine gute alte Zeit bedeuten. Natürlich nur ein paar Fetzen aus meiner Erinnerung.
Federball über die Straße spielen.
Die wild gewachsenen Wälder, die mir Schutz und Geborgenheit gaben und massenhaft Früchte zum pflücken boten.
Milch direkt vom Bauern, abends die Milchkanne abgeholt und gleich die Konsistenz der frischen warmen Milch gekostet. Lecker.
Das erste Schwarzweiss- Fernsehen und die ersten heimlich geschauten Filme in der Nacht, wenn die Eltern unterwegs waren. Miss Marple (Margaret Rutherford), Bonanza, Daktari, und einige mehr.
Die Ausfahrten im Motorrad-Beiwagen meines Vaters.
Die Brot-Teiglinge die mit dem Leiterwagen zur nahe gelegenen Bäckerei gebracht wurden und dort zu den leckersten Broten aller Zeiten ausgebacken wurden und schon auf dem Weg nach Hause heimlich angenagt wurden.
Das Aufblühen meiner Obsession für alle Arten von Musik und Literatur. Zu erleben wie sich die verschiedenen Musikrichtungen im Lauf der Zeit heraus bildeten und immer neue Variationen hervor brachten.
Es gab kein Plastik. Das Meiste, dass auf dem Tisch kam, wurde selbst gezogen oder aus dem Wald gesammelt. Die Vorräte wurden für das ganze Jahr angelegt und nur wenig dazu gekauft.
Mein erstes Fahrrad, dass mir eine Nachbarin vermachte. Viel zu groß aber eine echte Herrausforderung.
Meine erste große Liebe, die heißgeliebte XT 500. Ich war der glücklichste Mensch auf Erden, wenn ich durch die Gegend fahren konnte und den Fahrtwind in den Haaren spürte.
Die Zeit der Plattenläden, wo man schon an der Tür über die neuesten Pressungen informiert wurden und dann stundenlanges Stöbern und an der Theke bei einer Tasse Tee angehört hat.
Die Tee- Sessions mit den nächtelangen Diskussionen über Gott und die Welt.
Die Musik- Sessions bis in die frühen Morgenstunden in denen sich die Zeit einfach auflöste. Teilweise selbst gebastelte Instrumente, die absolut schräg klangen, weshalb es nur zu einer Punkband reichte.
Die wilden, ausgelassenen Partys in freier Natur, die nie vor dem dritten Tag endeten.
Meine vielen Reisen rund um den Globus und die vielen wunderbaren Menschen, denen ich begegnen durfte.
Die Fähigkeit, die Dinge so zu nehmen wie sie kamen und die Unbeschwertheit mit den Abenteuern dieser Zeit zu kokettieren.
Vergangenheit besteht in meinem Fall aus guten und schlechten Erlebnissen. Die Frage war für mich immer: wie gehe ich damit um. Meine Lösung war: Die Guten Dinge genießen, aus den Negativen lernen und daran wachsen.
Das hat sich bis zum heutigen Tag immer bewährt.
Es war die Zeit, in der vieles in unserem jungen aufkeimenden Leben aus einer spirituellen Sicht betrachtet wurde. Daran werde ich mich immer sehr gerne erinnern ohne die Gegenwart aus den Augen zu verlieren. Gute Erinnerungen kann man nur in der Gegenwart schaffen.