violetluna schrieb:Es ging ja um Gene bzw. dass Aggression genetisch bedingt sei. Habe ich dich vielleicht missverstanden?
Hüch, aber so was von: es war eigentlich ne Erklärung dafür (der Erfolg), warum es durch Erfahrung und eben nicht wegen der Gene so ist. Gene liefern nur die körperliche Voraussetzung - aber einen Verstand, die Körperkraft vernünftig einzusetzen, haben ja beide Geschlechter. Nur Männer mehr Erfolg/Erfahrung/Tradition im Kämpfen.
violetluna schrieb:Natürlich kann ein Land weglaufen. Die Bevölkerung kann fliehen, tun ja viele.
Wir sprechen verschiedene Sprachen - mein ich jetzt ganz wertfrei. So hätte ich das nie gesehen. Flucht ist ja nicht "verreisen".
Ich kann deins absolut nachvollziehen - aber - für mich wäre das halt der (jeweils individuelle) Grund, zu kämpfen.
Das Land, die Heimat ist das, was verteidigt wird, bzw. man hat halt nur noch die Wahl, zu gehen oder zu bleiben und zu kämpfen.
Und darum, weil man halt nicht auszieht, in diesen Krieg, (erobern will) sondern er Zuhause stattfindet, heißt die Sache ja auch "Verteidigung".
(Ich will dich nicht foppen, oder dir widersprechen, ich finde das einen "interessanten Gedanken-Austausch", diese "Blickwinkel", diese unterschiedlichen.)
violetluna schrieb:Ich nütze sie beispielsweise nur zur Selbstverteidigung.
Ja, aber ist es kämpfen oder nicht? Beim Training ist "Kampf" doch eine Übung darin, seine Kräfte und damit (auch) Aggressionen, zu kontrollieren. (Allein um die nötige Körperspannung zu bekommen beim Zuschlagen.)
fischersfritzi schrieb:Du drehst dir die Dinge zurecht, wie sie dir passen.
...
Es ist einfach Humbug, dass nehmrn zwingend etwas passives sein soll.
Das ist kein Humbug - auch wenn es halt wirklich nicht einfach ist. "Austausch" ist ein Vorgang zwischen zwei Parteien. Wo ist bitte das Problem, bei "geben und nehmen" denjenigen, der etwas gibt, als den "aktiven Teil" und die Person, die etwas bekommt, als den passiven zu verorten? Bzw. welchen (rationalen) Grund könnte es geben, das zu verneinen? Es ging nicht um "zwingend passiv", es ging um "Annehmen". ("Warum lässt die sich das gefallen"?)
"Ich wurde bezahlt" beschreibt einrn Vorgang, der auch mit "ich habe kassiert" beschrieben werden kann. Eine aktive Handlung.
Und es ging um Grammatik. "Habe kassiert" ist die aktive Form, den Vorgang zu beschreiben, "habe bezahlt" ist der Text des zweiten.
Zu "reziprok" gehören ja immer zwei.
"Wurde bezahlt" als Gegensatz zu dem "wurde bestohlen". Zwei Vorgänge. Wenn dein Geben zwangsweise erfolgte.
"Gezwungen Passiv", weil sie sich nicht mal verteidigen darf. Oder kann.
("Habe betrogen" wäre dann der Text für den "Aktiven". Er hat sich ein Geschenk genommen, das Vertrauen.)
In der Logik, mit der ihr "Aktivität" zugesprochen wird, "bekommt sie, was sie verdient". Das entspricht aber nicht der meinen.
Sie hat nicht "nicht aufgepasst", bei diesem "Betrug", da hat ein aktiver Vorgang ihr die Sicht, das Vertrauen in die Welt, geraubt.
Sie kann sich nicht verteidigen, je nachdem, wie lange das schon andauert.
Toxisch halt. Ein unfruchtbarer Austausch. Da gewinnt nie einer und da wächst auch nix draus.
fischersfritzi schrieb:Es gibt konstruktiven und destruktiven Outcome von aggressiven Impulsen.
Vielleicht liegt da die Schwierigkeit. Ich (in meiner Psychoblase) geh ja noch ein Stückl weiter und meine, dass sowohl Angriff als auch Verteidigung ihre jeweils eigenen Arten haben, erfolgreich zu sein oder zu scheitern, legitim zu sein oder ein Unrecht.
(Wenn wir das durchdeklinieren dürfte als Pendant zu "männlich toxisch = Angriff" das "weibliche Gift" aus Verteidigung bestehen. Dürfen sie aber ja nicht. Klassisch ist ja die Sache mit dem Apfel für den Teil zuständig. Schlanginnen. Wenn der Faden schon umbenannt wurde, möchte ich das mal erwähnt haben.)
Meine Güte, sowohl Angriff kann angebracht oder übergriffig sein, als auch Verteidigung angebracht oder eingebildet sein kann,
was ist da nur so schwer dran?
Die Gretchenfrage ist halt, ob man dem, der sich verteidigen muss, traut.
(Oder sich selber, wenn es um die eigene "Kraft" geht.)
--------------------
P.S.: Du hast Recht,
@violetluna "Länder können weglaufen" - und wenn sie sich woanders niederlassen, nennt man sie Ghetto.
Ist mir grade eingefallen, in "meiner Sprache". (Dass du da nicht drauf gekommen bist ist vollkommen in Ordnung.)
Und P.P.S.: "Aggression" würde ich, berufsbedingt, unter "Tonus", der natürlich zu regulieren ist, verbuchen.
"Körperspannung". So was kann ja nicht "angeboren" sein; angeboren ist, sie regulieren zu müssen - bis man steif ist.
(Die Psychologen nennen das wahrscheinlich anders.)
---------------
@shionoro hallo! Meine Tafel ist echt lang genug - und ich freu mich grad, wo ich deinen Blickwinkel seh, dass ich keine junge Frau mehr bin. Und mir traue.