paxito schrieb:Soziale Rollen bedeuten Sicherheit, Handlungsmöglichkeiten und Interaktionsoptionen. Die gehen flöten, wenn man sich von ihnen verabschiedet. Außerdem ist eine „Auflösung“ von Geschlechterrollen völlig utopisch, die sind zu tief verankert und zu wichtig für unsere Gesellschaft. Das wird auf Jahrhunderte hinaus nicht geschehen.
Von welchen sozialen Rollen sprichst du da, hast du Beispiele, die sich auf das jeweilige Geschlecht beziehen? Das kommt jetzt nämlich so herüber als könnten bestimmte Rollen nur von Mann oder Frau ausgeführt werden.🤔
Ich persönlich bin der Ansicht, dass sich eine "toxische Männlichkeit" vor langer Zeit in die Erziehung mit eingeschlichen hat. Also dieses: "Männer MÜSSEN stark sein, sie dürfen nicht weinen, sie müssen dies und das, wofür eine Frau nicht fähig wäre!"
Und das ist aus meiner Sicht das Problem, weshalb man mittlerweile von einer art toxischen Männlichkeit sprechen kann. Das wurde hier ja schon mal angesprochen, dass das schon in der Erziehung anfängt, wenn Jungs Autos vorgesetzt bekommen zum spielen, statt ihnen die Wahl selbst zu überlassen, oder sie müssen blau tragen weil sie eben männlich sind. Das ist doch so überholt.
Und man sieht es ja nicht selten, dass Jungs die so erzogen werden, dass sie dies und das nicht "dürfen" nur weil sie männlich sind, eben zu jenen heranwachsen könnten(gilt nicht für jeden), die dann auch als Teenager diesem Druck ausgesetzt werden, bloß keinerlei Schwäche zu zeigen. Als Mann wird man immer diesem Druck ausgesetzt, bloß stark und autoritär zu sein.
Bestes Beispiel ist eben auch das klassische Liebesbild: der starke Mann an deiner Seite, an dessen Schulter die Frau sich anlehnen kann. Oder dass die Frau sich bei den ersten Dates ein Essen bezahlen lässt. Und nein natürlich macht das nicht jeder so, aber es hat sich so eingebrannt in unsere gesellschaftliche Entwicklung. So bestimmte Vorgehensweisen oder Erwartungshaltungen.
Das trägt meiner Meinung nach teilweise schon zu dem ein oder anderen Verhalten bei.
Und ja, nicht bei jedem. Das wissen wir.
Mir ist auch aufgefallen, dass es wohl sehr darauf ankommt, wie Eltern ihren Sohn im Bezug auf Frauen erziehen. Also ich kenne es so, dass mein Bruder immer so erzogen wurde meine Mutter genauso wie meinen Vater zu respektieren. Da gab es kein "der Vater hat mehr zu sagen als die Mutter". Wenn mein Bruder mal irgendwas freches machte, hat meine Mutter ihn ausgeschimpft und er hatte immer deshalb Respekt vor ihr. Ich denke das spielt eine große Rolle in der Erziehung, wenn die Mutter ihrem Sohn auch in gewissem Maße streng gegenüber sein kann, also nicht im bösen Sinne sondern wenn da kein Rollenbild entsteht von wegen die herzlich weiche Mutter und der strenge Vater. Beide sollten eine jeweils gleichstarke Rolle vertreten vor ihrem Kind. Finde ich.
Damals in der Schule habe ich das nämlich oft mitbekommen, dass die Typen die mich gemobbt haben, ein sehr respektloses Verhalten gegenüber Frauen(vor allem ihrer Mutter) hatten. Weil die Mutter nix zu melden hatte, bzw. kam jene sehr devot und eingeschüchtert herüber.
Ich selbst hab keine Kinder, also ich spreche diesbezüglich jetzt nur aus eigener Erfahrung zwecks Vergangenheit.
:)Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, war meine Mutter damals eher der "Vater" von beiden!
:troll: aber an diesem Satz erkennt man eben: was bedeutet das? Wieso muss Vater und Mutter entsprechend so und so sein? Wieso muss der Vater der "Strengere" sein?