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Krieg auf dem Teller

666 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, Lebensmittel, Hunger ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Krieg auf dem Teller

16.06.2022 um 11:52
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Ich gebe lieber etwas mehr aus und wir essen dann etwas weniger von, aber haben eben echten Käse.
Ich liebe Käse, das ist eines der letzten Dinge, auf die ich verzichten würde. Dennoch muß man, auch wenn ich diese veganen Käsealternativen absolut unattraktiv finde, halt auch hier so ehrlich sein, dass veganer Käseersatz tatsächlich auch handwerklich hergestellt werden kann, und nicht künstliche Pflanzenfettsuppe auf der Billigpizza sein muß.


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Krieg auf dem Teller

16.06.2022 um 11:53
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:gequollene und pürierte Cashewkerne
Mal unabhängig vom kulinarischen Standpunkt ist das auch schon wieder belastend, weil der allergrößte Teil der weltweit gehandelten Cashews unter sklavereiähnlichen Bedingungen mit Kinderarbeit und mangelndem Arbeitsschutz angebaut und verarbeitet wird - Cashews sondern roh einen stark ätzenden Saft ab, der kann zu schweren Verbrennungen führen. Hauptsächlich aus Afrika gibt es zwar auch ethisch erzeugte Cashews, aber die sind verdammt teuer und ich glaube kaum dass die in den Ersatzkäse als Grundstoff kommen.

https://impactpolicies.org/en/news/69/Cashews-are-Delicious-but-Come-with-a-Human-Cost


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Krieg auf dem Teller

16.06.2022 um 11:55
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Mal unabhängig vom kulinarischen Standpunkt ist das auch schon wieder belastend
Ich habe hier keinerlei moralische Überlegenheit veganer Käsealternativen gegenüber Käse darstellen wollen.


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Krieg auf dem Teller

16.06.2022 um 11:58
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:dass veganer Käseersatz tatsächlich auch handwerklich hergestellt werden kann, und nicht künstliche Pflanzenfettsuppe auf der Billigpizza sein muß.
Dann kann man darüber nachdenken und sich informieren. Aber eben letzteres Zeugs müsste es dann doch nicht unbedingt sein.


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Krieg auf dem Teller

16.06.2022 um 12:16
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:und ich glaube kaum dass die in den Ersatzkäse als Grundstoff kommen.
Du unterschätzt die Verbraucher, die sich bewusst (vegan) ernähren, und auch die Alternativprodukte bewusst auswählen.

z.B.
Die Kooperative PA-Rural garantiert gute Arbeitsbedingungen. Kinderarbeit ist nicht erlaubt. Die Betriebe in Brasilien sind noch nicht bio-zertifiziert, arbeiten aber auf eine Bio-Zertifizierung hin und orientieren sich an den Richtlinien des ökologischen Landbaus.
Quelle: https://bio-vegan-bestellen.de/blog/was-du-schon-immer-ueber-cashewkerne-wissen-wolltest-anbau-ernte-naehrstoffe-mehr (Archiv-Version vom 25.05.2022)

Oder auch hier:
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8xMDE2OTE
(Es wird Bezug auf die Säure, die Klimabilanz und den Anbau genommen.)

Aber klar, Du kannst vom dem Kunden, der im Supermarkt einfach nur die Packung mit "vegan" greift, nicht automatisch reflektierteres Verhalten erwarten, als von Kunden, die in dem gleichen Supermarkt die Nussmischung oder Fertiggerichte aus dem Regal greifen.


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Krieg auf dem Teller

16.06.2022 um 12:40
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Ich finde die erstaunliche Karriere des "Analogkäses", der die Bühne der Öffentlichkeit als dreiste Produktunterschiebung betreten hat und jetzt als teure vegane "Genießerscheibe"
Wenn ich an den Aufschrei denk als Analogkäse/Schinken aufkam und zurecht… da ist mir lieber nicht vegan und dafür natürlich - auch wenn teurer (was nicht oft so ist)


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Krieg auf dem Teller

16.06.2022 um 13:09
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:Auch wenn es mühsam ist, Analogkäse ist nicht zwingend vegan.
Zitat von devil075devil075 schrieb:nicht vegan und dafür natürlich
Ich habe es zuvor schon geschrieben, veganer Käseersatz und Analogkäse sind nicht zwangsläufig dasselbe, und wird es auch nicht werden, wenn es immer wieder wiederholt wird.
Und auch veganer Käseersatz ist natürlich herstellbar.

Gerne aber nochmal:
Weiterhin gibt es vegane Käsealternativen, die ähnlich wie traditionelle Käsesorten durch Fermentation und Reifung produziert werden, bei denen lediglich der Grundstoff Tiermilch ersetzt wird, z. B. durch gequollene und pürierte Cashewkerne, und die ohne Aromastoffe, Geschmacksverstärker und künstliche Hilfsstoffe auskommen.[3]
Quelle: Wikipedia: Käseersatz

Außerdem: https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8xMDE2OTE


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Krieg auf dem Teller

16.06.2022 um 13:16
Was haltet ihr eigentlich von dem sogenannten Kunstfleisch? Viele sehen das ja als Alternative. Einmal zu normalen tierischen Fleisch und auch wegen der wohl weit geringeren Klimabilanz.

https://www.agrarheute.com/management/agribusiness/kunstfleisch-konkurrenz-fuer-landwirtschaft-554673

Dabei handelt es sich nicht um einen (veganen) Fleischersatz, sondern eben gezüchteten Fleisch aus dem Labor/Tank.

Theoretisch klingt es ja gut und auch Abfälle dürften kaum anfallen, im Vergleich zur traditionellen Fleischproduktion.
Allerdings ist da momentan immer noch der Kostenfaktor, ebenso wie bei vielen anderen Ersatzlebensmitteln oder Bio/veget/Vegan im allgemeinen.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/der-grosse-appetit-auf-fleisch-aus-dem-labor-101.html


Könnte das die Zukunft sein und wird sie bezahlbar werden/bleiben? Was meint ihr.


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Krieg auf dem Teller

16.06.2022 um 13:19
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Dabei handelt es sich nicht um einen (veganen) Fleischersatz, sondern eben gezüchteten Fleisch aus dem Labor/Tank.
Ehrlich gesagt habe ich dabei ein diffuses Gruselgefühl, ohne es näher ausführen zu können.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Könnte das die Zukunft sein und wird sie bezahlbar werden/bleiben? Was meint ihr.
Es wird bezahlbarer werden, wenn die Nachfrage entsprechend steigt. Ob das die Zukunft ist... ich kann es nicht abschätzen.


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Krieg auf dem Teller

16.06.2022 um 13:25
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:Ehrlich gesagt habe ich dabei ein diffuses Gruselgefühl, ohne es näher ausführen zu können.
Geht mir durchaus so ähnlich. In früheren SciFi-Werken wurde ja oft auf Soja gesetzt, so als Fleischersatzmasse, die entsprechend geformt und be/verarbeitet werden konnte. Da überholt uns aber scheinbar die Realität.
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:Es wird bezahlbarer werden, wenn die Nachfrage entsprechend steigt. Ob das die Zukunft ist... ich kann es nicht abschätzen.
Anfangs kostete ein Burgerpatty wohl an die 300.000 Dollar oder Euro, jetzt sollen es "nur noch" 40 pro 10 Gramm bzw 40 pro Patty sein, je nach Quelle. Sicherlich dürfte es mit entsprechender Massenproduktion noch günstiger werden.

Aber impliziert das nicht auch irgendwie maßloses Verhalten oder besser gesagt, könnte es das?

Drinks ohne Alkohol und Zigaretten ohne Nikotin wären sicherlich ebenso eine trügerische Verlockung finde ich.


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Krieg auf dem Teller

16.06.2022 um 13:28
Vor ein paar Seiten ging es hier darum, dass es (wohl immer mehr) Menschen gibt die aus finanziellen Gründen auf warme Mahlzeit verzichten.
Ebenso wurde erwähnt, das selbst gebackenes Brot billiger sei als vom Bäcker.
Was mMn bei der Diskussion über diesen Punkt aber vergessen wurde sind die Strom- oder Gaskosten die durch das Kochen und Backen entstehen, denn die sind nicht unerheblich; ebenso beim Einkochen.
Wenn ich mir nur kurz ein Dosensüppchen aufwärme verbrauche ich erheblich weniger Strom.
Für jemanden, der ganz genau aufs Geld schauen muss kann es, besonders momentan mit den steigenden Preisen, am Ende des Abrechnungszeitraumes eine ganz böse Überraschung geben wenn da täglich gekocht , mehrmals wöchentlich Brot gebacken und während der Saison eingekocht wird.
Ich schreibe unseren Zählerstand mehrmals wöchentlich auf, manchmal täglich, weil ich daran arbeite unseren viel zu hohen Stromverbrauch zu reduzieren, deswegen fällt es mir wirklich auf wie viel Strom Herd und Backofen verbrauchen; und dabei sind das neue, energieeffiziente Geräte.
Ganz zu schweigen davon wenn ich meinen Einkochkessel benutze, der läuft dann ja durchaus ziemlich lange damit sich die Sachen auch wirklich halten.
Also, so einfach ist das nicht mit "frisch kochen ist billig".


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Krieg auf dem Teller

16.06.2022 um 13:30
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:Gerne aber nochmal:
Das nochmal kannst du dir sparen, ich hatte einfach deinen Beitrag noch nicht gelesen… ändert aber nichts daran, dass einiger dieser damals verteufelten Lebensmittel nun als vegan verkauft wird


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Krieg auf dem Teller

16.06.2022 um 13:30
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:In früheren SciFi-Werken wurde ja oft auf Soja gesetzt,
Naja, das ist halt irgendwo in meinem Kopf nachvollziehbar.
Ich habe in heimischer Küche auch schon gemüsebasierte Patties (aus Bohnen oder Erbsen) hergestellt - da kann ich verstehen, wie das vielleicht in großem Stil abläuft. Ein Stück Fleisch aber aus Zellen züchten, das gibt meine Küche nicht her.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Aber impliziert das nicht auch irgendwie maßloses Verhalten oder besser gesagt, könnte es das?
Naja, mMn ist jeden Tag in der Woche Fleisch auf dem Teller eher ein Zeichen dafür. Ich halte es da, ähnlich wie Du es mit Käse geschrieben hattest:
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Ich gebe lieber etwas mehr aus und wir essen dann etwas weniger von



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Krieg auf dem Teller

16.06.2022 um 13:35
Zitat von grätchengrätchen schrieb:Was mMn bei der Diskussion über diesen Punkt aber vergessen wurde sind die Strom- oder Gaskosten die durch das Kochen und Backen entstehen, denn die sind nicht unerheblich; ebenso beim Einkochen.
Da gebe ich dir recht. Beim selber herstellen darf man die eigene Arbeit nicht sehen oder einberechnen, solche Nebenkosten aber schon!
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:Ein Stück Fleisch aber aus Zellen züchten, das gibt meine Küche nicht her.
Daher die Massenherstellung.

Aber so ein Gemüsepatty ist auch mal was feines. ;) Im orientalischen wird da ja viel mit Kichererbsen und Kichererbsenmehl gemacht.
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:Naja, mMn ist jeden Tag in der Woche Fleisch auf dem Teller eher ein Zeichen dafür. Ich halte es da, ähnlich wie Du es mit Käse geschrieben hattest:
So kenne ich es von früher ja auch, der Sonntagsbraten oder das Sonntagsschnitzel. :Y: Also ich konnte gut leben damit.


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Krieg auf dem Teller

16.06.2022 um 13:35
Zitat von devil075devil075 schrieb:ändert aber nichts daran, dass einiger dieser damals verteufelten Lebensmittel nun als vegan verkauft wird
Ändert aber auch nix daran, dass Analogkäse nunmal nicht zwangsläufig veganer Käseersatz ist, wie hier unreflektiert geschrieben und mehrfach wiederholt wurde.

Ebenso daran, dass das durchaus aus natürlichen Zutaten hergestellt werden kann, auf die gleiche Art und Weise wie es bei echtem Käse passiert.


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