Krieg auf dem Teller

militarynerd schrieb:Sind nicht gerade Fertigprodukte relativ teuer, während Gemüse recht günstig ist? Dazu Kartoffeln,

: D Du warst lange nich einkaufen, oder? Das mit dem günstigen Gemüse und billigen Kartoffeln ist schon länger her.

Gegen eine Fertigpizza kommst du preislich niemals an, so billig sind die. Im 3er-Pack unter einem Europro Stück. Es ist ja nicht so, dass arme Leute sich die Pizza von ner Edelmarke gönnen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Gegen eine Fertigpizza kommst du preislich niemals an, so billig sind die. Im 3er-Pack unter einem Europro Stück. Es ist ja nicht so, dass arme Leute sich die Pizza von ner Edelmarke gönnen.

Ebenso wie die billigsten Konserven. Um einen Euro rum, viele E's und Bauchspeck drin in den 2 Tellern pro Dose.

PrivateEye schrieb:Ebenso wie die billigsten Konserven.

Klar. Auch die reinen Gemüse sind als Konserven billiger. Was kostet son Glas Rotkohl (mit ordentlich Zucker drin) und was kostet ein frischer Kopf?

Kann doch auch jeder selbst versuchen, einfach mal frischen Fisch statt Fischstäbchen kaufen und schon gehen manche Augen auf :D Oder auch nur frischen Spinat statt TK.

Es liegt nicht immer nur am "wollen", behaupte ich. "Die Tafeln" wird es auch nicht seit 20 Jahren aus Jux und Tollerei geben. Und selbst das gibt es für Menschen auf dem Land nicht, die müssten erst 7 Euro für ein Busticket zahlen um dort hin zu kommen.

militarynerd schrieb:Sind nicht gerade Fertigprodukte relativ teuer, während Gemüse recht günstig ist? Dazu Kartoffeln, Reis statt Fertigpizza, ich denke gesunde Ernährung scheitert eher am Willen und Wissen als am Geld.

Genau so sehe ich das auch.

Fertigprodukte sind teuer, da sie eben "fertig" sind.
Wer alles selber aus Grundzutaten herstellt, zahlt deutlich weniger, muss aber seine eigene Arbeitszeit investieren.

Frau.N.Zimmer schrieb:Was kostet son Glas Rotkohl (mit ordentlich Zucker drin) und was kostet ein frischer Kopf?

Bei gleicher Menge kostet ein frischer Kopf DEUTLICH weniger.

einfach mal frischen Fisch statt Fischstäbchen kaufen und schon gehen manche Augen auf.

Wieviel Fisch ist denn in Fischstäbchen?
Man muss schon ehrlich vergleichen.

Man kann sich sehr günstig gesund ernähren.
Dazu gehört aber:
- Man muss sich umfassend informieren.
- Man muss Zeit investieren.

Lebensmittel waren lange viel zu billig in Deutschland. Wir haben uns sehr daran gewöhnt und sich jetzt umzugewöhnen braucht Zeit.

Frau.N.Zimmer schrieb:Du warst lange nich einkaufen, oder? Das mit dem günstigen Gemüse und billigen Kartoffeln ist schon länger her.

Naja Kartoffeln 1,50 pro Kilo, einen Brokkoli etwas über einen € (400g) bei Aldi, da lande ich bei für 2 Portionen Brokkoli mit Bratkartoffeln bei 90 Cent pro Portion (250g Kartoffeln, 200g Brokkoli), das ist selbst mit der billigsten Pizza schwer zu toppen.

Für mehrere zu kochen ist natürlich günstiger als für einen alleine, oder man muss halt öfter dasselbe hintereinander essen.

stefan33 schrieb:Bei gleicher Menge kostet ein frischer Kopf DEUTLICH weniger.

LOL Sag mal wo? Den Abfall hast du abgezogen? Und für O,70 Euro hab ich noch keinen Rotkohl gesehen, dann brauchst noch ein paar Zutaten und Strom.

@miltarynerd

Man würde auch nicht sterben, wenn man sich nur von Reis ernährt :) Ich finde es trotzdem furchtbar, wenn Menschen, die ein ganzes Leben geschuftet haben, das essen müssen, was gerade billig ist und das bis zum Lebensende. Wir reden doch hier nicht von edlen Fischen und japanischen Rindern.

Frau.N.Zimmer schrieb:Kann doch auch jeder selbst versuchen, einfach mal frischen Fisch statt Fischstäbchen kaufen und schon gehen manche Augen auf :D Oder auch nur frischen Spinat statt TK.

Bei uns gab es gestern Reis, dazu verschiedenes an Restgemüsen mit Lachs dazu. Quasi wie so eine Reispfanne. Der Rest, 1 bis 2 Portionen, ging dann in den Kühler. Wobei Fisch und Gemüse teils TK war. TK ist aber besser als sein Ruf und als Konserve.

Frau.N.Zimmer schrieb:Es liegt nicht immer nur am "wollen", behaupte ich. "Die Tafeln" wird es auch nicht seit 20 Jahren aus Jux und Tollerei geben. Und selbst das gibt es für Menschen auf dem Land nicht, die müssten erst 7 Euro für ein Busticket zahlen um dort hin zu kommen.

Das stimmt natürlich. Jetzt wird darüber gesprochen, eine Art Strafsteuer für weggeworfene Lebensmittel zu etablieren?

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/lebensmittelverschwendung-107.html

stefan33 schrieb:Fertigprodukte sind teuer, da sie eben "fertig" sind.
Wer alles selber aus Grundzutaten herstellt, zahlt deutlich weniger, muss aber seine eigene Arbeitszeit investieren.

Es kommt, preislich, aber auch auf die Marke an. Ein No-Name Discounter Erbseneintopf für 1,09 € gegen Sonnen-Bassermann für 2,99 €.

Klar darfst du deine eigene Arbeitszeit nicht sehen oder verrechnen, das ist wie wenn du Holz machst für den Kamin, statt die (mittlerweile) teure Heizung einzuschalten.

militarynerd schrieb:Für mehrere zu kochen ist natürlich günstiger als für einen alleine, oder man muss halt öfter dasselbe hintereinander essen.

Wie schon geschrieben, wir kochen immer mehr und nutzen das mehrfach bzw. einfrieren. Mehr geht wirklich kaum. Und die entsprechenden Zutaten auch gerne im Angebot kaufen, damit es sich lohnt.

Ich finde gerade die Kohlsorten auch sehr günstig.

PrivateEye schrieb:eine Art Strafsteuer für weggeworfene Lebensmittel zu etablieren?

Das gibt es schon in verschiedenen Ländern und hat sich wohl bewährt. Die Idee halte ich für sehr sinnvoll und schon längst fällig, wie das am Besten umgesetzt werden kann, weiß ich nicht. Einen Versuch ist es wert.


Ich koche oft vom Grundnahrungsmittel, also z.B. Kartoffeln sehr viel, koche mit der einen Hälfte weiter und am nächsten Tag gibt es eben nochmal Kartoffeln, aber mit anderem Gemüse oder in anderer Form.
Das spart mir schon am nächsten Tag das Überlegen, was es gibt und natürlich auch das nochmalige Kochen.
Tiefkühlgemüse ist nix Schlechtes, manchmal auch dem frischen Gemüse überlegen hinsichtlich Vitaminen etc.
Aber sehr günstig ist es auch nicht unbedingt.

Bundeskanzleri schrieb:Einen Versuch ist es wert.

Es soll wohl quasi die "MHD" Ecke damit aufgewertet werden. Also Lebensmittel noch weiter vor dem MHD vergünstigt anbieten.

Bundeskanzleri schrieb:Ich koche oft vom Grundnahrungsmittel, also z.B. Kartoffeln sehr viel, koche mit der einen Hälfte weiter und am nächsten Tag gibt es eben nochmal Kartoffeln, aber mit anderem Gemüse oder in anderer Form.

Oder Bratkartoffeln. :Y: So läuft das auch bei uns. Oder Nudelreste und Sauce mit Käse zu einem Auflauf aufwerten. :Y:

Bundeskanzleri schrieb:Tiefkühlgemüse ist nix Schlechtes, manchmal auch dem frischen Gemüse überlegen hinsichtlich Vitaminen etc.
Aber sehr günstig ist es auch nicht unbedingt.

Aber du hast auch keinen Abfall bei. Obwohl wir gerne frisches holen, Kraut und Schalen bekommen dann die Hasen. Kann man sich extra Tierfutter sparen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Man würde auch nicht sterben, wenn man sich nur von Reis ernährt :) Ich finde es trotzdem furchtbar, wenn Menschen, die ein ganzes Leben geschuftet haben, das essen müssen, was gerade billig ist und das bis zum Lebensende. Wir reden doch hier nicht von edlen Fischen und japanischen Rindern.

Mir geht es an dieser Stelle um die rein "technische" Komponente und da sind z.B. (selbstgemachte) Bratkartoffeln mit Brokkoli sicherlich ein gesundes und nahrhaftes Essen, jedenfalls nahrhafter und gesünder als eine Fertigpizza; mir kann niemand erzählen, dass man sich aus Armut mit Fertigpizza jeden Tag fett fressen muss ohne Alternative. Ich glaube der Hartz IV Satz sieht 5€ täglich für Essen vor, ich denke damit sollte man einigermaßen hinkommen, selbst ein Rindersteak alle paar Tage wäre da drin. Tiefkühlfisch ist nun auch nicht so teuer, ich meine nicht Fischstäbchen oder panierter Fisch, sondern z.B. Regenbogenforellen oder unverarbeitete Fischfilets.

PrivateEye schrieb:Wie schon geschrieben, wir kochen immer mehr und nutzen das mehrfach bzw. einfrieren. Mehr geht wirklich kaum. Und die entsprechenden Zutaten auch gerne im Angebot kaufen, damit es sich lohnt.

Dazu muss man dann aber auch zu mehreren sein, alleine dann regelmäßig 2 Tage hintereinander das selbe zu essen stell ich mir auch etwas ätzend vor, grade Brokkoli oder Fenchel z.B. haben die richtige Größe als Portion für 2.

PrivateEye schrieb:Das stimmt natürlich. Jetzt wird darüber gesprochen, eine Art Strafsteuer für weggeworfene Lebensmittel zu etablieren?

Die würde der Handel an die Kunden weitergeben.

militarynerd schrieb:Ich glaube der Hartz IV Satz sieht 5€ täglich für Essen vor, ich denke damit sollte man einigermaßen hinkommen, selbst ein Rindersteak alle paar Tage wäre da drin.

Knapp über 5 Euro sind das aktuell, also knapp 1,77 pro Mahlzeit abzüglich natürlich der Getränke (und Tabak). Diese sind nämlich ebenfalls darin enthalten.

Frau.N.Zimmer schrieb:Was kostet son Glas Rotkohl (mit ordentlich Zucker drin) und was kostet ein frischer Kopf?

Bei Real kostet ein Kilo Rotkohl um 1€
Das entspricht dann mehreren Gläsern Rotkohl.
Was kostet das Kilo Rotkohl im Glas?

Röhrich schrieb:Was kostet das Kilo Rotkohl im Glas?

Aktuell bei Rewe (Markenprodukt) Abtropfgewicht 700g für 1,49€ - macht also 2,13€ das Kilo.

H.W.Flieh schrieb:Aktuell bei Rewe (Markenprodukt) Abtropfgewicht 700g für 1,49€ - macht also 2,13€ das Kilo.

Danke.

Fertigprodukte sind eben teurer. Man muss nur wissen was man wie kocht und wie man damit umgeht.
Kaum einer kocht heute noch etwas ein oder nutzt den Gefrierschrank.
Es wird bei vielen gekocht und weder aufgewärmt oder haltbar gelagert, es wandert oft in die Tonne. Dann ist selber kochen vermutlich teilweise teurer ansonsten ist es günstiger.

Teurer geworden seit Beginn des Ukraine Krieges, sind ja so ziemlich alle Lebensmittelgruppen. Man könnte nun darüber philosophieren, ob Lebensmittel allgemein zu günstig angeboten wurden.
Was mich generell aber echt nervt, ist das Obst und Gemüse eine gewisse Güteklasse aufweisen müssen, um überhaupt in den Handel zu kommen. Dabei sollte doch selbstverständlich sein, dass natürliche Produkte nicht immer genormt sind. Das wurde hier ja auch schon mal besprochen, dass Supermärkte dieses Obst und Gemüse trotzdem anbieten sollten.

Bei TK und Dosenzeug sieht doch auch niemand, welche Form das vorher hatte und was stimmt mit den Leuten nicht, dass sie z.B. keine krumme Gurke kaufen würden? Am Geschmack ändert es doch rein gar nichts und mehr Natur geht ja nun eigentlich auch nicht.

Röhrich schrieb:Kaum einer kocht heute noch etwas ein oder nutzt den Gefrierschrank.

Was, und das darf man nicht vergessen, auch Energiekosten und Wasser, sowie ggf. weitere Zutaten, benötigt.

Dennoch stimmt natürlich die Aussage:

Röhrich schrieb:Fertigprodukte sind eben teurer.

Der Vorteil, den die Firmen haben, die Fertigprodukte anbieten, ist halt, dass sie größere Mengen einkaufen können und damit auch bessere Preise bekommen.

Wir haben zumindest neulich wieder Erdbeermarmelade eingekocht.

Interested schrieb:Dabei sollte doch selbstverständlich sein, dass natürliche Produkte nicht immer genormt sind. Das wurde hier ja auch schon mal besprochen, dass Supermärkte dieses Obst und Gemüse trotzdem anbieten sollten.

Eine Norm wird höchstens vom LEH gefordert.
Diese Versuche mit unförmigen Gemüse gab es doch immer wieder, oft mit etwas Medienrummel bekannt gegeben und aus Mangel an Käufern dann in der Regel irgendwann wieder verschwunden.

Für den Erzeuger ist das oft einfach Mehrarbeit, die sich am Ende nicht rentiert.

Die Preise für Brokkoli haben sich verdoppelt. Ein sösschen gibt es vielleicht auch noch dazu, das muss in die Rechnung auch mit rein. Natürlich kann man auch einfach ne Dose vorgekochte Linsen vor die Tür stellen bis sie warm ist, ohne alles natürlich. Dann kann man den Preis von 90 Cent sogar noch unterbieten. Reicht vielleicht vielleicht sogar für 2x.

Röhrich schrieb:Diese Versuche mit unförmigen Gemüse gab es doch immer wieder, oft mit etwas Medienrummel bekannt gegeben und aus Mangel an Käufern dann in der Regel irgendwann wieder verschwunden.

@Röhrich
Nee, Du! Da gibt es etliche Plattformen, die das anbieten: :Y:

https://etepetete-bio.de/
https://www.ruebenretter.de/

In Frankreich ist das verflichtend und hier gibt es auch Supermärkte, die solches Gemüse anbieten und es wird auch gekauft. Es müsste mehr Käufer finden und es ist ne Schande, dass es aus Lukrativitätsgründen nicht von allen angeboten wird.

militarynerd schrieb:Dazu muss man dann aber auch zu mehreren sein, alleine dann regelmäßig 2 Tage hintereinander das selbe zu essen stell ich mir auch etwas ätzend vor, grade Brokkoli oder Fenchel z.B. haben die richtige Größe als Portion für 2.

Wir sind zu dritt, da passt das auch, wie schon erwähnt.

Selbst für einen Single wie dich wäre 2mal das gleiche nicht sooo schlimm, oder? Du könntest aber auch die 2te Portion einfrieren oder in den Kühlschrank tun, für den übernächsten Tag oder so. Bissl Planung und Organisation , aber auch etwas Fantasie, dann läuft es mit der Abwechslung im Speiseplan. :Y:

Ansonsten isses schon jammern auf hohem Niveau... :D

militarynerd schrieb:Die würde der Handel an die Kunden weitergeben.

Das ist ja wohl überall so. Obwohl der Kunde ja dann auch woanders einkaufen könnte. Aber eben wahrscheinlich noch teurer.