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Krieg auf dem Teller

666 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, Lebensmittel, Hunger ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Krieg auf dem Teller

31.03.2022 um 06:47
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ich glaube, was die Menschen angeht, bei denen es wirklich knapp ist mit dem Geld, haben wir keinen Dissenz.
Mich stört eher, dass häufig so getan wird, als träfe es alle.
Ich finde da wird eine Sache verkannt - es trifft doch alle im Sinne einer deutlichen Mehrheit. Wenn man besser verdient ist man mehr auf sich gestellt als ein Aufstocker zB. Man kriegt kein Wohngeld, keine Sozialwohnung, muss bei der Miete eher was teuer nehmen wodurch der Vorsprung im Netto sinkt. Vielleicht baut man selbst wodurch der Mietmarkt entlastet wird, dadurch hat man auch weniger im Essensbudget. Kindergarten sind meist abhängig vom Brutto, da zahlt man auch mehr usw.
Vielleicht hast Du die 153 deutschen Milliardäre im Kopf, das sind aber nicht alle. Es leben zusätzlich noch 1,47 Personen mit einem Vermögen von über 1 Mio in Deutschland, aber mittlerweile kann man sagen wer ein Haus hat ist Millionär, aber dafür hat er trotzdem nicht mehr Einkommen oder zur Verfügung. Dann bleiben noch 80-81 Mio.
Zitat von DoorsDoors schrieb:aber auf dem Land ist es mit dem ÖPNV tatsächlich so ein Problem
Das glaubt Dir hier keiner, die meinen in jedem Dorf gibt es eine UBahn, man ist aber zu doof den Eingang zu finden.


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Krieg auf dem Teller

31.03.2022 um 07:54
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Das glaubt Dir hier keiner, die meinen in jedem Dorf gibt es eine UBahn, man ist aber zu doof den Eingang zu finden.
doch, das glaubt hier jeder, man sollte aber auch bedenken, dass die meisten in Städten leben und trotz guter Nahverkehranbindung ihr Auto benutzen


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Krieg auf dem Teller

31.03.2022 um 08:21
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Vielleicht hast Du die 153 deutschen Milliardäre im Kopf, das sind aber nicht alle.
Nein.
Ich habe Menschen, wie mich im Kopf. Mittleres Einkommen. Durchschnittseinkommen, Durschnittswohnung, urbaner Lebensraum, Mobilität preiswert, Eohnen teuer.
Ich kauf meine Lebensmittel im Bioladen, mein Öl ist noch nicvt teurer geworden. Ich kann mir leisten, auch noch 100 Euro mehr für mein Essen auszugeben, was ich mir nicht leisten kann, ist eine ETW in meiner Stadt, sber das hat nichts mit dem Krieg zu tun.
Topic ist Krieg auf dem Teller, mein Punkt ist, der trifft die Armen, auch in Deutschland. Die Mittelschicht eher nicht.
Ich bin weit, weit entfernt davon, eine Millionärin zu sein.


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Krieg auf dem Teller

31.03.2022 um 08:57
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Topic ist Krieg auf dem Teller, mein Punkt ist, der trifft die Armen, auch in Deutschland. Die Mittelschicht eher nicht.
Die Mittelschicht mit 2-3 Kindern schon und wenn die auf dem Land lebt, ganz gewaltig.


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Krieg auf dem Teller

31.03.2022 um 09:03
@fischersfritzi
Ich möchte nicht süffisant antworten, aber ich frage mich wirklich was muss man studiert haben um festzustellen dass bei Preissteigerungen die wenig Geld härter getroffen werden.
Was hat man von der mantrartigen Wiederholung? was ist die Lösung? Sollen die Steuern erhöht werden oder noch besser das Zeug gehaltsabhängig verschenkt werden?
Erinnert mich an dem Schwachsinn mit dem Soli, wenn dieser wegfällt, haben die die ihn nicht gezahlt haben nichts davon. Kein Sterbeswörtchen dass sie 30 Jahre ihn nicht bezahlt haben, dafür haben andere auf die sowieso höchsten Steuern der Welt einen Aufschlag von 5,5% gehabt.

Ich finde es echt schade dass die Bürger sich nicht mit der Staatsverschwendung beschäftigen (Geld wird wahrlich genug eingetrieben, leider fließt zu wenig zurück) , muss auch neidlos anerkennen dass die Linke Fraktion hier perfektes Framing betreibt, Ablenken von der eigenen Unfähigkeit und Hetze gegen Reichere die eh einen Großteil des Sozialstaates finanzieren.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:man sollte aber auch bedenken, dass die meisten in Städten leben und trotz guter Nahverkehranbindung ihr Auto benutzen
Weißt es oder meinst es?


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Krieg auf dem Teller

31.03.2022 um 09:03
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Heizöl stimme ich dir zu.
Bei Hausbesitzer:innen sind das ja erhebliche Mengen, die zu einem deutlich anderen Preis eingekauft werden müssen als geplant.
Bei Benzin gibt es Spielraum, kann sich jede:r selbst überlegen, wie schnell, wieviel und in welchem Auto er/sie in ihrer Freizeit fahren will.
Was die Preise von Lebensmitteln angeht, dürfte da bei Durchschnittsverdienenden deutlich Luft nach oben sein.

Ist aber vielleicht auch eine Frage von Prioritäten.

Für Menschen mit wenig Geld sieht das total anders aus, das möchte ich nochmal klar stellen.
Mir gehts um die Aussage, bald würden nur noch Spitzenverdiener:innen klar kommen.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Aber die mit den mittleren Einkommen, breite Mitte, betrifft das Szenario doch nicht.
Nicht nur Hausbesitzer/innen müssen die Mehrkosten zahlen, auf Mieter werden sie natürlich umgelegt wie bei den Verbrauchern bei Lebensmittel usw.

Bei einer Familie, je nach Lebensumständen, kann man in der "Freizeit" nicht jeden Weg mit Bus oder Bahn bewältigen oder schauen, wo die Lebensmittel am Günstigsten sind.
Bioläden sind meist teurer und auch nicht gerade um die Ecke.

Inwieweit ein Jeder klar kommt, dürfte individuell verschieden sein.
Jedoch ist irgwann ein Limit erreicht, wo man nichts mehr "auffangen" kann durch Sparen.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Aber die mit den mittleren Einkommen, breite Mitte, betrifft das Szenario doch nicht.
Ne, kann man nicht wirklich sagen, bei den Spritpreisen, Heizöl-Lebensmittelverteuerung usw. oder wenn ich die Heizung im Winter auslasse bzw. kalt dusche, den Rest der ohnehin knappen Freizeit das Fahrrad benutzt werden muss.


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31.03.2022 um 09:05
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Die Mittelschicht mit 2-3 Kindern schon und wenn die auf dem Land lebt, ganz gewaltig.
Die sind von der kalten Progression am meisten betroffen, aber das ist bestimmt ein neoliberaler Mythos.
Wenn die Userin locker ein 100er mehr ausgeben kann, macht das bei 5 Personen und 350-500€ nichts aus, fällt gar nicht auf.


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31.03.2022 um 09:23
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wenn die Userin locker ein 100er mehr ausgeben kann, macht das bei 5 Personen und 350-500€ nichts aus, fällt gar nicht auf.
Für Lebensmittel, wenn ich das richtig verstanden habe und der Klopper kommt ja erst bei der Mobilität! Mit Kindern ist man doch laufend unterwegs. Arztbesuche, Therapien, Zahnarzt Nachhilfe, Vereine.... irgendwas ist doch immer.

Selbst wenn man den Bus nutzen könnte, was bei 3 Verbindungen pro Tag, davon die letzte um 16 Uhr heim, eh nicht möglich ist, kostet das für den Erwachsenen 8 Euro für 12km hin und 12 km zurück.

Bei Krieg auf dem Teller, sollte man vielleicht auch mal über den eigenen Tellerrand schauen.

Ich kann die Teuerungen auch noch gut wegstecken, bei den Kolleginnen mit Kindern schaut es schon anders aus, Alleinerziehend mit 2 Kindern gehörst der Katz.


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Krieg auf dem Teller

31.03.2022 um 09:26
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Für Lebensmittel, wenn ich das richtig verstanden habe und der Klopper kommt ja erst bei der Mobilität! Mit Kindern ist man doch laufend unterwegs. Arztbesuche, Therapien, Zahnarzt Nachhilfe, Vereine.... irgendwas ist doch immer.
Das kommt ja alles noch dazu. Auch junge Leute in der Ausbildung, die lange Fahrtwege haben, können sich weder die Spritpreise leisten, noch die gestiegenen Lebenshaltungskosten insgesamt.
Finde auch, hier wird ein massives Problem kleingeredet - es betrifft alle! Ohne Ausnahmen.


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Krieg auf dem Teller

31.03.2022 um 09:31
Zitat von InterestedInterested schrieb:Das kommt ja alles noch dazu. Auch junge Leute in der Ausbildung, die lange Fahrtwege haben, können sich weder die Spritpreise leisten, noch die gestiegenen Lebenshaltungskosten insgesamt.
Finde auch, hier wird ein massives Problem kleingeredet - es betrifft alle! Ohne Ausnahmen.
Meine Kollegin hat ab Herbst ihre Zwillinge in der FOS, die kriegen ja keine Fahrtkosten und kein Schülerbafög. Ohne Scheiß, die hat die 8 Tage Urlaub, die sie sonst machen konnten schon gestrichen.
Erschwerend kommt ja hinzu, dass man für jeden Nebenjob auch wieder ein Fahrzeug bräuchte, denn hier in dem 2000 Seelen-Kaff gibt es nicht mal mehr einen Laden oder sowas.


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31.03.2022 um 09:32
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2019-10-28_texte_131-2019_stickstoffflaechenbilanz.pdf
Und auch Deine Quelle kommt zu dem Schluß:
. Eine Begrenzung der Viehbesatzdichte auf der einzelbetrieblichen Ebene auf 3, 2,5 oder 2 GVE/ha hätte einen Abbau der Tierbestände zwischen 4,2 %
und 6,0 % der Großvieheinheiten in Deutschland zur Folge. Diese Maßnahme würde vorrangig
in den Veredelungsregionen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Wirkung entfalten.
Quelle: s.o.

Also durchaus die Regionen, die ich gestern als Problematisch verlinkt habe. Der Bericht von 2019 ist dennoch sehr aufschlußreich. Es ist jedoch für mich darin nichts findbar, was eine Reduktion der Nutztierhaltung als "wirkungslos" einordnet.
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Da wird lieber auf 30% Fleisch verzichtet, was gar nichts bringt
Weiterhin ist darin die Rede, dass Wirtschaftsdünger ("Gülle") noch nicht optimal genutzt wird - also auch hier Schlußfolgerung: Weniger Vieh bei gleiche Düngewirkung.
Maßnahme wäre eine Verbesserung der Ausnutzung des N aus
Wirtschaftsdüngern von 60 % (derzeitige Annahme) auf 80 %, wodurch der Überschuss in
Deutschland insgesamt um -15,6 kg N/ha LF sinken würde.
Quelle: s.o.

Im Gegenteil, eine aktuellere Publikation (Januar 2022) des Umweltbundesamts liefert eher Argumente für eine Reduktion.
Die Landwirtschaft trägt in Deutschland maßgeblich zur Emission klimaschädlicher Gase
bei. Dafür verantwortlich sind vor allem Methan-Emissionen aus der Tierhaltung, das
Ausbringen von Wirtschaftsdünger (Gülle, Festmist) sowie Lachgas-Emissionen aus
landwirtschaftlich genutzten Böden als Folge der Stickstoffdüngung (mineralisch und
organisch).
[...]
Gesamtranking
Abbildung 14 zeigt das Ranking der ausgewählten Branchen in der Summe der Relevanzpunkte
über alle betrachteten (und gleich bewerteten) Umweltdimensionen (s. auch Anhang A.2). Rot
dargestellt sind die Branchen mit den meisten Punkten, die also in mehreren
Umweltproblembereichen eine hohe Relevanz aufweisen. Am relevantesten sind demnach die
Ernährungswirtschaft und die Landwirtschaft sowie die Automobilwirtschaft, gefolgt von der
Chemieindustrie, Bauwirtschaft und der Herstellung von Papier und Zellstoff. Die
Pharmaindustrie, Schifffahrt, Erzeugung von Eisen und Stahl, Erzeugung von Nichteisenmetallen
sowie die Energieversorgung stehen an dritter Stelle des Rankings.
Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/uib_01-2022_strukturwandel_zu_einer_green_economy.pdf

Aber vielleicht löst sich das sogar von selbst, denn der Fleischkonsum ist erneut zurück gegangen, wie gestern bekannt gegeben:
So sank der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Kilogramm auf 55 Kilo. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1989. Im Zehn-Jahres-Vergleich liegt der Rückgang sogar bei 7,8 Kilogramm pro Bundesbürger.
Quelle: https://www.badische-zeitung.de/der-fleischverzehr-in-deutschland-sinkt-auf-rekordtief--211080000.html

Und um den Bogen damit wieder zurück zu der Ukraine Situation zu schlagen: Natürlich können die landwirtschaftlichen Nutzflächen damit für Getreide verwendet werden. Einen negativen Einfluß auf die Fruchfolge hast Du mir jetzt nicht belegen können.

Wo ich aber auf dem Schlauch stehe:
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Die wichtigste Fruchtart bleibt der Winterweizen mit 26,6 % der gesamten Ackerfläche
Ja?! Winterweizen ist nicht ausschließlich C-Weizen.
Winterweizen
Qualitätsgruppen und Verwertungsrichtungen bei den
Winterweizensorten:
Entsprechend der mühlen- und backtechnischen Anforderungen an die
Verarbeitbarkeit und Qualität der Mehle, Teige und Gebäcke, werden die in
Deutschland zugelassenen Weizen-sorten in fünf Qualitätsgruppen eingeteilt.
• E (Eliteweizen),
• A (Qualitätsweizen),
• B (Backweizen bzw. Brotweizen)
• C(Futterweizen).
Eine Spezialität ist die Klasse CK, Weizen für die Flachwaffel- und
Hartkeksherstellung. Sie zeichnen sich durch niedrige Einstufungen bei
Rohprotein, Sedimentationswert und Wasseraufnahme aus. Die Fallzahl
und Mehlausbeute müssen hoch sein.
Quelle: https://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/ackerbau/getreide/winterweizen-infos-pdf.pdf

Für mich bleibt die Aussage: Reduktion der Fleischproduktion zugunsten Getreideanbau nach wie vor nachvollziehbar in der aktuellen Lage.


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Krieg auf dem Teller

31.03.2022 um 09:49
https://www.t-online.de/auto/recht-und-verkehr/id_91804412/frust-ueber-spritkosten-ich-arbeite-nur-noch-um-die-tankfuellung-zu-bezahlen-.html
Ich könnte mit dem Job-Ticket kostenlos mit der Bahn fahren, was jedoch aufgrund von Schichtarbeit nicht möglich ist. Denn ich müsste abends 22 Uhr mit dem Zug fahren, um morgens 5 Uhr zum Dienst pünktlich zu erscheinen.

Harald Schaidt hat ausgerechnet, dass etwa 500 Euro Spritkosten momentan auf ihn zukämen, würde sich die Lage nicht verbessern oder gar verschlechtern. "Mir bleibt nichts anderes übrig als zu kündigen, Arbeitslosengeld beziehen und dann eben Hartz-IV-Empfänger zu werden."
"Ich kann nicht aufs Auto verzichten, da ich es benötige, um zur Arbeit zu fahren. Es verkehren keine öffentlichen Verkehrsmittel. Ich werde nicht lange durchhalten können, da ich alleinerziehend bin und nur 19 Stunden pro Woche arbeite, das Einkommen also ohnehin schon knapp ist. Meine Nichte, die Azubi ist, kommt aufgrund der hohen Preise nicht mehr zur Berufsschule, da diese zu weit weg (35 Kilometer) und nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Sie bleibt zu Hause."
usw. Ein Querschnitt durchs Volk und am Ende bedeutet es eben schlicht und ergreifend auch weniger auf den Tellern. Denn auch diese Preise sind ja gestiegen und wenn weniger Geld aufgrund der Spritpreiserhöhungen vorhanden ist, eben auch weniger Geld für den Einkauf von Lebensmittleln. Momentan jedenfalls, ist nur eine Abwärtsspirale zu erkennen.


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Krieg auf dem Teller

31.03.2022 um 09:55
Zitat von InterestedInterested schrieb:Ein Querschnitt durchs Volk und am Ende bedeutet es eben schlicht und ergreifend auch weniger auf den Tellern.
Muss man auch gar nicht mit "Pendlerpauschale" kommen. Was man da von der Steuer zurück bekommt, ist ein Bruchteil dessen, was man mehr als ein Jahr vorfinanziert - muss man ja auch erst haben.


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Krieg auf dem Teller

31.03.2022 um 09:59
Wird auch ein Problem werden, sich weiterhin gesund zu ernähren, Obst u. Gemüse waren vorher schon nicht gerade immer preiswert.

Die Lebenshaltungskosten werden steigen, einhergehend mit Einschränkungen, da kann man schlecht sagen, es trifft nicht jeden.


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31.03.2022 um 10:21
Ich habe einige Freunde/ Bekannte, die auf Mindestlohnniveau herum"turnen" (oder knapp darüber, was schlimmer ist, da sie dann keine staatliche Unterstützung mehr bekommen) und da wird es langsam wirklich haarig. Es ist ja so, dass alle Bereiche langsam, aber sicher teuer werden. Es fing an mit Wohnungsmarkt und Mieten (und wenn man 2-3 Kinder hat, braucht man nunmal mehr Wohnraum), nun kommt die Energieverknappung. Das geht einher damit, dass viele während Covid weniger verdient haben bzw. manche 450€ Jobs, die man als Strategie, die knappen Familienfinanzen zu entlasten, zusätzlich arbeitet.

Dass das Essen nun teurer ist, ist eine weitere Komponente. Ich finde, man darf in der Diskussion nicht nur aufs Essen fixiert sein (klar, ist das Thread Thema), sondern muss in den Blick nehmen, dass sich einige Ausgabenbereiche extrem verschlechtert haben - in relativ kurzer Zeit. Als wir hier (damals leider zur Miete) aufs Dorf zogen, waren (Altbau)häuser für ein Appel und Ei zu bekommen.


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Krieg auf dem Teller

31.03.2022 um 10:22
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:Also durchaus die Regionen, die ich gestern als Problematisch verlinkt habe. Der Bericht von 2019 ist dennoch sehr aufschlußreich. Es ist jedoch für mich darin nichts findbar, was eine Reduktion der Nutztierhaltung als "wirkungslos" einordnet.
Was verstehst Du jetzt an anfallenden und abtransportierten Stickstoffmengen nicht?
Georg Keckl hat das auch noch einmal erklärt, im Bericht des UBA ist das für den Laien wohl schwer zu verstehen?
In den "problematischen" Regionen fallen mehr Nährstoffe durch die Viehhaltung, Biogas und Champignon Erzeugung an, wie dort ausgebracht werden dürfen, diese werden dann in andere Regionen transportiert.
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:Natürlich können die landwirtschaftlichen Nutzflächen damit für Getreide verwendet werden. Einen negativen Einfluß auf die Fruchfolge hast Du mir jetzt nicht belegen können.
Was genau möchtest Du dazu wissen? Weizen nach Weizen ist keine Fruchtfolge sondern Monokultur.
Du musst Deine Frage schon genauer definieren.
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:Für mich bleibt die Aussage: Reduktion der Fleischproduktion zugunsten Getreideanbau nach wie vor nachvollziehbar in der aktuellen Lage.
Deutschland besteht aber nur zu geringen Teilen aus Börderegionen, in der Lüneburger Heide wird man auf den Heidesanden wohl kaum dauerhaft Brotweizenqualitäten erzielen.
Du hast doch bei der LWK nachgeschaut, dann solltest Du Dir auch die Voraussetzungen anschauen, warum Weizen als Futterweizen eingestuft wird. In der Regel versucht man bei Weizen Brotqualität zu erzeugen, die Qualitäten werden durch das Wetter und die Stickstoffdüngung beeinflusst. Und Stickstoff soll ja weiter reduziert werden.
Für Brotweizen erzielt der Erzeuger wesentlich höhere Verkaufserlöse, wäre ja unsinnig darauf zu verzichten.

Kann es sein, dass manche die Vorstellung haben, landwirtschaftliche Erzeugnisse unterliegen nicht den Witterungsbedingungen und den gesetzlichen Vorgaben?


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Krieg auf dem Teller

31.03.2022 um 10:51
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Was genau möchtest Du dazu wissen? Weizen nach Weizen ist keine Fruchtfolge sondern Monokultur.
Du musst Deine Frage schon genauer definieren.
Das ist mir klar, danke. Aber davon redet keiner. Die Rede ist
a) von mehr verfügbarer Nutzfläche für den Anbau von ernährungstauglichem Getreide. Das kannst Du bewirtschaften wie Du ein Feld auch benutzt. Nie habe ich von alleinigem Anbau von Weizen gesprochen
und
b) jetzige Weizenproduktion von "Futtergetreide" durch weniger Bedarf aufgrund von gesunkener Viehhaltung ersetzen durch für nahrungsgeeignete Produkte - Du tust so, als ob nur Weizen für die menschlichte Ernährung taugt. Ich traue den Landwirten durchaus zu, ihre Felder ökologisch und ökonomisch sinnvoll zu bewirtschaften, wenn der Bedarf an Futtergetreide zurück geht bei gleichzeitig steigender verfügbarer Fläche.

Zur Erinnerung: Deine Behauptung war
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Dadurch würde die Fruchtfolge gewaltig zum Weizen ausschlagen und zu hohen Maße zur Monokultur Weizen führen.
auf meine Aussage
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:dennoch sind die landwirtschaftlichen Nutzflächen die bisher für Futtergetreide verwendet werden, dann frei für Getreide für die Ernährung.
Bitte weise mir also nun nach, dass durch Freiwerden von Nutzfläche eine Weizenmonokultur zwangsläufig die Folge wäre.


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Krieg auf dem Teller

31.03.2022 um 10:59
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich habe einige Freunde/ Bekannte, die auf Mindestlohnniveau herum"turnen" (oder knapp darüber, was schlimmer ist, da sie dann keine staatliche Unterstützung mehr bekommen)
Und jetzt noch weniger bekommen wenn der Mindestlohn steigt. War bei den Rentner auch so die die neue Altersrente bekommen haben.


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31.03.2022 um 10:59
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:a) von mehr verfügbarer Nutzfläche für den Anbau von ernährungstauglichem Getreide. Das kannst Du bewirtschaften wie Du ein Feld auch benutzt. Nie habe ich von alleinigem Anbau von Weizen gesprochen
Mehr Fläche für lebensmitteltaugliches Getreide bedeutet andere Getreidearte nicht mehr anzubauen und diese durch Weizen zu ersetzen.
Das funktioniert nicht auf jedem Boden und das schränkt die Fruchtfolge ein. Gerade auf den leichten Böden wurde der Weizenanbau seit 2018 durch die Düngeverordnung eingeschränkt und es gab 2021 erhebliche Qualitätsmängel durch die stark eingeschränkte Stickstoffdüngung.
Zitat von H.W.FliehH.W.Flieh schrieb:jetzige Weizenproduktion von "Futtergetreide" durch weniger Bedarf aufgrund von gesunkener Viehhaltung ersetzen durch für nahrungsgeeignete Produkte - Du tust so, als ob nur Weizen für die menschlichte Ernährung taugt. Ich traue den Landwirten durchaus zu, ihre Felder ökologisch und ökonomisch sinnvoll zu bewirtschaften, wenn der Bedarf an Futtergetreide zurück geht bei gleichzeitig steigender verfügbarer Fläche.
Was passiert mit den Weizenpartien, die die Brotweizenqualitäten durch Witterung und/oder eingeschränkter Stickstoffdüngung nicht erreichen? Soll das dann thermisch entsorgt werden?

Und welche Alternativen wären das?
Würde mich wirklich interessieren.


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Krieg auf dem Teller

31.03.2022 um 11:05
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Mehr Fläche für lebensmitteltaugliches Getreide bedeutet andere Getreidearte nicht mehr anzubauen und diese durch Weizen zu ersetzen.
Wieso soll denn Weizen die einzige Option sein? Der Mensch ernährt sich nicht nur von Weizen.
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Was passiert mit den Weizenpartien, die die Brotweizenqualitäten durch Witterung und/oder eingeschränkter Stickstoffdüngung nicht erreichen? Soll das dann thermisch entsorgt werden?
Es ist doch noch immer ein Bedarf an Futtergetreide da. Niemand redet davon, die Viehproduktion auf 0 zu senken. Und nochmal: Es geht nicht ausschließlich um Weizen.

Also die Landwirte haben das bei uns zumindest echt gut im Griff, ihre Felder vernünftig zu bestellen. Über Mais, Roggen, Weizen, Rüben, Kartoffeln sehe ich regelmäßig echt viel Unterschied auf den Feldern.

Also, ein letztes Mal: Belege bitte Deine Behauptung, dass durch Freiwerden von Nutzfläche infoge der Reduktion der Nutztierhaltung um 30% eine Weizenmonokultur die einzig denkbare Folge wäre.
Bitte mit Quellen belegt.


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