@Laura_Maelle Hin und wieder befasse ich mich mit meinem "Seelenleben" - wobei ich allerdings der Meinung bin, dass es so etwas wie eine Seele, erst recht im unsterblich-theologischen Sinne - nicht gibt. Reden wir also lieber von meinem "Innenleben". Das kenne ich inzwischen sehr gut, weil lange genug (seit 68 Jahren). Ich bin ein ausgesprochen rationaler Mensch, ein Planer, ein Organisator. Natürlich halte ich hin und wieder inne, um zu überlegen, was ich bislang getan und gelassen habe, ob das gut und richtig oder eben vollkommen blödsinnig und verkehrt war. Das ist dann so eine Art innere Inventur, aus der ich für die Zukunft lerne, frei nach Bert Brecht:
Woran arbeiten Sie? wurde Herr K. gefragt. Herr K. antwortete: Ich habe viel Mühe, ich bereite meinen nächsten Irrtum vor.
Die Gedanken sind frei (okay, manchmal auch Brei) - folglich können und sollten wir träumen, Visionen entwickeln, Ziele setzen.
Das tut jeder, von der Wiege bis zur Bahre. Ob es einem jedoch gelingt, diese ganz oder wenigstens zu einem grossen Teil zu realisieren, hängt von vielen Faktoren ab, die wir nicht immer einkalkulieren oder beherrschen können.
Trotzdem sollte uns das nicht davon abzuhalten, an der Verwirklichung unserer Träume zu arbeiten. Geschenkt wird einem in diesem Leben schon mal nichts.
Ich habe eigentlich immer "mein Ding gemacht". Ich denke, im Laufe eines Lebens wird man vor drei Klassen von Aufgaben gestellt:
1. Solche, die man sich selber stellt, wie z.B. "Ich will Pilot werden" oder "Ich will nach Australien auswandern", "Ich will mit Birgit ins Bett".
2. Solche, die andere einem stellen, wie z.B. "Bis morgen haben Sie die Kundenanfrage bearbeitet" oder "Schatz, bringst Du den Müll runter", "Papa, da bin ich, sorge für mich".
3. Solche, die einem das Leben/das Schicksal stellt, wie z.B. "Tut uns leid, aber ihre Frau ist verstorben" oder "Ich fürchte, sie haben Krebs", "Ihr Haus war leider nicht mehr zu retten".
Wie gut oder wie schlecht man diese Aufgaben bewältigt, hängt von einem selbst, von den gemachten Erfahrungen und vom Schweregrad der Aufgaben ab. Natürlich macht man seine Pläne für den nächsten Tag, für den Rest des Lebens - aber man sollte immer noch einen Plan B, C, D etc in der Tasche haben. "Life is what happens while you are busy making other plans." (John Lennon, inzwischen mausetot).
"Glück" ist für mich, wenn ich abends bzw. nachts im Bett denke: Den vergangenen Tag hast Du mal wieder ganz gut über die Runden gebracht. Dann schlafe ich zufrieden ein.
Als Schleswig-Holsteiner gehöre ich ja laut "Glücksatlas" zu den glücklichsten Menschen Deutschlands.
https://www.ndr.de/unterhaltung/Bjarne-Maedel-im-NDR-Spot-von-Detlev-Buck,ident339.html