Bundeskanzleri schrieb am 25.03.2022:Die aufregendste Erkenntnis sei "die Tatsache, dass wir besser vor unseren ganz persönlichen schwachen Stellen geschützt sind (etwa der Neigung, ungewollt zuzunehmen, schnell aufzubrausen, uns gekränkt oder zurückgewiesen zu fühlen) und mit diesen Neigungen konstruktiver umgehen können, wenn wir die Fähigkeit zum Aufschub besitzen und sie entsprechend nutzen".
So, wie gut ist es um eure Fähigkeit zum Aufschub bestellt? :popcorn:
Ach, den Faden hab ich ja ganz aus den Augen verloren - ich hatte ihn gesehen und mich extremst gewundert, weil er mir - im ersten Moment - so ganz und gar nix sagen wollte.
Aber inzwischen war "der Groschen gefallen" -
Bundeskanzleri schrieb:Gib mal das Rezept rüber :D
Wenn ich dich da dezent korrigieren darf:
Die >Fähigkeit, "Belohnungen" aufzuschieben<, ist ja aus dem pädagogischen Bereich, gehört also zur "Entwicklung von Kindern"
- und wir reden ja hier von, bzw. mit Erwachsenen.
Und da geht es dann nicht um "Belohnungen", (denn als erwachsene Person sollte man unabhängig von Erziehungsberechtigten sein),
sondern darum, "sich pflegen zu können".
"Pflegen" nicht im Sinne der (unmittelbaren) Körperpflege (Zähne putzen, regelmäßig essen und danach auf Toilette gehen),
sondern wie man mit sich umgeht, wie "gut" man für sich sorgen kann.
Da ist dann auch die Brücke zur "Belohnung", also ob ich (als Erwachsene) überhaupt erwarte, z.B. auf der Arbeit als Mensch gesehen zu werden, bzw. privat, ob mir meine Bedürfnisse so weit bewusst werden, dass ich motiviert bin, sie auch zu erfüllen.
Diese Fähigkeit des Kindes, Belohnungen aufzuschieben, dreht sich nicht um einen "Verzicht", bzw. nur indirekt um dessen Aufschiebung, um die Belohnung überhaupt schieben zu können, braucht es eine
"Objektkonstanz" derselben.
Dass ich also an die Belohnung "glaube", dass ich glaube, dass sie mir nicht flöten geht, wenn ich mich ein wenig gedulde.
Und mit diesem Glauben (rsp. "Wissen", innerem) - und nicht dem Verzicht! - erreicht man dann irgendein "Ziel" - auch noch als Erwachsener. ("Objektkonstanz" ist so was wie das "Urvertrauen" im Volksmund.)
Aber wenn man gelernt hat, an "Verzicht" zu glauben,
dann fällt es einem nicht leichter, "sich zu pflegen", (also seine Bedürfnisse wahrzunehmen), sondern schwerer.
(
@Bundeskanzleri no front, es hatte mich nach dem ersten Lesen so umgetrieben und jetzt fiel es mir wieder ein, warum.
Allerdings muss ich gestehen, dass nach zwei Jahren Corona und den Geschehnissen seit Karneval mein "Glaube an eine Perspektive" ziemlich gelitten hat.)