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Wenn Lärm krank macht...

166 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psyche, Stress, Lärm ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wenn Lärm krank macht...

10.03.2022 um 22:26
Zitat von senfeisenfei schrieb:Wir haben Nachbarn, die, wenn die sich "Unterhalten" einen Lärm dabei machen als stünden sie auf dem Fischmarkt um ihre Waren anzupreisen. Dabei ist da nur nen halben Meter Platz zwischen denen.
Das werde ich auch niemals verstehen. Oder die Personen, die in ihr Handy brüllen, als würde man sich quer auf dem Fußballplatz unterhalten.
Dabei haben sie ihren Lautsprecher an und man kann sehr laut den anderen hören.
Zitat von senfeisenfei schrieb:In Restaurants, Bahn sowie beim Einkaufen, ist es mir so gut wie unmöglich eine Unterhaltung zuführen weil ich a) die Person einfach akustisch nicht verstehe und b) mir von dem vielen Gemurmel um mich rum gelegndlich schwindelig wird. Je nach Tagesform abhängig.
Was mich da eher stört, sind schreiende Babys.
Das geht wirklich ins Ohr und die schreien ewig.
Natürlich ist da eine Unterhaltung auch nicht mehr möglich.

Auf der Straße finde ich Proller nervtötend, die extra langsam mit einem heulenden Motor vorbeifahren.

Gemurmel finde ich da eher beruhigend.
Zuhause ist es störend, wenn durch Hellhörigkeit die Nachbarn permanent zu hören sind.
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Wenn sich dann mehrere Scooter in diesen Chor einreihen geht sie im schlafgewand runter und schiebt die schweren Teile fluchend weg.
Ich würde glatt durchdrehen :-)
Ich auch. Und wie.


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Wenn Lärm krank macht...

10.03.2022 um 22:40
Zitat von senfeisenfei schrieb:Hast du oder weranders das mit den rauschenden Ohren auch?
Was machst du dagegen?
rauschende ohren nicht. aber kopfschmerzen bzw sich verschlimmernde symptome. überforderung, gereiztheit, aggression.
ich kann geräusche auch nicht gut filtern.

ich vermeide inzwischen viele situationen die mich stressen. und das notwendige, etwa einkaufen, erledige ich so schnell wie möglich.

leider kann man sich nicht immer vor dem lärm verstecken oder zurückziehen. wenn man halt in einer lauten umgebung wohnt.
der grund für diesen thread.


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Wenn Lärm krank macht...

10.03.2022 um 22:41
Zitat von SelektivSelektiv schrieb:Das werde ich auch niemals verstehen. Oder die Personen, die in ihr Handy brüllen, als würde man sich quer auf dem Fußballplatz unterhalten.
Dabei haben sie ihren Lautsprecher an und man kann sehr laut den anderen hören.
Grauenhaft! Gibt hier einen der immer, ganz wichtig, am offenen Fenster telefonieren muss.
Habe ich einen guten Tag muss ich manchmal bissel lachen wie er da ganz aufgeregt in sein Telefon spuckt aber meist ist es wirklich ätzend.
Zitat von SelektivSelektiv schrieb:Was mich da eher stört, sind schreiende Babys.
Ganz schlimm, halte ich überhaupt nicht aus.
Zitat von SelektivSelektiv schrieb:Gemurmel finde ich da eher beruhigend
Das Gemurmel empfinde ich häufig als sehr laut. Es ist mir dabei nicht möglich die Stimme meines Gesprächspartner zu selektieren.
Da wird eine Unterhaltung unmöglich.
Aber ich weiß auch was du mit beruhigend meinst.Es gab da Situation in denen das fast einschläfernd auf mich wirkte.
Zitat von SelektivSelektiv schrieb:Auf der Straße finde ich Proller nervtötend, die extra langsam mit einem heulenden Motor vorbeifahren.
Auch furchtbar! Zudem erschrecke ich da auch tierisch bei.
Ein Moment in dem ich unglaublich zornig werde.

Und von hellhörigen Wohnungen kann ich auch ein Elends Lied singen.

Viele belächeln das, häufig von Menschen die selbst nicht merken mit was für einem Organ die ausgestattet sind.
Für Menschen die quasi ne Maus über das Laminat tippeln hören können ist es eine qual.


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10.03.2022 um 22:46
Zitat von flufffluff schrieb:aber kopfschmerzen bzw sich verschlimmernde symptome. überforderung, gereiztheit, aggression.
ich kann geräusche auch nicht gut filtern.
Das habe ich auch extrem.
Desshalb bringen mich Geräusche auch gerne mal zur Weißglut. Auch das ich dann das Gefühl habe, dass mein Herz mal einen Schlag aussetzt. Schiebe das aber auf Einbildung weil ich in dem Moment so wütend bin.


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10.03.2022 um 22:55
Zitat von SelektivSelektiv schrieb:schreiende Babys.
und kleinkinder.

die bleiben dann auch mit vorliebe auf meiner höhe stehen und bewegen sich einfach nicht weiter. oder sitzen im gleichen abteil in der bahn. es ist als würde man genau das anziehen, was man nicht abkann.
Zitat von SelektivSelektiv schrieb:mit einem heulenden Motor vorbeifahren
gehört hier seit 2-3 jahren jeden abend zur gewohnten kulisse. immer rund um den block.
Zitat von senfeisenfei schrieb:Und von hellhörigen Wohnungen kann ich auch ein Elends Lied singen.
...vor allem wenn die menschen dort dann auch noch extrem laut sind.
Zitat von senfeisenfei schrieb:am offenen Fenster telefonieren muss.
...oder dafür nicht mal das fenster öffnen müssen, weil man es über zwei etagen hört.


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Wenn Lärm krank macht...

10.03.2022 um 23:06
Zitat von flufffluff schrieb:es ist als würde man genau das anziehen, was man nicht abkann.
So empfinde ich es auch immer wieder. Auch in anderen Situation aber anderes Thema.

Es ist fies zu sagen, dass es schön ist das es auch andere so empfinden. Ist es nicht.
Aber tut irgendwo gut zu wissen nicht alleine mit solch Gedanken zu sein. Ich komme mir jetzt nicht mehr ganz so gagga vor.
Ich höre sonst nur ich solle mich nicht so anstellen und die Geräusche ausblenden.
Aber wie du schon schreibst, Geräusche kann man nicht immer so einfach ausblenden.
Besonders dann wenn die Nerven sowie schon strapaziert sind und blank liegen.
Ja, ich weiß. Manche können das tatsächlich.
Ich nicht.


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11.03.2022 um 10:25
Zitat von senfeisenfei schrieb:Das Gemurmel empfinde ich häufig als sehr laut. Es ist mir dabei nicht möglich die Stimm
Das passiert mir immer nur dann, wenn mein Gesprächspartner so leise redet, dass die Umgebungsgeräusche tatsächlich lauter sind als mein Gegenüber.
Ist auch häufig vorgekommen, dass ich gar nicht mitbekommen habe, dass mein Gegenüber was gesagt hat. :D
Zitat von flufffluff schrieb:es ist als würde man genau das anziehen, was man nicht abkann.
Das Gefühl habe ich auch sehr, sehr häufig.
So sehr, dass ich manchmal denke, ob es nicht vielleicht Absicht ist.


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11.03.2022 um 10:52
Zitat von SelektivSelektiv schrieb:Das passiert mir immer nur dann, wenn mein Gesprächspartner so leise redet, dass die Umgebungsgeräusche tatsächlich lauter sind als mein Gegenüber.
Ist auch häufig vorgekommen, dass ich gar nicht mitbekommen habe, dass mein Gegenüber was gesagt hat. :D
Da ist schon was wahres dran aber wenn mein Gesprächspartner und ich uns lauter als die Umgebung unterhalten müssen wird es etwa so wie bei den Zeitgenossen die unentwegt in ihr Handy schreien.
Es ist nicht so das ich es nicht höre, ich verstehe es akustisch einfach nicht.
Da reicht schon ein einfaches Chipstüten- oder Zeitungsrascheln für aus.

Bei einer murmeligen Umgebung bin ich einfach chancenlos.


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11.03.2022 um 11:13
Wenn mich der Lärm meiner Mitmenschen nervt, dann habe ich einige Möglichkeiten:

Ich spreche die Lärm Verursachenden direkt an.

Ich wende mich an den Vermieter bzw. die Eigentümer-Versammlung bei Eigentumswohnungen.

Ich wende mich an die Gemeinde, z. B. das Ordnungsamt, bei Baulärm oder Verstössen gegen bestehende Ruhezeiten.

Ich wende mich an die Polizei bei "ruhestörendem Lärm" durch Personen(gruppen) oder VerkehrsteilnehmerInnen.

Ich suche mir eine ruhigere Wohnlage.

Ich versuche durch bauliche Veränderungen bei meinem Eigenheim den Schutz zu verbessern.

Ich suche mir einen anderen Job.

Ich schütze mich mit entsprechenden Massnahmen, Ohropax, Gehörschutz o. ä.

Wenn ich alle diese Möglichkeiten ausgeschöpft habe und nichts hilft, dann kann ich mich immer noch erschiessen - aber bitte mit Schalldämpfer.

Allen Lärmgeplagten von Thomas Pigor ins Ohr gebrüllt:

Youtube: Lärmschutzgesetz - Pigor & Eichhorn - Vol 4
Lärmschutzgesetz - Pigor & Eichhorn - Vol 4
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11.03.2022 um 14:18
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ich versuche durch bauliche Veränderungen bei meinem Eigenheim den Schutz zu verbessern.
Kostspielige Angelegenheit.
Ich frage mich, warum Wohnungen nicht direkt isoliert ausgekleidet werden. Ist schon irgendwie kurios, die Wände lärmdurchlässig zu lassen.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ich spreche die Lärm Verursachenden direkt an.
Hilft so sehr, dass nicht wenige Streitereien vor Gericht enden.


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11.03.2022 um 18:22
@Selektiv

Natürlich können und ggf. müssen auch Streitigkeiten vor Gericht geklärt werden.

Warum manche Bauweisen nicht auf Lärmschutz ausgelegt sind, hat wohl auch mit Sparsamkeit, technischer Entwicklung und Mangelsituationen zu tun.

Passend dazu:

Abnahme eines Plattenbaukomplexes durch eine Delegation des Bezirkes. Die Genossen werden von den Bauschaffenden durch die Räume geführt. Man will natürlich mit der Qualität des Geschaffenen Eindruck schinden. Der Brigadeleiter schickt folglich einen Kollegen in die Nachbarwohnung, stellt sich an die Wand und ruft "Kannst Du mich hören, Genosse?" "Klar und deutlich!" tönt die Antwort durch die Wand. "Kannst Du mich sehen, Genosse? " "Nein, Genosse Brigadeleiter!" Der dreht sich um und spricht: "Wir Bauschaffenden der Deutschen Demokratischen Republik liefern Qualität auf Weltniveau!"


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11.03.2022 um 19:37
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wenn ich alle diese Möglichkeiten ausgeschöpft habe und nichts hilft, dann kann ich mich immer noch erschiessen - aber bitte mit Schalldämpfer.
gut zu wissen, danke. ;-)


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13.03.2022 um 03:14
Ich kenne lärmende Nachbarn zur Genüge. Ich habe aus Kostengründen jahrelang in einer kleinen Einzimmerwohnung gelebt und die Nachbarn links, rechts und schräg gegenüber hatten allesamt ein Faible für laute Musik. Und mit laut meine ich: Man hört die Mucke aus dem 3. Stock schon laut und deutlich, wenn man sich dem Gebäude auch nur ansatzweise genähert hat. Da haben teilweise nicht mal mehr die Ohropax, die ich daheim fast die ganze Zeit im Ohr hatte, geholfen, ganz einfach weil man die Bass-Vibrationen trotzdem gespürt hat.

Manchmal begann der Krach schon um 5 Uhr, manchmal endete er erst um 22-23 Uhr. Unter der Woche war es schon schlimm, aber da war ich wenigstens die meiste Zeit arbeitsbedingt außer Haus. Aber die Wochenenden waren teilweise die absolute Hölle, vor allem, weil es mir wichtig ist, auch mal bis 11/12 Uhr ausschlafen zu können, wenn ich frei habe. Aber Pustekuchen. Ich wurde regelmäßig von infernalischem Bassgewummer geweckt.

Mit den Nachbarn direkt zu reden hat leider kaum etwas gebracht. Nachbar links hat regelmäßig behauptet, er wäre nicht die Ursache für den Lärm, von seiner regelmäßig anwesenden Freundin durfte ich mir Beleidigungen anhören. Manchmal wurde es nach einem Gespräch leiser, manchmal wurde die Musik dann aber erst recht aufgedreht. Nachbar rechts hat mir erst gar nicht die Tür geöffnet, wenn ich geklopft habe. Wie ich im Nachhinein gehört habe, zum Glück, den laut Aussage der Hausverwaltung und anderer Nachbarn soll er so große psychische Probleme gehabt haben, dass ich eventuell ein körperliches Problem gehabt hätte, wenn er aufgemacht hätte. Immerhin hat er seine Musik manchmal runtergedreht, wenn ich - in solchen Situationen selbst psychisch am Ende - mit voller Wucht gegen seine Tür gehämmert und gerufen habe, dass er den Sch*** leiser machen soll. Nachbar schräg gegenüber habe ich immer nur wahrgenommen, wenn der seine Wohnungstür offen stehen hatte, was leider häufig der Fall war. Wenn ich ihn drauf hingewiesen habe, hat ihm das immer leid getan und er hat die Tür geschlossen. Leider hat sich dieses Spiel jedoch alle Wochen wiederholt.

Die hinzugezogene Hausverwaltung hat sich nicht wirklich in der Verantwortung gesehen. Da könne man nichts machen und wenn ich mich gestört fühlen würde, müsse ich halt das Ordnungsamt rufen. Ein grundsätzlich zielführender Ratschlag, allerdings habe ich das Ordnungsamt dann doch nie gerufen. Nicht aus moralischen Gründen, sondern aufgrund der irrationalen Angst, dass die Typen ihren Krach einfach aus machen, bevor das Ordnungsamt kommt und ich plötzlich in der Pflicht bin, zu beweisen, dass ich die Ordnungshüter nicht aus Jux gerufen habe und ihren Einsatz nun bezahlen soll. Das ist natürlich, im Nachhinein betrachtet, vollkommener Quatsch. Ich habe allerdings damals auch sehr darunter gelitten, dass sich andere Nachbarn mir gegenüber ebenfalls über den Lärm beschwert haben, sich aber außer mir anscheinend niemand an die Hausverwaltung gewandt hat. Da hieß es immer: Sie sind die einzige, die sich beschwert. Alle anderen fühlen sich nicht gestört.

Um mir wenigstens ein bisschen psychischen Seelenfrieden zu verschaffen, habe ich konsequent ein Lärmprotokoll geführt. Für den Fall, dass ich doch irgendwann mal den Klageweg beschreiten will. Ich bin dann aber letztendlich doch lieber umgezogen. Das hat lange gedauert, weil finanzielle Sicherheit für mich da einen besonders hohen Stellenwert hatte. Ich habe also gewartet, bis ich einen unbefristeten, die Miete abdeckenden Job hatte und aus der Probezeit raus war, weil ich mir kein neues Zuhause suchen wollte, nur um mich dann kurz darauf wieder auf die Suche machen zu müssen, falls ich das Berufs wegen umziehen muss oder gar Pech haben und arbeitslos werden sollte.

Lustigerweise ist meine jetzige Wohnung im Vergleich zur vorhergehenden, super isolierten, sogar relativ hellhörig. Aber meine neuen Nachbarn selbst sind wiederum wesentlich leiser. Außerdem komme ich mit den Geräuschen, die ich höre, wesentlich besser klar, als mit der extrem lauten Musik. Schritte, Stimmen, ein leise Fernseher und spielende Kinder auf der Straße sind für mich Geräusche, die einfach da sind, wo Leben ist, während in der alten Wohnung schon allen geholfen gewesen wäre, wenn die Herrschaften sich mal dazu entschlossen hätten, ihre Musik über Kopfhörer zu hören, statt ihre Umgebung damit zu belästigen. Das macht für mich persönlich nämlich viel aus, also die Frage, ob das Geräusch das ich höre, ein normales Alltagsgeräusch ist oder ob es sich um vermeidbaren Krach handelt.

Lustigerweise hat meine alte Hausverwaltung aber doch noch Konsequenzen aus meinen Beschwerden gezogen. Wie ich von einer ehemaligen Nachbarin hören durfte, haben sie sich eine taubstumme Frau als Nachmieterin für meine Wohnung ausgesucht. Die beschwert sich vermutlich eher nicht ständig wegen der lauten Musik. :D


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Wenn Lärm krank macht...

13.03.2022 um 08:10
..

Ich persönlich habe den Eindruck, dass, je mehr man an Ruhe gewöhnt ist, man empfindlicher für Lärm wird. Als ich noch in der Stadt lebte, war ich wesentlich resilienter was Lärm betrifft, bzw. Umgebungsgeräusche. Seit ich so abgeschieden auf dem Land lebe, ist selbst eine Kleinstadt für mich "elend laut" und ich bin froh, bin ich wieder Zuhause in der Ruhe. Auch "das Gewusel", die vielen Leute, sind einfach nur noch nervig für mich. Dadurch werden auch die Auswahlkriterien für den neuen Wohnort davon bestimmt. Nur noch freistehendes Haus, mit genügend Abstand zu den Nachbarn. Nur noch dünn besiedeltes Gebiet, weit ab von Industrieanlagen, (Flug)Häfen, Bahnstrecken und größeren Straßen. So etwas lässt ich überall finden. Und das Schöne, es ist meistens auch noch deutlich günstiger als in den Speckgürteln der Städte oder gar im Moloch selber. Mich bekommt niemand mehr in die Stadt - nie mehr.

LG Mina


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Wenn Lärm krank macht...

13.03.2022 um 09:09
Zitat von flufffluff schrieb am 01.03.2022:nähe eines flughafens
Finde ich persönlich schrecklich. Vor Jahren wohnte meine eine Schwester in Hessen. Erst war es ganz okay. Aber dann wurde am Frankfurter Flughafen eine weitere Startbahn gebaut und der Fluglärm nahm erheblich zu.
Einmal war ich bei ihr zu Besuch und wir schliefen bei offenem Fenster. Frühmorgens dann ein Krach, als führe ein Laster durch das Zimmer.
Es gibt ein Nachtflugverbot, aber am frühen Morgen geht es halt wieder los...

Da ich immer mit offenem Fenster schlafe, wäre das für mich echt ein Problem...
Zitat von flufffluff schrieb am 01.03.2022:an einer viel befahrenen straße,
Zitat von WissbegierWissbegier schrieb am 01.03.2022:Da ein Klinikum in der "Nähe" ist und ich an einer Hauptverkehrskreuzungsanbindung wohne, kann es schon "gelegentlich" vorkommen,
dass man dann diverse Krankenwagen hört. Selten auch Polizei und Feuerwehr.
Schwiegermutter wohnt an einer der Haupt"einfall"straßen in und aus der Stadt. Vierspurig, das Haus nur durch einen breiten Bordstein getrennt. Bushaltestelle ca. 10 m entfernt. Mehrere Krankenhäuser und die Feuerwache in der Nähe.
Da ist den ganzen Tag über erheblicher Lärm (außer am Sonntag). Sie hat sich in den 30 Jahren längst gewöhnt und nimmt das gar nicht mehr wahr, zudem hört man im Alter oft schlechter. Für mich wäre es grauslich, da zu wohnen. Natürlich ist die Lage an sich gut, stadtnah halt, auch nahe zum Fluss und so...
Muss man sich überlegen, ob man Kompromisse eingehen kann.
Zitat von flufffluff schrieb am 01.03.2022:ziemlich laute nachbarn
Damit hatte ich früher in einem 11-Parteien-Haus auch sehr unangenehme Erfahrungen gemacht.
Einr problematische Familie direkt über uns und auf dem gleichen Flur 🙄
Zitat von flufffluff schrieb am 01.03.2022:ohropax
Das schaltet nach meinen Erfahrungen die Geräusche aber nicht komplett aus, sondern dämpft sie nur ab, oder?
Zitat von flufffluff schrieb am 01.03.2022:ich suche schon gefühlte ewigkeit nach einer neuen wohnung
Ich drücke Dir die Daumen! Ich habe mit einem eigenen Inserat damals Erfolg gehabt.
Zitat von ReinekeReineke schrieb am 01.03.2022:vermute, es liegt einfach am Älterwerden und damit eingehender, steigender Lärmsensibilität.
Die Nerven werden mit dem Alter oft "dünner", heißt es.
Zitat von Obse89Obse89 schrieb am 01.03.2022:Bis Mitte Mai heißt es noch durchhalten. Dann können wir unser Haus in einem 120 Seelen Dorf beziehen
Das ist ja wirklich ein Minidorf. Dagegen ist der Ort, in dem ich lange lebte, ja riesig mit ca. 500 Einwohnern 😄
Zitat von XAEXAE schrieb am 01.03.2022:Inzwischen schlafe ich sogar besonders gut mit den Zuggeräuschen, und das obwohl die Bremsen quietschen etc, es sind also heterogene Geräusche.
Finde ich gut, wenn man das so empfinden kann und die Geräusche/Emissionen so positiv bewerten und sogar nutzen kann.
Mein Freund wohnte früher einige Jahre an einer Bahnstrecke und wenn da ein Zug vorbeifuhr, konnte man sich nicht mehr unterhalten, telefonieren usw.
Mit der Zeit gab es zum Glück mehr Züge mit so genannten "Flüsterbremsen", die um einiges leiser waren. Viele Züge aus dem Ausland hatten die aber noch nicht.

Bahnlärm finde ich im Grunde auch sehr unangenehm.
Aber natürlich ist es u. U. auch wieder vorteilhaft, eine gute Zuganbindung zu haben.
Es geht irgendwie immer um Kompromisse...
Zitat von LuminitaLuminita schrieb am 01.03.2022:vibriert (weils LKWs vorbei fahren)
Das habe ich auch schon bei einer Straßenbahn so erlebt. Waren in einem Hotel, an dem gleich eine Straßenbahn vorbei fuhr. Das Gebäude vibrierte jedes Mal 🥴

Bei mir auf der Arbeit tut es oft regelrechte Schläge, wenn ein schweres Fahrzeug über die Brücke fährt. Da sind so Metallteile drin und das verursacht immer sehr lauter Geräusche im Moment des Überfahrens.
Zitat von Cherokee.RoseCherokee.Rose schrieb am 02.03.2022:Mich stört das zum Beispiel gar nicht wenn ich meine Nachbarin höre.
Sie hat eben Spaß und genießt ihr Leben.
Ein früherer User hier hat das auch oft bemängelt. Die Nachbarin muss aber, seinen Schilderungen zufolge, richtig lange und laut geschrieen haben.
Zitat von flufffluff schrieb am 02.03.2022:das mit den türen scheint ein weit verbreitetes phänomen zu sein, weil es ja von vielen beschrieben wird. es kann nicht in jedem dieser fälle die tür verzogen sein. im falle meiner nachbarn ist es absicht, bzw. gedankenlosigkeit. bei zwei von zehn mal bekommen sie es ja dann doch hin
Ich glaube auch, dass es Gedankenlosigkeit ist, so wie das Schurren mit Stühlen. Man kann Stühle ja auch etwas vom Boden anheben, dann ist das auch leiser.
Was mich stört ist, wenn z.B. öffentliche Toilettentüren so richtig zugeworfen werden. Das knallt wie blöd und ist völlig unnötig/überflüssig.
Zitat von MicciMicci schrieb am 07.03.2022:Einflugscheise eines Flughafen
Lustig, der Verschreiber 😂
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Ich persönlich habe den Eindruck, dass, je mehr man an Ruhe gewöhnt ist, man empfindlicher für Lärm wird
Diesen Eindruck teile ich. Ist ja auch normal; der Mensch ist ein "Gewohnheitstier" 😉


Ich habe einen leichten Schlaf und reagiere auf Geräusche.
Mein Freund und ich haben getrennte Schlafzimmer.
Er schnarcht nämlich oft und das führt dann zu Diskrepanzen.
Ich kenne einige Paare, die das so handhaben.
Guter Nachtschlaf ist doch wichtig.


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13.03.2022 um 11:11
Zitat von flufffluff schrieb am 09.03.2022:weiß ja nicht wo du lebst, aber hier funktioniert das nicht. ;-) die allermeisten radfahrer kennen hier keine regeln.
Tatsächlich in der Großstadt und wir haben recht viele gemeinsame Fuß- und Radwege. Hier gibt es aber zum Glück nicht extrem viele Radfahrer und die meisten fahren rechts rücksichtsvoll. Mangelnde Rücksicht nervt wirklich, das würde vieles einfacher machen. Als Fußgänger schau ich ja auch, wenn ich den Radweg quere. Aber manche Radfahrer wollen am liebsten, dass man sich in Luft auflöst. Naja, das ja hier nicht das Thema.
Zitat von flufffluff schrieb am 09.03.2022:da sehe ich ehrlichgesagt schwarz. hier ist eine ziemlich anonyme nachbarschaft - zwar kennen sich hier diverse grüppchen, einige alteingesessene, vor allem ältere menschen, oder auch viele hundebesitzer und (neuzugezogene) familien - aber ich hab das gefühl die meisten hier sind abgestumpft und gleichgültig. und zudem noch selber laut.
Sehr schade. Wahrscheinlich verleitet eine laute Umgebung auch noch mal dazu, selbst lauter zu sein, weil es ,,eh schon egal'' ist.
Bei uns in der Stadt wurden und werden Nebenstraßen zunehmend für den Autoverkehr unattraktiv gemacht, durch Tempo 30, extrem enge Einbahnstraßen, Bremsschwellen (oder wie sowas heißt).
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich glaube auch, dass es Gedankenlosigkeit ist, so wie das Schurren mit Stühlen. Man kann Stühle ja auch etwas vom Boden anheben, dann ist das auch leiser.
Was mich stört ist, wenn z.B. öffentliche Toilettentüren so richtig zugeworfen werden. Das knallt wie blöd und ist völlig unnötig/überflüssig.
Türen und Stühle sind 2 ganz schlimme Geräusche für mich. Ich kann es verstehen, wenn Kinder eine Tür zu werfen oder mal ein Windstoß beim Lüften sie zuweht. Aber ich hatte mal eine Nachbarin, die ihre Haustür wortwörtlich zugedonnert hat. Ich wusste immer ganz genau: Aha, sie geht gerade/ sie kommt gerade zurück. Für mich ist das ein Zeichen von Rücksichtslosigkeit, weil es jedem Menschen bei klarem Verstand einleuchten muss, dass es extrem laut ist.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Das macht für mich persönlich nämlich viel aus, also die Frage, ob das Geräusch das ich höre, ein normales Alltagsgeräusch ist oder ob es sich um vermeidbaren Krach handelt.
Genau so sehe ich das auch. Mir machen die Geräusche der draußen spielenden Kinder wenig aus (solange es kein dauerhaftes Babygeschrei ist), ich finde es eher schön. Genauso leise Musik, Telefonate, Polizei-/ Rettungssirenen... Auch wenn jemand mal 10 Minuten lauter Musik hört, sei's drum, vielleicht braucht er das einfach gerade und solange es nicht während der Nachtruhe ist.

Das gehört für mich in einer dicht besiedelten Gegend/ Stadt einfach dazu und macht sie gerade lebendig. Anders als manche es hier beschrieben haben, wäre Stille und Abgeschiedenheit nichts für mich, ich finde das eher erdrückend.


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13.03.2022 um 12:45
Heute ist wieder ein wunderschöner Tag und natürlich gehen die Leute raus um das Wetter zu genießen, im Garten zu werkeln, mit den Kindern spielen... Soweit, so gut, alles kein Problem wenn denn nur ein klein wenig Rücksicht untereinander genommen werden würde.
Aus allen vier Himmelsrichtungen plärt und gröhlt es in voller Lautstärke vir sich hin.
Ich zähle etwa 4 Alexas die auf Anschlag uns mit ebenso viele Musikrichtungen beschallen.
Wehe dem der es wagt um etwas gemäßigte Lautstärke zu bitten.
Da wird mit voller Absicht nochmal das Letzte aus sich rausgeholt.
Man hat unten selbst einen niedlich, kleinen Garten, in dem man sich setzten, quatschen und grillen könnte. Mit der umliegenden Nachbarschaft keine Option.
Diverse Gespräche mit den lärmenden sowie beschweren bei den eigenen sowie entsprechen anderen Vermietern bringt rein gar nichts. Auch wurden schon häufig Ordnungsamt sowie Polizei hinzugezogen. Alles fruchtlos.
Natürlich bleibt da nur Umzug, schon klar🙄
Wohnungslage gibt das nicht her. Bezahbaren Wohnraum, in dem man sich auch wohl fühlen kann, ist so gut wie unmöglich.
Marode "Wohnklos" in zweifelhaften Gegenden hingegen schon aber man möchte ja nu nicht vom Regen in die Traufe wandern. Da würde der nächste Umzug schon anstehen bevor man gemütlich eingerichtet ist.
Es ist zum erbrechen.
Es war mal ruhiger hier. Der meiste Lärm geht von den neu zugezogenen aus. Eine Familie schlimmer als die andere.


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15.03.2022 um 01:06
Zitat von flufffluff schrieb am 01.03.2022:kennt ihr vielleicht noch andere strategien zur bewältigung?
Vorübergehende Notlösung: Vermutlich eine Art Geräuschüberdeckung (gegenüber plötzlich lauten Geräuschen) bzw. Beruhigung durch gleichmäßigere Geräusche wie durch die eines Ventilators. Frisst natürlich Strom und wird wohl nicht dauerhaft funktionieren können. Und wer weiß, ob sowas auch mal ein Sicherheitsproblem darstellen könnte? Ein paar wenige Sachen findet man da, dass da was passieren könnte im Internet, aber es soll wohl nicht so wahrscheinlich sein. Bestimmt muss man da auch auf bestimmte Ventilatoren achten, ob sie relativ staubfrei sind und wie man sie einstellt, dass das dann noch unwahrscheinlicher wird. Vielleicht ist eine Zeitschaltuhr auch angebracht? Und vielleicht geht auch ein Radio um andere Geräusche standzuhalten. Möglich wär es auch, dass auch Kaffee einem besser schlafen lassen kann.


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16.03.2022 um 19:29
Es besteht auch die Möglichkeit, asozialen Nachbarn den Strom abzustellen. Fast überall kommt man an den Hauptstromkasten (meist im Keller) ran. Dann muss der Störer in den Keller und alles wieder anstellen, falls er überhaupt weiß, dass er ihn da wieder einschalten kann - das kann befriedigend und lustig sein, hab ich mal wo gehört :-)


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18.03.2022 um 12:54
heute fährt wieder ein lkw und schwertransporter nach dem anderen hier durch die straße. wahrscheinlich weil wieder irgendwo hauptstraßen durch klima aktivisten blockiert werden. schrecklich. diese aktivisten könnten stattdessen ruhig mal wohnstraßen blockieren.
Zitat von Albert3345Albert3345 schrieb am 15.03.2022:Vermutlich eine Art Geräuschüberdeckung (gegenüber plötzlich lauten Geräuschen) bzw. Beruhigung durch gleichmäßigere Geräusche wie durch die eines Ventilators.
lustig. ich nutze zeitweise einen heizlüfter weil die bude so kalt ist, um heizkosten zu sparen. und der ist ziemlich laut, ich höre dadurch tatsächlich weniger (allerdings auch tv und radio).
Zitat von Albert3345Albert3345 schrieb am 15.03.2022:Frisst natürlich Strom
genau. also auch keine lösung.
Zitat von CarstiCarsti schrieb:Es besteht auch die Möglichkeit, asozialen Nachbarn den Strom abzustellen.
sowas mache ich nicht. und es würde nichts nützen. die geräusche, die sie verursachen, brauchen keinen strom.


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