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Wenn Lärm krank macht...

166 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psyche, Stress, Lärm ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wenn Lärm krank macht...

01.03.2022 um 17:21
Zitat von flufffluff schrieb:wohnt jemand hier in der nähe eines flughafens, an einer viel befahrenen straße, neben einer dauerbaustelle?
oder hat einfach ziemlich laute nachbarn? vielleicht sogar mehreres gleichzeitig?
wie hält man das aus, wenn man nichts dagegen tun kann?

in den jahren nachdem ich hierher gezogen bin, wurde es in meinem umfeld immer schlimmer – ich konnte es also nicht vorher wissen (zumal man sowieso nicht probewohnen kann). bis heute habe ich mich nicht dran gewöhnen können, im gegenteil. ich habe sogar das gefühl, dass ich dadurch noch empfindlicher geworden bin. mich stören mittlerweile auch schon alltagsgeräusche, die mich vorher nicht tangiert haben. einfach weil man es den ganzen tag fast ununterbrochen hören muss. außer ein paar stunden nachts, gibt es fast keine erholung mehr.
es ist ja wissenschaftlich erwiesen, dass lärm krank machen kann.
vor allem wenn man ausgeliefert ist.

wie geht ihr mit lärmbelästigung oder lärmquellen um, denen ihr nicht ausweichen könnt, also zum beispiel im wohnumfeld?
oftmals kann man ja eben nicht einfach so umziehen. (ich versuche es seit jahren.)
es kann doch keine lösung sein, 24/7 mit ohropax herumzulaufen...
kennt ihr vielleicht noch andere strategien zur bewältigung?
oder habt ihr das unglaubliche glück, dass euch das nicht betrifft - sei es, weil ihr resilient genug seid, oder weil das problem nicht besteht in eurem umfeld?
Hallo Fluff/@fluff,

in der Tat kann ich diverse Fragen zum Teil bejahen & verneinen.
In der Nähe eines Flughafens wohne ich nicht. An einer Haupt-Kreuzung lebe ich ich allerdings. Diverse Nachbarn sind auch ab und an "laut". Oftmals sind es tragischerweise diverse Dinge in den kuriosesten Kombinationen "zeitgleich". Auch Handwerker im Haus zähle ich dazu, die "Bar" nebenan ebenso. Diverse Baustellen, Arbeiten usw., die auf der Straße erledigt werden, bekommt man auch ab und zu mit.

Wie man das aushält und was man dagegen tun kann, kann ich pauschal nicht sagen.
Jeder Mensch hat ja andere Ansichten gepaart mit der eigenen Schmerzschwelle, Belastungsgrenze und Toleranz. Zudem engagiert sich jeder Mensch anders zwecks Problemlösung usw.

Ich für meinen Teil agiere lösungsorientiert und "löse" Probleme bzw. gehe mit diesen um.
Gehen wir das Ganze einmal logisch an, so wie ich das vor dem Umzug umgesetzt habe und dies auch "immer" so umsetzen werden; da logisch!

Vorab habe ich mir diverse Objekte angeschaut und neben diversen Faktoren wie Mietzins, Infrastruktur, Wohngegend, Nachbarschaft usw. auch andere Dinge beachtet. Das Perfekte gibt es ja nicht, außer man hat Geld und kann sich ein Prachtschloss mitten in die Pampa bauen (lassen). Infolgedessen kam auch ich nicht umhin, eine Wohnung in der Straße/im Gebiet xyz zu nehmen und Kompromisse einzugehen. "Anfangs" war es auch noch nicht so schlimm, da beim Einzig diverse "Probleme" noch nicht vorhanden waren und sich andere Probleme zwecks "Lärm" erst durch den Ein- und Auszug diverser Nachbarn ergeben haben. Generell meine ich aber, dass man schon vorab beim Umzug 99,99% des Lärms umgehen kann. Geht man Kompromisse ein oder muss dies tun, dann muss man eben dazu stehen und es "hinnehmen".

Ich hasse aber Menschen, die neben eine U-Bahn, neben dem Flughafen oder an einen belebten Platz ziehen, sich dann "danach" aber aufregen und sogar Klage erheben.
Bei uns hatten sich eben genau diese varianten von Anwohner, die erst spät neben einen LEbensmittelmarkt gezogen sind, darüber beschwert, dass der Markt um 05:00 per LKW Lieferungen bekommt. Per Klage wurde den Anwohnern leider "RECHT" gegeben.
Und genau die beschweren sich dann, wenn keine Ware Punkt 07:00/08:00 in der Früh im Markt vorhanden ist. Genau mein Humor^^

Zwecks erwartender Lärm(-belästigung) hatte ich vorab klug geprüft. Beim Rest bin ich Kompromisse eingegangen, aber stehe dazu.

Die Kreuzung "höre" ich nur, wenn ich Urlaub habe, krank bin oder im HomeOffice zu tun habe. Allerdings nur im Sommer oder dann, wenn das Fenster geöffnet ist. Damit kann ich leben. Ansonsten ist es still an der Kreuzung, wenn ich das Haus in der Früh verlasse oder am Abend nach Hause komme. Da ein Klinikum in der "Nähe" ist und ich an einer Hauptverkehrskreuzungsanbindung wohne, kann es schon "gelegentlich" vorkommen,
dass man dann diverse Krankenwagen hört. Selten auch Polizei und Feuerwehr.
Das ist allerdings so selten, dass ich das nicht als Problem ansehe.

Jahre nach dem Einzug wurden U-Bahn- und Straßenbahnstrecken umgeleitet bzw. zwecks Bau als "Alternative" genutzt, sodass es für mich eine sehr schwere Zeit war.
Jede drei Minuten im Wechsel Straßenbahnen (Umleitung) und jede fünf Minuten die U-Bahn nebst "Beben". Wäre das ein Dauerzustand gewesen, wäre ich umgezogen. Da ich aber wusste, dass nur kurz saniert, umgeleitet, gebaut usw. wurde, war das kein Akt.

Menschen müssen sich auch einmal vor die Augen halten, dass viele DInge vonnöten sind und Menschen eben auch etwas wollen. Die MAsse der Menschen wollen immer alles haben, aber keine Kompromisse eingehen oder "einmal" Nachteile hinnehmen.

Kommen wir nun zu den "lieben" Nachbarn.
Bis auf ein paar Stammieter und -eigentümer, gibt es hier im Haus mehrmals im Jahr ein Kommen und Gehen. Auch wenn es sich komisch lesen mag, habe ich schon klare Tendenzen bzgl. Religion, Kultur, Ethnie usw. herausgefunden. EIne Familie, die nun nicht mehr hier wohnt, war generell laut gewesen. Denen war alles egal. Weder Rücksicht noch Ruhezeiten waren denen bekannt. Da waren Kinder oft bis in die Nacht war und hatten auch gespielt, geschrien usw. Null Rücksicht! Ab und an war Besuch da, der sich laut unterhalten hatte. Dann hatten die stets in der Früh und auch sonst die Wohnungstüren geknallt.

Nun, ich bin kein Erbsenzähler und bin auch entspannt, aber da sich dies nicht geändert hatte und ein Dauerzustand wurde, habe ich einmal "nett" geklingelt und "höflich" darum gebeten, etwas Rücksicht zu nehmen. Dann war "einen" Tag Ruhe, aber am Folgetag war dies wieder vergessen oder einfach schlicht egal. "Reden" brachte nichts, sodass ich dann über die Hausverwaltung und den Vermieter gegangen bin. Da ich Kontakte zu den Eigentümern habe, war das recht einfach. Die Familie hatte dann noch ein Kind bekommen, sodass sich das Problem dann von alleine gelöst hat, da die Familie umgezogen ist.

Generell ist bei uns im Haus ein Problem zwecks "Türenknallen".
Menschen, die dies tun, haben weder Anstand noch nehmen die Rücksicht auf das EIgentum Dritter. EIn Musiker kommt immer recht spät nach Hause und lässt dann die Tür immer so richtig fest zuknallen. Ich hatte einmal nachgefragt und festgestellt, dass die Tür wohl klemmt. Aha, dann kann man das Problem nicht sofort lösen? Das Eigentum wird ja auch nicht besser, wenn man da nichts ändert. Dem Mieter war das egal.
In der Früh Türengeknalle und in der Nacht.

Ich habe dann einmal meinen Schlüssel genommen, den Nachbarn abgeholt und vor Ort gezeigt, wie man so etwas macht bzw. wie es sich schon vom Anstand und der Intelligenz her gehört. Ich habe den Schlüssel ins Schloss gesteckt, die Türe leise zugezogen und dann den Schlüssel langsam herumgedreht. Das dauerte keine 5 Sekunden und war leise, zudem Fremdeigentumsschonend. Selbst wenn die keinen Bock haben auf "Schonen", dann sollen die zumindest Rücksicht zwecks Lärm nehmen.

Es hatte nichts gebracht, sodass ich die Verwaltung nebst Vermieter angeschrieben hatte.

Unterm Strich ist es kein Akt und mir egal, da ich diverse Dinge angesprochen hatte, aber ich mit dummen Menschen ohnehin nichts anfangen kann. Wer keine Rücksicht nimmt, keinen ANstand zeigt usw., der ist ohnehin bei mir "sofort" durch. Es gibt eben diverse Dinge, die weiß man und die gehören sich einfach (nicht). Dabei geht es auch nicht um Meinungen usw., sodern um Tatsachen + Rücksicht!

Aber, damit kann ich leben und es ist mir egal. Ich wundere mich nur immer.

Dieser Musiker hat dann auch oft am späten Abend (23:00) angefangen, Musik zu spielen/machen. Reden brachte nichts, sodass der Vermieter nebst Hausverwaltung etwas machen mussten.

Dann hat ein Nachbar gelegentlich "SEX" und "alle" hören das.
Ich mag ja selbst Sex und bin eher lustig eingestellt. Als Single möchte ich da immer mitmachen ;-) Nur ist es eben so, dass man SEX auch "ruhig" vollziehen kann.
Man muss da weder als Mann noch als Frau "stundenlang" herumstöhnen und Möbel verrutschen, laut sein usw. Und vor allen Dingen nicht zu bestimmten Uhrzeiten.
Und zudem hat kein Mensch an mich gedacht. Ich hätte auch schon mitgemacht.

Diverse Dinge kann man auch dezent umsetzen. Ich erledige meine männliche Pflicht mit perfekter Sorgfalt, ohne die Nachbarschaft darüber zu informieren, dass ich "jetzt" den Akt vollstrecke. Auch Frauen können Rücksicht nehmen.
Klar kann man sich einmal gehen lassen und es genießen, aber das EINE hat ja mit dem ANDEREN (LÄRM) so gar nichts zu tun. Meine Freundinnen gaben auch Töne von sich, aber hatten es nicht übertrieben. Ich als Typ kan auch gar keinen Ton von mir geben.
Auch hier sind eigene "Ansichten/Meinungen" usw. ebenfalls irrelevant, da man einfach Rücksicht nimmt.

Aber, da das auch selten vorkommt, sehe ich das mit einem schmunzeln.

Mich ärgert eben nur, dass man, wenn man Arbeit hat, um den Schlaf geraubt wird und Dritte auch hätten Rücksicht nehmen können. Mit Humor nehme ich viele Dinge. Mich ärgert nur, dass Menschen einfach vorab "nie" Rücksicht nehmen und es einfach schlicht egal ist. Wenn einmal etwas passiert usw., sagt kein Mensch etwas, aber wenn vorab keine Rücksicht genommen wird, sehe ich rot!

Intelligenz, Anstand und Co. fehlen einfach bei der Masse!

Die Baustellen halten sich hier vor Ort in Grenzen und sind eher selten.

Schlimmer waren die internen Baustellen im Haus, da diverses Eigentum verkauft worden und dann aufwendig renoviert worden ist. 2-4 Wochen Hammer, Bohrer usw.
Und nicht erst von 08:00/09:00 bis z.B. 16:00, sondern zumeist schon ab 06:00 bis um 19:00. Gegen Ende der Bauphase wurde teilweise sogar bis 20/21 Uhr gearbeitet.
Ich war zwar auf Achse bzw. in der Arbeit, aber wenn das vor der Arbeit und nach dem Feierabend "dröhnt" usw., ist das nicht so cool.

Aber auch hier war das kein Akt, da der Zeitraum überschaubar war.

Alles einfach Beispiele aus dem Leben.
Wie man das aushält? Na, man hat ja keine Wahl. Man könnte ins Hotel gehen, bei Freunden wohnen oder sich anderweitig damit arrangieren. Man kann ja nicht sofort bei jeder Kleinigkeit umziehen. Wäre das dauerhaft und ein Problem, dann wäre ich umgezogen. Gegen diverse Dinge kann man nichts tun, aber diese Dinge gehen ja vorbei. Intern kann man Dinge regeln. Beim Rest ist es ein Kompromiss.

In der Tat wird man empfindlicher. Ich komme vom Land und war gechillt. Hier in der Stadt bin ich irgendwie immer auf 180°C und angespannt. Wobei es auf dem Land zwecks Natur (Tiere) auch schon laut war.

Ich für meinen Teilen würde es "lösen", mich damit arrangieren oder Konsequenzen daraus ziehen und "umziehen". Im Grunde gibt es ja keine andere Möglichkeit. Entweder man löst Probleme, arrangiert sich, geht Kompromisse ein usw. oder man beendet es und zieht um.


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Wenn Lärm krank macht...

01.03.2022 um 18:14
Da habe ich es wirklich gut. Ich lebe in einem Wohnblock bestehend aus 3 Eingängen mit je 8 Wohneinheiten.
Die Hauptstraße liegt weiter oberhalb, da sind noch andere Wohnblöcke dazwischen die den Verkehrslärm wegnehmen. Und auf der Nebenstraße die hier lang führt, ist Tempo 30 und relativ wenig los. Die meisten Nachbarn sind noch berufstätig und haben schon erwachsene Kinder die nicht mehr bei den Eltern wohnen. Ein Spielplatz ist direkt vorm Haus, der wird aber vor 15 Uhr selten genutzt von den in der Umgebung wohnenden Familien. Als ich 2020 das erstemal ins Homeoffice wechseln musste merkte ich schon, was für eine herrliche Ruhe hier tagsüber herrscht und das trotz einer größeren Nachbarschaft.

2014 als ich hier eingezogen bin, da konnte man außerdem noch die lauten Züge der DB hören. Die Bahnlinie Dresden/Chemnitz führt hier in unmittelbarer nähe entlang. Das hab ich anfangs schon deutlich gehört. Aber die Strecke wurde dann von einem privaten Betreiber übernommen, der hier jetzt moderne Elektrotriebfahrzeuge einsetzt. Die hört man sogut wie gar nicht mehr :Y:


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01.03.2022 um 18:58
Wir wohnen ländlich und unsere Straße endet in so einer Art Sackgasse, es sei denn, man möchte die vermeintliche Abkürzung durch den Acker nehmen
Nun sollte man meinen, dass in einer Straße mit 22 Häusern und geschätzte 32 Nachbarn eine himmlische Ruhe herrscht.
Pustekuchen!
Seit ein ergrauter Nachbar Jahreswagen für sich entdeckte und seiner kleinen Familie auch abdrehte, herrscht hier ein rauherer Wind. Parkplätze vor der eigenen Haustür sind zugeparkt, Ein- und Ausfahrten ebenso und obendrein werden die geleasten Autotüren und Kofferräume mit so einem Karachi zugeschmissen, dass man das noch durch dreifachverglaste Fenster hört und das ungelogen von halb 6 - 19.30 Uhr.
Macht man nichts dran. Ordnungsamt fühlt sich dazu nicht zustäng und besagter Nachbar hört selbst nichts.

Ja, für uns ist es erhebliche Lärmbelästigung, nur packt man sein Häuschen auch nicht einfach in den Koffer und zieht weg.


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Wenn Lärm krank macht...

01.03.2022 um 20:20
Zitat von flufffluff schrieb:an einer viel befahrenen straße
Jo, ich.
Zitat von flufffluff schrieb:wie hält man das aus, wenn man nichts dagegen tun kann?
Ich war mir in meinem Fall vorher bewusst, dass es laut wird. Ich bin eigentlich die meiste Zeit im Büro, daher ist es mir tagsüber schon mal egal. Ich merke es, wenn ich mal woanders bin und plötzlich viel besser schlafe, weil es ruhiger ist.
Ansonsten tagsüber ignoriere ich es so gut wie möglich. Ich bin da nicht empfindlich, realisiere es nur richtig wenn die Wohnung vibriert (weils LKWs vorbei fahren) oder bei Notfallfahrzeugen mit Sonderrechten.


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Wenn Lärm krank macht...

01.03.2022 um 21:16
danke für deine aufmunternden worte @MarinaG.
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Dauerndes Getrappel, Geschrei, knallende Türen - eine epische Geräuschkulisse. Ir
das gibt es hier auch ohne kinder (zumindest wohnen in meinem aufgang nicht viele). dafür scheinbar viele leute mit psycho knacks (anders kann man es nicht nennen). den habe ich ja selber, aber ich meine zumindest, andere damit nicht unnötig zu behelligen. halte mich an ruhezeiten usw.

den schlimmsten nachbarn habe ich mal drauf angesprochen. nun ja, er meinte nur "ich mach doch gar nichts", wusste nicht wovon ich rede. entweder merkt er es echt nicht, oder stellt sich doof.

deine geschichte ist ein positives beispiel wie es auch laufen kann, wenn man den mut hat, die leute anzusprechen. in den meisten fällen läuft es jedoch nicht so. und der spießer der die polizei ruft oder so, möchte man ja auch nicht sein.
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Ich wünsche Dir eine gute Lösung, für Dich @fluff - besonders eine, die Dein HILFLOSES Ertragen beenden kann, in dem ich die eigentlich krank machende Komponente zu erkennen meine.
richtig, es ist die ohnmacht und hilflosigkeit. zumal es ja nicht nur die nachbarn sind, sondern auch anderes was ich nicht beeinflussen kann. konstruktionsmängel im haus. und vor allem der verkehr. und nirgendwo hier in der gegend kann man mal abschalten, denn der krach ist halt überall. warum muss denn auch so vieles, was der mensch entwickelt, lärm verursachen? fahrzeuge, maschinen, etc...


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01.03.2022 um 21:40
Zitat von ElephunkElephunk schrieb:obendrein werden die geleasten Autotüren und Kofferräume mit so einem Karachi zugeschmissen,
Zitat von WissbegierWissbegier schrieb:Generell ist bei uns im Haus ein Problem zwecks "Türenknallen".
das scheint echt weit verbreitet zu sein. warum tun menschen das? sicher kann das mal passieren (ist mir auch schon), wenn das fenster offen ist und durchzug herrscht. oder man ist mal schlecht drauf. aber ständig?

ich habe hier wirklich angefangen mir fragen zu stellen, die ich mir vorher nie gestellt hatte, und mir sonst wohl auch nie stellen würde.

warum müssen autotüren und kofferraumklappen immer laut zuknallen? warum schlagen menschen die wohnungstüren zu? warum baut man häuser die so hellhörig sind, und richtet wohn- /schlafzimmer direkt zur straße aus? warum ist leuten das tempolimit auf wohnstraßen (direkt vor einer kita!) egal? warum dürfen lkw, baufahrzeuge durch wohnstraßen? undsoweiter....

@Wissbegier

habe deinen sehr langen beitrag gelesen, und will nur schnell in aller kürze dazu sagen: hier wo ich wohne, war vorher eine "tote ecke". habe in meiner jugend hier gewohnt und es schien ein jackpot zu sein, dass ich später ausgerechnet hier wieder was bezahlbares gefunden habe. die nachbarn kann man vorher nie einschätzen. aber der umgebungslärm ist schlimmer geworden. hinzu kommt, bei dem umkämpften wohnungsmarkt hat man auch nicht unbedingt immer die zeit, sich alles vorher ausgiebig anzusehen. man muss zugreifen, so lange die chance da ist.
das ist es auch, was den von mir durchaus ansgestrebten umzug noch komplizierter macht (neben der tatsache, dass ich kaum eine chance hab). man will einfach nicht schon wieder so einen fehler machen...


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Wenn Lärm krank macht...

01.03.2022 um 21:54
Ich hab früher neben dem Bahnhof gewohnt. Anfangs war es mühsam, mit der Zeit habe ich mich aber daran gewöhnt und den Lärm nicht mehr wahrgenommen. War immer ganz irritiert, wenn Leute, die bei mir übernachtet hatten, fragten, wie ich das aushalten würde.

Mir ist Ruhe prinzipiell aber sehr wichtig, darum wohne ich jetzt abseits vom zentralen Geschehen direkt bei Wald und Bergen ... Allerdings fingen 2021, ein Jahr seit Corona, bei uns die Baustellen an. Mittlerweile ist die dritte Baustelle direkt neben meinem Haus dran. Bis auf wenige Monate im Winter geht das seit über einem Jahr nun so und macht mich phasenweise komplett fertig. Werde da teilweise auch schon richtig aggressiv, wenn mich frühmorgens wackelnde Wände aus dem Schlaf holen. Durch Corona bin ich auch viel im Home-Office, da schlaucht es dann zusätzlich. Von dem her kann ich es total nachvollziehen, dass Lärm belastet. Denke dann aber auch, wenn das keine absehbare Zeit ist, sondern Dauerzustand, muss man umziehen.


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02.03.2022 um 06:40
Zitat von flufffluff schrieb:warum schlagen menschen die wohnungstüren zu?
Schuldig im Sinne der Anklage! Im letzten Sommer hat sich meine Tür so verzogen, dass sie nur mit einem Ruck zu schließen war. War echt laut und mir sehr unangenehm. Ging aber nicht anders. Du siehst also, es ist nicht immer böse Absicht.

Heute früh um 4 war ich wach, klang als würde über mir der Fernseher auf vollster Lautstärke laufen … Da denk ich mir, muss das sein?


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Wenn Lärm krank macht...

02.03.2022 um 10:36
Ich selbst bin vor kurzem umgezogen.
Vorher habe ich auf einer Hauptstraße gewohnt welche zum Ortsausgang führte.
Das heißt man hat ständig Lkws, Motorräder und Krankenwagen gehört.
War am Anfang wirklich gewöhnungsbedürftig aber ich bin damit klar gekommen (die Motorräder hab ich sogar gern gehört).
Nun wohne ich in einer Nebenstraße und es ist wesentlich ruhiger und ich bilde mir ein, dass ich besser schlafe.
Aber auch hier gibt es einiges an "Lärm" : die spielenden Kinder, Nachbarschaft die ihren Garten umgräbt oder ähnliches.
Mich stört das ganz im Gegenteil da ich einfach Geräusche brauche, die gehören für mich zum Leben leben dazu.
Zitat von WissbegierWissbegier schrieb:Nur ist es eben so, dass man SEX auch "ruhig" vollziehen kann.
Man muss da weder als Mann noch als Frau "stundenlang" herumstöhnen
Mich stört das zum Beispiel gar nicht wenn ich meine Nachbarin höre.
Sie hat eben Spaß und genießt ihr Leben.
Man kann doch nicht mit allem auf andere Rücksicht nehmen


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Wenn Lärm krank macht...

02.03.2022 um 11:32
..
Zitat von flufffluff schrieb:deine geschichte ist ein positives beispiel wie es auch laufen kann, wenn man den mut hat, die leute anzusprechen. in den meisten fällen läuft es jedoch nicht so. und der spießer der die polizei ruft oder so, möchte man ja auch nicht sein.
Dieses "positive Beispiel", ist daraus entstanden, dass ich vorher "Spießer" war und die Polizei gerufen hatte und zwar wiederholt. Ein Haus weiter wohnte nämlich, auf gleicher Etagenhöhe, ein Alkoholiker, der schlicht nicht ansprechbar war (das hatte ich auf der Straße versucht) und zu jeder Tages- und Nachtzeit bei weit geöffneten Fenstern und voller Lautstärke Schlagermusik hörte. Zusätzlich hatte er wohl Stress mit ein paar Kids aus einem weiteren Nachbarhaus. Die versammelten sich dann unter seinen Fenstern und bepöbelten ihn - und er schrie zurück. Alles unterlegt mit "ein bisschen Frieden" u. ä. m.. Wäre das nicht so nervig gewesen und ich zu dem Zeitpunkt richtig konkret krank, ich wäre aus dem Lachen nicht mehr rausgekommen, Realsatire live. So aber, fehlten mir Kraft und Humor dazu und ich rief immer wieder die Polizei.

Die zogen sogar wiederholt seine Musikanlage ein. Er ging dann einfach am nächsten Tag hin, holte sie von der Wache ab und es ging weiter. Die Beamten, die mich dann irgendwann auch kannten, rieten mir, sowas entweder - wenn möglich - anders zu regeln oder auszuziehen, weil man gegen "so etwas prinzipiell gar nichts machen könne". Ergo nahm ich mir das zu Herzen und versuchte es im Falle der Familie eben mal anders. Die waren indes auch ansprechbar. Der Alki war eine ganze Zeit vorher wohl so schlecht zurecht gewesen, dass er untergebracht wurde. Ich machte drei Kreuze. Ausgezogen wäre ich ungerne, denn die Wohnung war sensationell günstig und ich wollte so schnell wie möglich das Geld zusammen bekommen um mich aufs Land zu flüchten.

Das war im Grunde meine größte Motivation das Ganze auszuhalten: Die Aussicht dort endgültig raus zu kommen, halte ich es nur lange genug durch.

..
Zitat von flufffluff schrieb:richtig, es ist die ohnmacht und hilflosigkeit. zumal es ja nicht nur die nachbarn sind, sondern auch anderes was ich nicht beeinflussen kann. konstruktionsmängel im haus. und vor allem der verkehr. und nirgendwo hier in der gegend kann man mal abschalten, denn der krach ist halt überall. warum muss denn auch so vieles, was der mensch entwickelt, lärm verursachen? fahrzeuge, maschinen, etc...

+

ich habe hier wirklich angefangen mir fragen zu stellen, die ich mir vorher nie gestellt hatte, und mir sonst wohl auch nie stellen würde.

warum müssen autotüren und kofferraumklappen immer laut zuknallen? warum schlagen menschen die wohnungstüren zu? warum baut man häuser die so hellhörig sind, und richtet wohn- /schlafzimmer direkt zur straße aus? warum ist leuten das tempolimit auf wohnstraßen (direkt vor einer kita!) egal? warum dürfen lkw, baufahrzeuge durch wohnstraßen? undsoweiter....
Damit bringst Du Dich mental in eine Schleife der Hilflosigkeit, denn im Grunde stecken in Deinen Fragen ganz andere, würde ich vermuten. Alias: Warum muss ich das ertragen? - Womit habe ich das verdient? - Wieso kann ich nichts dagegen tun? - Warum dürfen die mir das einfach so antun? .. u. ä. m.. Dadurch fühlst Du Dich immer kleiner, schwächer und hilflos ausgeliefert, mit der Zeit.

Um das zu überwinden (bevor Du dann endgültig Abhilfe schaffst), müsstest Du mAn ins Tun kommen.

Ruf die Polizei @fluff - Du bist keine Spießerin, wenn Du Dich zu recht beschwerst. Es gibt Ruhezeiten - Punkt.

Führe ein Lärmprotokoll: https://www.mietrecht.com/laermprotokoll/

Tritt zur Not dem Mieterschutzbund bei und setze Deinen Vermieter unter Druck. Mindere die Miete in Absprache mit dem Mieterschutzbund, die unterstützen Dich.

Lege Dir einen "neue Wohnung Spartopf" an und arbeite gezielt an dessen Aufstockung. Sollten die Maßnahmen nicht fruchten, hast Du einen "Plan B".

Nimm Dir selbst die Ohnmacht. Denn diese ist es, die Dich krank (und klein, und ängstlich) macht.

Alles Gute! Mina


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Wenn Lärm krank macht...

02.03.2022 um 12:13
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Schuldig im Sinne der Anklage! Im letzten Sommer hat sich meine Tür so verzogen, dass sie nur mit einem Ruck zu schließen war. War echt laut und mir sehr unangenehm. Ging aber nicht anders. Du siehst also, es ist nicht immer böse Absicht.
ja, sowas kann natürlich immer sein. bevor ich mich über was aufrege, mache ich mir natürlich stets gedanken, warum etwas so ist, warum menschen etwas tun. wie auch beim (mangelnden) sozialverhalten im alltag. wenn ich dann aber keine schlüssige begründung finde...

das mit den türen scheint ein weit verbreitetes phänomen zu sein, weil es ja von vielen beschrieben wird. es kann nicht in jedem dieser fälle die tür verzogen sein. im falle meiner nachbarn ist es absicht, bzw. gedankenlosigkeit. bei zwei von zehn mal bekommen sie es ja dann doch hin. oder, wie im beispiel der wg nebenan, sind es auch immer nur bestimmte leute, während die anderen die tür normal schließen.
Zitat von Cherokee.RoseCherokee.Rose schrieb:Man kann doch nicht mit allem auf andere Rücksicht nehmen
man kann es zumindest versuchen. man ist nun mal nicht allein auf der welt. viele verhalten sich jedoch so.
(gut, da ging es jetzt um sexgeräusche... das einzige, was hier bislang nicht zu hören ist. ;-))


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Wenn Lärm krank macht...

02.03.2022 um 12:26
@MarinaG.

also, ich rufe doch nicht die polizei, weil leute türen schmeißen oder weil mir das gekläffe von deren hunden auf den geist geht. weil sie täglich direkt vor meinem fenster herumstehen und tratschen müssen. das alles ist nicht strafbar, und es sind ja nur nadelstiche.

es geht doch nicht nur um die nachbarschaft, sondern ums große ganze. vor allem um die geräusche, gegen die ich einfach machtlos bin, weil sie nun einmal da sind.
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:denn im Grunde stecken in Deinen Fragen ganz andere, würde ich vermuten. Alias: Warum muss ich das ertragen? - Womit habe ich das verdient? - Wieso kann ich nichts dagegen tun? - Warum dürfen die mir das einfach so antun? .. u. ä. m.. Dadurch fühlst Du Dich immer kleiner, schwächer und hilflos ausgeliefert, mit der Zeit.
ich stelle mir diese fragen schon auch im eigentlichen sinne. denn der normale alltag würde mit sicherheit auch leise funktionieren. autos könnten leiser sein und maschinen auch. aber es ist wie es ist, und wenn man nicht gerade massiv darunter leidet, käme man wohl auch nie im leben darauf, es in frage zu stellen.

meine lärmempfindlichkeit hat sich wie gesagt auch erhöht, bzw. meine toleranzschwelle ist durch das alles gesunken. ich empfinde jetzt schon alltagsgeräusche als stress, die mich zuvor nicht störten.
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Lege Dir einen "neue Wohnung Spartopf" an und arbeite gezielt an dessen Aufstockung. Sollten die Maßnahmen nicht fruchten, hast Du einen "Plan B".
wie stellst du dir das vor? ich fürchte, du verkennst meine lebensumstände. ;-)


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Wenn Lärm krank macht...

02.03.2022 um 12:35
..
Zitat von flufffluff schrieb:meine lärmempfindlichkeit hat sich wie gesagt auch erhöht, bzw. meine toleranzschwelle ist durch das alles gesunken. ich empfinde jetzt schon alltagsgeräusche als stress, die mich zuvor nicht störten.
Ja. Die "Nadelstiche", denen Du Dich, fragend und hilflos, tagtäglich ausgesetzt siehst, fruchten mit der Zeit und schwächen Deine Resilienz immer weiter. Deine Psyche hat mit diesem Zustand Probleme; was vollkommen normal ist. Das bedeutet, Du wirst immer mehr Probleme damit bekommen, oder Du findest einen Weg etwas zu ändern. Da Du die Welt nicht ändern kannst, kannst nur Du etwas an z. B. Deinem Standort ändern.
Zitat von flufffluff schrieb:wie stellst du dir das vor? ich fürchte, du verkennst meine lebensumstände. ;-)
Wie ich es beschrieb. Aber, natürlich kenne ich Deine konkreten Umstände nicht. Wenn Du magst, können wir aber gerne darüber schreiben und überlegen, was womöglich konkret für Dich machbar wäre. Warum geht das mit dem Lärmprotokoll und dem Mieterbund z. B. nicht? Und die - falls Mietminderung statthaft wäre - gesparte Miete in einen "Plan B Topf"? Ich weiß jetzt nicht ob Du arbeitest, aber, wenn Du z. B. staatliche Bezüge erhalten würdest, bestünde die Möglichkeit eine psychologischen Gutachtens, dass diese Umgebung Dir tatsächlich schadet und ein Umzug würde übernommen. Nur mal frei nachgedacht.

LG Mina


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02.03.2022 um 13:19
Zitat von flufffluff schrieb:man kann es zumindest versuchen
Bei einigen Sachen ganz bestimmt
Ich muss zugeben dass ich letzten Sonntag auch keine Rücksicht auf meine Nachbarn genommen habe weil ich meine Küche aufgebaut habe.
Sprich Arbeitsplatte sägen und Löcher bohren.


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Wenn Lärm krank macht...

02.03.2022 um 14:36
Das ist einer der wenigen Vorteile des abgeschiedenen Landlebens im Aussenbereich. Die Ruhe. Keine Nachbarn weit und breit, die entweder selbst Krach machen oder sich darüber beschweren, kaum Verkehr und die Lärmbelästigung beschränkt sich auf landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge und die Jets aus Jagel, die meine Steuergelder in Lärm verwandeln.


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02.03.2022 um 19:49
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Warum geht das mit dem Lärmprotokoll und dem Mieterbund z. B. nicht?
kostet das nicht was? mir war so.
und das lärmprotokoll ist schwierig. da müsste ich ja den ganzen tag hier sitzen und warten. und zum beweis die geräusche auch aufzeichnen. da fehlen mir die technischen möglichkeiten. zumal mir auch oft genug berichtet wurde, dass sowas am ende nichts bringt.

mietminderung... ich halte das alles nicht für realistisch. die wohnung hat ja so gesehen keine mängel. von außen betrachtet wirkt alles wahrscheinlich auch gar "nicht so schlimm". eigentlich habe ich das, was viele gern hätten: eine bezahlbare (günstige!), zentral gelegene wohnung, in einer der beliebtesten deutschen städte. mir ist das hier leider nur zu stressig geworden.


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03.03.2022 um 00:23
..
Zitat von flufffluff schrieb:kostet das nicht was? mir war so.
Also, solch ein Lärmprotokoll kostet nichts. Es sei denn, Du nutzt einen Vordruck, der nicht kostenfrei ist. Aber die gibt es auch kostenlos zum Download und Ausdrucken. Hier z. B.: https://www.download-kostenlos.org/2020/04/16/laermprotokoll-vorlage/

Leistungen und Preise für den Mieterhilfevereins: https://mieterhilfeverein.de/mitgliedschaft
und das lärmprotokoll ist schwierig. da müsste ich ja den ganzen tag hier sitzen und warten. und zum beweis die geräusche auch aufzeichnen. da fehlen mir die technischen möglichkeiten. zumal mir auch oft genug berichtet wurde, dass sowas am ende nichts bringt.
Ähm. Nein. Ein solches Protokoll führst Du rein schriftlich, indes kontinuierlich, wenn Du Zuhause bist. Extra Zuhause rumsitzen deswegen musst Du natürlich nicht. Es geht um zwei Haupteffekte:

1. Der psychologische Effekt für Dich selber. Du erlebst Dich nicht mehr als völlig hilflos / tatenlos / ohnmächtig, sondern arbeitest einen Teil dieser Ohnmacht im Protokollieren ab. Überdies wird Dir somit selbst ebenfalls gewahr, wie viel Belästigung Du tatsächlich konkret ausgesetzt bist. Das könnte auch dazu führen, dass sich das alles für Dich etwas relativiert, wenn Du nicht wirklich andauernd unter Trommelfeuer stehst. Stehst Du es indes, dann greift Punkt ..

2. .. das Führen eines aufwändigen, weil sehr vollen Lärmprotokolls über eine längeren Zeitraum, hat sehr wohl Aussagefähigkeit. Und zwar sowohl bei einem Psychologen / Psychiater (falls Du ein Gutachten benötigst, z. B. um bei staatlichen Stellen die Finanzierung eines Umzuges durch zu drücken, so Du Leistungsempfängerin bist - als auch in Punkto Schadenersatzklagen oder Berentungsanträgen wegen PTBS / Erwerbsminderung, dauerhafter Arbeitsunfähigkeit); als auch vor Gericht. Hierbei wird davon ausgegangen, dass sich im Normalfalle niemand eine solche Mühe machen würde, der sich nicht tatsächlich auch belästigt fühlt. Vor Gericht braucht es natürlich auch noch weitere Aussagen / Beweise / Indizien, aber bis es soweit ist, hat man idR über den Mieterbund oder deren Anwalt bereits Weiteres an der Hand.
mietminderung... ich halte das alles nicht für realistisch. die wohnung hat ja so gesehen keine mängel. von außen betrachtet wirkt alles wahrscheinlich auch gar "nicht so schlimm". eigentlich habe ich das, was viele gern hätten: eine bezahlbare (günstige!), zentral gelegene wohnung, in einer der beliebtesten deutschen städte. mir ist das hier leider nur zu stressig geworden.
Du musst Dich entscheiden und dann konsequent dahinter stehen. Entscheidest Du Dich, bleiben zu wollen, dann würde ich an Deiner Stelle mit Gehörschutz und Entspannungsübungen versuchen zu arbeiten. Vielleicht auch eine Gesprächstherapie, um Dich psychisch zu stärken oder eine SHG / generell mehr außer Haus und Freizeitaktivitäten. Willst Du dort weg, dann würde ich mir Hilfe holen (s. o.).

LG Mina


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Wenn Lärm krank macht...

03.03.2022 um 07:50
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Im letzten Sommer hat sich meine Tür so verzogen, dass sie nur mit einem Ruck zu schließen war. War echt laut und mir sehr unangenehm. Ging aber nicht anders. Du siehst also, es ist nicht immer böse Absicht.
Genauso bei unserer Wohnungstüre. beschwert hat sich zum Glück noch niemand.
Dem Vermieter haben wir schon 2x Bescheid gegeben. Passiert ist allerdings nichts. Uns kann es egal sein - wir wohnen nur noch ein paar Wochen dort.


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Wenn Lärm krank macht...

07.03.2022 um 21:02
Zitat von flufffluff schrieb am 01.03.2022:wohnt jemand hier in der nähe eines flughafens
Ja, ich wohnte in der Einflugscheise eines Flughafen. Es wurde immer unerträglicher mit dem Lärm, und ich habe das Haus, das ich mit viel Liebe und Herzblut renoviert habe, verkauft. Jetzt wohne ich auf dem Land und die Ruhe unbezahlbar.


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Mila_ ehemaliges Mitglied

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Wenn Lärm krank macht...

08.03.2022 um 10:54
Ich lebte seit Ende der Neunzigern immer an Hauptstraßen. Man gewöhnt sich an diversen Lärm. Jetzt wohne ich in einer Parallelstraße zur Hauptstraße und ich werde empfindlicher. Ist vielleicht auch das Alter, ich weiß es nicht. Wenn alles zu viel wird mach ich Ohropax rein und genieße meine Ruhe.


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