Wenn Lärm krank macht...
01.03.2022 um 17:21fluff schrieb:wohnt jemand hier in der nähe eines flughafens, an einer viel befahrenen straße, neben einer dauerbaustelle?Hallo Fluff/@fluff,
oder hat einfach ziemlich laute nachbarn? vielleicht sogar mehreres gleichzeitig?
wie hält man das aus, wenn man nichts dagegen tun kann?
in den jahren nachdem ich hierher gezogen bin, wurde es in meinem umfeld immer schlimmer – ich konnte es also nicht vorher wissen (zumal man sowieso nicht probewohnen kann). bis heute habe ich mich nicht dran gewöhnen können, im gegenteil. ich habe sogar das gefühl, dass ich dadurch noch empfindlicher geworden bin. mich stören mittlerweile auch schon alltagsgeräusche, die mich vorher nicht tangiert haben. einfach weil man es den ganzen tag fast ununterbrochen hören muss. außer ein paar stunden nachts, gibt es fast keine erholung mehr.
es ist ja wissenschaftlich erwiesen, dass lärm krank machen kann.
vor allem wenn man ausgeliefert ist.
wie geht ihr mit lärmbelästigung oder lärmquellen um, denen ihr nicht ausweichen könnt, also zum beispiel im wohnumfeld?
oftmals kann man ja eben nicht einfach so umziehen. (ich versuche es seit jahren.)
es kann doch keine lösung sein, 24/7 mit ohropax herumzulaufen...
kennt ihr vielleicht noch andere strategien zur bewältigung?
oder habt ihr das unglaubliche glück, dass euch das nicht betrifft - sei es, weil ihr resilient genug seid, oder weil das problem nicht besteht in eurem umfeld?
in der Tat kann ich diverse Fragen zum Teil bejahen & verneinen.
In der Nähe eines Flughafens wohne ich nicht. An einer Haupt-Kreuzung lebe ich ich allerdings. Diverse Nachbarn sind auch ab und an "laut". Oftmals sind es tragischerweise diverse Dinge in den kuriosesten Kombinationen "zeitgleich". Auch Handwerker im Haus zähle ich dazu, die "Bar" nebenan ebenso. Diverse Baustellen, Arbeiten usw., die auf der Straße erledigt werden, bekommt man auch ab und zu mit.
Wie man das aushält und was man dagegen tun kann, kann ich pauschal nicht sagen.
Jeder Mensch hat ja andere Ansichten gepaart mit der eigenen Schmerzschwelle, Belastungsgrenze und Toleranz. Zudem engagiert sich jeder Mensch anders zwecks Problemlösung usw.
Ich für meinen Teil agiere lösungsorientiert und "löse" Probleme bzw. gehe mit diesen um.
Gehen wir das Ganze einmal logisch an, so wie ich das vor dem Umzug umgesetzt habe und dies auch "immer" so umsetzen werden; da logisch!
Vorab habe ich mir diverse Objekte angeschaut und neben diversen Faktoren wie Mietzins, Infrastruktur, Wohngegend, Nachbarschaft usw. auch andere Dinge beachtet. Das Perfekte gibt es ja nicht, außer man hat Geld und kann sich ein Prachtschloss mitten in die Pampa bauen (lassen). Infolgedessen kam auch ich nicht umhin, eine Wohnung in der Straße/im Gebiet xyz zu nehmen und Kompromisse einzugehen. "Anfangs" war es auch noch nicht so schlimm, da beim Einzig diverse "Probleme" noch nicht vorhanden waren und sich andere Probleme zwecks "Lärm" erst durch den Ein- und Auszug diverser Nachbarn ergeben haben. Generell meine ich aber, dass man schon vorab beim Umzug 99,99% des Lärms umgehen kann. Geht man Kompromisse ein oder muss dies tun, dann muss man eben dazu stehen und es "hinnehmen".
Ich hasse aber Menschen, die neben eine U-Bahn, neben dem Flughafen oder an einen belebten Platz ziehen, sich dann "danach" aber aufregen und sogar Klage erheben.
Bei uns hatten sich eben genau diese varianten von Anwohner, die erst spät neben einen LEbensmittelmarkt gezogen sind, darüber beschwert, dass der Markt um 05:00 per LKW Lieferungen bekommt. Per Klage wurde den Anwohnern leider "RECHT" gegeben.
Und genau die beschweren sich dann, wenn keine Ware Punkt 07:00/08:00 in der Früh im Markt vorhanden ist. Genau mein Humor^^
Zwecks erwartender Lärm(-belästigung) hatte ich vorab klug geprüft. Beim Rest bin ich Kompromisse eingegangen, aber stehe dazu.
Die Kreuzung "höre" ich nur, wenn ich Urlaub habe, krank bin oder im HomeOffice zu tun habe. Allerdings nur im Sommer oder dann, wenn das Fenster geöffnet ist. Damit kann ich leben. Ansonsten ist es still an der Kreuzung, wenn ich das Haus in der Früh verlasse oder am Abend nach Hause komme. Da ein Klinikum in der "Nähe" ist und ich an einer Hauptverkehrskreuzungsanbindung wohne, kann es schon "gelegentlich" vorkommen,
dass man dann diverse Krankenwagen hört. Selten auch Polizei und Feuerwehr.
Das ist allerdings so selten, dass ich das nicht als Problem ansehe.
Jahre nach dem Einzug wurden U-Bahn- und Straßenbahnstrecken umgeleitet bzw. zwecks Bau als "Alternative" genutzt, sodass es für mich eine sehr schwere Zeit war.
Jede drei Minuten im Wechsel Straßenbahnen (Umleitung) und jede fünf Minuten die U-Bahn nebst "Beben". Wäre das ein Dauerzustand gewesen, wäre ich umgezogen. Da ich aber wusste, dass nur kurz saniert, umgeleitet, gebaut usw. wurde, war das kein Akt.
Menschen müssen sich auch einmal vor die Augen halten, dass viele DInge vonnöten sind und Menschen eben auch etwas wollen. Die MAsse der Menschen wollen immer alles haben, aber keine Kompromisse eingehen oder "einmal" Nachteile hinnehmen.
Kommen wir nun zu den "lieben" Nachbarn.
Bis auf ein paar Stammieter und -eigentümer, gibt es hier im Haus mehrmals im Jahr ein Kommen und Gehen. Auch wenn es sich komisch lesen mag, habe ich schon klare Tendenzen bzgl. Religion, Kultur, Ethnie usw. herausgefunden. EIne Familie, die nun nicht mehr hier wohnt, war generell laut gewesen. Denen war alles egal. Weder Rücksicht noch Ruhezeiten waren denen bekannt. Da waren Kinder oft bis in die Nacht war und hatten auch gespielt, geschrien usw. Null Rücksicht! Ab und an war Besuch da, der sich laut unterhalten hatte. Dann hatten die stets in der Früh und auch sonst die Wohnungstüren geknallt.
Nun, ich bin kein Erbsenzähler und bin auch entspannt, aber da sich dies nicht geändert hatte und ein Dauerzustand wurde, habe ich einmal "nett" geklingelt und "höflich" darum gebeten, etwas Rücksicht zu nehmen. Dann war "einen" Tag Ruhe, aber am Folgetag war dies wieder vergessen oder einfach schlicht egal. "Reden" brachte nichts, sodass ich dann über die Hausverwaltung und den Vermieter gegangen bin. Da ich Kontakte zu den Eigentümern habe, war das recht einfach. Die Familie hatte dann noch ein Kind bekommen, sodass sich das Problem dann von alleine gelöst hat, da die Familie umgezogen ist.
Generell ist bei uns im Haus ein Problem zwecks "Türenknallen".
Menschen, die dies tun, haben weder Anstand noch nehmen die Rücksicht auf das EIgentum Dritter. EIn Musiker kommt immer recht spät nach Hause und lässt dann die Tür immer so richtig fest zuknallen. Ich hatte einmal nachgefragt und festgestellt, dass die Tür wohl klemmt. Aha, dann kann man das Problem nicht sofort lösen? Das Eigentum wird ja auch nicht besser, wenn man da nichts ändert. Dem Mieter war das egal.
In der Früh Türengeknalle und in der Nacht.
Ich habe dann einmal meinen Schlüssel genommen, den Nachbarn abgeholt und vor Ort gezeigt, wie man so etwas macht bzw. wie es sich schon vom Anstand und der Intelligenz her gehört. Ich habe den Schlüssel ins Schloss gesteckt, die Türe leise zugezogen und dann den Schlüssel langsam herumgedreht. Das dauerte keine 5 Sekunden und war leise, zudem Fremdeigentumsschonend. Selbst wenn die keinen Bock haben auf "Schonen", dann sollen die zumindest Rücksicht zwecks Lärm nehmen.
Es hatte nichts gebracht, sodass ich die Verwaltung nebst Vermieter angeschrieben hatte.
Unterm Strich ist es kein Akt und mir egal, da ich diverse Dinge angesprochen hatte, aber ich mit dummen Menschen ohnehin nichts anfangen kann. Wer keine Rücksicht nimmt, keinen ANstand zeigt usw., der ist ohnehin bei mir "sofort" durch. Es gibt eben diverse Dinge, die weiß man und die gehören sich einfach (nicht). Dabei geht es auch nicht um Meinungen usw., sodern um Tatsachen + Rücksicht!
Aber, damit kann ich leben und es ist mir egal. Ich wundere mich nur immer.
Dieser Musiker hat dann auch oft am späten Abend (23:00) angefangen, Musik zu spielen/machen. Reden brachte nichts, sodass der Vermieter nebst Hausverwaltung etwas machen mussten.
Dann hat ein Nachbar gelegentlich "SEX" und "alle" hören das.
Ich mag ja selbst Sex und bin eher lustig eingestellt. Als Single möchte ich da immer mitmachen ;-) Nur ist es eben so, dass man SEX auch "ruhig" vollziehen kann.
Man muss da weder als Mann noch als Frau "stundenlang" herumstöhnen und Möbel verrutschen, laut sein usw. Und vor allen Dingen nicht zu bestimmten Uhrzeiten.
Und zudem hat kein Mensch an mich gedacht. Ich hätte auch schon mitgemacht.
Diverse Dinge kann man auch dezent umsetzen. Ich erledige meine männliche Pflicht mit perfekter Sorgfalt, ohne die Nachbarschaft darüber zu informieren, dass ich "jetzt" den Akt vollstrecke. Auch Frauen können Rücksicht nehmen.
Klar kann man sich einmal gehen lassen und es genießen, aber das EINE hat ja mit dem ANDEREN (LÄRM) so gar nichts zu tun. Meine Freundinnen gaben auch Töne von sich, aber hatten es nicht übertrieben. Ich als Typ kan auch gar keinen Ton von mir geben.
Auch hier sind eigene "Ansichten/Meinungen" usw. ebenfalls irrelevant, da man einfach Rücksicht nimmt.
Aber, da das auch selten vorkommt, sehe ich das mit einem schmunzeln.
Mich ärgert eben nur, dass man, wenn man Arbeit hat, um den Schlaf geraubt wird und Dritte auch hätten Rücksicht nehmen können. Mit Humor nehme ich viele Dinge. Mich ärgert nur, dass Menschen einfach vorab "nie" Rücksicht nehmen und es einfach schlicht egal ist. Wenn einmal etwas passiert usw., sagt kein Mensch etwas, aber wenn vorab keine Rücksicht genommen wird, sehe ich rot!
Intelligenz, Anstand und Co. fehlen einfach bei der Masse!
Die Baustellen halten sich hier vor Ort in Grenzen und sind eher selten.
Schlimmer waren die internen Baustellen im Haus, da diverses Eigentum verkauft worden und dann aufwendig renoviert worden ist. 2-4 Wochen Hammer, Bohrer usw.
Und nicht erst von 08:00/09:00 bis z.B. 16:00, sondern zumeist schon ab 06:00 bis um 19:00. Gegen Ende der Bauphase wurde teilweise sogar bis 20/21 Uhr gearbeitet.
Ich war zwar auf Achse bzw. in der Arbeit, aber wenn das vor der Arbeit und nach dem Feierabend "dröhnt" usw., ist das nicht so cool.
Aber auch hier war das kein Akt, da der Zeitraum überschaubar war.
Alles einfach Beispiele aus dem Leben.
Wie man das aushält? Na, man hat ja keine Wahl. Man könnte ins Hotel gehen, bei Freunden wohnen oder sich anderweitig damit arrangieren. Man kann ja nicht sofort bei jeder Kleinigkeit umziehen. Wäre das dauerhaft und ein Problem, dann wäre ich umgezogen. Gegen diverse Dinge kann man nichts tun, aber diese Dinge gehen ja vorbei. Intern kann man Dinge regeln. Beim Rest ist es ein Kompromiss.
In der Tat wird man empfindlicher. Ich komme vom Land und war gechillt. Hier in der Stadt bin ich irgendwie immer auf 180°C und angespannt. Wobei es auf dem Land zwecks Natur (Tiere) auch schon laut war.
Ich für meinen Teilen würde es "lösen", mich damit arrangieren oder Konsequenzen daraus ziehen und "umziehen". Im Grunde gibt es ja keine andere Möglichkeit. Entweder man löst Probleme, arrangiert sich, geht Kompromisse ein usw. oder man beendet es und zieht um.