Hailey25 schrieb:Seitdem ich mich als 0815 Mensch akzeptiert und die Erwartungen an mich selbst runtergeschraubt habe, lebe ich deutlich entspannter und besser. Ich habe auch keine große Lust mehr, die Erwartungen von anderen Leuten zu erfüllen und mach jetzt lieber das, was ich möchte. Welche Stellung ich in der Gesellschaft habe ist mir zumindest bei Fremden relativ Schnuppe. Statussymbole und Karrierelaufbahnen haben mich noch nie sonderlich interessiert
Besonders das letzte ehrt dich meiner persönlichen Ansicht nach. Diese Denke und Einstellung war mir auch immer bei einer Partnerin wichtig. Nur allgemein jetzt mal.
Ich war zum einen Teil auch schon immer wie du jetzt und bin es auch weiterhin. Muss aber zugeben, dass sich eine andere Seite in mir leider auch immer mehr "gefühlt" genötigt dazu gesehen hatte auch mehr aus seinem Leben zu machen und entweder berufsintern oder berufsfremd sich weiterzubilden oder als absoluter Höhenflug sogar zu studieren. Das kam insbesondere ab da auf, wo es mit diesem ganzen Studier- oder überhaupt Weiterbildungswahn gesellschaftlich losging und das auch gefühlt immer mehr Medien und die Politik anfingen entweder direkt oder indirekt zu propagieren.
Irgendwann zweifelte ich auch an mir selber und fragte mich, ob ich es nicht auch schaffen könnte, wenn es mittlerweile "gefühlt" jeder zweite schafft.
Muss wirklich zugeben, dass dadurch eine Seite in mir auch Minderwertigkeitskomplexe aufgebaut hatte und ich auch immer froh darüber gewesen bin, wenn ich nicht von dieser oder jener Seite verhört wurde und mich rechtfertigen musste, warum ich nicht mehr aus meinem Leben machen will und und und. Ich traute mich nicht ehrlich zu antworten, dass es im Grunde auf einem Mix an Gründen wie Faulheit, Desinteresse je nach Bereich, Selbstunterschätzung und auch Zufriedenheit mit dem, was man ist und hat, beruhte. Ich wollte mir einfach noch mehr Fragen oder auch nur schiefe Blicke oder das berühmte Augenrollen ersparen.
Mittlerweile antworte ich meist nur noch aus dem Grund der Systemrelevanz und wie fatal es über kurz oder lang für Land, Wirtschaft und Gesellschaft sowie für jeden einzelnen innerhalb einer Gesellschaft wäre oder welche negativen Folgen es hätte, wenn jeder sich weiterbilden oder sogar studieren würde und das dann auch noch schaffen würde oder kurz: wenn jeder nur noch beruflich hoch hinaus wollen und schaffen würde.
borabora schrieb:Ich finde, ist schon der falsche Ansatz, sich veränderten Tugenden, die Einige meinen, vorgeben zu müssen, anzupassen.
Klar sollte man sich hinterfragen, sich im Grunde aber treu bleiben, wenn man mit diesem oder jenem nichts anfangen kann oder sich nichts vorzuwerfen hat.
Wenn man sich stets verändern muss und anzupassen hat, verliert man am Ende sich selbst, seine Identität mMn. und wird zur
Marionette, deren Fäden andere ziehen.
Bestes Kommentar! Ehrlich. Stimme dir zu.