Bist du gemein, ist alles fein, bist du fein, sind alle gemein!

Wie gut das wir aber mal darüber unterhalten haben. 😀

Niselprim schrieb am 06.11.2021:Ich fände es gut, wenn du einfach weiterhin so nett und gutmütig bleibst, wie du bist :)

Dankeschön! :)

RachelCreed schrieb am 06.11.2021:Bei vielen Menschen hapert es genau da (bei mir früher auch und in mancher Hinsicht immer noch manchmal).

Bei mir auch. Ich habe meine eigenen Grenzen leider schon oft für andere Menschen überschritten, nur weil ich der Befürchtung unterlag, sie würden mich nicht mehr als Freundin haben wollen, wenn ich aufhöre für sie da zu sein und dabei habe ich vollkommen vergessen für mich selbst da zu sein. Leider wird man auch oft sehr schnell ausgenutzt, wenn man so schwer nein sagen kann und seine eigenen Grenzen selbst überschreitet, aber auch du solltest nicht aufhören so zu sein wie du bist! :)

RachelCreed schrieb am 06.11.2021:Was bringe ich selbst in eine Beziehung oder Freundschaft mit? Was erwarte ich von meinen Mitmenschen?
Welche Werte sind mir wichtig? Fertige eine Liste an mit Dingen, die dir persönlich wichtig sind (z.B. Vertrauenswürdigkeit, Geborgenheit, Humor, whatever)

Dem werde ich auf jeden Fall nachgehen, versprochen! Das verspreche ich auch mir selbst, denn das bin ich meinem eigenen Wohl schuldig! :)

RachelCreed schrieb am 06.11.2021:Je besser du dich selbst kennst, je sicherer du dir bist, was du zu akzeptieren bereit bist und was nicht, desto mehr wirst du genau das nach außen strahlen. Uns damit die richtigen Leute anziehen.

Meinst du damit, wenn ich einfach so bin, wie ich bin, statt anderen Leuten zu gefallen zu versuchen, dass ich dann auch auf die Menschen treffe, die gleichgesinnt mit mir sind? Das gilt wohl auch für die Liebe? Das würde mich weit glücklicher machen als Freunde! :) Was will man mit Freunden, wenn man einen Mann haben kann, der perfekt zu einem passt und dich so akzeptiert, wie du ihn? :) :)

RachelCreed schrieb am 06.11.2021:Wenn du einem Gegenüber deine persönliche Grenze aufzeigst, stößt du ihn damit nicht vor den Kopf, sondern du gibst ihm die Möglichkeit, dich besser kennenzulernen.

Ja! Da hast du vollkommen recht(irgendwie habe ich gerade so ein Dejavu-Gefühl)
Man lernt auch genau auf diese Weise den Menschen kennen, im Sinne von: "Nutzt er dich nur aus, oder nicht?"

RachelCreed schrieb am 06.11.2021:Als Faustregel gilt: Du hast jederzeit das Recht, Nein zu sagen bei allem, was dir persönlich nicht zusagt.
Jeder, der in irgendeiner Weise emotional darauf reagiert, ist kein seelisch gesunder Mensch.

Da fällt mir ein gutes Beispiel ein:

auf meinem 18. Geburtstag habe ich in einer größeren Runde gefeiert und der Bruder meiner besten Freundin hat irgendwie "das Kommando" übernommen, weil er uns zum Bowlingcenter fuhr und deshalb auch bestimmt, dass wir alle mal miteinander anstoßen können. Damit habe ich absolut kein Problem, wenn andere Leute anstoßen, was ja meist mit Alkohol ist, aber ich selbst trinke keinen Alkohol und habe ihm nett gesagt, dass ich nicht mit Alkohol anstoßen möchte. Er hat es mir direkt vorgeworfen, dass man es aber SO macht und ich respektlos bin, wenn ich es nicht tue. In dem Fall habe ich es trotzdem nicht getan und mich danach aber schlecht gefühlt, als wäre ich falsch. Dabei ist er Derjenige, dessen Ansicht er überdenken sollte in dem Moment.

Idiosynkrasia schrieb am 06.11.2021:Bemerke ich, dass ich ausgenutzt werde, ziehe ich die Bremse, aber ich bereue im Nachhinein nicht der jeweiligen Person überhaupt in irgendeiner Weise beigestanden zu haben. Ich habe für mich das richtige getan, wenn andere das nicht schätzen oder gar ausnutzen möchten, ist das aus welchen Gründen auch immer ganz allein ihre Sache. Letztendlich habe doch ich die Kontrolle darüber, wie viel Macht ich anderen über mich gebe.

Das versuche ich mir mal in den Hinterkopf zu tackern! :) Vielen Dank!

Idiosynkrasia schrieb am 06.11.2021:und ganz vielem dazwischen.

Ich geselle mich zu denen, die irgendwo am Rand stehen! :D

Rainlove schrieb am 06.11.2021:Ich habe in der Gruppenterapie harte Knochen erlebt, die auf einmal angefangen haben zu weinen und auf einmal garnicht mehr so taff und gemein waren wie vorher, sie schlüsselten immer auf, dass sie einmal in der Opferrolle waren oder auch mehrmals und da nie wieder sein wollten aber das war nicht richtig, sie waren nie das Opfer, wenn es sowas überhaupt gibt, sind die Mobber, Gemeinen Menschen die bemittleidenswerten oder?
Bleib so wie du bist, behalte deinen guten Geist!

Das ist doch meistens auch so in einer Gruppe von Menschen, die alle einen auf cool und hart machen. Trifft man sie als einzeln an, sind sie auf einmal ganz nett. Ich glaube auch man sollte eher die Mobber bemitleiden, zumindest aus einer anderen Sicht betrachtet. Es gibt auch Mobber, die einfach so sch* sind, weil sie es so wollen, ohne irgendeinen tiefgründigeren Hintergrund. Es sind nicht immer mentale Probleme, die sie zu solchen Leuten machen.

Alienp. schrieb am 06.11.2021:nein!

auf gar keinen fall!

und bereuen werde ich nix!

Und gerade weil du das so formulierst, wette ich um was auch immer, dass du ne total nette, fast schon zu nette Person bist, haha!! :D
Warte mal, du bist irgendwie auch überall, kann das sein? :D Wir kennen uns doch aus der Ufologie!

VanDusen schrieb am 07.11.2021:als die meisten Arschlöcher, sofern Letztere nicht die Kunst beherrschen, sich perfekt zu tarnen.

Da sag ich nur: Wo die Liebe hinfällt. Dem Satz gebe ich ne ganz neue Bedeutung, denn meine Liebe fiel leider oft in die offenen Arme eines solchen A-Lochs, die sich perfekt getarnt haben.

VanDusen schrieb am 07.11.2021:Ein gutgläubiger Mensch wird regelmäßig Schiffbruch erleiden, kann in bestimmten Lebensbereichen überhaupt nicht bestehen, z. B. wenn es um geschäftliche Verhandlungen geht.

Genau das ist ja das Problem. Gutgläubigkeit scheint etwas wie eine Schwäche zu sein, oder?

borabora schrieb am 07.11.2021:Keiner sollte sich negativ verändern, schon gar nicht aufgrund mieser Erfahrungen, man sollte sich selbst treu bleiben.
Nicht hassen, damit schadet man sich selbst u. sich nicht sooo viel mit Erlebten u. Vergangenheit beschäftigen.

Du sagst es! Leider tat ich bisher immer das Gegenteil davon! Aber wie du schon sagst, man sollte sich nicht so viel mit der Vergangenheit beschäftigen, man kann sie eh nicht mehr ändern und man muss auch nicht so bleiben, wie man es mal war! :)

Syndrom schrieb am 07.11.2021:Leben ist fast wie ein Kripoverhoer: Alles was sie jetzt in guter Absicht tun, wird spaeter gegen Sie verwendet

Das passt perfekt, haha! :troll:

Syndrom schrieb am 07.11.2021:Auch wenn ich weiss, das ich als ruecksichtslos egoistisches Arschloch besser durchs Leben komme (und die {meissten} Frauen das auch Attraktiver finden).

AGH?! Aber so scheinst du doch nicht zu sein, wenn du mir hier einen Rat zu geben versuchst. Das ist mir aber auch immer paradox, wieso man als Frau einen A.Loch besser finden sollte. Ich muss zugeben, dass ich früher auch mal so drauf war, aber mittlerweile glaube ich das Problem gelöst zu haben: Man möchte einfach eher jemanden, der weiß was er will, aber nicht im Sinne von sch* sein, sondern eben jemand, den man auf gesunde weise respektieren kann, der nett und konsequent zugleich ist! :)

Frl.Rottenmayr schrieb am 07.11.2021:Tja, nette Leute sind nunmal rar - die muss man gnadenlos ausnutzen! Wer weiß, wann mal wieder ein Netter oder eine Nette vorbeikommt!

Ey! :D

Daveman schrieb am 07.11.2021:Und man muss auch nicht auf alles eine Antwort geben ;-)

Du weißt schon, dass sich das gerade nicht so toll anfühlt, wenn ich mir die Zeit nehme um auf alles zu antworten? Haha! :D

Gerlind schrieb am 07.11.2021:Ich bin unglaublich nett und freundlich.

Bleib so wie du bist! :) :)

DalaiLotta schrieb am 07.11.2021:Das netteste Kompliment, das ich je bekommen habe, war "Frau X. kann "nein" sagen, ohne aus dem Kontakt zu gehen."
Also das schönste Kompliment, so gesehen, ich hab´s mir ja erarbeitet.

Wie ist das gemeint? Irgendwie verstehe ich das nicht.

DalaiLotta schrieb am 07.11.2021:no front, aber kann es sein, dass du einfach nur Schiss davor hast, "nein" zu sagen?
Weil Leute dich deswegen für "nicht nett" halten könnten, obwohl es ja dein gutes Recht ist,
nach einer Frage selber zu entscheiden, ob du "ja oder nein" sagst?

Nene, es ist eher so dass ich Angst habe nein zu sagen, weil ich dann befürchte, dass man mich nicht mehr mag, weil ich keinen Gefallen tue, weißt du was ich meine? Aber wenn jemand damit ein Problem hat, nutzt er mich doch eher nur aus für seine Zwecke. Sowas hatte ich neulich mit meiner ehemals besten Freundin! Sie fragte mich, ob ich mitkommen will in ein Center was einkaufen und ich mag dieses Center aber nicht, weil es immer so überfüllt und nervig halt ist und dann meinte ich zu ihr, dass ich nicht möchte und bot ihr den Kompromiss an, dass wir uns ja treffen und dann spontan entscheiden können, ob wir da noch hinfahren(wir haben uns zuvor lange schon nicht mehr gesehen) und sie meinte dann nur so kurz und knapp: "Dann ein andern mal!" . Sie ging nicht mal darauf ein, ob wir uns nicht trotzdem treffen wollen und was unternehmen wollen und seitdem meldete sie sich auch nicht mehr...wow.

Groucho schrieb am 07.11.2021:Wenn mich jemand um einen Gefallen bittet, sage ich in der Regel 'ja'.
Wenn ich das Gefühl habe, ich werde ausgenutzt, sage ich halt 'nein'.

Tja....na ja...wenn mich jemand um einen Gefallen bittet, sage ich IMMER ja, weil ich nicht nein sagen kann...verdammt haha
Na toll, das wird wohl auch so ein Grundproblem sein.

Groucho schrieb am 07.11.2021:Die Hölle? Das sind die anderen (frei nach Sartre)

Der Himmel? Das sind auch die anderen (frei nach mir)

Wie ist das beides gemeint?

silentgrave schrieb am 07.11.2021:Wenn ich manchmal in meinem Umfeld sehe was manche mit Lug und Trug sowie A-Loch verhalten erreichen, während man selbst ehrlich und freundlich ist, möchte ich nur im strahl ko...

Das finde ich ja so komisch, wieso kommt das "Böse" immer so weit, während das Nette auf der Strecke bleibt?(hach, ich kann göttlich reimen...ja ich weiß, das klang total abgehoben, aber ich bin einfach nur etwas schräg, nix weiter.)

silentgrave schrieb am 07.11.2021:Dieses Gefühl was ich aber habe wenn ich selber ma Hilfe brauch und dann da sitze, alleine, ist das echt bitter und ich schwöre mir jedesmal das bei mir keiner mehr ankommen brauch, für nix... und doch dauerts nicht lange, dass ich mir mal wieder die berühmte Frage stelle.

hach ja! :D und immer wieder grüßt das schlechte Gewissen, das ich zum Beispiel manchmal schon bekomme, wenn ich meinen Einkauf brutal in den Kühlschrank werfe, weil ich es eilig habe. Dann streichle ich es kurz, lächle und mach die Türe behutsam zu! :)
Das meine ich todernst.

Walkingbird schrieb am 07.11.2021:Warum kann die Person nicht das selber machen. Habe ich die Zeit dazu. Übersteigt das meine Psychische - Körperliche Kraft. ?

Die Fragen werde ich mir nächstes Mal auch stellen! :)

Walkingbird schrieb am 07.11.2021:"Sage niemals den Kaiser wo er seine Pantoffeln hat. Denn wohlmöglich schickt er dich hin sie zu holen."

Warum sind die Chinesen denn immer so weise? Den Spruch habe ich mir jetzt auf ewig eingeprägt. Sehr schön geschrieben!
Erinnert mich auch etwas an meine Mutter, der Spruch. :D wenn ich ihr sage, wo sie was verlegt hat, darf ich es natürlich holen.

Alienp. schrieb am 07.11.2021:wenn du nicht gerufen würst!"

Das ist ja ein Wurst-Käs-Szenario! :)

Higgsboson schrieb am 07.11.2021:Ich bin jetzt mal so dreist und zitiere mich selbst aus dem Topic:"Machen Menschen einen Krank? Alternativen?" von Dr.Manhatten.

Wie ist das gemeint?

Higgsboson schrieb am 07.11.2021:kannst du gern so bleiben wie du bist.

Dankeschön für deine Worte! :)




Ich mache an der Stelle mal eine Pause und antworte demnächst noch auf alle anderen Beiträge! :)

Kephalopyr schrieb:"Frau X. kann "nein" sagen, ohne aus dem Kontakt zu gehen."

Wie ist das gemeint? Irgendwie verstehe ich das nicht.

Du fragst doch nach nett oder gemein.

Und die Frage ist ja nicht nur, ob du so bist,
sondern wem du den Gefallen tust, ob es das Wert war.

Und ich hab dich nicht ganz richtig verstanden und dachte, du wollest ne Lösung,
wie du denen absagst, die dich wirklich brauchen, quasi nachdem du sortiert hättest.

Aber du beschäftigst dich noch mit dem Entschluss, zu sortieren.

Tu´s für dich, sortieren und freundlich Absagen.
(Diese nicht-Freundin hat dein konkretes Angebot, in Kontakt zu bleiben, abgelehnt.
Sie hat bei ihrem Kontaktabbruch nicht mal ein klares "nein" zustande gebracht.
Wofür braucht man so was?)

Jasagen und dann mit Leuten rumhängen, die einen ausnutzen?
Wie willst du da den Respekt vor dir behalten?

Sei netter zu dir und nicht so latent gemein,
dann ist auch nicht so wichtig, wer dich alles nett findet.
Wenn das die netten Leute tun, reicht das.
Und die respektieren, wenn du dich selbst respektierst.

Kephalopyr schrieb:Dann streichle ich es kurz, lächle und mach die Türe behutsam zu! :)
Das meine ich todernst.

Das find ich gut. Geschirr abstellen? Mach ich immer schön langsam, weil´s besser klingt.
Oder den letzten Wischer nach dem Spülen: und die Spüle bedankt sich mit einem strahlenden Lächeln!

Kephalopyr schrieb:wette ich um was auch immer, dass du ne total nette, fast schon zu nette Person bist, haha!!

ha ha haaa!

ich bin böse - unsagbar böse, ich bin Kodo!

ich bin der Hass!

(hatte ich vor einiger zeit schonmal posten müssen.
weiss nicht mehr zu wem...)

Kephalopyr schrieb:Wie ist das beides gemeint?

Jean Paul Sartre hat mal ein Stück geschrieben in dem er sinngemäß sagt "Die Hölle ist kein Ort, die Hölle, das sind deine Mitmenschen. Die sind es die einem das Leben zur Hölle machen[können]).

Ich sage Sartre hat recht, beschreibt aber nur die eine Seite der Medaille, denn der Himmel ist ebenfalls kein Ort, sondern ebenfalls deine Mitmenschen.

Soll heißen: Lerne dich nicht ausnutzen zu lassen, aber bleibe grundsätzlich wie du bist, nett und hilfsbereit zu denen, die es verdient haben

Kephalopyr schrieb:Meinst du damit, wenn ich einfach so bin, wie ich bin, statt anderen Leuten zu gefallen zu versuchen, dass ich dann auch auf die Menschen treffe, die gleichgesinnt mit mir sind? Das gilt wohl auch für die Liebe? Das würde mich weit glücklicher machen als Freunde! :) Was will man mit Freunden, wenn man einen Mann haben kann, der perfekt zu einem passt und dich so akzeptiert, wie du ihn?

Ganz genau so meine ich es.
Wer unauthentisch ist, kann keine echten zwischenmenschlichen Beziehungen zu anderen aufbauen und sollte sich nicht wundern, wenn er damit scheitert. Das gilt sowohl für Freundschaft als auch für die Liebe.

Mir hat es tatsächlich gut geholfen, von diesem "Opfer"-Mindset, das auch ein bisschen in deinem Beitrag anklingt, runterzukommen.
Ich kann ja die anderen nicht ändern, nur mich selbst. Also hab ich mich mal gefragt: Was kann ich eigentlich ändern, um nicht mehr so leicht ausgenutzt zu werden? Was kann ich tun, um nicht permanent an die falschen Leute zu geraten?

Ich habe dann nach und nach herausgefunden, dass mein Schlecht-Nein-sagen-Können und mein Bestreben, es allen Recht machen zu wollen, vor allem eines ist: unauthentisch.
Wenn ich das eine tue, um mich nicht schuldig zu fühlen oder unbeliebt zu machen, dann aber etwas ganz anderes denke, werde ich unzufrieden. Das tut weder mir noch der Beziehung gut.

Darüber hinaus nehme ich meinem Gegenüber auch von vornherein eine ganz wichtige Sache: nämlich die Chance, mich wirklich kennenzulernen.
Das ist das, was ich mit "Runterkommen von der Opfer-Mentalität" meine: Wir chronischen Ja-Sager sind nicht aus reiner Nächstenliebe so, sondern aus Egoismus; wir möchten uns beliebt machen, Schuldgefühle vermeiden, uns möglichst gut fühlen. Und erreichen damit das Gegenteil, nämlich unauthentische zwischenmenschliche Begegnungen, in denen wir nie jemanden wirklich an uns ranlassen.
Wir tragen eine Maske, die freundliche "Ja-Sager"-Maske.


Ich mache es nun seit einigen Jahren so, dass ich lieber ein ehrlich gemeintes "Nein" sage und das Schuldgefühl, das mich dafür beschleicht ertrage, als ein unehrlich gemeintes "Ja."
Allein das hat sich schon positiv auf meine zwischenmenschlichen Beziehungen ausgewirkt.
Und habe interessanterweise habe ich festgestellt, dass die meisten ein ehrliches Nein sehr gut akzeptieren, meistens nicht einmal groß darüber nachdenken. Weil sie wissen, dass ich ihr Nein ebenso akzeptiere.
Ich habe bestimmte Grenzen, die ich auch aufzeige und verteidige, wenn es nötig wird, der andere ebenso.
Der Raum dazwischen ist im Grunde jener Raum, indem wir uns WIRKLICH kennenlernen.

Kephalopyr schrieb:Was will man mit Freunden, wenn man einen Mann haben kann, der perfekt zu einem passt und dich so akzeptiert, wie du ihn? :

Das klingt jetzt allerdings ein bisschen gruselig, so, als wärst du bereit, alles für einen Mann aufzugeben.
Ich habe in den 41 Jahren meines Lebens gelernt, dass ein einzelner Mensch niemals alles für einen sein kann. Damit bürdet man ihm auch viel zu viel auf, das ist im Grunde verdammt unfair.
Als ich meinen Mann kennengelernt habe, muss ich etwa in deinem Alter gewesen sein. Er war damals alles für mich: Zwölf Jahre älter, mitten im Leben stehend, erfolgreich und darüber hinaus unglaublich liebevoll.

Ich war zu der Zeit arbeitslos, gerade zeitweise wieder bei meinen Eltern eingezogen und wusste nicht, wohin mit mir im Leben.

Als ich dann nach einigen Monaten bei ihm einzog, habe ich im Grunde sämtliche Verantwortung für MEIN Glück in seine Hände gelegt. Böser Fehler.
Wenn ich glücklich war, war das in meinen Augen sein Verdienst. Wenn ich unglücklich war aber auch. Und das habe ich ihn spüren lassen.
Im Grunde war ich keine Partnerin, sondern ein Kind.
Dazu kam eine rasende Eifersucht, wenn er nur mit anderen Frauen sprach, was natürlich ausschließlich mit meiner Unsicherheit zu tun hatte.
Deshalb habe ich auch meine eigenen Freunde nahezu aufgeben, er hätte sich ja in meiner Abwesenheit mit ner anderen treffen können.

Bis ich beschloss, dass es so nicht weitergehen kann. Dass ich entweder endlich anfange, zu vertrauen und mein Glück selbst in die Hand nehme oder die Beziehung beenden muss, weil der Zustand nicht mehr auszuhalten war.
Ich hab mir einen Job gesucht, in dem ich noch viele Jahre gearbeitet habe. Ich habe endlich diese blöde Eifersucht losgelassen und begriffen, dass mein Partner mein Vertrauen verdient, selbst wenn es keine 100prozentige Sicherheit gibt.
Und ich habe angefangen, auch ihm gegenüber endlich Mal Nein zu sagen, wenn ich etwas nicht wollte. Ihm meine ehrliche Meinung zu sagen, egal ob sie ihm passte oder nicht. Wieder eigene Freunde zu haben.

Erst dann ging es aufwärts in der Beziehung. Für mich selbst einzustehen, mich authentisch zu geben, aber auch ein eigenes Leben mit eigenen Freunden zu haben, war erst die Grundlage für alles was dann folgte: Eine Hochzeit, ein Labrador Retriever 😊 und eine nun schon zwölf Jahre andauernde Ehe, die bis heute sehr glücklich ist.
Ich wünsche dir alles Gute.😊

@Kephalopyr

Meine Meinung schließt sich hier der Mehrheit an:

Bleib nett und behalte Deinen guten Charakter, aber lerne "NEIN" zu sagen, wenn Du etwas nicht tun willst - nur das ist absolut ehrlich.

FerneZukunft schrieb:Bleib nett und behalte Deinen guten Charakter, aber lerne "NEIN" zu sagen, wenn Du etwas nicht tun willst - nur das ist absolut ehrlich.

schon richtig...sollte man aber auch nicht bis zum bitteren Ende ausreizen, besonders nicht im Job.
Ich denke es liegt auf der Hand, dass ein Chef einen Mitarbeiter der ständig "nein" sagt bzw. nur das nötigste tut auf kurz oder lang loswerden will.

Kephalopyr schrieb:Sowas hatte ich neulich mit meiner ehemals besten Freundin! Sie fragte mich, ob ich mitkommen will in ein Center was einkaufen und ich mag dieses Center aber nicht, weil es immer so überfüllt und nervig halt ist und dann meinte ich zu ihr, dass ich nicht möchte und bot ihr den Kompromiss an, dass wir uns ja treffen und dann spontan entscheiden können, ob wir da noch hinfahren(wir haben uns zuvor lange schon nicht mehr gesehen) und sie meinte dann nur so kurz und knapp: "Dann ein andern mal!" . Sie ging nicht mal darauf ein, ob wir uns nicht trotzdem treffen wollen und was unternehmen wollen und seitdem meldete sie sich auch nicht mehr...wow.

Diese Person kann hallt im Gegensatz zu dir Grenzen setzen. Sie wollte shoppen gehen und hat dich gefragt, ob du mitkommst, wahrscheinlich weil du in der Nähe wohnst. Du hast ihr einen Kompromiss angeboten, der beinhaltet, dass sie aller Wahrscheinlichkeit nicht shoppen gehen kann und sie hat diesen wiederum abgelehnt. Weil ihr Fokus wahrscheinlich auf dem shoppen gehen lag und nicht darauf, sich mit dir zu treffen und einen Kaffee zu trinken.

Denn seien wir mal ehrlich: Wenn ich jemanden frage, ob er irgendwohin mit mir geht und mir die Person sagt "Ach nee, da gefällt es mir nicht. Aber wenn du zu mir kommst und einen Kaffee mit mir trinkst, dann ändere ich ganz eventuell noch meine Meinung", dann weiß ich doch zu 90%, dass diese Person ihre Meinung eben nicht mehr ändern wird. Wenn du das Shoppingcenter so überfüllt und nervig findest, ändert sich das doch nicht dadurch, dass du vorher 30 Minuten mit deiner Freundin geplaudert hast.

In dieser Konstellation bist doch vielmehr du diejenige, die nachtragend ist und das Ziehen von Grenzen nicht akzeptiert. Wenn dir so viel am Kontakt mit dieser Person gelegen ist, kannst du dich doch auch bei ihr melden und ihr ein Treffen in einer Umgebung vorschlagen, die deinen Bedürfnissen entgegen kommt. Zu einem Zeitpunkt, an dem sie nicht schon was anderes vorhat.

Alienp. schrieb:ich bin böse - unsagbar böse, ich bin Kodo!

ich bin der Hass!

Hatten wir das nicht schon mal? Im von dir gemeinten, gleichnamigen Lied ist Codo(nicht Kodo) der Botschafter der LIEBE! Der Gegenspieler des Hasses! Mir war, als hätte ich dir schon einmal geraten, den Song gelegentlich noch mal zu hören....

sidnew schrieb:als hätte ich dir schon einmal geraten, den Song gelegentlich noch mal zu hören....

OMG!!!

ich erinnere mich! du hast natürlich recht!

welch Fauxpas meinerseits.
ich schäme mich!!!

Groucho schrieb:Lerne dich nicht ausnutzen zu lassen, aber bleibe grundsätzlich wie du bist, nett und hilfsbereit zu denen, die es verdient haben

Genau so ist es.

Alles andere macht Dauer nur Krank, psychisch und später dann auch körperlich.Wenn man da gewisse Grenzen setzt und Vorsätze, bleibt man quasi länger gesund.

Wer keine Grenzen setzt, darf sich nicht wundern, wenn er weggefegt wird. Jedes Zurückweichen macht Dich schwächer und den Gegner stärker.

Würd ich nicht so sagen

Nett sein und auch nein sagen können ... fertig

Denn unterm Strich gehts einem als positive Person viel, sehr viel besser. Man freut sich an allen dingen ... ist eher ausgeglichen ... sucht sich ebenfalls nette freunde (wenn das geht) - und ein tausendfacher rattenschwanz an licht und freude

natürlich darf man nicht nur konfliktvermeider und deshalb nett sein - denn dann ist es krankhaft und sagt nichts über das innenleben aus

Alöcher sind nie zu frieden ... haben tendenzen ins psychopathische und narzistische - und als junger mensch geht man ihnen auf den leim ... aber des san hoch unzufriedene leute , die eigentlich immer nur nen kick suchen der das loch in ihnen füllt

wenn man das glück hat eher positiv zu sein , und vielleicht schon 30 ist , sollte man es nicht mehr verlieren können

mir tun alöcher iwie nur noch leid - und ich wechsel einfach die strassenseite oder verdrück mich von der party wenn viele dort sind

@Dr.Manhattan

Oder du gibst ihnen eine Antwort die sie überhaupt nicht erwarten.

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@Walkingbird

Jo gutes ding gg

aber siehste ja die dunkle klammert sich an ihren alk ... die helle schwelgt in familienglück

kann man sich ja selber beanworten wems wohl besser geht :D

Na ja, das ist ja auch absichtlich so gedreht worden. Das soll ja etwas Aussagen. Du bist ein guter Beobachter

@Kephalopyr
Vielen Dank für die Eröffnung dieses Themas.

Du sprichst mir sehr aus der Seele und ich erlebe und empfinde es jeden Tag so, wie du es beschrieben hast, egal in welchem Kontext.

Ich habe mich schon gefragt, ob das evolutionstechnich vllt. so gewollt ist, dass die VERMEINTLICH Stärkeren (oft, aber nicht immer, die Assholes) mit ihrer Sache durchkommen, im Gegensatz zu den Gutmütigen, auf Frieden und Einigung bedachten Menschen das Nachsehen haben.
Gerade in Kriminalfällen beobachte ich das, wobei Karma manchmal nach langer Zeit zurück schlägt.

Was mich auch entsetzt heutzutage ist die Kälte im Umgang miteinander. Das war in früheren Zeiten echt mal anders, so zumindest meine subjektive Einschätzung. Über Corona und deren Auswirkung bzgl Ausgrenzung/Anfeindung von Impfskeptikern oder Andersdenkende will ich erst gar nicht sprechen.
Oder Thema Individualität. Ich denke, dass das heute eher ungünstig interpretiert wird, so nach dem Motto, entweder "mit der Herde mitgehen oder gar nicht".

Jüngere Menschen nehmen wohl eher den Stand der Gesellschaft als Status Quo hin und hinterfragen mangels Vergleichsmöglichkeit eher weniger. Aber Leute, die es noch anders kannten, machen sich schon eher Gedanken, in welche Richtung es geht.