borabora schrieb: Empfinde ich als bitter, wenn es der Sterbende wünscht. Ich musste mich darauf einstellen, weil es sich um eine totbringende Krankheit handelte u. fiel mir gewiss nicht leicht. Ich bin froh, das ich ein letztes Mal abends da war, wenige Stunden später war es vorbei.
Manche Leute können nicht über ihren Schatten springen - und man weiß nicht, was dahinter steckt. Meine Eltern sind ja beide 80+, daher wird der Tag X kommen - mir persönlich graut davor auch. Ich habe zu meinen Eltern seit Jahren (eigentlich seit meiner Geburt) ein völlig oberflächliches Verhältnis - man sieht sich ein paarmal im Jahr bei irgendwelchen Feiern, ansonsten geht man sich aus dem Weg. Ich hätte Angst davor, bei einem so intimen Moment wie dem Sterben dabei zu sein (meinem Bruder geht es genauso).
Bei Leuten, denen ich emotional nahe stehe, ist es auch so, dass ich sie gerne noch sehe. Es braucht auch für mich so ein gewisses Ritual um abzuschließen. Unsere (hoch)betagte Nachbarin ist in der Coronakrise verstorben - wir haben das nicht nur erst Wochen später erfahren, es ging so spurlos an uns vorrüber, dass ich mir oft verkneifen muss, wenn ich den Sohn treffe, zu fragen, wie es denn seiner Mutter geht.
borabora schrieb:Wie schon geschrieben, war meine Mutter bei ihm am Bett, hat seine Hand gehalten, wofür ich ihr dankbar war und bin.
Das ist "schön", naja, schön ist nicht das richtige Wort, aber du weißt schon, wenn es so ist.