@Selektiv Natürlich sind Freundschaften abgestuft. Mit Jugendfreunden* verbindet mich heute beispielsweise nicht mehr viel. Sind ja auch nicht mehr viele von ihnen am Leben. Mit Freunden aus politischer oder kultureller Arbeit verbinden mich andere Dinge als mit anderen Menschen.
Im Laufe von über 60 Jahren habe ich gelernt, dass Freundschaften wie Partnerschaften eher eine temporäre, situationsabhängige und wandelbare Sache sind. So, wie es "LebensabschnittspartnerInnen" gibt, so gibt es auch "Lebensabschnittsfreundschaften". Meine Freunde aus Teeny-Tagen sind schon lange nicht mehr meine Freunde - man entwickelt sich weiter und damit oft auch weiter auseinander.
Lebenssituationen verändern sich, durch Partnerschaften, Kinder, Jobwechsel, Umzüge, Auswanderung, Krankheit und Tod. Diese Veränderungen haben fast immer auch Auswirkungen auf Freundschaften. Vor allem im letztgenannten Fall.
Nicht immer können und wollen die Beteiligten dann eine Freundschaft im bisherigen Mass weiter pflegen. Dann findet man entweder andere Wege, die Beziehung fortzusetzen - oder man trennt sich, bzw. verliert sich einfach so aus den Augen.
Freundschaften haben keine gesetzliche Kündigungsfrist. Da ist sozusagen täglich Probezeit - und man kann Freunde täglich ohne Angabe von Gründen feuern.
Wer nicht gerade als Einsiedler auf einer einsamen Insel hockt, sondern rege am Leben teilnimmt, wird jedoch rasch wieder neue Freundschaften knüpfen.
* Näheres dazu in meinem Blog:
Outtake One – Josies Totenbuch (Beitrag von ThoFra)Ende der Werbe-Einblendung.
:D