@Interested Es hat historisch noch niemals so schlimme hochwasser in der Region gegeben. Insofern ist 'nicht zum erstn mal' irgendwie hinfällig.
Meine Nachbarn haben ihr haus 2018 an einer Stelle gebaut, die historisch in meiner stadt noch nie von Hochwasser heimgesucht wurde und ebenfalls 200 Meter vom nächsten Fluss weg ist.
Die wurden sowohl 2018, als auch jetzt geflutet. Von 'historisch niemals' zu alle drei Jahre, das ist schon ein unterschied. Und damit kann man nicht leben. Darauf ist dort niemand vorbereitet.
Du machst dir das mit dem wegziehen sehr einfach. Da wohnen leute in dutzendfacher generation in den häusern, deren ganze familie ihren lebensmittelpunkt in den entsprechenden kleinstädten hat und die nie irgendwas mit fluten zu tun hatten. Und die haben jetzt das ganze erdgeschoss zerlegt.
Alles kaputt. Küche kaputt, Heizung Kaputt, Elektronik kaputt, Hausrat kaputt. Die Geschäfte alle kaputt in den Stadtkernen, nachdem die Händler gerade von Corona halbwegs erholt waren.
Wo sollen die denn bitte alle hinziehen? Soll man die ganze Stadt aufgeben? Das Stadtzentrum verlegen? Und wenns dann in 5 Jahren nochmal ein bisschen schlimmer wird, wird man wieder erwischt? Das ist keine Lösung. Man KANN nicht damit leben und es kann auch nicht jeder so einfach wegziehen.
Man muss tätig werden und die politik muss tätig werden. Es kann nicht sein, dass man einfach blauäugig auf die nächste Katastrophe wartet, ohne Vorkehrungen zu treffen. Dieses mal hatte man in der Horrornacht nichtmal Informationen für die Bürger über das Radio.