parabol schrieb:Es ist doch dokumentiert, was angekündigt wurde oder nicht angekündigt wurde.
In der Tagesschau vom 13.7. war die drohende Flut kein Thema, im Wetterbericht hieß es, "im Westen und Südwesten ergiebiger Regen" -das wars dann aber auch.
Sorry, aber ich als Tourist habe bereits Dienstag von der wetterapp die Warnhinweise bekommen, aufgrund dessen habe ich nach dem Pegelständen gesucht und habe diese im Auge behalten. Dort gab es Vorhersagen und halbstündige Aktualisierungen. Von vorneherein waren an unserem Urlaubsort ca 9 Meter Pegelstand angekündigt. Wenn ich als Tourist das problemlos konnte, warum dann die einheimischen nicht?
Ich war Mittwoch morgen zum ersten Mal beim Vermieter und habe angefragt, ob wir uns Sorgen machen müssen. Da hiess es nein. Es gab aber auch die Info, dass ab 6,50 die schifffarth eingestellt wird, die strassen überfluten und gesperrt werden, das Haus bzw die erste Häuserreihe ab 8,50 volllaufen, weil das wussten die aus Erfahrung. Ich habe weiter die App und die Pegelstände im Auge behalten.
Donnerstag morgen war der Pegel vorm Haus schon bei 6 Meter, Tendenz steigend, immer noch 9 Meter erwartend und wir haben kurzerhand beschlossen, abzureisen, solange es noch möglich ist. Weil wären nach rechts und links die strassen gesperrt und überflutet gewesen, hätten wir fest gesessen. Zu dem Zeitpunkt standen zwar viele Einheimische staunend am Ufer und haben Fotos gemacht, aber keiner aus unserer Häuserreihe hat Vorkehrungen getroffen, das hab und Gut zu sichern. Zu dem Zeitpunkt waren die ufernahen Campingplätze schon völlig geräumt und die beschauliche Mosel ein reissender brauner Fluss, der alles an wiesen und Weiden eingenommen hatte. Zu dem Zeitpunkt war die Autobahn bei gymnich schon unterspult und ich meine sechs tote waren schon vermeldet. Und trotzdem herrschte dort kein Tatendrang Vorkehrungen zu treffen.
Als wir schon lange Zuhause waren kamen Bilder vom völlig überfluteten Haus und den komplett überfluteten strassen. Wir waren heilfroh abgereist zu sein.
bgeoweh schrieb:Camper und Touristen nicht evakuiert wurden
Bereits Mittwoch waren an unserem Urlaubsort alle Campingplätze direkt an der Mosel vollständig geräumt. Die plötzliche Abfahrt derart vieler Wohnwagen, war für uns mit ein Grund, die Situation im Auge zu behalten.
bgeoweh schrieb:- nicht bereits im Vorfeld Kräfte für die erwartbaren Schadensfälle zusammengezogen wurden
- die Vorwarn- und Alarmmeldungen an Feuerwehr, THW und Bundeswehr erst mit Verzögerung, die tatsächlichen Einsatzbefehle so spät gegeben wurden
War bei uns auch nicht der Fall. Auch bereits Mittwoch früh verstärkt die Feuerwehr und Lkw mit Beton Blockaden und Sandsäcken, die an strategischen Punkten abgeladen wurden.
brigittsche schrieb:Das ist etwas ganz anderes als z. B. in bestimmten Orten an der Mosel wo man eben weiß, dass alle paar Jahre das Wasser in die Straßen läuft. Die Leute dort kennen die Gefahr und wissen ganz genau, wann sie anfangen müssen die Keller und Erdgeschosse zu räumen.
Den Eindruck hatte ich nicht. Überflutungen sind bekannt, das wurde uns auch bestätigt und trotzdem wurde die Lage als nicht riskant eingeschätzt. Man muss aber auch dazu sagen, dass in den Kellern grundsätzlich nichts wertvolles gelagert wird. Das wird wohl von je her schon so gemacht.
Fedaykin schrieb:Oder wird das noch gemacht. Seit den 2000 läuft Renaturierung
Die grossen begradigungeb stammen nicht aus unserer Zeit, der Rückbau ist allerdings sehr mühselig und kostenintensiv. Kosten, die keiner tragen will, erst Recht nicht der Bürger durch höhere Lasten.