Heide_witzka schrieb:Du hast es schon häufiger geschrieben, aber nicht ein einziges Mal belegt.
Ich weiß nicht, ob das unbedingt hier in diesen Thread paßt, wenn ich dazu etliche Seiten verlinke und erläutere.
Aber ich versuchs mal.
Heide_witzka schrieb:Unterm Strich steht da allerdings dass es den warentausch anscheinend auch bereits vor dem Aufkommen des Kapitalismus gab, lediglich nicht in einem nicht näher definierten
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:
...gesamtgesellschaftlich erheblichem Umfang...
Natürlich gab es ab einem gewissen Stadium der Entwicklung Warentausch. Vorher waren alle Selbsversorger, die das gleiche anbauten/herstellten und bei Erreichen des Produktionszieles "Bedarfsdeckung" aufhörten zu arbeiten. Und im Nachbardorf war es genau so, und 2 Dörfer weiter ebenfalls.
Man lebte in einer "Ursprünglichen Wohlstandsgesellschaft", wie das
Wikipedia: Marshall Sahlinsnannte.
Ich hab hier ein Kapitel gefunden, das jemand übersetzt hat. file:///C:/Users/Thomas/AppData/Local/Temp/Die%20urspr%C3%BCngliche%20Wohlstandsgesellschaft-1.pdf
Wozu und was sollten die also miteinander "Waren tauschen" wollen?
Wenn etwas ausgetauscht wurde, dann waren das "Geschenke" oder "Gaben".
Das, was in dieser "Steinzeitökonomie" "getauscht" wurde, hatte den Charakter eines "Gabentausches" und wenig oder keinen ökonomischen Hintergrund, da man ja Selbstversorger war.
Hier hab ich eine Seite gefunden, in der das (durch ethnologische Quellen untermauert) ganz gut verständlich erläutert wird:
https://lorenzk.com/ethno/wirtschaft2.htmlMit dem Aufkommen von
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=h%C3%A4uptlingstum beginnt man, neben der Selbstversorgung, Abgaben"waren" zu produzieren und um den steigenden Bedarf an Abgaben-Waren zu decken beginnt man mit Spezialisierung und/oder überfällt Nachbarstämme, um an deren Ressourcen zu kommen.
In den dann daraus entstehenden Palastwirtschaftenen
Wikipedia: Palastwirtschaftliegt der ökonomische Schwerpunkt in der Warenproduktion für den Eigenbedarf und für Abgabenerwirtschaftung, die Umverteilung von Abgabengütern/Steuern/Pachteinnahmen ect. durch den Palast, und der Erlangung (Fernhandel) zum Austausch von Luxusgütern zwischen Herrschern. Einen mehr oder weniger großen/geringen Anteil hatte dann sicherlich auch noch der private Tausch/Kauf/Verkauf zwischen Untertanen. Und dafür wurden dann sowas wie Standardgüter (Getreide, Metall) genutzt, die man gut handeln konnte, weil sie jeder gebrauchen konnte und weil sie ja sowieso auch als Steuerzahlungsmittel gefragt waren.
Dominierend war aber immer die staatliche Administration als Aufraggeber. "Marktwirtschaft" war eine "Nebenerscheinung".
Ich hab hier eine Seite gefunden, da kann man ein pdf herunterladen und lesen
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/734/ Erst als die Palastwirtschaften am Ende der Broncezeit einen Niedergang erfuhren, begann die Privatwirtschaft/Handel, an größerer Bedeutung zu gewinnen, die Herrscher waren wohl bestrebt, den Verwaltungsaufwand zu senken und zu diesem Zweck wurde Naturaltausch eingeschränkt und so was wie Münzen erfunden und die Privatwirtschaft gefördert.
https://www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de/43021820/forschung-frankfurt-ausgabe-2-2012-schrott-rinder-dreifusskessel-wie-funktionierte-geld-vor-den-munzen.pdf Die Entstehung der Marktwirtschaft war also ein langer Prozeß, ein unter staatlicher Machtausübung entstandenes Gebilde, und kein "von selbst", "weil jeder mit nem anderen handeln wollte", quasi "naturgegeben" oder "natürliche" Wirtschaftsform oder gar irgendwie "angeboren", was ja von den Verfechtern gern behauptet wird.