martenot schrieb:Wobei ich wiederum denke, dass nicht alles, was unter einem besonderen Druck entsteht, automatisch unzulänglich sein muss. Manchmal ist so eine Ausnahmesituation auch der Ursprung eines Innovationsschubs, den es anders nicht gegeben hätte. Wer weiß, vielleicht gehen in Zukunft die Entwicklungen von Impfstoffen viel schneller als bisher, und das, was wir jetzt als überstürzt wahrnehmen, wird demnächst die Regel werden?
Das halte ich für denkbar.
Durch unsere modernen Technologien geht heute vieles schneller. Ein banales Beispiel: früher benötigte man mehrere Tage, um ein Auto zu bauen. Heute geht das eben in 15-20 Stunden, durch Einbau von vorgefertigten Modulen, Einsatz von Robotern usw.
Und so ist es doch eigentlich mit allem, das industriell
gefertigt wird.
martenot schrieb:Es kann sowieso nicht jeder der Erste sein. Ich sehe da kein Problem.
Richtig. In RLP sind bis zu 36 Impfzentren geplant. Zusätzlich wird es Teams geben, die mobil eingesetzt werden und z.B. Pflegeheime aufsuchen. Nun muss erst mal die ganze Infrastruktur aufgebaut werden: geeignete Standorte müssen gefunden werden, Personal rekrutiert, Kühlgeräte, Spritzen/Kanülen angeschafft werden. Das kann ja alles passieren, während die Zulassung abgewartet wird. Am Freitagabend wurde die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragt. Anträge auf die Zulassung in Europa sind in Vorbereitung.
Wenn das - hoffentlich in wenigen Wochen - endlich losgeht, wird es dauern. In einer "Impfstraße" können pro Stunde ca. 40 Menschen geimpft werden, denn Vorbereitung und Beratung dauern etwa eine Stunde. Auch muss die Berechtigung geprüft werden. Drei Wochen später ist dann eine zweite Impfung erforderlich.
Al_Nabu schrieb:Was ich damit andeuten wollte, ist der öffentlich kommunizierte Meinungsspielraum. Also jene Debatten, die wir über unsere Leitmedien dauerhaft vorgesetzt bekommen - und die in meinen Augen keine wirklichen Debatten im Sinne einer "Kontroverse" sind, sondern bloßes umformulieren von bereits Feststehendem. Aktuellstes Beispiel:
Die Fragen, wer zuerst geimpft werden soll, oder wann es denn endlich zum ersehnten Impfstoff käme, wird breit angesprochen und vielseitig beleuchtet... wohingegen die grundständigere Frage wäre, ob es denn überhaupt einer Impfung bedürfe, wie sie in diesem Maße geplant ist.
Ein weiteres Beispiel:
Es wird immer wieder diskutiert, dass die Maßnahmen steigen und symptomatisch versucht, irgendwelche Infektionsherde zu benennen, wohingegen die Ermittlung dieser Zahlen kaum mehr kommuniziert wird. Stichwort PCR-Test und dessen Aussagekraft in Bezug auf Infektionen.
Worum geht es Dir denn eigentlich genau? Wie kann man denn Deiner Meinung nach der Pandemie begegnen?
Orpinal schrieb:Da ich schon geimpft bin, stellt sich die Frage nicht mehr
Das ist ja hochinteressant. Würde mich freuen, wenn Du darüber näher berichten könntest ?
Libertin schrieb:Wie kommst Du darauf, daß ein Laie mögliche Langzeitfolgen des Impfstoffs genauso gut abschätzen kann wie die daran beteiligten Impfstoffforscher/ -entwickler?
Ein Laie kann meiner Meinung nach sehr wenig abschätzen.
allmotlEY schrieb:Wer von den hier Diskutierenden ist eigentlich kein Laie?
Tja, die wichtigen Experten forschen jetzt fieberhaft (eine schöne Bahnung!) nach einem Impfstoff, um die Menschheit zu retten. Die können nicht in einem Forum rumschwarten.