FraterDraco schrieb:So alt bin ich zum Glück noch nicht.
Ja, und ich denke, dadurch fühlen sich viele einfach noch 'unverwundbar'. Und meinen, die Impfung wäre schlimmer als alles, was ihnen sonst passieren könnte.
Ich kann das teilweise verstehen, ich habe mich früher auch so gefühlt. Aber mit der Zeit (ich bin 61) kamen so einige Krankheiten. Und ich wollte sie behandeln lassen, ansonsten würde ich hier nicht mehr schreiben. Man muss immer eine Einverständniserklärung unterschreiben, wo alle möglichen Risiken aufgelistet sind, von leichten bis zu lebensbedrohlichen. Aber was soll man machen? Nein, ich lehne die Operation ab, weil ich vielleicht aus der Narkose nicht mehr aufwache? Wenn man Krebs hat, ist das besser als ohne OP oder andere Behandlungen dahinzusiechen ...
Das habe ich leider erkennen müssen im Laufe der Jahre. Und wenn ich jetzt mit AstraZeneca geimpft bin, heißt das ja nicht, dass ich später nicht vielleicht noch mal einen anderen Impfstoff bekommen kann.
Zu der Wirksamkeit bei der südafrikanischen Studie habe ich Folgendes gefunden (Hervorhebungen von mir):
Studienautor Shabir Madhi von der Witwatersrand Universität in Johannesburg hält es laut "Ärzteblatt" für denkbar, dass die Impfung zwar nicht vor Erkrankungen, wohl aber vor schweren Verläufen mit B.1.351 schützen könnte. Er verweist darauf, dass keiner der Probanden in der Studie ins Krankenhaus kam oder beatmet werden musste.
An der südafrikanischen Studie nahmen rund 2000 Erwachsene teil. Das mittlere Alter (Median) lag bei 30 Jahren. Eine Hälfte der Probanden bekam den Impfstoff, die andere ein Placebo. In der Folge erkrankten 23 Menschen in der Placebo-Gruppe an Covid-19; in der Impfstoff-Gruppe waren es dagegen 19. Das entspricht einer Wirksamkeit von lediglich 21,9 Prozent.
Quelle:
https://www.stern.de/gesundheit/suedafrika--studie-zeigt--wie-die-corona-mutante-b-1-351-den-impfschutz-untergraebt-30441524.html21,9 Prozent hört sich erst mal ganz wenig an. Aber was es mit den Prozenten auf sich hat, wird hier erklärt am Beispiel von Biontech:
Die 90 Prozent beziehen sich nicht auf die Gruppe der Geimpften, sondern auf jene der Erkrankten. BioNTech berichtete, dass insgesamt etwa 43.000 Menschen an der Studie teilnahmen, etwa die Hälfte davon wurde geimpft und die andere erhielt ein Placebo. Sieben Tage nach der zweiten Dosis gab es insgesamt 94 bestätigte Covid-19 Fälle. Im Studienprotokoll von Pfizer findet man die Definition der Wirksamkeit: Hierzu wird der Anteil der Covid-19-Fälle in der Impfgruppe dividiert durch den Anteil der Covid-19-Fälle in der Kontrollgruppe. Dieser Wert wird von 1 abgezogen und mit hundert multipliziert, so dass man es bequem in Prozenten ausdrücken kann. Daraus folgt, es muss in der Impfgruppe 8 Fälle und in der Placebogruppe etwa 86 Fälle gegeben haben, was einer Reduktion von rund 90 Prozent entspricht (bei den 95 Prozent waren es dann 8 versus 162 Fälle).
Quelle:
https://www.rwi-essen.de/unstatistik/109/Lest bei Interesse bitte den ganzen Artikel. Ich hatte vorher auch anders gerechnet: also bei 70 % werden 3 von 10 krank, bei 90 % nur einer, aber so wird das nicht gerechnet. Und wenn jetzt bei der afrikanischen Variante noch (nicht 'lediglich') eine Wirksamkeit von 21,9 % besteht, dann ist das m. E. immer noch besser als nichts!