Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

Negev schrieb:Mich nervt nur das ständige einfordern von Solidarität im Bezug auf Corona.

Solidarität kann nicht eingefordert werden. Entweder die Gesellschaft lebt diese/ spürt diese oder nicht.

Du ziehst auf Grund von privaten Erfahrungen (sollten auch objektiv und nicht nur gefühlt ungerecht sein, ist das natürlich tragisch) generelle Schlussfolgerungen, die sind in der Regel nicht korrekt.

Man kann Solidarität sehr wohl einfordern. Die ist dann nicht freiwillig, das spielt aber in einer großen anonymen Gruppe für diejenigen, die davon profitieren eine untergeordnete Rolle.

Negev schrieb:Solidarität kann nicht eingefordert werden.

Man kann sie sehr wohl einfordern. Steuern, Sozialabgaben, Verkehrsregeln, etc sind nichts anders als eigeforderte Solidarität.

off-peak schrieb:Man kann sie sehr wohl einfordern. Steuern, Sozialabgaben, Verkehrsregeln, etc sind nichts anders als eigeforderte Solidarität.

Sehe ich ebenso. Und diese Solidarität wird nicht nur eingefordert, sondern auch ohne Konsens genommen.

Aber sobald man sich entscheiden kann, ob man solidarisch ist oder nicht, sind es oft die Leute, die bisher von der solidarischen Gemeinschaft profitiert haben, die sagen „Nö, für mich macht ja auch keiner was“.

Ist aber nur mein persönlicher Eindruck.

Swissmedic hat den Impfstoff von Pfizer/BioNTech zugelassen. Gemäss den vom Schweizerischen Heilmittelinstitut ausgewerteten Daten liegt der Impfschutz sieben Tage nach der zweiten Impfung bei über 90 Prozent. Es handelt sich um die weltweit erste Zulassung in einem ordentlichen Verfahren.

Quelle: Swissmedic

Nun sind wir langsamen Schweizer mal die schnellsten :)
Wer hätte das gedacht.
Bin gespannt wie die logistischen Probleme gelöst werden. Für Lagerung und Verteilung soll vorerst die Armee zuständig sein.

Leider wird auch die Zulassung des Impfstoffes nichts an den beschlossen Massnahmen ändern und es wird zu vielen Konkursen kommen :( zumindest im Einzelhandel und in der Gastronomie

Atrox schrieb:Aber sobald man sich entscheiden kann, ob man solidarisch ist oder nicht, sind es oft die Leute, die bisher von der solidarischen Gemeinschaft profitiert haben, die sagen „Nö, für mich macht ja auch keiner was“.

Weshalb ja eine Regierungsform, die das alles ohne explizites Einverständnis regelt, doch besser ist als die rührselig herauf beschworene "alte Zeit" in der Familie und Dorfgemeinschaft angeblich für alle da waren. ;)
Warn sie nämlich gar nicht Auch früher war man egoistisch, und hat nur denen geholfen, von denen man sich etwas versprochen hat.

Solche Egos fallen heute eben auf, weil wir gerade in einer Situation sind, in der man Altruismus bräuchte. Zum Glück ist man auf diese Typen aber in andern Bereichen nicht angewiesen.

Ja die Impfung hat Nebenwirkungen, eine Coronainfektion aber doch nicht ^^.

Dank an alle, die sich nicht impfen lassen ^^.

Ich bin in Gruppe 4 und habe den Ärmel schon hochgeschoben.

Ich bin noch unschlüssig ob ich mich impfen lasse, aus einem Grund :
Als Spahn zur letzten PK gefragt wurde, wie der Impfstoff so schnell zur Zulassung gebracht werden konnte, sagte er sinngemäß das man bürokratische Prozesse beschleunigt hat. Damit ist es möglich, eine Entwicklung die sonst bis zu 10 Jahre dauert, innerhalb 10 Monaten zu machen.
Das ist für mich schon arg seltsam, würde es doch bedeuten das weit über 80% der Zeit der Entwicklung bürokratische Ursachen hat und auch wenn ich schon sehe, das die Bürokratie mittlerweile umglaubliche Ausmaße genommen hat, so denke ich das dies so extrem überzogen ist, daß meiner Meinung nach auch an anderer Stelle gespart wurde - an der Methodik und den Umfänhen der Tests.

behind_eyes schrieb:daß meiner Meinung nach auch an anderer Stelle gespart wurde

Natürlich. Spahn hat aber nicht gelogen, er hat einfach nur den Teil, der die ""Bevölkerung verunsichern würde" weggelassen, um sich nicht die selbe bloße geben zu müssen, wie de Maizière
damals.

behind_eyes schrieb:Als Spahn zur letzten PK gefragt wurde, wie der Impfstoff so schnell zur Zulassung gebracht werden konnte, sagte er sinngemäß das man bürokratische Prozesse beschleunigt hat. Damit ist es möglich, eine Entwicklung die sonst bis zu 10 Jahre dauert, innerhalb 10 Monaten zu machen.

So eine Krise bringt die Wahrheit oder die Dummheit mancher Politiker raus oder beides (siehe zB "das beste Land der Welt" das Kontaktverfolgung per Fax und Excel macht).
Natürlich hat man Bürokratie etwas abgeschwächt, aber am meisten hat man "Beobachtungszeiträume" gekürzt was bei entsprechender Probandenzahl nichts Schlechtes sein muss.

Abahatschi schrieb:"Beobachtungszeiträume" gekürzt was bei entsprechender Probandenzahl nichts Schlechtes sein muss.

wie meinst du das?
je mehr Probanden, desto besser kann man verkürzen oder umgedreht?
(oder war es ironisch gemeint? :) )

Abahatschi schrieb:Natürlich hat man Bürokratie etwas abgeschwächt, aber am meisten hat man "Beobachtungszeiträume" gekürzt was bei entsprechender Probandenzahl nichts Schlechtes sein muss

Ja klar, es müssen mehr Probanden sein. Aber mir ist da keine Kampagne untergekommen, wo man Massen an Probanden gesucht hätte, was ja in diesem Fall notwendig gewesen wäre.
Auch kann man mit unendlich vielen Probanden keine Langzeiteffekte beobachten, oder gibt es da technische Möglichkeiten?

Optimist schrieb:wie meinst du das?
je mehr Probanden, desto besser kann man verkürzen oder umgedreht?

Von "besser" kann man imho nicht schreiben...sondern von "Risiko senken"..sprich je mehr verschiedene Menschen beobachtet werden um so höher ist die Wahrscheinlichkeit unerwünschte Effekte zu beobachten.

behind_eyes schrieb:Auch kann man mit unendlich vielen Probanden keine Langzeiteffekte beobachten, oder gibt es da technische Möglichkeiten?

Ich kenne mich besser mit Statistik aus als mit Viren, aber: ich habe es so verstanden dass Impfstoffe kurze bis mittlere Reaktionen hervorrufen, aber keine Langzeiteffekte.
Sprich Spritze kommt, Körper reagiert, Immunsystem lernt und dadurch beruhigt sich der Körper wieder.
Langzeiteffekte ist für mich so etwas wie Lungenkrebs nach 30J rauchen.

Abahatschi schrieb:je mehr verschiedene Menschen beobachtet werden um so höher ist die Wahrscheinlichkeit unerwünschte Effekte zu beobachten.

ja klar, das ist auch ein Kriterium.

Aber deswegen fragte ich nach:

behind_eyes schrieb:Auch kann man mit unendlich vielen Probanden keine Langzeiteffekte beobachten

... weil sich mir nicht erschloss, weshalb man Beobachtungszeiträume verkürzen könnte, je mehr Probanden es sind.

Abahatschi schrieb:Ich kenne mich besser mit Statistik aus als mit Viren, aber: ich habe es so verstanden dass Impfstoffe kurze bis mittlere Reaktionen hervorrufen, aber keine Langzeiteffekte.
Sprich Spritze kommt, Körper reagiert, Immunsystem lernt und dadurch beruhigt sich der Körper wieder.
Langzeiteffekte ist für mich so etwas wie Lungenkrebs nach 30J rauchen.

So ähnlich. Die Leute, die hier von "Langzeiteffekten" reden, meinen eigentlich eher "seltene Effekte", die man erst nach langer Zeit bemerkt. "Echte" Langzeiteffekte kannst du tatsächlich erst nach langer Zeit bemerken, bei seltenen Effekten kann man logischerweise mit mehr Probanden Abhilfe schaffen - für die statistische Evidenz ist das sogar besser, weil eine Langzeitbeobachtung ganz eigene Probleme mit sich bringt.

Optimist schrieb:... weil sich mir nicht erschloss, weshalb man Beobachtungszeiträume verkürzen könnte, je mehr Probanden es sind.

Überleg mal: wenn z.B. eine der Spätfolgen ist, dass bei den Kindern von Behandelten eine Fehlbildung doppelt so häufig auftritt wie in der Durchschnittbevölkerung, brauchst du eine gewissen Anzahl von Geburten bis du das überhaupt hinreichend sicher sagen kannst. Wenn du mehr Probanden hast, hast du diese Zahl schneller zusammen.

Analog bei Lungenkrebs: erst wenn du eine bestimmte Anzahl *mehr* Lungenkrebsfälle bei den Probanden hast, als du bei einer Stichprobe der Durchschnittsbevölkerung erwarten würdest, kannst du sagen dass es (vermutlich) an der Behandlung liegt. Wenn du zu wenige Probanden hast, kannst du das *nie* feststellen, wenn du viele hast, quasi sofort.

Abahatschi schrieb:aber: ich habe es so verstanden dass Impfstoffe kurze bis mittlere Reaktionen hervorrufen, aber keine Langzeiteffekte

Bei anderen Impfungsarten - z.B. Panderix - gings glaube um Spätfolgen.
So wie ich das zumindest verstanden habe, ist sowas bei manchen Impfungen grundsätzlich möglich.
Aber vielleicht habe ich das auch falsch im Gedächtnis.

bgeoweh schrieb:Überleg mal: wenn z.B. eine der Spätfolgen ist, dass bei den Kindern von Behandelten eine Fehlbildung doppelt so häufig auftritt wie in der Durchschnittbevölkerung, brauchst du eine gewissen Anzahl von Geburten bis du das überhaupt hinreichend sicher sagen kannst. Wenn du mehr Probanden hast, hast du diese Zahl schneller zusammen.

ja klar - je mehr, desto mehr lässt sich auch sagen. Wie gesagt, das ist der EINE Faktor.

Mir gings jedoch um den weiteren Punkt, den auch @behind_eyes angesprochen hatte, dass man die Anzahl noch so groß wählen könnte, aber dennoch nichts über Langzeitfolgen weiß.

bgeoweh schrieb:So ähnlich. Die Leute, die hier von "Langzeiteffekten" reden, meinen eigentlich eher "seltene Effekte", die man erst nach langer Zeit bemerkt.

Danke, das habe ich gemeint. Obwohl ich da "selten" nicht meine, es können auch Effekte sein die bei der Mehrzahl der Probanden auftreten, aber eben erst nach 2 Jahren. So meine Denke.

bgeoweh schrieb:Analog bei Lungenkrebs: erst wenn du eine bestimmte Anzahl *mehr* Lungenkrebsfälle bei den Probanden hast, als du bei einer Stichprobe der Durchschnittsbevölkerung erwarten würdest, kannst du sagen dass es (vermutlich) an der Behandlung liegt. Wenn du zu wenige Probanden hast, kannst du das *nie* feststellen, wenn du viele hast, quasi sofort.

Da frage ich mich: wieso sagt Spahn solch eine bertrauensbildende Aussage nicht. Das wäre doch wichtig.

behind_eyes schrieb:Da frage ich mich: wieso sagt Spahn solch eine bertrauensbildende Aussage nicht. Das wäre doch wichtig.

Weil Spahn auch kein Experte ist. Der ist gelernter Bankkaufmann. Inwieweit er selbst wissenschaftliche Vorbildung auf anderen Wegen erworben hat, kann ich dir nicht sagen, aber er wird wohl im Wesentlichen "vorlesen" was ihm zugearbeitet wird. Und für die Experten, die ihm das vorbereiten, ist das vielleicht wieder so offensichtlich, dass sie es gar nicht als "Problem" der Bevölkerung wahrnehmen. Mehrere Stufen unterhalb der eigenen Expertise zu argumentieren ist auch eine Kunst für sich, die nicht jeder beherrscht.

Welcher althergebrachte Impfstoff wurde denn zwei Jahre langzeit-getestet auf Nebenwirkungen, bevor er zugelassen wurde?

Optimist schrieb:Mir gings jedoch um den weiteren Punkt, den auch @behind_eyes angesprochen hatte, dass man die Anzahl noch so groß wählen könnte, aber dennoch nichts über Langzeitfolgen weiß.

behind_eyes schrieb:es können auch Effekte sein die bei der Mehrzahl der Probanden auftreten, aber eben erst nach 2 Jahren. So meine Denke.

Dafür gibt es die ganzen pharmakokinetischen Überlegungen. Es braucht ja erstmal ein Modell, wo überhaupt echte Langzeitfolgen bei diesem Medikament herkommen sollen. Das kommt in den Körper, erregt eine Immunantwort, wird mit den Zellen abgebaut und ausgeschieden. Zu dem Zeitpunkt ist nichts mehr im Körper, idealerweise hat das Immunsystem jetzt die Proteinsignatur von Corona in der "Bibliothek" wie tausende andere Dinge auch.

Wo soll da überhaupt eine "spukhafte Zeitwirkung" herkommen? Da fehlt ja schon jede plausible Basis, wie das passieren soll.

Bevor jetzt jemand mit "Contergan" kommt: da war es in dem Sinn auch keine "Langzeitwirkung"; der Schaden war sofort da, an den Keimzellen, man hat ihn eben nur später gesehen.

@Optimist
Weiß man denn schon was von der neuen App, unter der bereits Geimpfte dann evtl Nebenwirkungen selbst dokumentieren können ?

Wenn es dann demnächst losgeht bei den Senioren , ist ja da eine Auswertung per App erstmal nicht zu erwarten . Zumindest nicht in der sehr betagten Gruppe . Ich vermute mal , die ersten Kenntnisse werden da von dem betreuungs Personal dokumentiert .
Meine Frage , so man dann Ende Sommer / Herbst dran sein könnte , wird man irgendwo erfahren , was die First in line Geimpften so zu berichten haben ?
ZB , ob sie nun immun sind , ob sie noch Virenlastig sein können ? Was ihre evtl Beschwerden angeht ?

Lässt sich eigentlich bei uns ein bekannter Politiker werbewirksam impfen ?
In den USA hat Fauci die Teams Trump / Pence sowie Biden / Harris dazu aufgefordert .
Bisher hat sich Pence u Gattin vor der Kamera impfen lassen .
Trump meint , er hätte nichts dagegen . Biden /Harris ? Kommt sicher auch demnächst .

Wäre eine schöne Symbolik in meinen Augen .