Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

martenot schrieb:Wer ohnehin nie aus dem Haus geht, muss sich ja nicht impfen lassen

genau das meinte ich doch auch, auf diese Frage hin:

martenot schrieb:Mich wundert ehrlich gesagt, dass man sich einerseits vor den Nebenwirkungen der Impfung zu fürchten scheint, aber die "Nebenwrikungen" (sprich: Symptome) der Erkrankung scheint man zu akzeptieren, obwohl sie oft viel heftiger ausfallen.

mit meiner Antwort wollte ich sagen: Weshalb wunderst du dich darüber, wenn es für jeden eine individuelle Risikoabwägung ist und "Einsiedler" wenig Chancen haben sich anzustecken?

Bei Risikopatienten oder wer gerne feiern geht, sieht die Entscheidung sicher anders aus als bei einem zurückgezogen lebenden Menschen.

Optimist schrieb:Weshalb wunderst du dich darüber?

Worüber ich mich wundere? Ich wundere mich darüber, dass viele Leute die Nebenwirkungen der Impfung als das größere Übel im Vergleich zum Durchstehen der Erkrankung inklusive Symptome betrachten. Wenn du dich nicht wunderst, ist das ja eine wunderbare Sache. Man muss sich nicht über alles wundern und jeder wundert sich eben über andere Dinge.

Es ist ja auch eine Abwägung, was einem wichtig ist. Mir ist es eben wichtig, dass ich nicht ständig zuhause sein muss. Und meinem Eindruck nach gibt es auch noch viele andere Menschen, die ihr Leben auch gern außer Haus verbringen möchten.

martenot schrieb:Ich wundere mich darüber, dass viele Leute die Nebenwirkungen der Impfung als das größere Übel im Vergleich zum Durchstehen der Erkrankung inklusive Symptome betrachten.

wer macht das?

Ich hatte oben noch was angefügt, hast du sicher noch nicht lesen können:

Optimist schrieb:Weshalb wunderst du dich darüber, wenn es für jeden eine individuelle Risikoabwägung ist und "Einsiedler" wenig Chancen haben sich anzustecken?

Bei Risikopatienten oder wer gerne feiern geht, sieht die Entscheidung sicher anders aus als bei einem zurückgezogen lebenden Menschen

Optimist schrieb:wer macht das?

Ah, tatsächlich, das macht also gar niemand? Mir schien zuvor eine gewisse Angst vor möglichen Nebenwirkungen der Impfung durchzuklingen, aber sicher habe ich das einfach nur falsch verstanden.

martenot schrieb:Mir schien zuvor eine gewisse Angst vor möglichen Nebenwirkungen der Impfung durchzuklingen

ja natürlich haben diese Einige.
Aber woraus schließt du, dass diese Leute nicht alles tun um ihr Risiko für Ansteckung zu minimieren?
Und wenn sie dies tun, weshalb sollten sie dann mehr oder gleichviel Angst vor der Krankheit haben als vor den möglichen Nebenwirkungen?

Nur darum ging es mir.

Optimist schrieb:Aber woraus schließt du, dass diese Leute nicht alles tun um ihr Risiko für Ansteckung zu minimieren?

Schließe ich das daraus? Das wusste ich nicht. Es ging mir um die Abwägung zwischen den möglichen Nebenwirkungen der Impfung und denen der Erkrankung. Die persönlichen Maßnahmen der Leute, um ihr Risiko der Ansteckung zu minimieren, hatte ich doch gar nicht thematisiert?

sooma schrieb:"Konsumiert"? Das ist doch kein Energydrink... man kann doch nicht ernsthaft meinen, dass, wo das Zeug nun mal bestellt ist, auch weg, also "an den Mann gebracht" werden muss?!

Ja was denkst du denn? Sicher bist du auch dafür, dass die Einschränkungen im öffentlichen Leben/Wirtschaft durch eine Impfung wieder gelockert bzw. abgeschafft werden könnten?
Wo gibt es denn eine andere Alternative dazu, den ganzen Laden durch eine Massenimpfung wieder zum Laufen bringen?

Wenn angeblich jeder positiv getesteter ohne kranke Symptome als Infizierter in der Statistik mit aufgenommen wird, dann sollte es eine Impfung rechtfertigen oder die Impfung schnellstens an den Mann bringen zu wollen?

Spritzen statt konsumieren, da habe ich mich falsch ausgedrückt.

@martenot

Deine Verwunderung war sinngem (sh ganz unten noch mal), weshalb Impfunwillige mehr Angst vor den Nebenwirkungen haben als vor den Folgen von Corona.
Dazu müssten sie ja erst mal die Abwägung treffen, was sie eher treffen kann, Impf-Nebenwirkungen oder Corona.

Wer von den Impfunwilligen sein Risiko minimiert, indem er kaum rausgeht und wenn mit den Aha-Regeln, der wird das Risiko einer Ansteckung als kleiner bewerten als das Risiko möglicher Impfnebenwirkungen

Wer von den Impfunwilligen Corona verharmlost oder als Fake betrachtet, es also verleugnet, da gilt das Gleiche: der wird das Risiko einer Ansteckung als kleiner bewerten

Ergo wundert es mich von daher nicht, wenn jemand das Risiko von Coronafolgen als kleiner bewertet als mögliche Impffolgen.

martenot schrieb:Es ging mir um die Abwägung zwischen den möglichen Nebenwirkungen der Impfung und denen der Erkrankung

ja, hatte ich verstanden.

martenot schrieb:Die persönlichen Maßnahmen der Leute, um ihr Risiko der Ansteckung zu minimieren, hatte ich doch gar nicht thematisiert?

das gehört aber bei der Betrachtung dazu, wenn man sich darüber wundert:

martenot schrieb:Ich wundere mich darüber, dass viele Leute die Nebenwirkungen der Impfung als das größere Übel im Vergleich zum Durchstehen der Erkrankung inklusive Symptome betrachten

Optimist schrieb:das gehört aber bei der Betrachtung dazu, wenn man sich darüber wundert:

Alles klar, dann beende ich mein offizielles Wundern und erkläre die Frage hiermit als geklärt. Es gibt keine Wunderungsgründe mehr. Es gibt eben unterschiedliche Sichtweisen, die man wohl nicht wirklich miteinander vergleichen kann. Jedem sind halt andere Aspekte wichtig.

Ich werde mich impfen lassen. Ich hoffe, dass man nicht mehr ewig auf die Impfung warten muss. Ich lasse mich jedes Jahr gegen Grippe impfen obwohl ich nicht direkt zu einer Risikogruppe gehöre, bisher immer gut vertragen; dieser Jahr konnte ich beim ersten Schwung nicht berücksichtigt werden, jetzt hab ich sie erst diese Woche gekriegt, aber auch nur da ich schon seit Oktober auf der Warteliste stand.
Geduldig muss man sein, der Andrang ist sicher groß.

Optimist schrieb:Aber woraus schließt du, dass diese Leute nicht alles tun um ihr Risiko für Ansteckung zu minimieren?

Das mag sicher nicht für alle zutreffen, aber für die Mehrheit schon.

Es gibt genügend Beispiele von Demos gegen die Maßnahmen, AfD-Parteitage, Aluhutträger aller Coloeur...

...und auch hier im Forum, habe ich gestern abend eine Verharmlosung der Pandemie lesen müssen (und den Beitrag gemeldet), die an eine Verhöhnung der Erkrankten und Verstorbenen grenzt.

Optimist schrieb:Und wenn sie dies tun, weshalb sollten sie dann mehr oder gleichviel Angst vor der Krankheit haben als vor den möglichen Nebenwirkungen?

Ich bin ja mit dir einer Meinung, dass es - solange es die Umstände noch zulassen - einer Ermessensentscheidung / Risikoabwägung des Einzelnen sein muss, ob er sich impfen lässt oder nicht.

Eines müssen wir aber doch einmal wieder festhalten:

Es ist sehr unsicher (die mit dem Thema ernsthaft befassten Wissenschaftler sprechen von "mit an Sicherheit grenzender Wahrschleinlichkeit auszuschließen), ob es Langzeitschäden durch die Impfung geben kann.

Es ist aber absolut sicher, dass jeden Tag, alleine in Europa zehntausende Menschen neu erkranken, von denen hunderte DEFINITIV schon jetzt Langzeitschäden davontragen und hunderte Menschen sterben, die DEFINITIV tot sind und es bleiben.

In den Reden mancher Impfgegner und -kritiker (auch bei dir) schwingt immer etwas mit, als ob man eine Wahl hätte, zwischen sicherer, dauerhafter Gesundheit einerseits (ohne Impfung) und eventuell eingeschränkter Gesundheit andererseits (mit Impfung).

Das ist aber Unsinn!

Es gibt keine wirklich sichere Maßnahme zur Vermeidung des persönlichen Risikos (selbst die Impfung ist das nicht).

- Niemand kann seine sozialen Kontakte wirklich komplett auf Null runterfahren!
- Niemand kann sicherstellen, dass er nicht irgendwann in einen Luftzug gerät, der Viren enthält.
- Auch die Maske ist nur auf die Allgemeinheit bezogen eine kleine Hilfe (ich denke nur an die kontroversen Diskussionen auch unter Fachleuten dazu).

Niemand kann das Risiko einer Erkrankung - schon gar nicht für sich selbst - also fast auf Null reduzieren!

Menschen wie dir möchte ich zurufen:

"Nimm diese Wahrheit an: Leben bedeutet mit Gefahren konfrontiert zu werden und Risiken abzuwägen und es endet IMMER mit dem Tod!"

@Trailblazer

Bin ich voll bei dir. Am Ende des Tages ist es ein Rechenbeispiel. Im Falle einer bestätigten Infektion weiß man, dass in Deutschland ca 2% dieser Leute nicht überleben. Selbst wenn man von einer hohen Dunkelziffer ausgeht, liegen die optimistischsten Schätzungen bei einer Sterblichkeit von 0,3%.

Dem gegenüber steht ein Impfstoff, bei dem es unter 30.000 Probanden keine ernsthaften Nebenwirkungen gab. Wenn der 30.001 nun tot umfällt, liegen wir hier immernoch bei dem 100stel der bestmöglichen Wahrscheinlichkeit an COVID zu sterben (wobei die Streeck-Studie, die die niedrige Sterblichkeit claimed in arger Kritik steht).

Aber nu, man muss halt auch irrationale Ängste ernstnehmen. Jetzt geht erstmal die Diskussion los, ob man sich „frei-impfen“ lassen kann. Ich würde dies für sinnvoll halten. Auf der einen Seite ist es natürlich eine Belohnung für die Impfbereitschaft, auf der anderen Seite ergibt es aber auch aus epidemischer Sicht Sinn, wenn Ungeimpfte weiterhin gelockdowned bleiben.

Atrox schrieb:Jetzt geht erstmal die Diskussion los, ob man sich „frei-impfen“ lassen kann. Ich würde dies für sinnvoll halten. Auf der einen Seite ist es natürlich eine Belohnung für die Impfbereitschaft, auf der anderen Seite ergibt es aber auch aus epidemischer Sicht Sinn, wenn Ungeimpfte weiterhin gelockdowned bleiben.

Wo kann ich diese Diskussion verfolgen?

@Smas

Verschiedene Medien greifen diesen Punkt auf.

Beispielsweise hier: https://www.sueddeutsche.de/politik/corona-impfung-impfpflicht-kommentar-1.5134904

Dieser öffentliche Diskurs wird sicher noch an Fahrt aufnehmen, je näher es an den Impfstoff geht.

Ich habe vor, mich impfen zu lassen.

Ein oft gebrachtes Argument dagegen ist ja, dass die Langzeitfolgen des neuen "Produktes" noch nicht absehbar seien. Das ist sicher richtig. Allerdings vertraue ich der Forschung und der Medizin weit genug - Erfahrungen mit Impfstoffen an sich sind en masse vorhanden und Skandale wie Contergan lange her. Ich denke, auf dieser Basis kann man von ausreichender Sicherheit ausgehen - und vollständige wird es ohnehin nicht geben. Grundsätzlich möchte ich eher eine Impfnebenwirkung in Kauf nehmen als die Erkrankung.

Ich gehöre nicht zu einer wie auch immer gearteten Risikogruppe, sodass bei den Impfungen erst reichlich andere zum Zuge kommen, bevor es bei mir ankommt. Bis dahin werden weitergehende Erfahrungen vorliegen und vielleicht wird auf dieser Basis dann auch noch was angepasst. Ich halte das Risiko insoweit für vertretbar.