6.PzGren391 schrieb:Ganz sicher nicht aus irgendwelchem grauenvollen Mode-Gequassel. Dialekte sind Mundart, Tradition und letztendlich auch ein gewissen Erkennungsmerkmal der jeweiligen Region.
Wenn ich da zb meinen besten Kumpel der Schwabe ist nehme, den versteht keine Sau im Spessart wenn er loslegt. Er kann aber auch grammatikalisch richtiges Hochdeutsch sprechen/schreiben und sagt nicht „auf Lan, geh mer mäckes!“.
Wenn du wirklich denkst dass so Dialekte entstanden, kann ich leider nichts für dich tun.
Ich muss hier gar nicht meine persönliche Meinung dazu äußern.
Dialekte stellen nach linguistischen Merkmal einen Verfall der Sprache dar.
Das was du heute als Tradition empfindest und als Schützenswert einstufst, hat eben damit zu tun, dass du damals nicht gelebt hast.
Die Generationen nach dir, werden auch gewisse Neukreationen von Heute als Schützenswert erachten.
Du kennst doch die Ursprüngliche Bedeutung, die Konnotation der meisten Inhalte gar nicht und wenn du einzelne kennst, dann bewertest du es aus dem Kontext von heute, vielleicht romantisierst du auch gewisse Aspekte. Auch die spätere Generation wird das genau so handhaben und die Ursprüngliche Bedeutung wird zt verloren gehen.
Dein widerstand bildet sich ja ua, weil Tabus gebrochen werden, da man gewisse Normen des miteinander konterkariert. Wer sagt denn, dass diese Tabus auch in der Zukunft Gültigkeit besitzen werden? Wenn einer "Gottverdammt" durch die Gegend schreit, dann werden die wenigsten daran denken, dass dieses Wort früher einen massiven Dammbruch dargestellt hat. Die Verdammnis obliegt nämlich einzig und allein in früheren Zeiten nur den Schöpfer aller Welten und glaub mir, dieser Tabubruch stellt jedwede Gossensprache von Heute in den schatten.
Wenn es hier um empfundene Realitäten geht, kann ich dir versichern das ich gewisse Mundarten nicht minder primitiv bewerte, wie gewisse Gossenslangs, zumindest wenn ich darauf affektiv reagiere und die Reflexion darüber dann meistens die Oberhand gewinnt.
Vater unser als Beispiel:
Hessisch 1550:
Babba Unser, derde bist im Himmel,
Geheilischt sei dei Namme,
Dei Reisch kimme,
Dei Will gescheh,
Wie im Himmel, so uff Erde.
Unser däglisch Brott geb uns heit,
Un vergebb uns unsre Schulde,
Wie aach mir vergebbe unsern Schuldners,
Un fiehr uns net in Versuuchung,
sonnern erlees uns vonnem Übbel
Wikipedia: Sprachvergleich anhand des Vaterunsers#Vergleichstabelle germanischer SprachenIch weiß nicht, wie es dir ergeht aber ich kriege dabei Augenzuckungen.