EinElch schrieb:Sie selbst ist eben keine schwere Nazi-Verbrecherin gewesen, lediglich die Frau von einem und überzeugte Nationalsozialistin. Mein eigener moralischer Kompass sagt mir, dass ich niemanden für seine Gesinnung bestrafe, wenn ich nicht selbst ein Nazi sein will. Demzufolge - was ist die moralische Basis, auf der das Urteil moniert wurde?
Ist es nicht ein Hohn, einer Witwe zu sagen, sie sei kein Opfer, nachdem ihr Mann ermordet wurde? Ganz ohne Anschauung des Menschen.
Nein!
Heydrich wurde nicht niedriger Motive wegen getötet. Er starb an den Verletzungen eines Attentates, mit dem sich tschechische Widerstandskämpfer gegen das deutsche Nazi-Regime wehrten, welches ihr Land kriegerisch eroberte und mit brutalen Methoden unterdrückte. Heydrich war eine der Hauptfiguren, verantwortlich für unzählige Morde.
Lina war schon bevor sie Heydrich kennen lernte ein glühendes Nazi-Mitglied.
Sie unterstützte und befürwortete die menschenverachtenden massenmörderischen Einstellungen/Vorhaben der Nazis voll und ganz. Sie wusste genau was ablief, welche Rolle ihr Mann innehatte (als Hauptorganisator des Holocausts und als "Henker von Prag"), war sogar die treibende Kraft hinter ihm und stolz darauf die elitäre Position der Ehefrau eines hochrangigen Parteimitglieds innezuhaben, sie wertete sich damit auf und genoss alle Vorzüge, die sich ihr daraus anboten.
Als aktives Mitglied dieser Nazi-Elite wusste sie bestens Bescheid darüber, unter welch unmenschlichen Bedingungen die KZ-Häftlinge leben mussten und was für ein schreckliches Los diese Menschen zu erwarten hatten, wenn sie zu krank, zu abgezehrt und damit zu schwach waren, um noch als Arbeitskraft von Nutzen zu sein. Man muss schon ein ziemlich eiskalter Mensch und sadistisch veranlagt sein, wenn man sich die Zeit damit vertreibt, mit dem Fernglas auf Beobachterposten zu gehen, um die zwangsarbeitenden Häftlinge bei einem Fehlverhalten zu ertappen und dann den KZ-Aufsehern aufzutragen, diese bereits geschundenen, mangelernährten Menschen brutal auspeitschen zu lassen. Hat sie diese Bestrafung dann auch mit dem Fernglas beobachtet und befriedigt Beifall geklatscht? Würde ich ihr jedenfalls zutrauen...
Diese Frau ist eine Täterin, so wie ihr Mann und all die anderen Nazi-Mitglieder, die aktiv Verbrechen begangen bzw. veranlasst haben, daran beteiligt waren und sie befürwortet haben.
Diese Frau als Opfer zu bezeichnen, das ist ein Hohn all denen gegenüber, die diesen erbarmungslosen Schlächtern und Schindern in die Hände fielen und entweder umkamen und/oder schreckliches erleiden mussten
Lina Heydrich hatte nicht den geringsten Funken Unrechts/Schuldbewusstsein, hat scheinbar keine Reue empfunden, sonst wäre sie doch wohl unauffällig untergetaucht und hätte es schamhaft vermieden, die Öffentlichkeit auf sich aufmerksam zu machen.
Nein, im Gegenteil, sie bestand darauf, dass ihr die paar Ehejahre mit dem "Henker von Prag" mit einer hochdotierten Witwenpension bis ans Lebensende vergoldet werdet sollten.
Moralisch verkommen durch und durch!