renasia schrieb am 24.06.2020:Ich hab zu dem Thema nichts gefunden, ausser im Thread Diskussion: Coronavirus (Sars-CoV-2) ,da gingen wir aber doch in den Ot-Bereich, deswegen hier:
Nun , plötzlich wird durch Corona bewusst/ bekannt, dass nicht nur Tiere nicht "artgerecht" ( was schlimm genug ist) gehalten werden, sondern auch Mitarbeiter in Großschlachtereien bei zb Tönnies, Westfleisch unter menschenunwürdigen Bedingungen leben.
Im Falle eines Fernbleibens von der Arbeit wird dem Arbeitnehmer zusätzlich eine Nutzungspauschale von 10 Euro pro Tag für die Nutzung der Wohnung berechnet
Viele hätten von Wohnungen berichtet, die mit acht Personen belegt waren, andere erzählten von Ehepaaren, deren Zimmer "so groß war wie das Doppelbett und wo sie kaum noch etwas anderes unterbringen konnten".
https://www.google.de/search?ei=aQPzXrGJEYTjkgWs2oXYCg&q=tönnies%2C+werksarbeiter%2C+wohnung&oq=tönnies%2C+werksarbeiter...
Teilweise würden sich 16 Personen auf 117 Quadratmetern eine Vierzimmerwohnung teilen –
https://www.topagrar.com/schwein/news/corona-infektionen-jetzt-auch-bei-westfleisch-12055083.html
Nun zu meinen Fragen:
1.) Wussten wir es als Verbraucher wirklich nicht besser oder haben wir einfach die Augen vor der unbequemen Wahrheit verschlossen?
2.) Ändert sich durch diesen Vorfall euer Fleischkonsum?
3.) Was gehört eigentlich alles mit zu den großen Schlachtbetrieben?
Kauft Metzger Xy sein Fleisch auch dort ein?
4.) Wie kann man so was in Zukunft vermeiden / reduzieren?
Interessant ist auch das die betroffenen Firmen ganz plötzlich keine Werksverträge mehr machen wollen:
Die Mitarbeiter würden künftig in der Tönnies-Unternehmensgruppe eingestellt. Zuvor hatte sich der Konkurrent und zweitgrößte deutsche Schlachtbetrieb, Westfleisch, ähnlich geäußert.
https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-toennies-und-westfleisch-wollen-werkvertraege.1939.de.html?drn:news_id=1144109 (Archiv-Version vom 23.06.2020)
Etwas spät, aber besser spät als nie.Bin gespannt ob es gemacht wird.
Hallo Renasia,
ich finde auch dieses Thema neben den anderen "wichtigen" Themen sehr interessant.
Auch ich mache mir über fast alles Gedanken und schaue hinter diverse Kulissen, hinterfrage und passe nicht nur "danach" mein Konsumverhalten, Verhalten usw. an, da ich generell meine, dass Menschen hier und da Verantwortung haben und zudem einen bioökologischen Fingerabdruck hinterlassen. Insofern gehe ich konform mit bestimmten Dingen, die den Tier- und Naturschutz betreffen. Ich bin keineswegs ein Heiliger, unterstütze auch keine Extremisten und verwirrten Ansichten, aber meine doch, dass jeder Mensch, der etwas Rücksicht nimmt und sich der Logik bedient, etwas auswirken kann.
Nun zum Thema und zu den Fragen.
Eigentlich ist es nicht neu, dass Tiere bei solchen Betrieben "nicht" artgerecht gehalten und Mitarbeiter schlecht bezahlt/behandelt werden. Immer dort, wo Firmen der Gier unterliegen und Menschen ausnützen, herrschen solche Zustände. Und das ist ja nun wirklich nicht neu. Es muss dahingehend auch nicht der "dreckige" Fleischlieferant-/produzent sein, sondern es gibt dies auch auf dem Bau, im Büro und anderen Firmen. Ich nenne das "moderne" Sklaverei.
Und ja, leider ist das mit den "Tieren" auch nicht neu.
Das Problem ist nicht wirklich das Konsumverhalten der Menschen, sondern die Profitgier der Firmen. Die Gier der Firmen ist das Problem. Klar entschuldigen die das dann immer damit, dass es unwirtschaftlich wäre, Preise steigen müssten usw. So wird der "Schwarze Peter" dem Kunden zugeschoben. Und die Masse glaubt das auch noch!
Natürlich kann man sich es logisch denken, dass bestimmte Unkosten entstehen und diverse Vorgehensweisen usw. "teurer" wären. Da kommt jeder Mensch mit einer einfachen Milchmädchenrechnung selbst drauf. Nur, so "teuer" wie oft dargestellt, ist es nicht!
Das Problem ist nämlich, dass keine einzige Firma sagt, dass diese bei sich "sparen" und den Luxus herunterschrauben würden. Zuerst heißt es immer einmal, dass man an Personalkosten und Co. spart, um "billig" produzieren zu können. Warum haben die meisten Chefs bzw. Eigentümer dann dicke Häuse, ein fettes Privatvermögen und dicke Autos?
Und genau das ist der Knackpunkt! Freilich "kostet" artgerechte Haltung "mehr", aber die Firmen könnten dies auch umsetzen, wenn die CHefs nicht mehr im Luxus leben würden.
Den "Schwarzen Peter" den Konsumenten aufhalsen, aber weiterhin im Luxus leben, geht nicht!
Firmen sollten die Gier beenden, ordentlich bezahlen, passende Arbeitsbedingungen schaffen und natürlich Tiere ordentlich behandeln.
Ich beziehe mein Obst, Gempüse, Fleisch usw. direkt vom Land (Knoblauchsland) und gebe den Bauern vor Ort sogar freiwillig mehr Geld, da ich die Herkunft kenne, alles ordentlich ist und die schwere Arbeit respektiere!
Es ist auch eine Kostenfrage, denn gesunde Ernährung und Ernährung, die alle Faktoren beachtet, kostet nunmal. Ich bin nicht reich, aber kaufe bedacht (seltener), aber dann ordentlich und gesund. Viele Menschen können das nicht zwecks Geldmangel.
Ja, das soll keine Ausrede sein, sondern nur eine der Problematiken aufzeigen.
Und ja, man kann auch gut wirtschaften und trotzdem Mensch und Tier rechtskonform und human behandeln. Nur wollen das profitgierige FIrmen nicht.
Kunden sollten einfach einmal das Privatvermögen, den Wohnstil usw. diverser Firmen prüfen. SO arm, wie die tun, sind die nicht.
Zwecks Arbeit:Sorry, aber wer sich "versklaven" lässt, nicht rechtskonforme Dinge unterzeichnet/macht, der ist selbst schuld. Ich habe da kein Mitleid. Freilich kommt dann wieder das Stammtischargument, dass es zumeist Ausländer oder Menschen sind, die in Notlagen sind oder das Geld brauchen. Das mag sein, rechtfertigt aber diverse Dinge nicht.
Nur weil ich Geld benötige, gebe ich meine Rechte ab, lasse mich verarschen und ignoriere Missstände bzw. fördere durch mein Verhalten dieses System? Never ever!
Sorry, dafür habe ich kein Verständnis!
Durch den Betreuungsbereich kenne ich leider sehr viele dieser Fälle.
Menschen belügen sich selbst, lassen sich verarschen und fördern das System durch die eigene Tat. Das unterstütze ich nicht. Ich hatte auch schon rechtswidrige Verträge (diverse Paketdienstleister) gelesen, aber Mitarbeiter machen nichts. Diese wollen Arbeit haben und machen jeden Dreck. Unendlich viele Stunden, schlechte Arbeitsbedingungen, keinen Urlaub, kein Urlaubsentgeld, bei Krankheit gibt es auch kein Geld usw. Das würde ich "niemals" machen, aber die machen dies und fördern das System. Verlieren die den Job bzw. können einen festen Job nicht mehr nachweisen, werden die abgeschoben.
Diverse Firmen sind mir ein Dorn im Auge, da die gierig sind und Menschenrechte brechen!
Nur, solange diverse Menschen alles mitmachen, wird sich nichts ändern.
Es geht auch um Rückgrad usw.
GEld ist nicht alles und Geld über REchte stellen, geht gar nicht!
Insofern hält sich mein "Mitleid" in Grenzen. Es gibt Alternativen!
Meinen Konsum werde ich sicherlich nicht ändern, da an der Gierspitze der Firmen etwas geändert werden muss. Ich agiere logisch bedacht und rücksichtsvoll, aber durch mein Handeln wird sich die Gier nicht ändern. Auch wird sich die Tatsache, dass Menschen sich ausnutzen lassen, nicht dadurch ändern. Das Problem wird sich abfedern können oder verschieben.
Ich bin stinkig, da geldgierige Firmen schuldig sind und Menschen, die sich versklaven lassen.
Und das, was man "dort" mitbekommen hat, ist nicht neu. Tagtäglich werden bei uns in anderen Firmen Menschen versklavt, aber die Gesellschaft schweigt darüber oder toleriert es.