sacredheart schrieb:Und es kann ja auch gar nicht um den blanken Unterhalt gehen, sondern ggf auch darum, einen wohlhabenden Mann oder eine wohlhabende Familie dauerhaft an sich zu binden.
Hierzu von mir erlebte Fälle:
Fall 1ein minderjähriges Mädchen ließ sich auf einen jungen Erwachsenen ein, der auf Grund seiner kulturellen Herkunft ihr keine langfristige Beziehung in Aussicht stellte. Sie wurde kurz danach schwanger (sie gab zu, die Pille aus Verschusselung nicht regelmäßig genommen zu haben) und war der Meinung, dass er sie nun heiraten müsse. Das tat er aber nicht. Ein paar Jahre später lernte sie wieder einen jungen Mann kennen, dessen Kultur es ebenfalls vorschrieb, eine Frau aus seinem Land zu ehelichen. Sie wurde aus Verschusselung wieder schwanger und er heiratete sie, akzeptiert das mitgebrachte Kind und sie leben glücklich.
Hier war m. M. n. kein finanzielles Motiv vordergründig, sondern das der Bindung. Man könnte der jungen Dame unterstellen, dass der 2. Versuch erfolgreich war (falls es ein „Versuch“ war und nicht doch absolute Schusseligkeit). Sie bekommt Unterhaltsvorschuss, weil der Vater sich um den Unterhalt drückt.
Fall 2Eine junge Frau (die bereits ein Kind mitbringt) lernt einen „wohlhabenden“ Mann kennen. Sie erleidet nach ein paar Jahren eine Fehlgeburt und die Aussage ihres Freundes war sinngemäß: „da hat jemand nicht aufgepasst“. Ihre Aussage war: „wir wollten doch ein Kind ..“ Nach ca. 1 Jahr wurde sie erneut schwanger. Das Kind kam, sie dachte an eine folgende Hochzeit, seitdem sind viele Jahre ins Land gegangen und sie wurde nicht geehelicht. Für das erste Kind erhält sie Unterhaltsvorschuss, weil der Vater nicht zahlen will.
Fall 3Zwei Menschen lernen sich kennen und nach 2 Monaten ist die Frau schwanger. Sie ist der Meinung, zu den 0,8% der Pillenunzuverlässigkeit zu gehören. Das Kind kommt auf die Welt und kurze Zeit danach trennt sie sich von ihm, weil es nicht passt. Der Vater bekam einen Titel zu zahlen.
Wie man sieht, können die „Motive“ hinreichend diskutiert werden - die wahre Ambition kennen nur die Betreffenden selbst.
Alarmi schrieb:Es wuerde mich wirklich interessieren, wie haeufig sowas effektiv vorkommt. Ich meine, wie oft hoert man davon, dass Frauen sowas gezielt tun?
siehe obige Fälle (gezielt oder nicht gezielt liegt im Auge des Lesers..)
Hatmaker schrieb:Frauen die sowas machen, haben sie nicht mehr alle. Das soll noch gesagt sein!
Sofern eine Frau wirklich gezielt einen Mann (der im Unwissen gelassen wird) zur Zeugung eines Kindes missbraucht/ausnutzt, dann kann ich dir nur zustimmen.
Hatmaker schrieb:Wieviel könnte so eine Frau abkassieren? Ihren Unterhalt, den fürs Kind und Kindergeld?
Dass eine unverheiratete Mutter auch Anspruch auf Unterhalt seitens des Kindsvaters hat, ist mir persönlich neu. Bei Verheirateten tritt der Ehegatten-Unterhalt auf den Plan. Kindergeld wird in den meisten Fällen beim Bezug von staatlichen Leistungen angerechnet/als Einkommen gewertet (ebenfalls taucht es in Steuererklärungen auf und wird bei der Unterhaltsberechnung ebenfalls hälftig bei dem Vater in Abzug gebracht). Insofern kann eine Frau nur dann „fett abkassieren“, wenn der Typ auch entsprechend Kohle hat. Er wiederum kann den Unterhalt steuerlich geltend machen.
MissMary schrieb:Ich weiß, dass es nicht in den 2020 Zeitgeist passt, aber ich denke tatsächlich, dass Sex als sehr viel verantwortungsvolles Instrument eingesetzt werden sollte, als es aktuell ist.
Sehe ich auch so, weil die „Konsequenzen“ weitreichender sind und viel mehr Verantwortung und Reife abverlangen, als man denkt.
Meine Meinung generell ist:
beide haben auf die Verhütung zu achten. Kommunikation und Vertrauen spielen bei der Verhütung eine große Rolle und wer sich nicht ganz sicher sein kann, sollte entweder für Plan B sorgen oder den Lümmel stecken lassen.
Ich persönlich war überrascht, als ich beim Nachdenken feststellte, wie viele Männer meiner Aussage zur Verhütung ohne Beweis Glauben schenkten, ohne mich lange zu kennen. Da ich jedoch nie aus einem „Unfall“ heraus Mutter werden wollte, sorgte ich immer für eine doppelte Verhütung (selbst in der Ehezeit). Es gehören eben immer zwei dazu..
Und ja, „ohne“ ist es klar schöner! Empfinde ich als Frau auch so. Aber die mögliche Verantwortung, die sich daraus ergeben könnte, sollte selbst in hitzigen Situationen nicht vergessen werden 😄 und die Kinder sollten nie die Leidtragenden sein. Sie können am wenigsten dafür.
Was wir hier diskutieren bewegt sich auf der moralischen Ebene.. und das sieht nunmal jeder anders.