Nick34 schrieb: Was Subway hält, ist einfach die Marke.
Ich finde die Marke Subway ist nicht so etabliert oder wertvoll. Zudem muss das schnelle Essen zum Menschen und nicht umgekehrt. Unser Subway ist in einem Industriegebiet. Abends eher etwas schummrig. Die Hauptkunden sind vermutlich Menschen, die sich wirklich schnell was hinter die Kiemen schieben wollen = fast food. Nicht mehr und nicht weniger. Da findet keine Kundenbindung statt.
Kein Barkeeper, dem auffällt, wenn man drei Wochen nicht da war. Kein Coolnessfaktor. Zu viele Wahlmöglichkeiten. Das Setting passt zu "ich esse schnell was" nicht zu "ich muss noch ewig überlegen".
Nick34 schrieb:Ich bin der Meinung, dass die Leute, auch wenn es bei dem Sandwichladen eventuell besser schmeckte, es sie trotzdem wieder zu Subway zieht, weil es eben diese Marke hat.
Dazu fehlt Subway meiner Meinung nach der Coolness- und der Gemütlichkeitsfaktor. Dazu ist es zu viel Fast Food und zu wenig Lametta. Auch wenn das Essen lecker ist - die Kundenbindung fehlt, es sei denn, du verliebst dich nun in einen bestimmten Sub.
Das oben besagte Café läuft, weil sich die Location der Kundschaft angepasst hat - liegt zwischen zwei großen Gymnasien und ist seit Jahren bei der Oberstufe hip - man kann da auch sein Handy aufladen, es gibt WLAN, der Barkeeper begrüßt einen und auch Lerngruppen werden willkommen geheißen. Zudem liegt hinter dem Gymnasium ein Gebiet, wo man kostenfrei parken kann, d.h. die ganze Laufkundschaft in die Innenstadt kommt hier auch vorbei. Voila. Schon hast du einen Mix aus Abiturienten und shoppenden Hausfrauen und hast eine gute Auslastung zwischen 10 und 16 Uhr Werktags - davon können viele Gastrobetriebe nur träumen.
Subway kann sich nicht anpassen. Subway bleibt Subway. Ich weiß nun nicht, ob mein Abikind repräsentativ ist, aber da spielt gesundes Essen eine ziemlich große Rolle, da wird Salat im Glas vorbereitet, Brot selbst gebacken, Umweltaspekte spielen eine Rolle (sogar die Tupperschüsseln sind nicht mehr öko genug). Viele sind vegan, Flexitarier oder Vegetarier. Da wächst eine neue Generation heran und Subway hinkt hinterher. Wraps und Cookies sind alte Trends. Die haben viel verschlafen.
Das Problem mit solchen Sandwichläden insgesamt ist die Marge - du musst schon ewig viel verkaufen und nicht nur zur Mittagszeit oder am frühen Abend. Du brauchst eine längere Auslastung. Leute sind nicht bereit, mehr als 3€ - 4€ für einen Snack auszugeben, der sie nicht mal richtig satt macht. Und du konkurrierst gegen Pizzalieferdienste und anderes, die für wenig Geld mehr Komfort bieten.
Nick34 schrieb: Wieso gehen die Leute zu Starbucks, wenn sie wissen, dass der Kaffee aus dem Laden nebenan viel besser schmeckt? Weil sie Markenaffin sind.
Meine Kinder gehen zu Starbucks (1) sie beömmeln sich, auf wie viele Arten man ihren Namen falsch schreiben kann (2) es gibt kostenfreies WLAN und man kann das Handy da laden (3) dieses Zuckerkaffeezeugs trifft irgendwie ihre Geschmacksnerven, für sie ist es ein leckerer Kaffee. (4) Auch wenn sonst sehr öko - die Marke zieht (und man verzeiht sogar die Plastikbecher). (5) Sie sind recht neu in der Welt des Kaffees, das gibt ihnen das Gefühl, erwachsen zu sein.