Homeoffice und die Machbarkeit

Hier sehe auch ich einen Nachteil im Homeoffice:

Das Vermischen von Beruflichem und Privatem oder das Berufliche ins Private zu tragen, kann dazu führen, dass man am Ende quasi nur noch routinemäßig für die Arbeit von früh Morgens bis spät Abends lebt und dabei vergisst zu leben.

rhapsody3004 schrieb:Aber sicherlich auch vermeidbar oder?

Sicherlich, das mache ich freiwillig und auch gern.

rhapsody3004 schrieb:Das Vermischen von Beruflichem und Privatem oder das Berufliche ins Private zu tragen, kann dazu führen, dass man am Ende quasi nur noch routinemäßig für die Arbeit von früh Morgens bis spät Abends lebt und dabei vergisst zu leben.

Nö, alles eine Frage der Organisation und Disziplin. Wenn ich private Pläne habe, wird der Laptop entsprechend runtergefahren und das Arbeitszimmer nicht mehr betreten. Nichts anderes ist es, wenn ich das Büro der Firma verlasse.

rhapsody3004 schrieb:So sieht es aus! Diese Arbeiten und Berufe sollten auch gesellschaftlich wieder mehr Beachtung finden

Und das hängt in wieweit mit HO zusammen?

rhapsody3004 schrieb:Und hoffentlich führt HO nicht auch zu Stellenabbau in einigen Arbeitsbereichen

Natürlich. HO ist der Burner schlechthin für Stellenabbau. Zumal ja nirgends Arbeitskräfte gesucht werden.

rhapsody3004 schrieb:Je nach Fall vielleicht sogar ungesunder Luxus, sollte man sich durch HO noch weniger körperlich bewegen.

Stimmt. Ich fahre nicht mit dem Fahrrad ins HO.

rhapsody3004 schrieb:Das Vermischen von Beruflichem und Privatem oder das Berufliche ins Private zu tragen, kann dazu führen, dass man am Ende quasi nur noch routinemäßig für die Arbeit von früh Morgens bis spät Abends lebt und dabei vergisst zu leben.

Das ist tatsächlich das erste auch nur halbwegs vernünftige das du hierzu schrobst.

rhapsody3004 schrieb:Und hoffentlich führt HO nicht auch zu Stellenabbau in einigen Arbeitsbereichen.

Warum sollte es, wo siehst du hier eine Gefahr?

rhapsody3004 schrieb:Je nach Fall vielleicht sogar ungesunder Luxus, sollte man sich durch HO noch weniger körperlich bewegen.

Bei mir genau das Gegenteil: ich erspare mir ca 1 1/2 Stunden Fahrzeit am Tag. Diese werden für den Hundespaziergang genutzt

Pura schrieb:Warum sollte es, wo siehst du hier eine Gefahr?

ein Büro welches nicht benötigt wird muss nicht unterhalten werden, weder organisatorisch noch Infrastrukturell, es muss noch nichtmal gebaut werden.

behind_eyes schrieb:ein Büro welches nicht benötigt wird muss nicht unterhalten werden, weder organisatorisch noch Infrastrukturell, es muss noch nichtmal gebaut werden.

Macht sich diese Einsparung in den Löhnen/Gehältern der HOler bemerkbar? Ist hier jemand, der das persönlich erfahren hat, dass er an dieser Einsparung finanziell beteiligt war? Ich meine, die Arbeit müsste doch dieselbe sein und das Ergebnis auch, oder?

In deinem genannten Punkt könnte ich HO sogar begründet finden, wenn hier im gleichen Zuge Wohnbedarf gedeckt würde. Wird aber nicht. Der Steuerzahler hält diese Räumlichkeiten künstlich am Leben für den nächsten produktiven Mieter, was uU Jahre dauern kann.

behind_eyes schrieb:ein Büro welches nicht benötigt wird muss nicht unterhalten werden, weder organisatorisch noch Infrastrukturell, es muss noch nichtmal gebaut werden.

Und weil das Büro nicht mehr benötigt wird, wird auch die Arbeitskraft nicht mehr benötigt?

Aniara schrieb:Und weil das Büro nicht mehr benötigt wird, wird auch die Arbeitskraft nicht mehr benötigt?

In dem Falle, für dieses Büro wird nicht mehr benötigt:

- die Reinigungskraft
- Außenpflege wie Fensterputzer
- Sicherheitskraft Brandschutz
- Controlling zu den Kosten
- Cafeteriaarbeitsplätze weil der AN ja nicht mehr kommt
- sonstige an Büro beteiligte Arbeitsplätze... die Liste kann lang werden.

Für den Fall des Wegfalles des Bauens dieser Büros lässt sich die Liste mit allen Arbeitsplätzen erweitern die an solch einem Bau beteiligt sind. Die Liste wird noch länger.

behind_eyes schrieb:In dem Falle, für dieses Büro wird nicht mehr benötigt:

Da muss man schon tief in die Fantasykiste greifen um darauf zu kommen, wobei Home Office kreiert Arbeitsplätze.

Serverlandschaften müssen gebaut, gepflegt und betrieben werden.
Die Liste kann lang werden.

capspauldin schrieb:Da muss man schon tief in die Fantasykiste greifen um darauf zu kommen

dabei bin ich in Gedanken nur jene Arbeitsplätze durchgegangen die an meinem Büro beteiligt sind in der Realität.

capspauldin schrieb:Serverlandschaften müssen gebaut, gepflegt und betrieben werden.
Die Liste kann lang werden

Bei uns hat jeder Arbeitsplatz eh schon immer VPN und Terminalserverzugang..da müsste nichts extra geschaffen werden. Die IT-Struktur für das Büro kann jedoch abgeschafft werden

behind_eyes schrieb:dabei bin ich in Gedanken nur jene Arbeitsplätze durchgegangen die an meinem Büro beteiligt sind in der Realität

Die würden jedoch nur wegfallen, wenn man ein reines 100% Home Office betreiben würde. Betriebe die dies anbieten haben dies aber auch schon in ihren Kalkulationen für weitere Dienstleistungen ja mit eingegriffen.
Wenn jemand einen oder zwei Tage in der Woche von zuhause arbeiten wird, muss das Büro dennoch gereinigt werde, die Kantine weiter betrieben werden.

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capspauldin schrieb:Die würden jedoch nur wegfallen, wenn man ein reines 100% Home Office betreiben würde

Ich dachte darum ging es...

capspauldin schrieb:Ich arbeite im HO mehr als im Büro. Denn es ist oft so, dass ich keine Mittagspause im HO mache.

Pura schrieb:dass ich dort mehr arbeite, als im Office. Früherer Arbeitsbeginn sowie meistens auch abends länger, allein schon dadurch begründet, dass ich keine Fahrzeiten mehr habe.

Meine Kollegin und ich haben uns kürzlich ausgetauscht. Sowohl sie als auch ich machen sehr oft später Schluss, weil wir gerade noch an einer Sache dran sind und das noch fertig machen wollen, obwohl wir die Kiste eigentlich schon aus machen könnten, da die 8 Stunden herum sind.
Das sind vielleicht jeweils nur 10-15 Minuten, aber das läppert sich auch.

Cachalot schrieb:Manche Menschen brauchen die Kontrolle. Anderen langt die Motivation. Für manche die Pflicht.

Wenn man bestimmte Aufgaben zugeteilt bekommt und dafür verantwortlich ist, macht ja kein anderer die Arbeit für einen. D.h. wenn man da trödelt oder schludert bestraft man sich selbst.

Pura schrieb:Ich nehme auch Päckchen an, wenn ich im HO bin. Ich lasse auch zB Kaminkehrer ins Haus etc.

Das dauert doch auch nur ganz kurz.

capspauldin schrieb:wobei Home Office kreiert Arbeitsplätze.

Man muss das Büro zu Hause ja auch einrichten und z.B. Möbel kaufen.

behind_eyes schrieb:Die IT-Struktur für das Büro kann jedoch abgeschafft werden

Nein, es sind ja meist nicht alle im H.O., nur ein Teil.

behind_eyes schrieb:Ich dachte darum ging es...

Nicht unbedingt. Viele haben nur 1-3 Tage pro Woche Telearbeit.

Aniara schrieb:Und weil das Büro nicht mehr benötigt wird, wird auch die Arbeitskraft nicht mehr benötigt?

Daraus könnte sich vllt. sogar in gewissen Maße die 4 Tage Woche herauskristallisieren.
Man kann ja zu Hause nach belieben seine Arbeit teilen, zumindest lese ich das so heraus.

rhapsody3004 schrieb:Das Vermischen von Beruflichem und Privatem oder das Berufliche ins Private zu tragen, kann dazu führen, dass man am Ende quasi nur noch routinemäßig für die Arbeit von früh Morgens bis spät Abends lebt und dabei vergisst zu leben.

Das ist doch Quatsch. Das ist sehr stark Personen abhängig, manche können es strikt trennen, manche eben nicht. Das zu pauschalisieren ist nicht der richtige Weg.

rhapsody3004 schrieb:bleibt für mich aber im Großen und Ganzen Luxus.
Je nach Fall vielleicht sogar ungesunder Luxus, sollte man sich durch HO noch weniger körperlich bewegen.

Stimmt, weil du dich ja damit so mega auskennst

https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/ifo-institut-umfrage-homeoffice-arbeit-buero-produktivitaet-100.html

Die Mehrheit der deutschen Firmen sieht keine Produktivitätsverluste durch Homeoffice oder hybrides Arbeiten. 60 Prozent sagten in einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Münchner Ifo-Instituts, dass sie bei einer kompletten Rückkehr ins Büro mit einer gleichbleibenden Produktivität rechnen.

Weitere acht Prozent erwarten für diesen Fall sogar eine sinkende Produktivität. Jedoch rechnen auch 32 Prozent der Firmen mit einer höheren Effizienz im Büro.

Firmen: Effizientere Abstimmung im Büro
Dieses knappe Drittel der Firmen begründet ihre Erwartung vor allem mit effizienterer Abstimmung und Kommunikation sowie mehr Wissensaustausch im Büro. Auch weniger Ablenkung und ein einfacheres Management von Teams wird genannt.

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/ifo-institut-umfrage-homeoffice-arbeit-buero-produktivitaet-100.html

Im Homeoffice richtete sich meine Arbeitszeiten oft nach denen anderer Menschen, je nach Lage der Dinge in Indien, Ukraine oder USA. Aber egal, wann ich arbeiten musste - um fünf klingelte der Wecker, um die Kinder für die Schule startklar zu kriegen. Was bin ich froh, dass diese Zeiten inzwischen lange vorbei sind, ich in Rente bin und die Kinder lange aus dem Haus.

Wie sagte Wolfgang Grupp [Trigema Chef] in einem Interview? "Wer Homeoffice machen kann, der wird auch nicht wirklich gebraucht!"
Ich finde, der Mann hat gar nicht mal Unrecht.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Wie sagte Wolfgang Grupp [Trigema Chef] in einem Interview? "Wer Homeoffice machen kann, der wird auch nicht wirklich gebraucht!"
Ich finde, der Mann hat gar nicht mal Unrecht.

Das müsstest du schon näher begründen, weil diese Aussage völliger Quatsch ist.

@-VOLLSTRECKER-
Dann gehst du wohl auch damit konform

Trigema-Chef Wolfgang Grupp ist überzeugt: Für den Betriebsrat melden sich meistens die ungeeigneten Leute. Er sucht sich deshalb die Kandidaten gerne selbst aus.

„Wir haben selbstverständlich einen Betriebsrat. Der muss mir Probleme vom Hals halten und rechtzeitig dafür sorgen, dass die gar nicht groß werden. Und er muss auch den Mitarbeitern Bescheid sagen, wenn sie Dinge machen, die nicht in Ordnung sind.“