Mehrfach wurde nun behauptet, dass es noch freie Intensivbetten gebe, weil Schweden ältere Patienten nicht mehr auf der Intensivstation aufnehme - so etwa Ende April in einem Gastkommentar in der österreichischen Zeitung "Der Falter". Ähnlich äußerte sich ein Arzt aus Nordschweden in der ZDF-Talkrunde bei Markus Lanz. Der Leiter eines Gesundheitszentrums in Lappland behauptete, Über-80-Jährige würden "aussortiert". Die Statistik spreche hier für sich, sagte der Arzt.Die Gründe dafür seien "komplex"... Letztlich hat man in Schweden einen anderen Ansatz. Man glaubt dort, dass es besser sei, wenn sich Menschen ab einem hohen Alter weitgehend vollständig erholen (was ohne Beatmung wahrscheinlicher ist) und nimmt dafür in Kauf, dass sie eher sterben, wenn sie nicht beatmet werden.
Tatsächlich scheinen auf den ersten Blick die Daten der schwedischen Gesundheitsbehörde seine Aussagen zu bestätigen.
We guess that this means that either also less severely ill patients are treated in intensive care units in Germany or patients which we in Sweden expect to have too small chances to survive to a meaningful life are treated in German intensive care units. [...] There may be more ethical discussions and more discussions about futility before a patient is admitted to intensive care in Sweden.https://www.tagesschau.de/faktenfinder/corona-schweden-intensivmedizin-101.html
Das ist ganz und gar nicht egal. Warum findest du, das mache keinen Unterschied? Wir haben seit Mai nichts mehr darüber gelesen, also wird die Frage berechtigt sein ob das und in welchen Umfang überhaupt so gemacht wird.Anaximander schrieb:ob das jetzt im Mai geschieht oder im Juni.
Weil ich es immer schlimm finde, wenn Menschen sterben und dies hätte vermieden werden können.
Das steht doch außer Frage!
Meines Wissens haben gerade die Schweden zu Beginn der Pandemie überhaupt keine Maßnahmen getroffen.
Auf jeden Fall. Der Arbeitgeber kann sich überlegen ob er ein Risiko eingeht oder nicht.DerThorag schrieb:Sollte man zumindest den Arbeitgeber (also den meiner Freundin und meinen) darüber informieren?
In Schweden gibt es in etwa die gleichen Abstandsregeln und Hygienekonzepte wie in Deutschland. Oder was ist denn der wesentliche Unterschied zu der aktuellen Situation in Deutschland?
Eben nicht, ohne Witz, das war doch immer der Punkt, dass Schweden außer AH und geschlossenen Unis sowie Großveranstaltungsverbot eben gar nichts unternommen hatte und schon gar nichts, was einem Lockdown nahe käme, wie wir ihn hier und sonst wo hatten.
Hast Du denn einen Beleg dafür?
Das trat nicht ein.
Dass die Corona-Kurven auch in dem nordischen Land exponentiell ansteigen, beunruhigt ihn anscheinend nicht. Laut der Zählung der Johns-Hopkins-Universität gibt es 3069 registrierte Infektionen in Schweden, 105 Menschen sind an Covid-19 gestorben. Wie Giesecke macht Tegnell seinen Landsleuten Hoffnung, dass die Viruserkrankungen im Frühjahr und Sommer zurückgehen - wegen des besseren Wetters werde das Schlimmste dann hinter ihnen liegen.Giesecke & Tegnell würden das heute vielleicht nicht mehr so sagen.
In Schweden gab es keinen Lockdown, nach dessen schrittweisen Lockerungen immer wieder ein Anstieg der Neuinfektionen befürchtet wird. “Die Lockerungen eines Lockdowns bergen immer ein kollektives Risiko”, betont Kekulé. Und beim Lockdown, wie ihn Deutschland und andere Länder praktizieren, seien die Folgeschäden bisher ebenfalls nicht genau absehbarÜbrigens eine interessante Seite, werde ich mir weiter durchlesen.
Schaden kann es nicht.
Wo ist denn dort von einer Prognose die Rede und nicht von dem was bislang passiert ist? Kann das nämlich nicht finden?
Im überwiegend dünn besiedelten Schweden lohnt ein noch genauerer Blick in die Regionen: Der Lockdown light wird dort nämlich ganz unterschiedlich gelebt. Im Süden in der Provinz Kalmar ist die Präsenz an Arbeitsplätzen nur um etwas mehr als 20 Prozent zurückgegangen.https://www.spiegel.de/politik/ausland/corona-krise-schwedens-sonderweg-a-19da0d16-c2ce-44ed-93f9-4be81b383c18
In der Provinz Stockholm hingegen, in der es natürlich auch viel mehr Homeoffice-taugliche Arbeitsplätze gibt, lag das Minus zuletzt bei fast 50 Prozent - ein mit Berlin und Hamburg vergleichbarer Wert.
Größtenteils ähnliche Maßnahmen wie in DeutschlandDas ist in etwa der Status, den wir jetzt auch in Deutschland und weiten Teilen Europas und der Welt haben. Die sehr kurzzeitigen zusätzlichen Kontaktbeschränkungen dienten dazu, das Virus effektiv zu unterdrücken. Das zeigt sich jetzt daran, dass Schweden es nie geschafft hat, das Virus zu unterdrücken, und die Zahlen daher jetzt auch wieder steigen, es innerhalb der EU das Land mit der höchsten Gefährdung ist.
Schweden setzt – anders als die meisten europäischen Nachbarn – in allen anderen Bereichen eher auf Freiwilligkeit. Und so gibt es vor allem Empfehlungen, wie man sich verhalten sollte:
Ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen sollten die Öffentlichkeit meiden
Menschen sollten generell zuhause bleiben
Von Reisen wird abgeraten
Wer kann, sollte im Homeoffice arbeiten
In Restaurants muss Abstand gehalten werden; Gäste müssen ausreichend Platz an einem Tisch haben
Allerdings sei es ein Mythos, dass in Schweden das normale Leben weitergehe: “Es gibt keinen vollständigen Lockdown”, sagt Außenministerin Ann Linde. Aber viele Teile des gesellschaftlichen Lebens seien eingestellt. Die Menschen bleiben zu Hause, reisen nicht, vielen Unternehmen brechen die Umsätze weg. “Die Arbeitslosigkeit wird voraussichtlich dramatisch steigen”, so Linde.
Hab ich getan. Ähnliche Fälle hatten wir schon 2x in der Firma, aber alles gut verlaufen. :)Gwyddion schrieb:Auf jeden Fall. Der Arbeitgeber kann sich überlegen ob er ein Risiko eingeht oder nicht.
Nein, wie ich jetzt weiß ist die Schwagerfamilie "nur" in freiwilligen Quarantäne.Pallas schrieb:Seid ihr (deine Familie) eigentlich auch in Quarantäne?
Es gibt auch Zeitungen, die diesbezüglich zurückgerudert sind: https://taz.de/Richtigstellung/!5678480/
Das kommt drauf an, wie man den Begriff definiert. Es gab dringende Empfehlungen und Warnungen sowie die gleichen Bilder, wie überall sonst. Die Bürger haben sich an die Empfehlungen auch weitgehend gehalten, mit der Folge, dass sich die Schweden ähnlich in dieser Zeit eingeschränkt haben wie in Deutschland. Genau das steht auch in dem von Dir oben verlinkten Artikel, ich habe es zitiert. Der Begriff lockdown wird auch in dem von Dir zitierten Artikel für Schweden verwendet.
Nein, da steht nur, dass die TAZ falsch darüber berichtet hat, wie das häufiger dort vorkommt. Keine andere Zeitung hat die Aussage zurückgenommen. Richtig ist, dass in Schweden über 80jährige teilweise nicht mehr beatmet wurden. Die Gründe dafür sind, dass man Leben und Lebenswürdigkeit und -qualität anders bewertet, dies wäre aber in Deutschland nicht möglich. Habe nie etwas anderes behauptet.
eingefügte Link besagt, dass das, was Merkur und Tagesschau berichteten, so nicht stimmt.
Danke übrigens für den Link zur TAZ.
Eine Beatmung ist ein schwerer Eingriff. Auch wenn es gut geht, nimmt man den Tubus nicht einfach raus und der Patient verlässt dann pfeifend das Krankenhaus. Man verliert durch die Beatmung, die bei Covid-19-Patienten relativ lange dauert, sehr schnell an Muskelmasse. Das muss alles wieder aufgebaut werden. Ein sehr alter Mensch schafft das eventuell nicht mehr. Da kann es sein, dass jemand über 80 mit mehreren Vorerkrankungen nicht mehr beatmet wird.http://www.tagesschau.de/interview-arzt-schweden-101.html
