Bone02943 schrieb:Ob man nun 3 Stunden im Restaurant verbringt, mit der Familie feiert, oder wie jetzt wieder erlaubt auch mit bis zu 100 Personen, dann sehe ich in den Schulen eben keine größere Gefährdung.
Dasselbe mit Fahren ohne Helm. Am Fahrrad gibt es keine größere Gefährdung als am Motorrad.
Der Staat, die Gemeinschaft wechselt derzeit das Paradigma. Während im März der Staat seine Rolle darin sah, Leben und Gesundheit der Bevölkerung zu schützen (niemand wollte Militärkonvois mit Leichen durch Städte rollen sehen), ist (zumindest in Österreich) nun das Schlagwort "Eigenverantwortlichkeit". Was heißt, wer gesund bleibt, handelt verantwortlich, wer krank wird, handelte unverantwortlich. Es ist die Individualisierung des Bedrohungszenarios. Wir werden es spätestens im Herbst an den Arbeitsplätzen erleben, wenn Menschen verschnupft und hustend erscheinen, um den Arbeitsplatz nicht zu verlieren. Ob diese toleriert werden? Ich kann es mir kaum vorstellen.
Die andere Seite der Medaille: Wenn die Zahlen der Erkrankten wieder exponenziell wachsen, es keinen Lockdown gibt, dann werden reihenweise Betriebe zusperren, weil die "vernünftig" Handelnden schlichtweg das Angebot nicht wahrnehmen werden. Restaurants werden gemieden, Bars werden gemieden, touristische Angebote werden gemieden.
Und Schulen? Noch sind die Eltern froh, dass ihr Arbeitsplatz nicht bedroht ist, weil die Kinder betreut werden. Nur, wer kann sagen, dass keine Panik ausbricht, wenn nun in einer Schule drei Klassen und 20 Lehrer in Quarantäne sind, der sonstige Schulbetrieb jedoch normal weiterläuft? Das Kind an einer Corona-Schule. Stigma?