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Coronavirus (Sars-CoV-2)

60.102 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: China, Virus, Krank ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Coronavirus (Sars-CoV-2)

Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 10:27
Zitat von Freki2.0Freki2.0 schrieb:Und an dieser Stelle ist die Diskussion mit dir beendet.
Ja, ich weiß.

Sobald nach Belegen gefragt wird - also was über subjektive Hoffnung und Wunschdenken hinausführt - ist die Diskussion immer beendet.

Sonst würde sich als Ergebnis herausstellen, dass es die von Dir gewünschten Belege nicht gibt, sondern das aus dem Zusammanhang gerissene und mit Wunschdenken verbundene - letztlich Hetze - aus dem Internet ist.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 10:28
@Freki2.0
Das ist schön, dass der Begriff da falsch gebraucht wird, das macht die Aussage aber nicht richtiger.
Die Basisreproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen von einer infektiösen Person durchschnittlich angesteckt werden, wenn kein Mitglied der Population gegenüber dem Erreger immun ist (suszeptible Population).
Wikipedia: Basisreproduktionszahl
Mit Hilfe der Basisreproduktionszahl R 0 {\displaystyle R_{0}} {\displaystyle R_{0}} kann man abschätzen, wie die Ausbreitung einer übertragbaren Krankheit zum Beginn einer Epidemie verläuft und welcher Anteil der Bevölkerung immun bzw. durch Impfung immunisiert sein muss, um eine Epidemie zu verhindern.[2] Die Basisreproduktionszahl R 0 {\displaystyle R_{0}} {\displaystyle R_{0}} bezieht sich auf eine Population, in der alle Menschen für die Infektion empfänglich sind, also insbesondere keine Personen resistent sind. Sie wird durch Kontagiosität, die Populationsdichte und den Grad der Durchmischung der Bevölkerung bestimmt.[3] Die Durchmischung ist ein Maß dafür, wie homogen die Interaktionen innerhalb der Bevölkerung sind; sie ist z. B. kleiner, wenn Menschen Gruppen bilden und vorzugsweise mit Menschen in ihrer eigenen Gruppe interagieren.[4] Die Basisreproduktionszahl kann daher für denselben Erreger in verschiedenen Bevölkerungen höchst unterschiedlich ausfallen.[3] Aus der Basisreproduktionszahl kann berechnet werden, wie hoch der immunisierte Anteil der Bevölkerung sein muss, um eine ausreichende Herdenimmunität dafür zu erreichen, dass die Krankheit langfristig in der gegebenen Population ausstirbt (siehe auch: die Mathematik der Impfungen).
Wikipedia: Basisreproduktionszahl#Verwendung der Basisreproduktionszahl
Andere Bezeichnungen für die Nettoreproduktionszahl R {\displaystyle R} R sind die Nettoreproduktionszahl zu einer bestimmten Zeit R t {\displaystyle R_{t}} R_{t}[7] sowie die effektive Reproduktionszahl R e f f {\displaystyle R_{\rm {eff}}} {\displaystyle R_{\rm {eff}}},[8] die an die englische Bezeichnung effective reproduction number angelehnt ist. Die Nettoreproduktionszahl wird von der Basisreproduktionszahl abgeleitet und gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter durchschnittlich ansteckt, wenn ein gewisser Teil der Bevölkerung immun ist oder bestimmte Eindämmungsmaßnahmen wie Quarantäne getroffen wurden.[9][7][10] Werden keine Kontrollmaßnahmen ergriffen, ist R e f f = R 0 ⋅ S N {\textstyle R_{\rm {eff}}=R_{0}\cdot {\frac {S}{N}}} {\textstyle R_{\rm {eff}}=R_{0}\cdot {\frac {S}{N}}}, wobei S {\textstyle S} {\textstyle S} die Anzahl „suszeptibler“ (für Ansteckung empfänglicher) Personen ist und N {\textstyle N} {\textstyle N} die Gesamtzahl der Personen einer Population;[5][Anm. 3] S N {\textstyle {\frac {S}{N}}} {\textstyle {\frac {S}{N}}} ist also die Wahrscheinlichkeit, bei einem Kontakt auf eine infizierbare Person zu treffen. Mit Kontrollmaßnahmen – etwa Hygiene- und Distanzierungsmaßnahmen zur Verringerung der Übertragungsrate pro Kontakt, einer Verringerung der Zahl und Dauer der Kontakte und/oder der Begrenzung der Interaktionen auf kleinere Gruppen – nimmt die effektive Reproduktionszahl weiter ab.
Wikipedia: Basisreproduktionszahl#Nettoreproduktionszahl am Beispiel der Covid-19-Epidemie in Deutschland

Wie schon so oft gesagt: Medienkompetenz ist bei diesem Thema sehr wichtig, aber einige replizieren - ähnlich wie das Virus - einfach blind, was ihnen vor die Flinte kommt.

Die Termini Basisreproduktionszahl, Nettoreproduktionszahl und effektive Reproduktionszahl wurden bereits vor Corona geprägt und flächendeckend angewendet. Überraschend und erschreckend, wie viele Menschen sich anscheinend noch nie damit auseinandergesetzt haben.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 10:35
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:- letztlich Hetze -
zeig mir bitte wo ich gehetzt habe.

Ich versuche immer einen gemäßigten Ton an den Tag zu legen aber einige User hier haben einen so dermaßen aggressiven und zersetzungsorientierten Diskussionsstil, dass selbst positive Meldungen wie meine bis ins letzte diskutiert werden um irgendwo doch Recht zu haben, obwohl die Realität nunmal anders aussieht.

Belege wurden gebracht aber die liest du ja anscheinend nie.
Ernsthaft, so schnell wie du antwortest kannst du die ganzen Beiträge nie ganz lesen, ist hier schon des Öfteren aufgefallen.

Und wenn du dich in die Ecke gedrängt fühlst (warum auch immer) werden VT´s und Hetze propagiert.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 10:39
Zitat von FennekFennek schrieb:Diese "Panikmache" lässt sich mit der Basisreproduktionszahl belegen. Wenn die Pandemie ungebremst laufen kann, läuft sie mit der Geschwindigkeit der Basisreproduktionszahl ab.
Stimmt.
Und der Anstieg begann bereits vor den Maßnahmen (=ungebremster Verlauf) zu sinken.
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Ich betreibe keine "Panikmache", sondern gebe lediglich den anerkannten Forschungsstand neutral wieder.
Wissenschaftler der Elite-Uni Stanford gehen mittlerweile davon aus, dass Covid-19 doch eher einer normalen Grippe ähnelt:
Im Endergebnis fanden sie heraus, dass circa 4,1 Prozent der Probanden infiziert waren – das sind mehr als 85 mal so viele wie in den offiziellen Zahlen erfasst. Nur 956 Fälle waren dort gemeldet. Neu hochgerechnet kommen die Forscher auf maximal 81.000 Infektionsfälle. Diese Zahl würde sich enorm auf die Sterblichkeitsrate in der Region auswirken. Sie läge demnach nur bei 0,12 bis 0,2 %. Das entspräche tatsächlich der typischen Influenza-Sterblichkeitsrate.
https://www.rtl.de/cms/coronavirus-doch-nur-so-gefaehrlich-wie-grippe-stanford-studie-von-john-ioannidis-in-der-kritik-4533594.html
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Ja, ich weiß.

Sobald nach Belegen gefragt wird
Nein, du hattest den User in Verbindung mit flacher Erde gebracht.
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Sonst würde sich als Ergebnis herausstellen, dass es die von Dir gewünschten Belege nicht gibt, sondern das aus dem Zusammanhang gerissene und mit Wunschdenken verbundene - letztlich Hetze - aus dem Internet ist.
Oh, das RKI gibt falsche Infos (Peak des Anstiegs vor Maßnahmen erreicht) und Laschet betreibt Hetze aus dem Internet?
Jetzt platzte dem CDU-Politiker Armin Laschet in der ARD-Show "Anne Will" der Kragen: Denn die Virologen warnten vor einem Peak nach Ostern. "Er ist nicht gekommen", ärgerte sich der Landespolitiker schon fast. Laut den Daten des Robert-Koch-Instituts war die Zahl der höchsten Neuinfektionen bereits Mitte März erreicht. Danach sanken die Zahlen wieder. Doch erst nach dem Höhepunkt kam es zu den Corona-Maßnahmen, die womöglich gar keine Auswirkungen hatten.

Laschet fordert nun, dass man nun schleunigst über die Nebenwirkungen der Maßnahmen sprechen müsse: "Kindeswohlgefährdungen, verschobene Operationen, Angst vor Massenarbeitslosigkeit, Depression und Einsamkeit." Das Vertrauen in die Virologen hat er verloren. Und damit ist er wohl nicht alleine.



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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 10:40
Zitat von juanitajuanita schrieb:Und diese begann bereits vor den Maßnahmen (=ungebremster Verlauf) zu sinken.
Auch hier: Falsch! Lernt doch bitte erst mal die Begrifflichkeiten richtig zu nutzen, bevor ihr sie hier blind um euch werft!

Beitrag von Fennek (Seite 507)

Es kann doch nicht so schwer sein, 3 Worte zu unterscheiden...

Genau wegen solcher Disziplinlosigkeit bei der Verwendung wissenschaftlicher Termini herrscht doch erst solche Verwirrung wegen angeblich widersprüchlicher Aussagen (die nie widersprüchlich waren) in der Gesellschaft.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 10:42
Zitat von FennekFennek schrieb:Es kann doch nicht so schwer sein, 3 Worte zu unterscheiden...
Dann sinkt eben die Nettoreproduktionszahl und befindet sich seit Wochen unter 1.
Ja wir haben den falschen Begriff verwendet, aber die Intention bleibt doch die selbe: Die Ansteckungen sind rückläufig und das auch ohne harte Maßnahmen.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 10:48
@Freki2.0

Ich hatte das nicht auf Dich bezogen, sondern auf Artikel, die im Internet kursieren, und behaupten, das Cornavirus würde einfach so verschwinden, die Maßnahmen - so die unweigerliche Schlussfolgerung - seien also "Panikmache".

Ja, ich habe nicht alle Seiten gelesen, daher die Bitte, entsprechende Artikel, die behaupten, das Virus würde verschwinden, doch nochmal zu verlinken (oder Link auf den Beitrag, das reicht). Es sollte wirklich nicht sehr viel Arbeit machen.

@juanita

Bei der Sterblichkeit gibt es tatsächlich unterschiedliche Meinungen, neuere Ergebniss von groß angelegten Antikörpertests in Spanien und Frankreich kommen auf eine Sterblichkeit von 1%, deutlich höher als die Grippe.

Aber das ist nun mal eben nicht die Frage, die hier im Raum steht.

Auch aus Deine (nicht bequelleten) Zitat zu Laschet geht in keiner Weise hervor, dass er (der nunmal kein Fachmann ist) es für möglich hält, das Virus könnte einfach so verschwinden. Er sagt lediglich, dass er lieber locken will, als Maßnahmen beibehalten; auf keinen Fall sagt er, dass er alle getroffenen Maßnahmen wieder aufheben will.
Zitat von Freki2.0Freki2.0 schrieb:Dann sinkt eben die Nettoreproduktionszahl und befindet sich seit Wochen unter 1.
Ja wir haben den falschen Begriff verwendet, aber die Intention bleibt doch die selbe: Die Ansteckungen sind rückläufig und das auch ohne harte Maßnahmen.
Wegen der Maßnamen ist die Reproduktionszahl unter 1, ohne sie läge sie bei 2-4, also jedenfalls exponentiell.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 10:49
Zitat von Freki2.0Freki2.0 schrieb:Ja wir haben den falschen Begriff verwendet, aber die Intention bleibt doch die selbe: Die Ansteckungen sind rückläufig und das auch ohne harte Maßnahmen.
Nein, es ging darum, dass man ja gar nicht berechnen könne, wie die Pandemie ohne Maßnahmen verlaufen würde. Doch, das kann man anhand der Basisreproduktionszahl.

Und um mal die effektive Reproduktionszahl zu berechnen:
R(eff) = R0 [Basisreproduktionszahl] x (S [Anteil der bevölkerung ohne Immunität - suszeptible Bevölkerung] / N [Gesamtbevölkerung])
Wikipedia: Basisreproduktionszahl#Nettoreproduktionszahl
Gehen wir mal von den 1,5% Immunität der Heinsberg-Studie aus:

R(eff) = 3 x (98,5 / 100) = 2,955


Also sinkt die Reproduktionszahl von 3 auf ganze 2,955 runter bei 1,5% Immunität. Um dem Argument "1,5% Immunität machen nen riesigen Unterschied" mal den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Aber allgemein geht es mir hier um dieses unwissenschaftliche Verhalten. Für dich ist es vielleicht nur eine Lapalie, aber so werden Zahlen aus dem Kontext geworfen und letztendlich als Falschaussagen weiterverbreitet. Wenn man sich großspurig zu einem Thema auslassen will, sollte man zumindest die Basics beherrschen, ansonsten muss man sich nicht wundern, dass niemand einen ernst nimmt.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 11:00
Zitat von Freki2.0Freki2.0 schrieb:Weil sich nachweislich vielerorts nicht daran gehalten wurde und auch gerade im ländlichen Raum nicht sonderlich stark kontrolliert wurde.
Mal kurz meine two cents zu diesem Thema.
Ich befinde mich seit über 2 Monaten im Home Office und habe in dieser Zeit meine Stadt nicht verlassen und habe mich nur 2-3x die Woche jeweils einzeln mit verschiedenen Freunden getroffen. Unter Einhaltung der Vorschriften.

So, da in Niedersachsen ohnehin gelockert wurde, habe ich letztes Wochenende, also vor 10 Tagen, einen Freund an der Küste besucht und blieb übers We.

Was soll ich sagen, dort hat man den Anschein, Corona gäbe es nicht. Da wurden Gartenpartys gefeiert, ohne Schutz getankt (zumindest an einer Dorftankstelle), usw usf. Und das war die ganze Zeit so.
Kontrolliert wird nicht. Die Zahlen Infizierter war nie sonderlich hoch.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 11:03
Zitat von juanitajuanita schrieb:Stimmt.
Und der Anstieg begann bereits vor den Maßnahmen (=ungebremster Verlauf) zu sinken
Jetzt ungeachtet der Begriffsklauberei stimmt das auch so nicht. Der Shutdown kam am 23. März, Großveranstaltungen wie Fussballspiele wurden am 09.03. bereits abgesagt, am 16.03. gab es zahlreiche Schulschliessungen bundesweit und die Leute haben das social distancing auch vor dem 23.03. freiwillig angefangen, schon aus Verunsicherung und den dramatischen Bildern aus Italien. Der sinkende R-Wert war darauf zurück zu führen, nicht auf eine abflauende Dynamik des Virus bzw. der Ausbreitung.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 11:11
Zitat von BarryLyndonBarryLyndon schrieb:Der Shutdown kam am 23. März, Großveranstaltungen wie Fussballspiele wurden am 09.03. bereits abgesagt, am 16.03. gab es zahlreiche Schulschliessungen bundesweit und die Leute haben das social distancing auch vor dem 23.03. freiwillig angefangen, schon aus Verunsicherung und den dramatischen Bildern aus Italien. Der sinkende R-Wert war darauf zurück zu führen, nicht auf eine abflauende Dynamik des Virus bzw. der Ausbreitung.
Diese Einschätzung deckt sich auch mit meiner Einschätzung und der von Prof. Drosten:
Ich glaube, dass wir in Deutschland ganz viel gewonnen haben dadurch, dass wir so früh die Diagnostik hatten. Dass wir anders als andere Länder nicht die ersten Todesfälle als Indikator hatten, sondern die ersten nachgewiesenen Diagnosen. Die Erkenntnis, das Virus ist in unserem Land jetzt angekommen. Jetzt machen wir Maßnahmen und alle haben so gut mitgespielt und auch an diese wissenschaftliche Evidenz geglaubt, sodass wir in Deutschland in einer guten Situation sind, so wenig Tote zu haben. Und jetzt - wie ich finde - fast schon luxuriöse Überlegungen anstellen können, wollen wir nicht Intensivbetten wieder stückchenweise freigeben für andere Erkrankungen? Andere Länder haben da ganz andere Sorgen.

Und ich finde es so schlimm und schade, dass das nicht verstanden wird, dass wir etwas verhindert haben, was uns garantiert sonst genauso heimgesucht hätte wie andere Länder auch. Wir sind in Deutschland zwar in der Sprache ein bisschen in einer Blase, viele lesen keine englischsprachigen Nachrichten und kriegen das nicht so mit. Aber wir sind in der Realität nicht vom Rest der Welt abgeschirmt.

Jeremy Farrar, einer der am besten informierten Infektionswissenschaftler der Welt, der Leiter des Wellcome Trust, der früher selber Professor für Infektionsmedizin war, der hat in der "Zeit" heute ein schönes deutschsprachiges Interview gegeben. Der sagt beispielsweise, es ist langsam klar, was die Länder machen müssen, sie müssen die R-Rate, die Übertragungsrate, nicht nur auf eins, sondern deutlich unter eins senken. Und ansonsten von Südkorea und Deutschland lernen. Das sagt er als Botschaft an die deutsche Bevölkerung. Das sagt er aber auch in der gesamten englischsprachigen Welt, international in den USA und England, das ist eine wachsende Auffassung. Man schaut dort mit sehr hoher Wertschätzung und großem Lernbedürfnis nach Deutschland und man fragt sich: Wie haben die Deutschen das geschafft?

Das sind zwei Komponenten. Die frühe breite Verfügbarkeit von Diagnostik und der Glaube an die Wissenschaft, sowohl in der Politik wie auch in der Bevölkerung. Und ich sehe es nicht ein, dass wir das über Bord schmeißen. Das ist der Grund, warum ich weitermache.
https://www.ndr.de/nachrichten/info/36-Die-Rolle-von-Kindern-ist-nicht-geklaert,podcastcoronavirus200.html

Ich finde es echt erstaunlich, dass viele nicht in der Lage sind, da irgendwie Zusammenhänge zu erkennen. Als hier (Heinsberg) die ersten Fälle aufgeschlagen sind, waren die Straßen hier in meiner Umgebung leergefegt. Ohne Ausgangsbeschränkungen, Verordnungen oder sonstige offiziellen Maßnahmen. Nur die Schulen und öffentliche Einrichtungen wurden geschlossen. Und das wird hier bis heute ohne Murren weiter so durchgezogen.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 11:23
Zitat von FennekFennek schrieb:Als hier (Heinsberg) die ersten Fälle aufgeschlagen sind, waren die Straßen hier in meiner Umgebung leergefegt.
Aber vorher wurde noch ausgiebig Karneval gefeiert, egal ob Corona schon in Europa war oder nicht.

Es gibt doch auch verschiedene Stämme von Corona oder etwa nicht? Vlt hatten die Italiener einfach eine schlechtere Ausgangssituation wie wir?
Hatten sie noch den L-Typ während sich bei uns der S-Typ durchgesetzt hat und nun gibt es vlt einen ganz neuen Typen der keine schweren Symptome mehr auslöst?

Der L-Typ hat einen Anteil von 70 %. Er wurde vor allem zu Beginn der Mutation in Wu­han beobachtet. Dort verliefen die Erkrankungen häufiger tödlich. Lu vermutet deshalb, dass der L-Typ eine höhere „Aggressivität“ hat. Inzwischen soll sich der S-Typ durchge­setzt haben.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/110919/SARS-CoV-2-Gibt-es-2-unterschiedliche-Virusstaemme

Oder schreibt das Ärzteblatt hier wieder unwissenschaftlichen Scheiß?
Zitat von V8TurboV8Turbo schrieb:Was soll ich sagen, dort hat man den Anschein, Corona gäbe es nicht. Da wurden Gartenpartys gefeiert, ohne Schutz getankt (zumindest an einer Dorftankstelle), usw usf. Und das war die ganze Zeit so. Kontrolliert wird nicht. Die Zahlen Infizierter war nie sonderlich hoch.
Wenn man das liest muss es ja irgendeinen Unterschied geben, sonst hätten wir mehrere Hot-Spots und italienische Verhältnisse gehabt.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 11:37
@Freki2.0
Nein, es muss keine Unterschiede gegeben haben. Es gibt sooo viele Faktoren, die das in Deutschland anders verlaufen lassen können. Ich weiß gar nicht wie man auf so ein wissenschaftlich schmales Brett kommt und irgendwas von "muss ja so sein" verzapft. Und da wunderst du dich noch, dass dir die Leute hier blöd kommen, wenn du am laufenden Band sowas ablässt :palm:
Zitat von Freki2.0Freki2.0 schrieb:Der L-Typ hat einen Anteil von 70 %. Er wurde vor allem zu Beginn der Mutation in Wu­han beobachtet. Dort verliefen die Erkrankungen häufiger tödlich. Lu vermutet deshalb, dass der L-Typ eine höhere „Aggressivität“ hat. Inzwischen soll sich der S-Typ durchge­setzt haben.
Das ist so auch stark vereinfacht dargestellt.
Korinna Hennig
Es kursieren Meldungen über eine chinesische Studie, der zufolge jetzt bereits zwei Varianten des SARS Coronavirus 2 dominieren – eine aggressivere und eine weniger aggressive. Was bedeutet das für uns?

Christian Drosten
Ja, man muss sich diese Studie natürlich erstmal anschauen, wenn man sich darüber eine Meinung bilden will. Und man sieht: Die Virus-Populationen, die in Wuhan zunächst einmal wie ein wilder Haufen aussahen, das hat sich jetzt strukturiert. Mit der Zeit — weil wir
jetzt mehr Sequenzen haben — lässt sich das gesamte Konvolut dieser Viren in zwei große Untereinheiten ordnen. Die chinesischen Wissenschaftler, die das veröffentlicht haben, haben das nicht als erste gesehen. Das ist schon lange bekannt, dass es diese zwei Untereinheiten gibt. Die haben sich jetzt aber einen Namen dafür ausgedacht und die eine Untereinheit „S-Variante“ und die andere „L-Variante“ oder „L-Typen“ genannt. Und die sagen letztendlich, dass der S-Typ ein älterer und der L-Typ der neuere und aggressiverer Virustyp ist.

Korinna Hennig
Was heißt aggressiver in dem Zusammenhang – infektiöser? Oder krank machender, sozusagen?

Christian Drosten
Ja, das gehört zu den vielen Dingen, die in dieser Studie durcheinander geworfen werden. Also, zunächst mal: Es ist ganz schwierig, wenn nicht gar unmöglich, allein anhand von Sequenzen zu sagen, ob ein Virus gefährlich oder nicht gefährlich ist, ob es mehr oder weniger repliziert oder ob es mehr oder weniger Menschen krank macht. Das können wir nicht an den Genomen ablesen – von ganz, ganz seltenen Ausnahmen abgesehen. Und das ist hier nicht der Fall. Also wir können so etwas hier überhaupt nicht aus dem Erbgut ablesen.
Viren mutieren anders

Und dann ist es in dieser Studie auch so, dass viele Missverständnisse aufgetreten sind. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Autoren, die diese Studie gemacht haben, wirklich Erfahrung mit Virus-Evolution haben. Ich lese aus dem Text immer raus – auch an der Sprache, an den Wörtern, die da benutzt werden – dass das eigentlich ein Hintergrundwissen ist, das aus der Populationsgenetik, aus der Tiergenetik kommt. Und da werden bestimmte Dinge interpretiert, die man in Viren häufig sieht, die in Tieren aber auf eine sehr lange Evolutionsskala betrachtet nicht so häufig vorkämen. Die wären bei Tieren bemerkenswert. Bei Viren sind die selbstverständlich und bedeutungslos, aber die werden dann so interpretiert, als wären diese Viren, die man hier beobachtet, so etwas wie Tier-Unterarten.

Und da sieht man also, da kommen mehrere Mutationen vor – und die kommen auch immer gleichzeitig vor. Diese Gleichzeitigkeit, die muss doch wohl was bedeuten. Das ist Unsinn. Diese Gleichzeitigkeit bedeutet gar nichts. Das ist einfach die Diversifikation einer frühen Virus-Diversität. Und hier wird also unter der Erwartung gearbeitet, dass doch gleichzeitig vorkommende Mutationen (und das ist in der Tier-Evolution in populationsgenetischen Studien so) miteinander kooperieren müssen und einen bestimmten Phänotypen ausmachen, also zum Beispiel die Erscheinungsform eines Tiers prägen. Denn sonst würde die Rekombination, also die Sexualität in der Tier-Evolution, solche Spuren von Gleichzeitigkeit verwischen.

Wir sprechen von „Linkage Desequilibrium“, aber das würden wir in dieser Situation bei Viren überhaupt nicht erwarten. Also was man hier sieht, ist eine triviale Selbstverständlichkeit, die dann interpretiert wird.

Und die Interpretation ist dann noch ein größeres Problem. Hier wird geschaut, wann welches Virus vorkommt und was man sieht. In der frühen Phase der Epidemie in Wuhan ist vor allem der S-Typ vorgekommen ist und dann in der späteren Phase mehr der L-Typ, und der ältere S-Typ hat sich dann auch international weiterverbreitet. Und daraus wird dann jetzt etwas gemacht. Und zwar da wird gesagt: Na ja, man sieht ja, im Laufe der Zeit sind in Wuhan immer mehr Menschen gestorben, und auch außerhalb von Wuhan sind hohe Fallsterblichkeiten. Also muss wohl der L-Typ der gefährlichere sein, der mehr Menschen auch schwer krank macht, sodass auch mehr Menschen sterben.

Das ist aber alles gar nicht kontrolliert. Da ist gar kein Korrekturfaktor eingebaut worden für die Tatsache, dass sich die Epidemie an sich parallel entwickelt hat und dass sich Meldezahlen komplett anders darstellen, dass das Meldewesen sich anders entwickelt hat und dass dann in Wuhan der Krankenhausbereich überlastet wurde. Und ich würde, falls wir Zeit haben, da vielleicht auch später noch mal ein bisschen drüber reden, was mit dem Krankenhausbereich vielleicht auch in Deutschland passieren könnte. Aber das jetzt nur mal so als Nebenbemerkung.

Jedenfalls sind alle diese Einflüsse einfach so hingenommen und mit den Viren gleichgesetzt worden. Und dann wurde eine vorsichtige Schlussfolgerung gemacht – in einem wissenschaftlichen Sprachton – in der gesagt wird, es könnte sein, dass die L-Variante mit schwereren Verläufen assoziiert ist. Und dann wurde daraus in einer Pressemitteilung: „Die L-Variante ist tödlicher, und die ist jetzt aufgekommen.“ Und dann wird in diesem wissenschaftlichen Artikel auch noch herum spekuliert, dass die L-Variante provoziert worden sei durch Selektionsdruck, der durch die Isolationsmaßnahmen in Wuhan ausgelöst worden sei – und spätestens zu diesem Zeitpunkt wird diese Diskussion hier zu einer Freakshow. Das ist also fast schon unterhaltsam, was hier passiert. Und das könnte man jetzt subsumieren unter „gefährliches Halbwissen“ auf Seiten der wenigen, die das hier wissenschaftlich interpretiert haben.

Und was dann häufig passiert in der Wissenschaftskommunikation und auch gerade in sozialen Medien, wo das mal wieder aufgebauscht wurde: Personen, die noch weniger haben als Halbwissen, vielleicht so ein Zehn-Prozent-Wissen, gehen dann hausieren und machen daraus dann noch mehr Sensation. Und das ist etwas ganz Gefährliches, das wir im Moment wirklich vermeiden müssen. Ich sehe das auch bei anderen Sachen, die ich hier zum Beispiel auch im Podcast sage. Da kommen dann Leute bei Twitter, die sagen: „Ah, das haben Sie aber falsch gemacht. Sie sind doch ein Stümper.“ Und dann werden irgendwelche Zahlen, die ich irgendwo genannt habe, simpel umgerechnet mit irgendwelchen Formeln. Und daraus werden Zahlen generiert, die dann dramatisch dargestellt werden. Und das wird dann wieder getwittert. Und das ist einfach furchtbar! Man kann das auch kaum unterbinden.


Aber es ist nun mal etwas, das jetzt passiert. Und damit muss man auch leben. Aber das macht die Einordnung der Situation und die realistische Umgangsweise mit so einer Epidemie noch schwieriger für Entscheidungsträger. Es nützt ja nichts. Wenn man in sozialen Medien den Teufel an die Wand malt und dann denkt: Jetzt ist das Drama groß genug. Jetzt wird wohl die Politik einlenken und dann mal das öffentliche Leben komplett stillstehen lassen. Da ist einfach irgendwann auch eine Reiz- und Aufmerksamkeitsschwelle bei Entscheidungsträgern überschritten. Und auch bei der normalen Bevölkerung. Man kann nicht denken, dass man sich irgendwelche dramatischen Zahlen zusammenrechnet und dann folgen einem alle Leute. Das ist vollkommener Unsinn. Damit macht man sich nur selber unglaubwürdig.
https://www.ndr.de/nachrichten/info/8-Coronavirus-Update-Viren-mutieren-immer,podcastcoronavirus108.html

Auch hier arbeitet das Ärzteblatt stark vereinfachend aber lässt essentielle Aussagen der Studie aus wodurch was ganz anderes ankommt, als die Studie eigentlich aussagt.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 11:38
@juanita

Okay, also Deine einziger Beleg (denn Laschet behauptet ja nichts in dieser Richtung) ist also ein britischer Arzt und Wissenschaftler, der auf Twitter einen Zweizeiler gepostet hat.
Coronavirus could “burn out naturally before any vaccine is developed”, according to a former World Health Organisation chief.

“We are seeing a roughly similar pattern everywhere – I suspect we have more immunity than estimated,” Professor Karol Sikora, who previously directed the WHO’s cancer programme, said on Saturday.

“We need to keep slowing the virus, but it could be petering out by itself. It is my opinion that this is a feasible scenario.”
https://www.independent.co.uk/news/health/coronavirus-vaccine-immunity-uk-who-karol-sikora-oxford-trials-transmission-a9518986.html

Selbst Sikora hält es aber absolut notwendig, dass die Maßnahmen beibehalten werden. Und er bezieht sich ausdrücklich auf England (bzw. das UK), wo die Seuche bekanntlich einen ganz anderen Verlauf genommen hat - es ist das am schwersten betroffene Land zumindest in Europa. Die Todesfälle dürften mittlerweile schon bei 50.000 liegen, wenn man bedenkt, dass vieles vertuscht wurde (vgl. Übersterblichkeit in Pflegeheimen).

Wenn dann noch hinzukommt, dass die Immunität deutlich größer ist als bislang angenommen (ein sehr großes Wenn, das bislang nicht belegt ist), dann könnte es in England innerhalb ca. eines Jahres zu einer Herdenimmunität kommen. Aber auch das ist bestenfalls eine Hoffnung, die auf einer Portion Wunschdenken beruht.

Für Deutschland kann man das ausschließen, denn die Infektionsrate, einschl. Dunkelziffer, liegt so bei 1.5%. Damit wird in den nächsten paar Jahren keine Herdenimmunität erreicht, es sei denn man lockert wieder alles, und es kommt ensprechend zu ähnlichen Verhältnissen wie früher in Madrid oder Bergamo.

Damit liegt die Anzahl der vermeintlichen Belege für die Behauptung weiterhin bei exakt 0.
juanita schrieb (Beitrag gelöscht):Ich versuche nachher mal die entsprechende Graphik des RKI hier einzustellen, die anderes besagt.
Ich hoffe ich bekomm das hin :)
Ich kenne die Grafik, die besagt, dass bereits die früheren Maßnahmen gewissen Erfolg hatten. Aber von einem Niveau recht vieler Ansteckungen. Es ist sehr viel schwieriger, jetzt auf dem niedrigen Niveau die Rate bei 1 zu halten.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 11:44
Zitat von FennekFennek schrieb:Nein, es muss keine Unterschiede gegeben haben. Es gibt sooo viele Faktoren, die das in Deutschland anders verlaufen lassen können.
Du widersprichst dir gerade selber...
Es hat keine Unterscheide gegeben aber es gibt zig Faktoren, klar dann muss ja alles gleich gewesen sein ;)
Zitat von FennekFennek schrieb:Und da wunderst du dich noch, dass dir die Leute hier blöd kommen, wenn du am laufenden Band sowas ablässt
Ich lass hier Garnichts ab und nur weil ich nicht hochwissenschaftlich argumentiere ist das noch lange kein Grund mir blöd zu kommen.
Die Diskussionskultur ist hier dermaßen scharf und aggressiv.

Und hier ständig meine Quellen anzuzweifeln ist auch nicht die feine Art.
Was kann ich dafür, dass Ärzteblatt am "laufenden Band" "falsche" Informationen veröffentlicht?

Vlt sollte das auf die "Unerwünscht-Liste" von Allmy, die ist ja leider schon lang genug.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 11:46
Nur mal zum Vergleich:

Bei der Hong Kong Grippe vor 50 Jahren hat man außer Schulschließungen nicht sonderlich viel gemacht..und am Ende so 40.000 - 50.000 Tote fabriziert..in Westdeutschland alleine.

Wäre das jetzt wirklich erstrebenswerter?


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 11:56
Zitat von Freki2.0Freki2.0 schrieb:Du widersprichst dir gerade selber...
Es hat keine Unterscheide gegeben aber es gibt zig Faktoren, klar dann muss ja alles gleich gewesen sein
Was ist denn der Widerspruch darin, dass ich sage, es muss nicht unbedingt ein Unterschied im Virus sein, so wie von dir im vorigen Beitrag propagiert:
Zitat von Freki2.0Freki2.0 schrieb:Hatten sie noch den L-Typ während sich bei uns der S-Typ durchgesetzt hat und nun gibt es vlt einen ganz neuen Typen der keine schweren Symptome mehr auslöst?

Der L-Typ hat einen Anteil von 70 %. Er wurde vor allem zu Beginn der Mutation in Wu­han beobachtet. Dort verliefen die Erkrankungen häufiger tödlich. Lu vermutet deshalb, dass der L-Typ eine höhere „Aggressivität“ hat. Inzwischen soll sich der S-Typ durchge­setzt haben.
sondern der Unterschied kann auch auf Faktoren wie früherer und bessere Diagnostik (Italien fing erst an zu handeln, als es die ersten Toten gab, hier haben wir schon gehandelt, als es nur Infektionen gab; Italien hatte anfangs massive Probleme mit Tests), selbstständig eingeleitete Maßnahmen, strukturelle / demograhische Unterschiede, etc. (realistisch eine Kombination aus vielen Dingen) zurückzuführen sein?
Zitat von Freki2.0Freki2.0 schrieb:Und hier ständig meine Quellen anzuzweifeln ist auch nicht die feine Art.
Was kann ich dafür, dass Ärzteblatt am "laufenden Band" "falsche" Informationen veröffentlicht?
Wie wär es, wenn du dich mal langsam mit den Basics befasst und dich in die Materie einliest, anstatt die Schuld immer bei anderen zu suchen? Aber es ist einfacher immer "die bösen User, die bösen Quellen" zu rufen, anstatt einfach mal an der eigenen Medienkompetenz zu arbeiten und sich vernünftig in ein Thema einzulesen. Allein schon das Beispiel mit der Basisreproduktionszahl hätte dich zumindest aufmerksam machen müssen, dass sie es beim Ärzteblatt nicht so genau nehmen.

Aber manchmal hilft es auch schon, den Artikel ganz zu lesen und sich nicht einfach nur rauszupicken, was zur eigenen Aussage passt und den Rest fallen zu lassen:
Die Studie hat einigen Wirbel ausgelöst. Nachdem das Science Media Center London das Thema aufgegriffen hatte, berichtete der New Scientist differenziert darüber. In den briti­schen Medien wurde die Botschaft aber so verstanden, als herrsche bereits Einigkeit da­rüber, dass sich 2 Stämme unabhängig voneinander ausbreiten. In der Wahrnehmung der Öffentlichkeit hatte sich die Gefahr damit praktisch verdoppelt.

Virusforscher zeigten sich verärgert. Oscar MacLean vom MRC-Centre for Virus Research der Universität Glasgow legte auf virological.org dar, warum aus seiner Sicht weder von 2 Virusstämmen ausgegangen werden kann, noch könne von den Unterschieden auf eine evo­lutionäre Entwicklung des Virus geschlossen werden. Lu hat seine Position auf virological.org verteidigt.

Derzeit ist es eine akademische Diskussion ohne Auswirkungen auf die derzeitige Epide­mie. Die Unterschiede in der Case-Fatality-Rate zwischen den einzelnen Ländern lassen sich plausibel durch die erhöhte Aufmerksamkeit erklären. In den USA oder in Italien, wo die Case-Fatality-Rate bei 5 % liegt, bleiben nach dieser Vermutung mehr Fälle unent­deckt als in Ländern wie Deutschland, wo bisher kaum Patienten an den Folgen der In­fek­tion gestorben sind.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/110919/SARS-CoV-2-Gibt-es-2-unterschiedliche-Virusstaemme


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 12:04
Zitat von FennekFennek schrieb:Allein schon das Beispiel mit der Basisreproduktionszahl hätte dich zumindest aufmerksam machen müssen, dass sie es beim Ärzteblatt nicht so genau nehmen.
Dann pack es auf die rote Liste, ich bin raus, eh alles falsch was man hier schreibt, auch wenn man es belegt.

Und ich weiß nicht was fehlende Medienkompetenz damit zu tun hat, dass ich Artikel lese und dessen Inhalt für richtig erachte.
Woher soll ich als Laie wissen ob die nun Recht haben oder nicht?


Hier wird diktiert welche Quelle richtig ist und welche falsch ist und dann wird damit auch noch beleidigen oder verleumden gerechtfertigt.

Danke für nichts.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

18.05.2020 um 12:10
@Freki2.0

Es geht nicht nur um "belegen", sondern auch darum, die Belege richtig einordnen zu können. Wenn also ein Arzt auf Twitter schreibt, die Seuche könnte irgendwann weggehen, weil eine Herdenimmunität erreicht ist, ist das das genaue Gegenteil von der Behauptung, dass die Seuche auch ohne Herdenimmunität weggehenen könnte. Das ist dann auch keine subjektive Auslegung mehr.

Es ist aber nunmal nicht verantwortbar, dass im Internet die Meinung propagiert wird, die Seuche könnte auch ohne Herdenimmunität (oder eher unwahrscheinlichen Zusatzannahmen, wie spätere Mutation in eine bestimmte Richtung) verschwinden und dass es dafür sogar (wissenschaftliche) Belege gibt, wenn es diese in Wirklichkeit nicht gibt. Und dass es sie nicht gibt, ist eine Tatsache.


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