Coronavirus (Sars-CoV-2)
08.05.2020 um 11:17Wie ist das eigentlich mit dem Virus. Ist man da sicher immun und wie lange? Wie sieht es mit Folgeschäden aus? Ich frage für ein Volk welches das vielleicht interessieren könnte bevor mans durchseucht.
Guschti schrieb:Ist man da sicher immun und wie lange?Es gibt bisher keinen gesicherten Nachweis der Immunität, aber anhand von Erfahrungen mit artverwandten Coronaviren geht man davon aus, dass eine Immunität entwickelt wird und dass diese irgendwo zwischen 1 und 6 Jahren anhalten wird.
Ich gehe weiter vollkommen davon aus, dass es eine Immunität gibt, die mag nach zwei Jahren oder vielleicht noch etwas länger nachlassen. Wir sehen sogar bei ersten Patienten, die wir nachverfolgen, dass die Antikörper selbst schon nach zwei Monaten absinken bei einigen Einzelpatienten. Aber Antikörper sind nur ein Korrelat, also nur ein Hinweis auf die Immunität. Es ist nicht so, dass die Antikörper alleine die Immunität machen und bewerkstelligen. Die sind nur ein Anzeiger von einer überstandenen Infektion. So würde ich im Moment auch eher die Situation betrachten.https://www.ndr.de/nachrichten/info/36-Die-Rolle-von-Kindern-ist-nicht-geklaert,podcastcoronavirus200.html#Forschungslager
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Dann würde ich weiterhin argumentieren, eine überstandene Infektion verleiht einen Schutz. Das muss nicht eine sterile Immunität sein. Das muss also nicht eine Situation sein, in der ich mich überhaupt nicht mehr mit dem Virus infizieren kann. So wird das am Anfang sein, nach der Infektion direkt kann ich mich nicht noch mal infizieren. Aber nach einer Zeit, anderthalb zwei, drei Jahre kann ich mich wieder infizieren mit dem gleichen Virus.
Wir wissen das von den Erkältungs-Coronaviren, da ist das so. Darum glaube ich nicht, dass es bei diesem Virus anders ist. Ich kann mich aber nicht mehr so schwer infizieren, das ist auch wichtig. Das Virus, das vorher ein gefährliches Virus war, das ist für mich nicht mehr so gefährlich. Ich kriege jetzt eine noch harmlosere Erkältungskrankheit, die auf den oberen Respirationstrakt vielleicht beschränkt bleibt und die Lunge nicht mehr betreffen wird. Und ich werde auch nicht mehr so viel Virus ausscheiden. Das Virus wird in meinem Körper auch nicht mehr so ungebremst replizieren, dass ich extrem infektiös bin.
Guschti schrieb:Wie sieht es mit Folgeschäden aus?Wie schwer und zahlreich die Folgeschäden sind, bleibt noch abzuwarten. Jedoch gibt es bereits einige Anzeichen, dass zumindest bei schweren Verläufen die Gefahr eine Lungenfibrose droht:
Noch ist es zu früh, um wirklich Klarheit über Langzeitschäden zu haben. Aber chinesische Mediziner berichten von Patienten, die nach einem schweren Krankheitsverlauf an Lungenfibrose leiden. Das ist ein Sammelbegriff für verschiedene, immer noch nicht richtig verstandene chronische Entzündungen des Lungengewebes.https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/langzeitschaeden-von-covid-19-was-wir-wissen-und-was-nicht/#gef%C3%A4hrlichkeit5 (Archiv-Version vom 07.05.2020)
Lungenfibrose wird unter anderem durch Lungenschädigungen durch Rauchen, Asbest und virale Infektionen begünstigt. Dabei vernarbt das Bindegewebe zwischen den Lungenbläschen und den sie umgebenden Blutgefäßen. Der Sauerstoff gelangt deshalb nicht mehr so leicht ins Blut. Außerdem wird die Lunge steifer, sie kann sich beim Atmen nicht mehr so gut dehnen.
Wer die Spätfolgen entwickelt, ist bislang unklar
In schweren Fällen leiden die Patienten an Atemnot und können an einer Lungenfibrose sterben. Die Krankheit ist nicht heilbar, aber man kann zumindest das fortschreitende Vernarben der Lunge verzögern und manchmal sogar ganz stoppen.
Warum genau manche COVID-19-Patienten mit dieser Spätfolge kämpfen müssen, ist noch unklar. Bei der SARS–Epidemie aus dem Winter 2002/2003, die von einem verwandten Coronavirus ausgelöst wurde, waren rund 20 Prozent der genesenen Patienten davon betroffen. Damals stellte man die Vermutung auf, dass der vom Virus genutzte ACE2-Rezeptor eine Rolle dabei spielen könnte, den Entzündungsprozess der Lungenfibrose in Gang zu setzen.
Tussinelda schrieb:Meine Beobachtung:@Tussinelda
mit jeder Lockerung werden die Menschen generell unvorsichtiger. Wie oben schon beschrieben, es wird kein Abstand gehalten, alles ist wieder unterwegs, bei uns ist jeden Morgen eine Schlange vorm Laden, Kunden kommen immer noch auch ohne Maske, das Gleiche in der UBahn.
Es herrscht ein Virus-Verdruss. Also viele denken einfach, ich habe es bis jetzt nicht, ich bekomme es auch nicht....und was ich auch feststelle, der Wille andere zu schützen nimmt stetig ab.
Man geht schlicht von sich aus, wenn man für sich befindet immun zu sein oder sonst irgendein Schwachsinn, dann verhält man sich entsprechend.
ich hoffe, dass dies weder zu einer erneuten Welle noch überhaupt zu mehr Infizierungen führt. Es wäre ja schön, wenn die Recht hätten, die meinen, der Virus würde einfach weggehen, wenn man ihn nur ignoriert.
FF schrieb:Verwirrend... entweder ist die Reproduktionsrate in Schweder am sinken, wie @Kreuzbergerin schrieb, oder es ist dort bald eine Herdenimmunität erreicht, wie @BarryLyndon meint. Beides geht nicht gleichzeitig.Die WHO-Zahlen zeigen aber eine konstante Ansteckungsrate täglicher Fälle, also eine Reproduktionsrate um 1. ( Den Link muss ich auf dem anderen Gerät raussuchen, das hier will die Seite gerade nicht laden)Mich verwirrt das auch....
Das RKI berechnet R folgendermaßen: Vereinfachend gesagt, nehmen die Wissenschaftler an, dass eine Ansteckung im Schnitt nach vier Tagen erfolgt. Auf dieser Basis werden die gemeldeten Neuinfektionen eines Tages mit den Neuinfektionen vor vier Tagen abgeglichen.Wegen der langen Inkubationszeit, gehen aber die Zählungen der Neuinfektionen bis zu 14 Tage in die Vergangenheit zurück.
Daraus lassen sich dann Trends abzeichnen.
Um Schwankungen von einzelnen Tagen oder vom Wochenende auszugleichen, wird in der Regel der Mittelwert von mehreren vergangenen Tagen berechnet.
schelm1 schrieb:Wenn ich unterwegs Bekannte treffe, frage ich gerne, wie die das mit ihren MNS so handhaben.Nee, so wird das nix ... Mein Mann ist da auch anders drauf als ich, hängt die MNS an die Garderobe fürs nächste Mal.
Einer sagte mir; Die hab ich schon drei Wochen und trag die immer, wenn ich wo rein gehe.
Also vielfach werden die wohl gar nicht oder selten gewechselt geschweige denn entsorgt.
Ein anderer sagte mir, die häng ich ne Woche zum lüften draußen auf und nutz die dann wieder ne Woche.
Immerhin besaß der zwei von den MNS.
Hab mir nur gedacht: So wird das nix, auf die Tour kann ich mir den Schutz mit MNS auch sparen
hyetometer schrieb:Ich bin jetzt nicht panisch deswegen, aber ich denke, entweder oder. Aber nicht so ein undurchdachtes Durcheinander."Disziplin" ist ja seit Jahren ein Schimpfwort und voll nazi, wo soll sie jetzt über Nacht herkommen?
fireflash schrieb:Wie passen die Empfehlungen und bitten von "Wir bleiben Zuhause" damit zusammen das jetzt alles geöffnet wird? Sogar Freizeitparks werden geöffnet. Aber "Wir bleiben Zuhause".....In einem Monat (spätestens) hätte sich das doch sowieso erledigt. Wenn man richtig Sommertemperaturen sind kannst du doch in Familien mit Kindern irgendwo zwischen 4 und 24 das Zuhausebleiben sowieso vergessen. Das gibt ja schon unter Normalbedingungen fast Mord und Totschlag. Affenhitze in der Großstadt und den ganzen Tag in der Bude aufeinanderhocken ist auf Dauer nicht auszuhalten.
bgeoweh schrieb:In einem Monat (spätestens) hätte sich das doch sowieso erledigt. Wenn man richtig Sommertemperaturen sind kannst du doch in Familien mit Kindern irgendwo zwischen 4 und 24 das Zuhausebleiben sowieso vergessen. Das gibt ja schon unter Normalbedingungen fast Mord und Totschlag. Affenhitze in der Großstadt und den ganzen Tag in der Bude aufeinanderhocken ist auf Dauer nicht auszuhalten.Da hast du absolut recht und genau deswegen verstehe ich jetzt die ganzen Öffnungen nicht. Man hätte ruhig noch ein paar Wochen abwarten können um dann sicher in den Juni und in den Sommer starten zu können. Wenn wir jetzt im Juni wegen den Mai Öffnungen einen neuen Lockdown bekommen wäre das katastrophal.
fireflash schrieb:Da hast du absolut recht und genau deswegen verstehe ich jetzt die ganzen Öffnungen nicht. Man hätte ruhig noch ein paar Wochen abwarten können um dann sicher in den Juni und in den Sommer starten zu können. Wenn wir jetzt im Juni wegen den Mai Öffnungen einen neuen Lockdown bekommen wäre das katastrophal.Hätte man warten können? Sicherlich. Es gibt aber Parameter und Punkte, die genau analysiert werden und dann entscheidet man, was gemacht wird. Und im Moment ist es so, dass man eben wieder öffnen kann. Es ist ja auch erst einmal schrittweise.
Überträgt man die in der britischen Studie veröffentlichten Annahmen für die Auswirkung von Vorerkrankungen auf Deutschland, so ergibt sich hierzulande durch den Tod an Covid-19 immer noch ein Verlust von 9,9 Jahren Lebenszeit für Männer und 8,5 Jahren für Frauen. Auch viele Corona-Patienten, die Vorerkrankungen hatten, sind also demnach deutlich früher gestorben, als statistisch zu erwarten gewesen wäre.https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/corona-lebenserwartung-101.html
Fennek schrieb:Für alle, die sagen, Covid-19 betrifft nur Leute die eh bald gestorben wären:Meine Bekannten und Freunden haben den Ernst der Lage immer noch nicht begriffen und bezeichnen mich als Verschwörungs Theoretiker weil ich sage dass das Virus auch schon jüngeren Menschen ohne Vorerkrankungen das Leben genommen hat und es nicht nur für ältere Menschen eine Bedrohung darstellt. Einfach nur blind die Leute.
fireflash schrieb:Da hast du absolut recht und genau deswegen verstehe ich jetzt die ganzen Öffnungen nicht. Man hätte ruhig noch ein paar Wochen abwarten können um dann sicher in den Juni und in den Sommer starten zu können. Wenn wir jetzt im Juni wegen den Mai Öffnungen einen neuen Lockdown bekommen wäre das katastrophal.Ich vermute, dass Politiker/Wissenschaftler gesehen haben, dass sich trotz der ganzen Maßnahmen (Schulschließungen, Reisebeschränkungen, Homeoffice, Kontaktverbot..) die Infektionszahlen nicht mehr weiter reduzieren lassen. Möglicherweise, weil sich eben doch eine gewisse Anzahl an Menschen an Kontaktbeschränkungen nicht unbedingt halten. Wahrscheinlich hätte eine Verlängerung der Maßnahmen in Deutschland einfach keinen Sinn mehr gemacht.
Aufgrund des Coronavirus ist es in Deutschland seit Ende März zu einem deutlichen Anstieg der Sterbefallzahlen gekommen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Vergleich zu den Vorjahren sind in den vergangenen Wochen deutlich mehr Menschen gestorben. Besonders signifikant zeigten sich Anzeichen für eine Übersterblichkeit in Zusammenhang mit Covid-19 in der zweiten Aprilwoche.LINK
Laut der Sonderauswertung des Statistikamts starben in der 15. Kalenderwoche 2020 mindestens 19.892 Menschen – 2000 Personen mehr als im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre
Karotte3 schrieb:Ich vermute, dass Politiker/Wissenschaftler gesehen haben, dass sich trotz der ganzen Maßnahmen (Schulschließungen, Reisebeschränkungen, Homeoffice, Kontaktverbot..) die Infektionszahlen nicht mehr weiter reduzieren lassen.Sie haben sich überhaupt nur deswegen reduziert.