Coronavirus (Sars-CoV-2)
29.04.2020 um 13:52Kreuzbergerin schrieb:Wo bekommt man einen solchen Metallbügel her?Man könnte Baumarkt einen Draht kaufen. Wahrscheinlich funktionieren auch diese Drahtverschlüsse für Tüten.
koef3 schrieb:Dass es Selbstmorde als Folge aufgrund der momentanen Situation geben wird (allein schon der Existenzängste wegen), davon kann aber trotzdem mit absoluter Sicherheit ausgegangen werden, auch ohne höchstwissenschaftliche Quelle.Aber man muss dazu doch wenigstens eine irgendwie qualifizierte Prognose aufstellen, bevor man das als "Problem, das unter den Teppich gekehrt wird" bezeichnen kann.
koef3 schrieb:Selbst wenn es nur 50 Suizide sind (fiktive Zahl), sind es 50 zu viel, genauso wie es momentan einige Tausend Tote von mit SARS-CoV-2 infizierten Personen zu viel sind. Wenn schon um jedes Leben von diesen Personen gekämpft wird, sollte das genauso der Fall bei psychisch belasteteten Personen der Fall sein.Aber dann muss man das eben auch quantifiziert gegenüber stellen.
Wenn ein Gurt oder Airbag im Auto 5000 Leben rettet (auch alles fiktiv) und durch Fehlfunktionen oder Behinderung bei einer Rettung 50 Leben kostet - dann "verschweigt" man dieses Risiko doch auch nicht, nur weil man es nicht gleichwertig benennt.
Natürlich sterben auch Menschen, weil sie jetzt einsamer sind. Oder weil ihr Lebenstraum platzt. Oder weil Hilfsmaßnahmen woanders hin kommen. Das ist alles keine Frage und das wird auch nicht "verheimlicht".
Auch ist es nahe liegend, dass Klinikpersonal eher suizidale Gedanken entwickelt und umsetzt, wenn die Menschen massenhaft sterben und sie entscheiden müssen, wer beatmet wird und wer nicht.
Das ist ebenfalls Teil der Abwägung.
koef3 schrieb:Allerdings fürchte ich, dass es noch nicht an der Zeit ist, auch über solche unschönen Folgen nachzudenken.Selbstverständlich ist das die Zeit dafür.
koef3 schrieb:Noch scheint es einen Wunsch nach mehr Einschränkungen, mehr Panik, mehr Virologen-Debatten und mehr Hiobsbotschaften aus der Wirtschaft zu geben, wenn ich mir die Medien mal so anschaue.Einschränkungen bedeuten wirtschaftliche Probleme (da stellt sich die Frage, wie nachhaltig diese sind und was abgefedert werden kann) und sie bedeuten weniger Tote und ggf. schwer Erkrankte, letztere verursachen ebenfalls wirtschaftliche Schäden.
Natürlich muss man all das abwägen. Das Problem ist halt, dass alles enorm vage ist. Wir können weder sagen, es wird 500.000 Tote und eine Million chronisch Kranker geben, wenn wir wieder zum "Normalzustand" zurück kehren. Noch es wird nachhaltig 5 Billionen EUR kosten, wirtschaftliche Einschränkungen zu haben.
Wir gehen momentan einen Mittelweg. Vielleicht ist diese Prognose gut, vielleicht nicht. In meinen Augen ist es das beste, was man momentan machen kann.