Coronavirus (Sars-CoV-2)

Optimist schrieb:Da fragt es sich doch wirklich, weshalb diesem Vorbild nicht gefolgt wird?
Ist es unsere Bürokratie, die das verhindert?

Das Problem ist wenn das Medikament hinterher zu unschönen Komplikationen führt die bisher unbekannt sind.
Niemand will der sein der es verantwortet.
Und das ist prinzipiell auch gut so.

Hallo, dass der Virus schon viel früher unterwegs war als bekannt, könnte durchaus sein. Ich arbeite in einer Einrichtung für Kinder - vor zwei Monaten erkrankte ein Junge an einer schweren Erkältung und steckte sowohl mich als auch eine Mitarbeiterin nach ca. 1 Woche an. Eine weitere war danach dran. Die anderen 6 Kinder blieben alle verschont bzw. kaum Symptome. Diese Erkältung war völlig anders als gewohnt - ich beschränkte mich auf Aspirin und heiße Zitrone, Tees, Hustensäfte usw - und hielt bis vor 3 Wochen an. Das schlimmste war wirklich eine permanente Erschöpfung neben etwas Schnupfen und viel Husterei, auffallend war, dass ungeheure Zahnschmerzen dazu kamen - mal rechts, mal links ohne Zahnschädigungen.
Da wir alle keine Kontakte zu bekannten Infizierten aus entsprechenden Regionen hatten, gab es auch keine Tests.

Falls es das war, müssten wir ja nun immun sein. Allerdings ist das ja mit der Immunität auch noch nicht wirklich gesichert. Momentan läuft der Betrieb auf Notbesetzung (2 Leute bleiben 14 Tage komplett in der Einrichtung, danach wohl Wechsel) und alle anderen sind daheim (Urlaub also ade, der wird angerechnet). Für mich persönlich ist ein 14-Tage-24 Stunden-Einsatz nicht zu stemmen, da ich zuhause Tiere zu versorgen habe. Der Chef hat klar gemacht, dass er mangelnden Einsatz nicht tolerieren wird, die eigenen Befindlichkeiten haben absolut zurück zu stehen. Wenn nicht, bewertet er es als Vertrauensbruch. Heißt also: friss oder stirb. Vorsichtshalber suche ich jetzt schon nach einem anderen Job.

Corona sorgt wirklich für ungeahnte Situationen!

LG

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-03/covid-19-coronavirus-pandemie-liveblog

Der britische Premierminister Boris Johnson ist positiv auf das Virus getestet worden

Mal sehen, ob sich jetzt seine Politik ändert.

Anaximander schrieb:Das Erstaunliche an Südkorea ist, dass sie die Zahl der Neuinfektionen immer noch auf sehr niedrigen Niveau halten können.

Da sind wir dann wieder bei der Begrüssungskultur (als krasses Gegenbeispiel: Italien) und dass Mundschutz dort ohnehin häufig getragen wird. Außerdem wird in den asiatischen Ländern bereits viel länger gehandelt und die Asiaten jammern auch nicht gleich rum wenn mal etwas von "Oben" angeordnet wird.

@Kreuzbergerin
Er wird eine eigene Krankenstation bekommen.

Optimist schrieb:Kinder welche auch mal im Dreck spielen dürfen (natürlich hinterher normal waschen, aber nicht mit Desinfektionsmitteln) werden weniger häufig krank. Aber das ist sicherlich bekannt, muss ich hoffentlich nicht belegen, meine empirische Erfahrung? (ansonsten nehme ich es als meine Meinung zurück)

Da stimme ich dir zu, was allerdings insbesondere heutzutage immer mehr abzuflauen scheint, gibt auch empirische Studien dazu, weil sich das Leben immer mehr ins virtuelle im Gegensatz zu früher verschoben hat und Kinder auch weniger auf eigenen Beinen stehen, sondern sprichwörtlich mehr bemuttert und sogar überall hingefahren werden anstatt sie laufen zu lassen.

Ganz vereinfacht kann man wirklich sagen, dass insbesondere Kinder, die auf Bauernhöfen oder generell mit Tieren aufwachsen, oft draußen spielen, gerne auch so richtig im Dreck, eine sehr widerstandsfähige Immunität gegen alles mögliche entwickeln. Auch weniger allergieanfällig sind, im weiteren Verlauf ihres Lebens werden. Ja, und natürlich auch weniger infektanfällig sind und werden.
Dreck, hier werden oft insbesondere humusreiche Böden genannt. Ebenso haben Bakterien viel damit zu tun. Spezielle Bakterienarten, die in der Natur, in Böden und bei verschiedenen Tierarten vorhanden sind und bei uns Menschen auch für ein gesundes Mikrobiom im Körper sorgen, was maßgeblich auch zu unserem Immunsystem dazugehört bzw. Teil unseres vielschichtigen Immunsystems ist.

Optimist schrieb:Den Mundschutz den sie tragen, der soll doch lediglich verhindern, dass der Arzt nicht den Patient ansteckt. Jedoch umgedreht ist das dann trotzdem noch möglich.

Da ich chronische Migräne bzw Cluster Kopfschmerzen habe, musste ich heute zu meinem Neurologen für eine Behandlung die nicht per Telefonsupport zu lösen ist.
Meine Erfahrung vor Ort:

Aussentüre mit Keil offengehalten. Infotafel sich bitte die Hände zu desinfizieren. Gemacht und dann rein. Innen eine grosse Plexiwand, dahinter am Empfang eine Dame die einem als erstes Handschuhe und einen Mundschutz reicht. Danach warten im Wartezimmer (früher 20 Stühle heute 3)

Beim Arzt dann das gleiche Bild, er mit Handschuhen und Mundschutz (normalerweise trägt er je nach Behandlung keins von beidem)

Ich hab Ihn dann zur aktuellen Situation und seiner Lage angesprochen. Er meinte sie seien derzeit gut ausgerüstet mit allen nötigen Utensilien, hätten aber den Betrieb weitestgehend eingestellt und behandeln nur noch vor Ort wenn zwingend nötig.
Wenn möglich werden Rezepte per Telefonberatung verschrieben und vom Patienten direkt in der Apotheke abgeholt.
Ab Anfang der Woche läuft der Betrieb auf Kurzarbeit.

lysanne schrieb:Corona sorgt wirklich für ungeahnte Situationen!

Ja ..das stimmt.
Hast du denn niemand , der sich um deine Tiere in deiner Abwesenheit kümmern könnte?
Aber ..ok...wenn jdm wie du, nicht in der Lage ist einen 24Std Job 14Tage am Stück zu erbringen , sollte der Chef dafür Verständnis aufbringen. Denn im Gegensatz zur Feuerwehr , die ebenfalls 8 Tage rund um die Uhr da sein müssen und in der Wache auch übernächtigen müssen, ist ein Kitajob nicht überlebensnotwendig. Frag doch mal den Chef ob es vllt nicht 14 Tage sein müssen , sondern nur 8 oder so.

Zz-Jones schrieb:Das Mittel hat halt keine Zulassung. Ich glaube noch nicht einmal für ebola, für das es ja eigentlich entwickelt wurde. Tja, und da traut sich dann natürlich keiner ran

in Südkorea traut man sich ran. Klar, sind auch andere Strukturen, aber da sieht man mal, dass diese auch Vorteile haben können.

brieftreager schrieb:prof drosten hält das medikament ebenfalls für interessant meinte aber gestern im podcast das problem sei der wirkstoff - er ist nicht in rauen mengen verfügbar - zumindest derzeit

Und das kommt evtl. noch dazu.

Nerok schrieb:Das Problem ist wenn das Medikament hinterher zu unschönen Komplikationen führt die bisher unbekannt sind. Niemand will der sein der es verantwortet.

Die könnten es ja wenigstens an Freiwilligen testen, welche dann eben was unterschreiben müssen wegen der Risiken.

lysanne schrieb:Für mich persönlich ist ein 14-Tage-24 Stunden-Einsatz nicht zu stemmen, da ich zuhause Tiere zu versorgen habe. Der Chef hat klar gemacht, dass er mangelnden Einsatz nicht tolerieren wird, die eigenen Befindlichkeiten haben absolut zurück zu stehen. Wenn nicht, bewertet er es als Vertrauensbruch. Heißt also: friss oder stirb. Vorsichtshalber suche ich jetzt schon nach einem anderen Job.Corona sorgt wirklich für ungeahnte Situationen!

echt schlimm. Ich sag ja, die Kollateralschäden könnten demnächst erheblich sein.

Das erste mobile Zeltleichenhaus Englands hat Johnson schon mal vorsorglich in der Nachbarschaft von 10 Downing errichten lassen.



Bildquelle: https://www.thesun.co.uk/news/11202057/mobile-morgue-westminster-london-coronavirus/

Zumal wen er jetzt das Kabinett und das Parlament infiziert haben sollte.

KaMailLeon schrieb:- trotz deutlich sichtbarer Markierungen im Kassenbereich Abstand von 1,50m zu anderen Kunden zu halten fuhren mir mehrmals Kunden von hinten ihren Einkaufswagen in die Hacken...

Seit mittlerweile 3 Jahren habe ich meinen Einkaufswagen immer HINTER mir. So kann mir auch niemand mehr von hinten in die Hacken fahren. Aber bei der Frau habe ich , als sie mir das 2. mal kurz darauf nochmal in Hacken fuhr, ohne sich zu entschuldigen,, mal den "Gaul" gemacht. Kurz nach hinten "ausgetreten" und Ruhe war. :))

@Tuidamo
Nein, ich bin alleinstehend... insgesamt habe ich zuhause 23 Tiere zu versorgen. Die Einrichtung ist ein sehr kleines Heim. 7 Kinder sind dort, 6 Angestellte.
Ich kann das natürlich nachvollziehen, aber dieses Problem ist für mich nicht zu lösen. Beim nächsten Job achte ich jetzt besser auf die generellen Arbeitszeiten - denn sowas wie Corona kann ja jederzeit wieder passieren bzw. weiß man nicht, wie lange dieser Zustand anhalten wird.
LG

Zz-Jones schrieb:Da sind wir dann wieder bei der Begrüssungskultur (als krasses Gegenbeispiel: Italien) und dass Mundschutz dort ohnehin häufig getragen wird. Außerdem wird in den asiatischen Ländern bereits viel länger gehandelt und die Asiaten jammern auch nicht gleich rum wenn mal etwas von "Oben" angeordnet wird.

Da wird aber fast alles von OBEN angeordnet. Eine Diktatur ist nach unserem Rechtsempfinden in einer freien Demokratie bestimmt nicht erstrebenswert.
Ebenso haben wir in D ja auch Gesetze , nämlich ein Kontaktverbot, das einzuhalten ist. Wenn nicht gibt es empfindliche Geld- oder gar Haftstrafen.
Ich möchte nicht in China leben.

lysanne schrieb:Nein, ich bin alleinstehend... insgesamt habe ich zuhause 23 Tiere zu versorgen. Die Einrichtung ist ein sehr kleines Heim. 7 Kinder sind dort, 6 Angestellte.
Ich kann das natürlich nachvollziehen, aber dieses Problem ist für mich nicht zu lösen. Beim nächsten Job achte ich jetzt besser auf die generellen Arbeitszeiten - denn sowas wie Corona kann ja jederzeit wieder passieren bzw. weiß man nicht, wie lange dieser Zustand anhalten wird.

Ich glaube niemand konnte die Wucht , die diese Krise auslöst, im entferntesten vorausehen. Von daher sind wohl alle total geschockt über das Ausmaß und die Folgen.
23 Tiere? hmm..verdammt viel . Aber nur 7 Kinder und 6 Angestellte?
Da verstehe ich aber den Arbeitsplan nicht so ganz , bei gerade mal 7 Kindern. Dh. Fast jeder Angestellte ist für 1 Kind verantwortlich. Das sollte doch effizienter zu lösen sein.

Tuidamo schrieb:Ich möchte nicht in China leben.

Die meinte ich jetzt auch gar nicht primär. Klar, dort wird grundsätzlich alles von oben angordnet und es herrscht totale Überwachung (WeChatt), Menschenleben zählen dort nichts und den veröffentlichen Zahlen kann man ohnehin nicht trauen.
Ich dachte viel eher an Südkorea und Japan.

Ich bin nach Südkorea geflogen und wurde dort positiv getestet.
Als das Testergebnis feststand bin ich mit Tatütata in ne Klinik gekommen.
Die gehen dort ganz anders damit um. Ist kein Vergleich zu Deutschland.

@Tuidamo
Na ja, die Chefs sind branchenfremd, haben also im Grunde privat die Kids aufgenommen und Angestellte dafür. Die Schichten liegen normal auch schon bei 12 und 24 Stunden (natürlich danach 1 Tag frei), das Drei-Schichten-System mit 8 Stunden lehnen die ab. Das war bislang auch nicht einfach für mich zu stemmen, aber ich habe eine Nachbarin, die dann die Tiere zweimal die Woche versorgen konnte. Mehr geht beim besten Willen nicht.

Aber viele haben derzeit mit Kurzarbeit und anderem zu rechnen, behördliche Dinge dauern, es ist alles für jeden schwierig. Dazu dieser "Kleinkram" mit Mangelware in den Läden, was nervig ist. Das muss wirklich nicht sein. Den Kleinstverdienern, Rentnern, Hartz4ern geht es mit Sicherheit noch schlechter. Ätzend.
LG

Tobitd schrieb:Ich bin nach Südkorea geflogen und wurde dort positiv getestet.
Als das Testergebnis feststand bin ich mit Tatütata in ne Klinik gekommen.
Die gehen dort ganz anders damit um. Ist kein Vergleich zu Deutschland.

Betrachtet man sich die Mortalitätsraten , schneidet Südkorea und Japan aber schlechter ab als D. Einzig die Fallzahlen sind geringer.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1103785/umfrage/mortalitaetsrate-des-coronavirus-nach-laendern/

https://www.bild.de/ratgeber/2020/ratgeber/coronavirus-statistik-faelle-in-deutschland-und-weltweit-69349102.bild.html

Laut Professor Lothar Wieler sind die Infizierten im Schnitt 46 Jahre alt, das Durchschnittsalter der Verstorbenen beträgt 81 Jahre. Mit 54 Prozent sind Männer weiterhin stärker betroffen als Frauen mit 46 Prozent.

Das Durchschnittsalter der Verstorbenen in Deutschland ist laut Robert-Koch-Institut relativ hoch. Diese aktuelle Statistik bestätigt was anfänglich immer publiziert wurde, dass ältere Menschen deutlich mehr gefährdet sind als jüngere.
Nichtsdestotrotz muss man natürlich als jüngerer Mensch trotzdem vorsichtig sein.

Kreuzbergerin schrieb:Das Durchschnittsalter der Verstorbenen in Deutschland ist laut Robert-Koch-Institut relativ hoch. Diese Statistik bestätigt was anfänglich immer publiziert wurde, dass ältere Menschen deutlich mehr gefährdet sind als jüngere.
Nichtsdestotrotz muss man natürlich als jüngerer Mensch trotzdem vorsichtig sein.

Das ist das gefährliche daran. Die Jüngeren kennen diese Zahlen mittlerweile auch und wiegen sich in trügerische Sicherheit. Daß sie aber diejenigen sind , die die Überbringer ebenso sein können, ist manchen scheinbar egal.