Coronavirus (Sars-CoV-2)
05.10.2023 um 14:05Andante schrieb:Irgendwo fängt Eigenverantwortung schließlich an.Seh ich genauso...fängt bei mir aber schon lange beim Rauchen, dampfen, kiffen saufen und zu viel essen -Übergewicht und die Folgen an.
Andante schrieb:Irgendwo fängt Eigenverantwortung schließlich an.Seh ich genauso...fängt bei mir aber schon lange beim Rauchen, dampfen, kiffen saufen und zu viel essen -Übergewicht und die Folgen an.
Nemesis59 schrieb:Seh ich genauso...fängt bei mir aber schon lange beim Rauchen, dampfen, kiffen saufen und zu viel essen -Übergewicht und die Folgen an.Na ja, es ist letztlich nicht Aufgabe des Staates oder der Gesamtgesellschaft, die Leute vor sich selber zu schützen. Jeder hat das Recht, sich selber zu schädigen, zB auch dadurch, dass er sich nicht impfen läßt und dann schwer erkranken kann, oder dadurch, dass er sich durch Rauchen oder Unfälle beim Skifahren, Drachenfliegen etc. schädigt. Der Staat muss halt nur dafür sorgen, dass auch der Unvernünftige und sich selbst Schädigende hinter die nötige medizinische Versorgung, nötige OPs usw. erhält, bei Suchterkrankungen muss er Behandlungskapazitäten bereitstellen.
Andante schrieb:Jeder hat das Recht, sich selber zu schädigen, zB auch dadurch, dass er sich nicht impfen läßtMit dem "Nicht-Impfen" schadest du aber nicht nur dir selbst, sondern auch anderen. Nur als Anmerkung.
Aniara schrieb:schadest du aber nicht nur dir selbst, sondern auch anderenMit Rauchen und besoffen Auto fahren aber auch...
Nemesis59 schrieb:Mit Rauchen und besoffen Auto fahren aber auch...Richtig, absolut. Man kann jetzt abwägen, was schlimmer für die Gesellschaft ist, aber ja, das fällt unter die gleiche Kategorie.
Aniara schrieb:Mit dem "Nicht-Impfen" schadest du aber nicht nur dir selbst, sondern auch andereNicht mehr, wenn für alle weiterhin die medizinische Versorgung gesichert ist. Dass die Impfung nicht vor Ansteckung schützt, wissen wir. Sie schützt vor schwerer Erkrankung, so dass man dann keine Kapazitäten im Gesundheitswesen beanspruchen muss und auf diese Weise die anderen nicht schädigt.
Nemesis59 schrieb:Mit Rauchen und besoffen Auto fahren aber auch...Ja, und da ist dann die Frage, inwieweit der Staat eingreifen kann und muss, um andere zu schützen. Das muss abgewogen werden gegen die Rechte desjenigen, der sich selber schädigen bzw. einfach tun will, worauf er Lust hat und worauf er zunächst aufgrund er allgemeinen Handlungsfreiheit des Grundgesetzes ein Recht hat.
Vor zwei Jahren bedeutete eine höhere Übertragbarkeit durch neue Mutationen immer auch, dass mehr Menschen schwer krank wurden. Einfach weil die Immunität gegen schwere Verläufe noch nicht komplett war. Inzwischen haben die allermeisten durch Infektionen eine Immunabwehr aufgebaut, die sich gegen das ganze Virus richtet, nicht nur gegen das Spikeprotein aus dem Impfstoff. Infektionen waren dafür nötig. Was wir aber nicht vergessen dürfen: Hätten sich nicht große Teile der Bevölkerung impfen lassen und damit ihre Krankheitsschwere im Infektionsfall gesenkt, säßen wir wohl noch immer in der Klemme. Unsere Gesellschaft ist einfach zu alt, um dieses Virus ohne Impfung laufen zu lassen.Anders wäre es mit einem Impfstoff gewesen, der vor Ansteckung zuverlässig schützt. Da hätte es keine Kombination aus Infektion und Impfung gebraucht, um zu einer Immunität zu kommen, eine sterile Immunität wie bei Masern hätte sich allein schon durch die Impfung ergeben.
Andante schrieb:Dass die Impfung nicht vor Ansteckung schützt, wissen wir.Diese Aussage ist in meinen Augen falsch und viel zu pauschal. Aber ich möchte nicht wieder zum x-ten Male das gleiche Thema beackern. Natürlich schützt eine Impfung, aber eben nicht zu 100% vor Ansteckung. Da kommen viele Komponenten zusammen. Man sollte nicht solche pauschalen Aussagen treffen.
Andante schrieb:Na ja, es ist letztlich nicht Aufgabe des Staates oder der Gesamtgesellschaft, die Leute vor sich selber zu schützen.Eigentlich schon. Jedenfalls grundsätzlich. Sonst gäbe es z.B. keine Renten- oder Krankenkassenpflicht. Die nützt nur dem einzelnen, der erst hinterher merkt, dass manches Handeln sich zwar im ersten Schritt gut anfühlt, es aber im Rückblick dämlich ist.
Andante schrieb:Dass die Impfung nicht vor Ansteckung schützt, wissen wir.Wissen wir das?
azazeel schrieb:Und das ist nach meinem Kenntnisstand doch der Fall?Ja, du hast recht. Natürlich gibt es einen Schutz vor Ansteckung durch die Impfung. Liegt nicht bei 100%, aber eben auch nicht bei 0%.
azazeel schrieb:Eigentlich schon. Jedenfalls grundsätzlich. Sonst gäbe es z.B. keine Renten- oder Krankenkassenpflicht.Oder eine Gurtpflicht am Steuer.
Aniara schrieb:Oder eine Gurtpflicht am Steuer.Bei solchen Dingen (auch einer Helmpflicht u.ä.) geht es genau darum, dass der Staat manche Risiken eben auch dann verringern muss, wenn es primär eine Selbstgefährdung ist.
azazeel schrieb:Eine Verringerung der Infektionswahrscheinlichkeit ist ebenfalls ein Schutz. Kein absoluter, aber ein Schutz. Und das ist nach meinem Kenntnisstand doch der Fall?Wer will, kann ja dran glauben, dass er wenn er geimpft ist, dann ein bisschen weniger ansteckend ist, falls er sich infiziert haben sollte, und dass er selber durch die Impfung ein bisschen mehr vor Ansteckung geschützt ist.
Die Masern-Impfung schützt sowohl vor einer Erkrankung als auch vor der Infektion, das Virus kann also nicht an andere weitergegeben werden. Das nennt man sterile Immunität. Die sterile Immunität ist das höchste Ziel der Impfstoffforschung, denn sie bedeutet eine Sackgasse für das Virus.https://www.swr.de/wissen/verfassungsbeschwerde-zurueckgewiesen-warum-die-masern-impfpflicht-bleibt-100.html#:~:text=Die%20Masern%2DImpfung%20schützt%20sowohl,eine%20Sackgasse%20für%20das%20Virus.
Die Studienautorinnen und -autoren schließen aus ihren Ergebnissen, dass ein großer Anteil der Bevölkerung in Deutschland über eine humorale (die Antikörper betreffende) Immunität gegen Sars-CoV-2 verfügt.
Dadurch, so folgern die Forschenden, werde – abhängig von der jeweiligen Variante – „die Wahrscheinlichkeit von Überlastungsszenarien des Gesundheitssystems durch Hospitalisierungen und die Notwendigkeit intensivmedizinischer Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Covid-19 in den nächsten Erkrankungswellen in der Bevölkerung erheblich reduziert“.
Andante schrieb:und das heißt, wie auch Drosten erklärt hat, dass es dann eben alternativ die Bildung von Grundimmunität brauchte, und dafür waren nun mal Infektionen nötig, kombiniert natürlich mit der Impfung als Schutz vor schwerem Krankheitsverlauf.Richtig. Und letztlich war dann Omikron der Gamechanger, der die Pandemie beendet hat. Mit dem Aufkommen von Omikron hat sich durch die hohe Ansteckrate ein Großteil der Bevölkerung trotz der zu dem Zeitpunkt noch gültigen Einschränkungen, infiziert, und dadurch eine noch weitergehende Immunität, als nur durch die Impfung aufgebaut. Ohne ein so ansteckende Variante, wie Omikron, hätte das Erreichen dieses Zustandes wohl länger gedauert.
simie schrieb:Mit dem Aufkommen von Omikron hat sich durch die hohe Ansteckrate ein Großteil der Bevölkerung trotz der zu dem Zeitpunkt noch gültigen Einschränkungen, infiziert, und dadurch eine noch weitergehende Immunität, als nur durch die Impfung aufgebautEben. Da die Corona-Impfung nun mal keine sterile Immunität bedeutet und, wie es so schön heißt, das Virus „gekommen ist, um zu bleiben“ (dh anders als das Pockenvirus nicht weitgehend ausgerottet werden kann), bleibt es nicht aus, dass auch in Zukunft jede(r) immer wieder mit dem Virus bzw. der aktuell gerade grassierenden Variante in Berührung kommen und dann infiziert werden kann - außer man will den Rest seines Lebens als vollkommener Einsiedler mitten im Wald leben und nie mehr unter die Leute gehen.
Andante schrieb:ImmunitätWas Covid letztlich angerichtet hat (Post-Covid, Long-Covid) und man jetzt auch offiziell (sogar medial) sieht und liest, nämlich dass der gesamte Gesundheitssektor nachwievor den Menschen in seiner Komplexität nicht allumfassend erforscht hat, der immer noch Schwierigkeiten im ,,objektiven" Umgang mit sichtbar gesunden (sich vormals vermeintlich gesund gesehenen/geglaubten) Menschen hat, die von heute auf morgen aber nicht mehr mit ihrer Lebenssituation klarkommen, nicht wissen, was mit ihrem streikenden Körper (Fatigue/Angst/Luftnot usw.) los ist, der einfach nicht mehr so wie früher funktioniert und wo man über Therapie-/Rehamöglichkeiten rätselt, die nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sind und der Mensch als ,,Steuer-eintreibende Arbeitsmaschine" trotzdem nicht funktioniert, ist mehr als erschreckend, aber nicht verwunderlich.
Do-X schrieb:Also frage ich dich: Macht eine Corona- (jede Auffrischungs-) Impfung nun trotzdem Sinn oder nicht?Das weiß die StIKo besser als ich, die kennt sich mit den neuesten nationalen und internationalen Forschungsergebnissen zum Thema aus. Und die StIKo empfieht derzeit eben Auffrischungsimpfungen nur für bestimmte Personengruppen. Das heißt, bei den anderen Gruppen hält sie deren Abwehrkräfte für ausreichend genug, dass die momentan keine (Auffrischungs-)Impfung benötigen. Macht für mich auch Sinn, denn wer zB vor 3 Monaten eine Infektion durchgemacht hat, der hat noch so viele Antikörper im Blut, der dürfte keine Stimulierung weiterer Antikörper durch die Impfung brauchen.
Andante schrieb:ob es dadurch nicht vielleicht sogar zu einer ständigen Überstimulierung des Immunsystems mit vielleicht unerwünschten Folgen kommen kannKannst du diese Befürchtung belegen?
Do-X schrieb:Warum gibt also das Gesundheitsministerium/WHO nur eine Empfehlung für die bereitgestellte Impfung für besondere Personengruppen aus, wenn das Virus nachwievor ,,unberechenbar" ist - und zwar für (für mich zumindest einleuchtend) jedes Immunsystem?Weil die von dir beschriebenen Risiken insbesondere bei den Angehörigen der Risikogruppen auftreten. Also ist für diese eine Immunisierung durch eine erneute Impfung empfehlenswert. Bei den anderen Gruppen findet man diese schweren Folgen kaum noch. Daher kann auf eine Impfung verzichtet werden. Zumal auch jede Impfung ein, zwar kleines, dennoch vorhandenes Risiko von solchen Nebenwirkungen beinhaltet. Hier wägt man dann also ab. Und je näher sich die Risiken einer Infektion und einer Impfung annähern, desto eher empfiehlt man die Impfung nicht. Du merkst, so unberechenbar ist das Risiko gar nicht. Zumindest wenn man nicht nur Einzelfälle betrachtet.