Aniara schrieb:Mit dem "Nicht-Impfen" schadest du aber nicht nur dir selbst, sondern auch andere
Nicht mehr, wenn für alle weiterhin die medizinische Versorgung gesichert ist. Dass die Impfung nicht vor Ansteckung schützt, wissen wir. Sie schützt vor schwerer Erkrankung, so dass man dann keine Kapazitäten im Gesundheitswesen beanspruchen muss und
auf diese Weise die anderen nicht schädigt.
Nemesis59 schrieb:Mit Rauchen und besoffen Auto fahren aber auch...
Ja, und da ist dann die Frage, inwieweit der Staat eingreifen kann und muss, um andere zu schützen. Das muss abgewogen werden gegen die Rechte desjenigen, der sich selber schädigen bzw. einfach tun will, worauf er Lust hat und worauf er zunächst aufgrund er allgemeinen Handlungsfreiheit des Grundgesetzes ein Recht hat.
Der Staat könnte jetzt Tabak ganz verbieten, Autofahren auch. Dadurch wäre das Risiko, dass ein Raucher oder betrunkener (oder rücksichtsloser) Autofahrer andere schädigt, ganz erheblich minimiert, Opfer von Passivrauchen oder von Autounfällen gäbe es viel weniger. Dagegen stünden dann aber die Rechte der Leute, die Auto fahren oder rauchen wollen. Also macht der Staat ein Mittelding: Er führt in gewissem Umfang Nichtraucherschutz ein, und er schafft Verkehrsregeln und auch strafrechtliche Normen bei deren Nichtbeachtung Strafe droht, und riskiert damit, dass es dann zwar weniger, aber immer noch einige Opfer von Passivrauchen und Verkehrsunfällen gibt.
Das ist halt der Preis dafür, dass Tabak und Autos nicht komplett verboten sind. Und einige wenige Ungeimpfte, die vielleicht schwer an Corona erkranken und sogar versterben können, sind der Preis dafür, dass es für restlichen 83 Mio. Bundesbürger keine Lockdowns und Schulschließungen mehr gibt. Die Vorstellung, dass der Staat stets und immer nur die Rechte der einen Seite, sei diese Seite auch noch so klein, durchsetzen und die Rechte der großen anderen Seite ganz vernachlässigen kann, ist halt falsch.