Soso,
wenn man auf die Notwendigkeit der Booster bei der Corona-Impfung hinweist, dann gibt es hier Leute, die sich drangsaliert fühlen, weil sie ja eventuell nicht zu einer der Gruppen gehören, auf die das zutrifft. Und mir wurde unterstellt, dass ich meinen würde, es besser zu wissen als die Experten, die für die Impfempfehlungen zuständig sind.
Dann schauen wir uns doch einmal an, was die Experten von der Stiko empfehlen: für alle ab 60 und für alle in den Risikogruppen die 4. Impfdosis, also der 2. Booster. Für alle ab 12 die 3. Impfdosis, also der 1. Booster.
Nach dem Impfmonitoring des RKI haben 63,6 Millionen Menschen in Deutschland die ersten beiden Impfdosen. Könnte mehr sein. Nur 52,1 Millionen Menschen haben die 3. Dosis. Da fehlen 11,5 Millionen, um wenigstens zu den 63,6 Millionen aufzuschließen. Und das sind Menschen ab 12, mit Empfehlung der Stiko, und die sollen sich gefälligst den aktuellen Booster abholen. Auch wenn es hier Leute gibt, die sich irgendeine "Gruppe X" definieren, von der aus sie meinen, das ignorieren zu können, und dass man es deshalb auch nicht ansprechen und nicht empfehlen dürfe.
Bei den Menschen ab 60 haben nur 38,4% den 2. Booster. Auch das ist selbstverständlich viel zu wenig.
Hier wurde auf die Impfquote bei der Grippe hingewiesen. Auch die ist mit 47% bei über 60 viel zu niedrig. Und es ist richtig auch für diese Impfung zu werben.
Es gibt allerdings einen bedeutenden Unterschied. Eine schlechte Impfquote bei der Grippe hat längst keine so gravierenden Auswirkungen wie bei Corona. Bei der schlimmsten Grippewelle der vergangenen Jahre im Frühjahr 2018 gab es 25000 Tote. Und das lag nicht an einer mangelnden Impfquote, sondern an der unzureichenden Anpassung des üblichen Dreifachimpfstoffes an den dominierenden Subtypus B/Yam ->
Wikipedia: Grippesaison 2017/2018Bei Corona ist die Sterblichkeit über die vergangenen drei Jahre ein Vielfaches davon, vor allem 2022 gab es trotz Impfung die bisher höchste Sterblichkeit überhaupt. Und bisher ist es Wunschdenken, dass das bereits zuende sei. Die vielzitierte Schlagzeile, aber sogar der Drosten habe doch jetzt gesagt, dass die Pandemie beendet sei, ist mittlerweile wie eine Seifenblase zerplatzt ->
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcasts/Drosten-im-Coronavirus-Update-Vorsicht-und-Optimismus,podcastcoronavirus392.htmlKann also wohl doch noch etwas länger dauern, bis wir das emdemische Stadium der Pandemie erreicht haben. Und vorerst sollten wir dann weiterhin auf den Rat von Experten wie Drosten hören: "Maßnahmen wie Masken könnten noch immer helfen" und "Booster lohnt sich".
realradioactiveman