jaska schrieb:Danke für die Beispiele. Dass Verhaftungen unter Umständen mit Gewalt vonstatten gehen ist natürlich bekannt.
Mir war dieses Angstszenario weit hergeholt, dass zukünftig an jeder Ecke Polizei steht und Alltagshandlungen bestraft.
Ich erinnere mich gerade an die Querdenkerdemo in Wien, wo aufgerufen wurde hohe Schuhe zu tragen, weil man vermutete, unter den Gulideckeln säßen Beamte, die einem die Impfung direkt in die Waden injizieren. Das wäre dann ein Zwang, wobei jeder über die Realitätsnähe eines solchen Szenarios
Eiskalt schrieb:Jede Maßnahme hat ihre Wirkung voll entfaltet, von Sperrzeiten ab 22 Uhr und branchenübergreifende Schließungen alles wirksam.
Ich bin von der Wirkung einer Sperrstunde nicht sonderlich überzeugt, da Bars ja eh geschlossen waren. und ob jetzt jemand bis 22 Uhr oder bis 23 Uhr im Wirtshaus sitzt macht m.E. keinen Unterschied, wenn die Übertragbarkeit so hoch ist, dass eine Ansteckung innerhalb von Minuten vonstatten gehen kann.
Eiskalt schrieb:Auch die Einlassregeln von vormals 3G bis 2G+ sind absolut fundiert und helfen uns aus der Krise.
In Bereichen, in denen die Maske abgenommen wird (also zum Essen oder Trinken) ist es sicherlich sinnvoll. Ob 2G im Einzelhandel tatsächlich einen Schutz darstellt, oder nur als "Entscheidungshilfe für Ungeimpfte" beabsichtigt war, erschließt sich mir nicht.
Eiskalt schrieb:So wurde die Inzidenz niedrig gehalten. Bin ich wirklich froh drum.
Das ist in der Tat gelungen, den Haupteffekt vermute ich darin, dass wir direkt aus der Delta-Welle mit noch recht hohen Schutzmaßnahmen in die Omikronwelle rüber sind.
RayWonders schrieb:ist ein wenig merkwürdig - Omikron ist angeblich harmlos - Delta ist angeblich verdrängt - was verursacht also die ca. im Schnitt 150 Todesfälle pro Tag in letzter Zeit?
Es wäre an der Zeit, die Schwarz-Weiß-Denke aufzugeben. Omikron ist weder besonders harmlos, noch ist es besonders gefährlich. Auch ein Bienenstich gilt i.d.R. als harmlos, wer Allergiker ist, kann sicher von ganz anderen Erfahrungen berichten. Omikron dürfte im Bereich der ungeimpften Alten durchaus auch zu schweren Verläufne und Todesfällen führen. Auch ist Delta zwar sicher stark zurück gedrängt, aber bei hohen Inzidenzen ergeben sich auch bei geringen Anteilen noch genügend Fälle.
Es ist jetzt an der Zeit abzuwägen, wie viel Schutz wir aufrecht erhalten wollen, wie hoch ist der Aufwand und wie hoch der Nutzen. Das klingt sehr kaltherzig, aber wird in allen Bereichen so gemacht.
Wie viele Todesfälle im Straßenverkehr ließen sich verhindern, wenn man die Geschwindigkeit auf 30 km/h begrenzt?
Bei 20.000 Grippetoten wären das im Schnitt auch 100 pro Tag (wenn man die grob auf ein Halbjahr rechnet).
Da ließe sich sicher noch viel verhindern, aber zu welchem Preis? Ist jeder Preis gerechtfertigt, um ein Menschenleben zu "retten"*
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* ich finde den Begriff, ein Menschenleben zu retten sehr anmaßend. Man kann einen vorzeitigen Tod verhindern, in manchen Fällen auch dem Tod noch ein paar Tage abtrotzen, aber sterben werden wir alle irgendwann. Die Frage ist dann, was der "Gerettete" mit seiner zusätzlichen Lebenszeit anfängt steht ja dann noch auf einem ganz anderen Blatt.