Star-Ocean schrieb am 16.01.2022:Es gibt aber Menschen die trotz Pandemie gemäß ihren 2G/2G+ Rechten ihren Alltag von 2019 wieder aufleben lassen möchten, dazu gehören auch Freizeitaktivitäten, Urlaubsreisen etc. und diese Menschen sollte man nicht bespotten oder belehren, weil man selbst einen anderen Lebensstil hat.
Es wurde viel über die beschlossenen Maßnahmen diskutiert und ich denke, jeder von uns hat seine ganz eigenen und persönlichen Erfahrungen mit diesen Maßnahmen gemacht.
Es liegt auf der Hand, dass sich eine Person über 60 sich durch Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht (stundenlanges Tragen am Tag), Tests usw. weniger eingeschränkt fühlt, als ein Kind oder ein junger Mensch, der jeden Tag ununterbrochen damit konfrontiert ist. Es gibt halt große Unterschiede, wie stark man diese Maßnahmen in seinem Alltag erlebt, je nachdem, ob man auf dem Land, in einem Dorf oder in der Großstadt wohnt, wo ich mich ständig testen lassen, mich ausweisen und beweisen muss, dass ich gesund bin oder eine Grundimmunisierung habe bzw. geboostert bin. Habe ich ein eigenes Auto oder muss ich täglich lange mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein? Habe ich Kinder, die in Kita oder Schule ebenfalls (versuchen) den Maßnahmen gerecht zu werden und teilweise stark darunter leiden. Der Stresspegel steigt hier rapide…
Auch der Job ist nicht unwesentlich - ob ich entspanntes Home-Office in meinem schönen Garten machen kann oder zum Beispiel in der Gastronomie 9 Std. täglich arbeite, wo diese Maßnahmen extrem präsent sind und wo ich täglich mit den Regeln konfrontiert bin, ist sicherlich eine ganz andere Belastung. Es kommt also meiner Ansicht nach sehr darauf an, in welchen Verhältnissen wir leben und in welchem Ausmaß wir mit diesen Maßnahmen konfrontiert bzw. konkret davon betroffen sind.
Dazu kommt auch noch, dass die Maßnahmen sich je nach Bundesland unterscheiden.
Hamburg hat die strengsten Maßnahmen aller Bundesländer und beschließt auch schon VOR den Ministerkonferenz schärfere Maßnahmen, so gab es hier den längsten Lockdown und auch bereits seit August die 2G Regel, die der Senat mit der Begründung der „Pandemie der Ungeimpften“ beschloß, um Druck auf diese Gruppe auszuüben, und als Grundlage dafür Zahlen angab, die so nicht gestimmt haben
https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/2g-corona-regel-hamburger-rechenraetsel-a-eee45171-993d-4c29-b708-f8a3044a0d0aAuch hat der Senat zu Heiligabend die Maßnahmen verschärft, ohne konkrete Fakten dafür vorzulegen.
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/coronavirus/Weihnachten-2021-Diese-Regeln-gelten-in-Hamburg,weihnachten2336.htmlIch persönlich kann dies nicht nachvollziehen, denn dafür gibt es klare Vorgaben, wann Maßnahmen verschärft werden müssen, aber nun warten die Bürger auf die angekündigte Apokalypse, die vor Weihnachten angekündigt wurde…
Die Gastronomie ist die Hauptquelle für Minijobber wie Azubis und Studenten, die auf Nebenjobs angewiesen sind. Davon werden Pläne realisiert wie Auszug vom Elternhaus, Führerschein, etc.
Durch die Schließung vieler Betriebe und auch durch das massiven Rückgang an Gästen, werden die Aushilfen kaum gebraucht. Viele haben ihren Job verloren und bekommen keine Unterstützung vom Jobcenter. Die stehen einfach dumm da und es wird von ihnen Solidarität erwartet, um vulnerable Mitbürger zu schützen.
Ich würde mir also wünschen, dass man besser versteht, dass die Situation sehr viele Facetten hat und die Maßnahmen viele gravierende Folgen bringen und sich sehr negativ auf das Leben vieler Menschen auswirkt, obwohl sie geimpft sind und ihren Beitrag geleistet haben.
Bedenken muss man auch, dass diejenigen, die am wenigsten akut gefährdet sind, nämlich die jungen Menschen, auch diejenigen sein werden, die den hohen Preis der Folgen wie z.B. soziale und wirtschaftliche Defizite, später zu tragen und zu bezahlen haben. Die Höhe dieser Folgen kann zurzeit noch keiner genau einschätzen.