Andante schrieb:Nein, darf er nicht, weil das nun doch die allgemeine Handlungsfreiheit von Autofahrern zu sehr beeinträchtigt, obwohl man mit so strengen Regeln vielleicht den einen oder anderen zusätzliche Unfall mit tödlichem Ausgang mit Sicherheit verhindern würde.
natürlich darf er die Handlungsfreiheit von Autofahrern einschränken wenn es driftige Gründe gibt.
Andante schrieb:dass künftig überall die Höchstgeschwindigkeit 10 km/h ist,
nimmt die Zahl er Verkehrstoten zu, dann gibts innerorts ein Tempo30 und nicht mehr ein Tempo50 (was sie scheinbar auch mal angeordnet haben). Bei Tempo 50 Innerorts spielen die Faktoren Verkehrssicherheit sowie Anwohner- Lärmschutz eine Rolle. Vor Kitas Tempo 30, um kleine Kinder zu schützen, auf Spielstraßen um spielende Kinder zu schützen. Auf Landstraßen um Unfällen vorzubeugen halt nur 100 und nicht wie vor zig Jahren quasi offen. Hier wird legal die "Handlungsfreiheit" eingeschränkt. Also verstehe ich dein "Nein darf er nicht" nicht.
Andante schrieb:dass jedes Auto mit so viel technischem Sicherheitsschnickschnack ausgerüstet wird, dass keines unter 100.000 € kosten kann?
Und auch das war in der Vergangenheit kein Hinderungsgrund. Oder wie sieht das aus mit der Debatte über z.B. Abbiegeassistent bei LKWs als Pflicht? Hier wird eingegriffen, zurecht.
Andante schrieb:Und DAS ist die Parallele zur Corona-Situation: Ab wann darf der Staat, zB durch umfassende Lockdown-Maßnahmen, nicht mehr in die Grundrechte aller Bürger eingreifen, bei Schülern Bildungsdefizite in Kauf nehmen, temporäre Berufsverbote und Ausgangssperren verhängen, muss immer neue Milliardenschulden aufnehmen, die künftige Generationen belasten, nur um vielleicht noch den einen oder anderen Todesfall durch Corona zu verhindern?
Da bin ich doch bei dir - aber der Punkt ist für mich noch nicht ganz erreicht. Britannien spielt auf Risiko und ich werde sagen "Sie hatten Recht" wenn es positiv endet. Aber ich bin da echt mehr als skeptisch. also ist dieser Moment in meine Augen nicht erreicht.
Andante schrieb:Und das alles, OBWOHL es inzwischen ein recht einfaches Mittel gibt, Todesfälle durch Corona zu verhindern, nämlich die Impfung?
Und auch hier bin ich, wie mehrfach geschrieben, absolut bei dir. Wenn jeder das Impfangebot hatte plus etwaige Erfahrungen wie Britannien , plus eine vertretbare Karenzzeit dann die Türen auf. Dann wiederum kann sich jeder sich nicht impfen lassen kann (ich meine aus Gesundheitlichen oder schwerer Persönlicher Abneigung) die Seuche bekommt - darf sich dann bei seinem nächsten Bedanken. Aber dann sind wir, oder besser ich, bei dem Punkt das die Waage auf "Aufmachen" zeigt.
Zeigt sich aber z.B. das die Impfung bei Kindern noch nicht verlässlich zugelassen ist, und die Sterberate bei Kindern beispielsweise wieder nach oben steigt - dann hat die Regierung meine persönliche Stimme um eben die Schulen wieder zu schließen und das Bildungsdefizit in Kauf zu nehmen. Defizite kann man ausgleichen - tote Kinder leider nicht. Im Optimalfall haben die Schulämter dann auch vernünftige Konzepte in der Tasche (ach was bin ich ein herrlicher Optimist).
Das bring nun die Dynamik mit sich. Meinungen und Standpunkte müssen sich anpassen. Und hier haben wir nun mal das Problem das nahezu jedes Land auf dem Planeten mit diesem Thema kämpft. Was ist zu viel und was ist zu wenig. Und scheinbar hält jeder die Politiker für dumm. Und obwohl ich nicht alles gut heiße was gemacht wurde und wird - und bei einigem richtig abkotzen könnte bin ich der persönlichen Meinung das beim Thema Corona alles in allem über dem Weltweiten Durschnitt gehandelt wurde. Das geben die Zahlen bislang her.
Und sobald weitere Erkenntnisse gesammelt wurden (nochmal, bin gespannt auf die Britten) gehts weiter. und so trage ich Schlafschaf diese derzeitigen Maßnahmen (noch) mit.
Andante schrieb:Rechtspolitiker wissen genau, dass in dieser Situation die Macht des Staates zu weiteren umfassenden Grundrechtseinschränkungen für alle, sprich Lockdown, ziemlich begrenzt ist. Nur um hier und da noch einzelne Todesfälle zu verhindern, wird es zu Lasten aller kaum noch flächendeckende Lockdowns geben.
Das wissen die meisten Politiker, aber keiner dieser Politiker ist genauso wie wahrscheinlich du und definitiv nicht ich ein hellseherisches Medium. Und das unsere Politiker wie manche meinen Spaß am Lockdown haben - das mag ich stark bezweifeln. Und das ist eben das Problem vor dem wir stehen - wie geht es weiter. Wann ist man an dem Punkt: Alle hätten geimpft werden können - und wann überträgt man diese Pflicht der allgemeinen Sicherheit wieder runter zum Bundesbürger. Ich denke bald, ich hoffe bald. Allerdings habe ich schon länger die Meinung das man so viele Menschen zu ihrem Glück zwingen muss, da ich so oft das Gefühl habe das die Menschheit, oder große Teile, freudestrahlend ins Feuer rennt - nur weil jemand gesagt hat - "geht ihr ins Feuer, werdet ihr sterben". und alle so: "der hat mir gar nix zu sagen".
Und irgendwann wird im schlimmsten Falle das Bundesverfassungsgericht die Waage rausholen und nach deiner Zusammenfassung Urteilen, dessen bin ich mir sicher. lass einfach mal noch ein paar Tage/Wochen vergehen. Spannend sind die Urlaubsrückkehrer bzw. wie heißt die andere Gruppe? die in ihren Heimatländern Urlaub machen? Versteh immer noch nicht warum es da einen Unterschied gibt - dachte beides ist Urlaub.