Interested schrieb:Das ist mir zu pauschal. Kenne einige Imunsupprimierte, die nicht nur geimpft sind, sondern ganz vorne dabei, bei den "Freiheiten" aka Alltag. Und ich glaube auch nicht, dass diese Menschen tatsächlich so asozial über ihre Mitmenschen denken, oder sich verhalten. Auch bei der Grippe - obwohl ich weiß, dass es ein scheiß Vergleich als solches ist, als sie als Pandemie galt und viele Todesopfer forderte, man übrigens auch Abstand hielt und Maske trug - wurde das irgendwann aufgehoben. Wir werden mit dem Coronavirus in all seinen Varianten und Mutationen leben (lernen) müssen. Wenn es von oben freigegeben wurde, ist es verkehrt, die Schuld bei den Geimpften zu suchen. Mir geht dieses Sündenbockgelaber so dermaßen auf den Sack. In jedem Scheiß wird ein Problem gesehen, statt pragmatische Lösungen zu finden. Es ist ein Testlauf - wir die Laborratten - die Freigabe war nicht umsonst und das zu erwartende Ergebnis wird entsprechende Maßnahmen nach sich ziehen. War letzten Sommer zeitgleich nicht sehr viel anders, nur, dass es da noch keine Impfungen gab und keine Geimpften. Somit rundherum nur Asoziale.^^
Ja, so welche kenne ich auch, ebenso wie die oben schon von
@nairobi oder
@Frau.N.Zimmer angesprochene Alten, die sich entsprechend verhalten während oder trotz andere noch auf die Bremse treten (nun hätte ich beinahe "tröten" geschrieben
:D ) müssen oder gebremst werden/sich bremsen lassen. Ich glaube auch nicht, dass die Mehrheit dieser Menschen sich absichtlich rücksichtslos verhalten, viel eher blenden sie die Probleme und Sorgen der anderen aus, ignorieren diese oder reden sie klein, wie ja auch hier im Thread immer wieder einmal durchscheint.
Sicherlich liegt die Hauptverantwortlichkeit bei den entsprechenden Verantwortlichen, die die Regeln aufstellen, aber die Eigenverantwortung, die argumentativ immer so gerne als Argument der Deregulation dienen soll, darf dann auch gerne einmal von den Mitmenschen gezeigt werden. Sicherlich verhält sich eine Mehrheit der Menschen entsprechend verantwortungsvoll, in einem Pandemieszenario kommt es aber auf jeden einzelnen (Infizierten) und dessen Verhalten an, das ist noch nicht bei allen angekommen, so lange sich wissentlich Infizierte weigern, einen Mundschutz zu tragen oder sogar die Quarantäne ignorieren und umgehen, wie auch bei den Tests schummeln, aus welchen Gründen auch immer. So lange dies alles so lückenhaft geschieht, wird das Virus bleiben und Menschen krankmachen und töten. Auch hier wieder aus diesen Gründen mein Verweis auf den Wunsch einer Impfpflicht sowie Maskenpflicht. Man sieht und liest es ja auch hier immer wieder, dass die Menschen es nicht verstehen können, bei Niedrig- oder Nullinzidenz weiterhin Maßnahmen zur Pandemieeindämmung zu leben, sie verstehen einfach nicht, dass es auch bei einer gemessenen Null- oder Niedriginzidenz ein Infektionsgeschehen gibt, welches deutlich höher ist als das erfasste. Möglicherweise wollen diese Leute das auch nicht verstehen, es sind ja durchaus auch ansonsten kognitiv Begabte darunter. ;-)
Das Sündenbockgelaber geht mir generell auch auf die Nerven, ich wäre froh, ganz allgemein, würden Idioten einfach begreifen, dass sie Idioten sind und sich wie Idioten verhalten. Das kann leider nie funktionieren, da Idioten, würden sie ihre Idiotie begreifen, ja keine Idioten mehr wären. Idioten sind daher immer nur die anderen, auch wenn einem schwanen könnte, dass das prozentual gar nicht aufgehen kann. Frei nach dem Motto: "Ich weiß, dass du nichts weißt und das ist sicher!"
Ich möchte damit wirklich niemanden ansprechen, sondern allgemein die gesellschaftliche Haltung zum Intelligenz-Gefälle widerspiegeln.
^^
Interested schrieb:Und findest Du es da außergewöhnlich, dass die Geimpften, denen man bei gewissen Impfstoffen einen Schutz von bis zu 95% garantiert, erlaubte Dinge nutzen? Auch sie erleben das zum ersten Mal. Auch sie ließen sich eigens dafür impfen, um ein Stück Normalität zu genießen und zur zu erwartenden Herdenimmunität beizutragen. Ich verstehe nicht so ganz, was der große Kritikpunkt dabei ist? Man lässt sich aus Eigenschutz und Eigennutz impfen und schützt damit auch andere. Der ganze Tanz war überigens auch schon mit sehr hohen Inzidenzen möglich - da zuweilen mit Tests und Geimpfte waren auch da schon davon befreit. Aber nutzen konnten eben alle alles. Ich erinnere nur an die stolzen Verkündungen, als bei noch sehr hohen Inzidenzwerten, der Friseur aufgesucht wurde. Wie Friseurbesuche in der PK genannt wurden und wie sie eingestuft wurden und um Punkt Null Uhr - die Schere klapperte. Waren die nicht noch asozialer?
Ich bin meist - zumindest im Verhalten und nicht immer im Denken - ein eher disziplinierter und anständiger Mensch, ich verstehe auch, dass viele Menschen nicht so viel Disziplin an den Tag legen können oder wollen und jenen die möglichen und wiedererlaubten Freiheiten sehr wichtig sind. Ich glaube, die Politik bzw. die Verantwortlichen haben hier die Befürchtung vor dem Entstehen einer "Zwei-Klassen-Gesellschaft" von Geimpften und Ungeimpften, aus rein juristischen Gründen. Sie fürchten, dass es eine Welle an Klagen regnen würde, die sie finanziell teuer zu stehen kommen würde und auch Einfluss auf den Wahlkampf nehmen könnte. Ich glaube das auch, daher bleibt die Strategie "Wischi-Waschi", bis juristische Klarheit besteht. Es kann sich nur um Jahr(zehnt)e handeln.