Coronavirus (Sars-CoV-2)
21.07.2021 um 16:13insideman schrieb:Man hat wieder gesehen, wie einfach man Debatten, Kritik diskreditieren kann und diesmal ging es um noch nie dagewesene Eingriffe des Staates in unser persönliches Leben. Dass man Menschen in den letzten Momenten in Heimen vereinsamen lässt, die auch ohne Corona keine 2 Jahre mehr erwartet hätten, nur damit sie nicht Corona kriegen, das ist einfach nur unmenschlich und hat nichts mit Schutz zu tun. Da wurden viele Menschen entmündigt.Das halte ich komplett für Unsinn.
Ja, die Eingriffe in das persönliche Leben waren für die Nachkriegszeit beispiellos. Dieser Satz stimmt. Der Rest ist schräg.
Ja, es gab einsame alte Menschen in den Heimen und das ist schwer erträglich. Aber es gibt alte Menschen in den Heimen, die jetzt noch leben, weil es diese Einschränkungen gab.
Wie kannst Du da im Brustton der Überzeugung sagen, das eine ist unmenschlich und das andere nichts wert?
DAs bedeutet nicht, dass man das nicht diskutieren darf, welches Risiko akzeptabel ist und welches nicht - aber Du stellst das einfach als Fakt hin.
insideman schrieb:Ein großer Teil der anderen nimmt das dann dankend an und verunglimpft jeden und alles was dann nicht so klingt als hätte es der Mann vom RKI oder Lauterbach herumposaunt.Schwierige Argumentation. Wie viel Verbreitung an dummen, unreflektiertem Unsinn würdest Du als angemessen betrachten, bevor man es "verunglimpft"?
Wenn es auf der einen Seite eine differenzierte und faktenbasierte und transparent gehaltene Linie gibt und auf der anderen Seite ein "Bauchgefühl" - ja wie viel gleichberechtigtes Hinnehmen hat das Bauchgefühl denn verdient? Muss man dumme Meinungen auch kritiklos hinnehmen? Nur damit sich der Meinende nicht überrollt fühlt?
Ganz ernsthaft:
Ich bin kein risikoscheuer Mensch. Man kann Risiken nicht beliebig minimieren, weil irgendwann der Preis dafür den Nutzen überwiegt. Aber Du hörst schon eine Stufe vorher auf. Du bewertest das Risiko aus dem Bauch heraus und dann kommst Du natürlich zu einer völlig anderen Schlussfolgerung. Aber das ist eben falsch.
Richtig ist: Das Risiko rational bewerten. Und dann die möglichen Maßnahmen zur Risikominimierung rational bewerten und ins Verhältnis setzen. Da kann man auch gefühlte Risiken oder gefühlte Einschränkungen durchaus mit berücksichtigen.