Photographer73 schrieb:Einen wirklich harten Lockdown halte ich auch für fast alternativlos.
Heute hat sich im Laufe des Tages, die "Windrichtung" schon wieder gedreht.
Gestern Nacht hatte ich noch die leise Hoffnung, dass man in einer vorgezogenen MPK-Konferenz, noch einmal sehr genau und sorgfältig die derzeitige Risikolage bewertet.
Als ich eben mal durch den Teletext gezappt habe und dort las, dass selbst Herr Söder, der hinsichtlich strenger Maßnahmen bislang eher als Hardliner unterwegs war, ein vorziehen der Konferenz vom 12.April nicht für nötig hält....denke ich das sich vor dem 12.April, nichts mehr tun wird.
Frau Merkel mahnt zwar in immer eindringlicheren Apellen, die konsequente Umsetzung der vereinbarten Notbremse an.....aber die MPs tröpfeln sich da einen zurecht...das man gar nicht mehr hinschauen mag.
Bei uns in Hessen wird zum Beispiel ab Morgen die Click & Meet Lockerung, aufgrund der Überschreitung der Inzidenz zurück genommen.
Die Kunden der Einzelhandelsgeschäfte, dürfen also nicht mehr nach Terminvereinbarung im Laden empfangen werden, sondern dürfen nur noch von zuhause aus telefonisch bestellen und dann die Ware abholen.
Eigentlich war das ganze als "gesunder" Kompromiss gestartet. Man hatte vor geraumer Zeit die für Öffnungsschritte relevanten Inzidenzgrenzwerte von 50 und 35 fallen lassen, weil sie für die meisten Städte/Landkreise in der derzeitigen Lage unerreichbar waren.
Hat den Grenzwert Hundert gesetzt, mit der einfachen Maßgabe, unterhalb dieses Wertes Lockerungen zu ermöglichen, sowie bei längerfristiger Überschreitung des Wertes, die Lockerungen wieder zurück zu nehmen.
Mit dem jetzt unbefriedigenden Ergebnis, dass man die Lockerungen sofort durchgesetzt hat, sich aber nun mancherorts beharrlich dagegen sträubt, die Vereinbarung zur Rücknahme der Lockerungen, bei Überschreitung des festgelegten Grenzwertes einzuhalten.
Was die Kanzlerin dermaßen erbost, dass sie laut darüber nachdenkt, nochmals das Infektionsschutzgesetz zu ändern. Dergestalt, dass Kompetenzen von den Ländern auf den Bund übergehen und man in Zukunft nicht mehr darauf angewiesen ist, dass in Treu und Glauben getroffene Vereinbarungen, dann von den Ministerpräsidenten auch eingehalten werden.
Der weitere Fahrplan für die konsequente Bekämpfung der dritten Welle scheint also so auszusehen:
12.April Bund/Länder Konferenz
16.April bis 19.April Möglicher Startzeitpunkt für Maßnahmen, welche am 12.April beschlossen wurden.
30.April bis 5.Mai Erste Sichtbarkeit der Erfolge der Maßnahmen
Bei nicht ausreichendem Erfolg der Maßnahmen...weitere Nachschärfung
15. Mai bis 20.Mai Bei erfolgter Nachschärfung...erste Sichtbarkeit des Erfolges der Nachschärfungen
Im gesamten, oben erfassten Zeitraum, muss man eigentlich von einer weiter steigenden Inzidenz und weiter steigenden Zahlen in der Intensivbelegung ausgehen.
Ja...eine Bestandsaufnahme ist das Eine......
Eine halbwegs vernünftige Position dazu, fällt mir aber beim besten Willen nicht ein.....