@orenoa Der Name Stefan Löfven fällt in dem ganzen Artikel nicht. Auf dem Bild ist Tegnell zu sehen, und auch im Kontext des Zitats wird Tegnell erwähnt. Warum meinst Du, dass es trotzdem entweder Löfven oder ein Doppelgänger von ihm war?
Wenn Du englischsprachige Berichte zumindest aus dem Frühjahr über Deutschlands Umgang mit Pandemie liest, dann wirst Du da das gleiche finden, dass Deutschland mehr als andere Länder auf Einsicht gesetzt hat, der Regierung mehr vertraut, und deshalb auch besser abgeschnitten hat.
Ja, und wie Du sagst, Händewaschen, Abstand halten und Lüften sind auch in Deutschland nicht mit Bußgeldern bei Verstoß belegt (einzige kurze Ausnahme, die mir einfiele, wäre Berlin). Es gibt keine Maskenpflicht in Schweden (was aber daran liegt, dass die skandinavischen Länder weniger betroffen sind, das würde hier dramatische Folgen haben), dafür wurden aber Besuchsverbote im Altenheim für einen langen Zeitraum erlassen, das wäre hier ebenfalls nicht möglich gewesen. Außerdem wurden die Veranstaltungen selbst im Sommer auf maximal 50 Personen begrenzt (in Deutschland 1000), was wirtschaftlich natürlich schlecht ist. Es gibt aber behördliche Kontrollen, dass die Begrenzung von Personen in der Gastronomie durchgesetzt werden.
Woher hast Du die Informationen zur schwedischen Quarantäne?
Hier lese ich:
Swedish laws on communicable diseases (Smittskyddslagen) only allow for quarantining individuals and small areas such as buildings, not for entire geographical areas.
Quelle:
Wikipedia: COVID-19 pandemic in Swedendass es möglich ist, dass eine Qurantäne verhängt wird. Sonst besteht auch das Problem, dass die Betroffenen nicht entschädigt werden können für Arbeits- oder Verdienstausfall.
Jedenfalls gibt es in Schweden definitiv ein test und trace, also auch dort wird versucht, die Pandemie über Qurantäne und Selbstisolation einzudämmen.
Man müsste jetzt eben mal abwarten, wie sich das weiter entwickelt, derzeit gibt es behördliche Empfehlung, Kontakte generell zu vermeiden, wie in Deutschland, außerdem soll man keine Freizeitaktivitäten mehr unternehmen, nicht in Geschäfte gehen usw.
Wenn die Schweden sich daran halten, wird es vielleicht auch dabei bleiben, aber hier wäre es unmöglich, da die compliance geringer wäre. So hat man ja längere Zeit versucht, bei den Masken auf Einsicht zu setzen, erst bei fortgesetzten Verstößen kamen Bußgelder dazu. Man überlegt derzeit in Schweden natürlich, den Ansatz zu ändern, die Artikel oben sind ja noch recht optimistisch durch die Sommerzeit.
Aber eine Empfehlung ist nicht ein freundlicher Ratschalg, sondern schon etwas, was man einhalten sollten, wie eine Verordnung, auch wenn es keine Bußgelder, sondern allenfalls Aufforderungen gibt. Sehe da keinen großen Unterschied.
In England hat man auch mal versucht, die Pubs offen zu halten und stattdessen nur zu empfehlen, da nicht hinzugehen. Die Pubs waren dagegen, da sie so nicht entschädigt werden konnten, das gleiche gilt für Künstler usw. Daher hat man es schnell auch wieder aufgegeben.
Dass die schwedischen Verantwortlichen den Ansatz - trotz der vielen Toten - natürlich positiv darstellen und verteidigen wollen, ist auch klar.